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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 4 - Das Crown-Luxushotel

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Ellen kam bei ihrer Erkundungstour durch das Hotel in der Bar an, just als Alistair torkelnd herauskam. Nach einem kurzem Bilck zu dem sich schwankend entfernenden Iren betrat Ellen den Raum und sah dort einen sichtlich erschlagenen Fawyer, der gerade träge blinzend auf dem Rücken lag, aber keine Anstalten machte aufzustehen. Die leeren Flaschen verrieten ihr genug über seinen Zustand, um nicht allzu besorgt zu sein, aber als sie an ihm vorbeiging, stockte sie. War das...?

    Sie beugte sich näher, sog die Luft prüfend ein und musste dann den Kopf schütteln. "Wo auch immer du den Mist aufgetrieben hast... das war 'ne Körperlotion für Frauen, du Held." Sie schaute auf ihn herab. "Willst du dir drüben bei den Milizen neue Freunde suchen, oder warum hast du dir davon ne ganze Flasche übergegossen?" Sie verdrehte die Augen, wartete vergeblich einen Moment auf Antwort, und setzte dann ihren Weg fort. "Depp. Was für ne Verschwendung." Wo zum Teufel steckte Tess?

    Geändert von Shinshrii (19.08.2012 um 22:06 Uhr)

  2. #2
    Riley betrat das Zimmer und war überwältigt vom Luxus, der ihn dort erwartete - eine Minibar, ein riesiges Bett und edle Möbel. So etwas hatte er noch nie gesehen - hier würde er später bestimmt gut schlafen. Aber erst duschen und dann essen. Er ging ins Badezimmer - es hingen keine Handtücher dort. Kurz entschlossen ging er erneut ins Zimmer zurück und nahm sich das Bettlaken. Wenn er auf Clover und Niki schlafen konnte, dann würde ihn ein fehlendes Laken ganz bestimmt auch nicht stören.

    Er entkleidete sich und stieg in die Dusche - es gab dort sogar Shampoo und Duschmittel. Er ließ das Wasser laufen und sprang entsetzt zurück. Es war eiskalt. Aber immerhin besser als nichts. Und während er so unter der Dusche stand, sich wusch und das Gefühl der Sauberkeit genoss, hatte er auch das Gefühl, als würde das Wasser wärmer - ja eindeutig, je länger er unter der Dusche stand, desto angenehmer wurde es.

    Mit einem Gefühl der Frische und Sauberkeit verließ er die Dusche, bedauernd zog er, nachdem er sich abgetrocknet hatte, seine verdreckte KIeidung wieder an - aber immerhin war er auch nicht gewohnt, ständig gewaschene Kleidung zu haben. Auf dem Flughafen hatte er oft lange die selben Sachen getragen.

    Dann stöpselte er sich das Headset wieder ein, das er während dem Duschen natürlich nicht getragen hatte.

    "SCHEISSE, WIR WERDEN ANGEGRIFFEN!"

    Wessen Stimme war das gewesen? Niemand, mit dem er bisher zu tun gehabt hätte, soviel war klar. Es war wohl sicherer, im Zimmer zu bleiben. Aber was war ... Léo war doch hier in der Nähe, hoffentlich war ihr nichts passiert. Er musste nachsehen, ob bei ihr alles in Ordnung war. Er verließ schnell das Zimmer, schaute sich schnell nach links und nach rechts um. Im Gang war niemand. Gut. Beinahe hätte er die Zimmerkarte vergessen, aber er dachte rechtzeitig daran, sie doch noch einzustecken. Dann eilte er zum Zimmer, in dem Clover und Léo verschwunden waren. Er klopfte an die Tür.

    "Ist bei euch alles in Ordnung?"

    Die Türe öffnete sich und Clovers Kopf streckte sich ihm entgegen. "Weißt du..."

    Dann hörte er eine weitere Stimme, die er noch nie vernommen hatte. Jemand wollte einen Gottesdienst abhalten. Hatte er nicht gehört, dass gerade offenbar ein Angriff irgendwo stattfand? Riley machte einen Schritt in das Zimmer und schloss die Tür, nicht ohne vorher die Türkarte aus der Halterung zu ziehen und sie Clover zu geben.

    "Wir sollten im Zimmer bleiben. Oh, ich habe gesehen, ihr habt ein wenig gegessen. Kann ich auch noch etwas abhaben? Und schau mal, wen ich hier dabei habe!", sagte Riley, versuchte dabei ruhig zu wirken, was ihm jedoch gründlich misslang. Er zog den USB-Gorilla aus der Tasche und versuchte Léo anzulächeln, was in einem etwas schiefen Grinsen resultierte.

    [ooc: Riley kommt auch zur Messe, weil Léo auch hingeht]

    Geändert von DSA-Zocker (19.08.2012 um 23:05 Uhr)

  3. #3
    Isabelle war baff von den Ereignissen der vergangenen Stunden und ließ sich alles noch einmal durch den Kopf gehen. Sie erinnerte sich noch gut daran, ungeduldig in der ungastlichen Kanalisation gewartet zu haben. Direkt unter dem Gullideckel, welcher die Rückkehr ans Tageslicht versprach. Kurz hatte sie darüber nachgedacht, sie für die Aufgabe des Öffnens zu melden... doch wenn man nicht wusste was dort auf einen wartete...
    Jedenfalls war sich Isa sicher gewesen, dass sie ihre Fähigkeiten mit anderen Aufgaben zu einem späteren Zeitpunkt besser unter Beweis stellen konnte. Und so hatte sie einfach ungeduldig und angespannt gewartet.
    Ethan hatte gesagt: "Es geht bald weiter, nicht wahr?" Er hatte ihr in die Augen gesehen. "Ich hab Angst." "Das wird schon. Wenn es darauf ankommt, können wir beide schnell genug rennen, nicht wahr?", hatte Isa geantwortet, obwohl es nicht mit dem übereinstimmte, was sie tatsächlich dachte. Also hatte sie schweigsam mitangesehen, wie Dob mit der Mechanikerin die Barrikade errichtet und der Ire und Fawyer Kampfvorbereitungen getroffen hatten. Nachdem es dann endlich losgegangen war, und der Priester (Cyrius? Cyrilo? Cyrillus?) seinen Kopf durch die Öffnung gesteckt hatte, war Isa ihm als eine der ersten gefolgt. Danach war alles sehr schnell gegangen und irgendwie waren sie alle nun hier gelandet - in einem komfortablen, nagelneu renovierten Luxushotel.
    Wobei alle nicht die korrekte Bezeichnung war, wie Isa schaudernd bemerkte, als sie das Bild des Iren Alistair mit der toten Frau in den Armen gesehen hatte. Abby war ihr Name gewesen. Isabelle hatte sie nicht gut gekannt, doch sie hatte mitbekommen, wie verlässlich die junge Frau gewesen war... und wie aufopfernd. Man sollte meinen, dass man sich daran gewöhnte, wenn plötzlich so viele um einen herum starben. Aber dem war nicht so, Isa fühlte sich für jeden einzelnen von ihnen schlecht. Es rief wieder das Gefühl der Hilflosigkeit in ihr hervor... dass sie nutzlos war und niemandem helfen konnte.
    "Vielleicht sollten wir uns Karten besorgen. Ich könnte eine Dusche gebrauchen", hörte sie sich selbst in einem erstaunlich ruhigen Tonfall zu Ethan sagen. An der Rezeption schnappte sie sich die zwei nächstbesten Karten, 005 und 006. Die letztere drückte sie Ethan in die Hand. Dann machten die beiden sich auf die Suche nach den dazugehörigen Zimmern. Auf dem entsprechenden Gang sah sie gerade noch, wie der kleine Asiat, der auf dem Schrottplatz so todesmutig die Aufgabe der Zombieablenkung übernommen hatte. Vielleicht sollte sich später noch nachträglich dafür bedanken.
    Aber erst die Dusche. Bevor sie in ihr Zimmer verschwand rief sie Ethan noch zu: "Klopf später ruhig an, falls du mich brauchst." Dann schloss sie die Tür und inspizierte ihr Zimmer. Auf dem weichen Kopfkissen des Bettes lag ein Stück Schokolade, welches sie sich entzückt in den Mund schob. Sie entdeckte auch jede Menge verlockende Snacks und die Minibar wies unter anderem eine Flasche Vanillelikör auf, an der sie sich später vielleicht bedienen würde. Es kümmerte sie kein Stück, dass das streng genommen Diebstahl war. Nach allem, was passiert war, hatte sie ein bisschen Glück doch wohl verdient! Die Suche nach Handtüchern und Wechselklamotten erwies sich jedoch als vergeblich, also zog sie aus ihrem Rucksack ihreletzte saubere Kleidung, ein hellblaues Top und eine frische Jeans, sowie ein bereits benutztes aber halbwegs sauberes Handtuch. Eine halbe Stunde später trat sie aus der Dusche, mit feuchten Haaren, aber sauber und frisch eingekleidet. Endlich fühlte sie sich wieder wie ein Mensch!
    Während Isa noch überlegte, was zu tun war, hörte sie die Durchsage des Priesters. Eine Gedenkmesse also? Sie war nie ein überaus gläubiger Mensch gewesen, aber die Toten hatten es verdient, gewürdigt zu werden. Also, warum nicht? Erst aber würde sie einem lebendigen Helden einen Besuch abstatten. Isa trat aus ihrem Zimmer heraus und klopfte zaghaft an die Tür des kleinen Asiaten, (Miki?). "Hallo? Ich bin´s, Isabelle. Darf ich reinkommen?"

    [ooc: Isa wird zur Messe kommen.]

    Geändert von Zitroneneis (19.08.2012 um 22:46 Uhr)

  4. #4
    Fawyer fühlte sich nicht gut. Er hatte Kopfschmerzen, ihm war Übel, und sein Rücken fühlte sich an als hätte ihn ein Pferd niedergewalzt. Gerade plauderte noch mit dem Iren als dieser ihm plötzlich eine rein haute. Warum? Er konnte sich nicht mehr erinnern, es ging um Sex glaubte er, und um diese Tote? Er hatte diesen Abend schon den ein oder anderen Filmriss. Dann hörte er plötzlich eine Stimme, über ihm. . "Wo auch immer du den Mist aufgetrieben hast... das war 'ne Körperlotion für Frauen, du Held." "Willst du dir drüben bei den Milizen neue Freunde suchen, oder warum hast du dir davon ne ganze Flasche übergegossen?"
    Wer war das? Sein Gewissen? Oder .. etwa...

    "Mum? Bis du das?..." Fawyer wollte sich aufrücken, als ein jäher Schmerz von seinem Rücken ihn zu Boden riss und er das Bewusstsein verlor, ohne zu erfahren, wer mit ihm gesprochen hatte.

  5. #5
    Die weiße Strandliege, die sich vor ihm erstreckte, zierten nun drei Löcher aus einer Schusssalve.
    "SCHEISSE, WIR WERDEN ANGEGRIFFEN!"

    Axel hechtete nach vorn, warf eine der Liegen um und duckte sich hinter ihr. Den Aufprall auf der Wasseroberfläche hörte er nur zu gut und er wollte verdammt sein, wenn Helena etwas zugestoßen war. Die SCAR im Anschlag rollte er sich aus der Deckung hervor und zielte über den Raum hinweg... niemand da.
    Niemand, den er sehen konnte.

    "WO SEID IHR? IM KELLER? WAS IST DA?"
    "Scheiße ja, im Keller. Ich hab keine Ahnung."

    Axel überblickte den Pool, er sah durch das aufgewühlte Wasser nicht, dass Helena nur ihren Spaß hatte und sich gerade auf einem kleinen Tauchgang befand, in keinster Art mitbekam, was da über der Wasseroberfläche passierte.

    "Ich hab gehört wie jemand auf dem Wasser aufschlug, Helena ist weg und ich kann sie nicht sehen."
    Axel blieb ruhig... er atmete ein und aus... bis er plötzlich erneut hörte, wie sich das Wasser bewegte. Erneut duckte er sich, verschwand hinter einer der Liegen bis er irgendwann eine vertraute Stimme hörte.
    "Hey Super-Cop... wo bist du hin?"
    "He..."
    Er kam hinter dem umgeworfenen Liegestuhl hervor, den Lauf der Waffe gen Boden gerichtet.
    [COLOR="#ff0066]"Du scheinst dein Spielzeug zwar zu mögen aber... momentan gibt es andere Dingen mit denen du rumfuchteln kannst als mit einer Knarre, hier ist niemand ausser uns."[/COLOR]
    "Scheiße, ich dachte dich hätte jemand angegriffen."
    "Angegriffen? Nein... ich hatte nur Lust auf ne Runde im Pool. Das Wasser ist wirklich toll hier drin."
    "Fuck..." Axel drückte die Sprechtaste seines Headsets "Leute... Entwarnung. Hier ist alles in Ordnung, bin wohl kurz ein wenig schreckhaft gewesen. Scheiße, ich hoffe ich habt euch wegen mir nicht die Hosen vollgemacht."
    "Entwarnung? Was ist los?"
    "Verdammt, ich dachte du wärst in den Pool gestoßen worden oder sowas, ich hab kurz gedacht, dass hier irgendein Penner dich angegriffen hat. Man..."

    "Klingt ja fast als hättest du dir Sorgen gemacht..." Helena war es wohl egal, dass sie Axel erschreckt hatte und... nahm es relativ gelassen und mit einer feinen Prise Spitzzüngigkeit.
    Mehr als ein Grummeln bekam sie damit allerdings nicht aus dem Ex-Cop heraus, der jetzt die Waffe ablegte und weiterhin auf die junge Frau starrte. Diese schwamm bereits ein Stück rückwärts... und ihr war vermutlich auch egal... oder vielleicht war ihr gerade das nicht egal, dass ein weißes Tank-top, welches vollkommen durchnässt ist, keinen Blickschutz mehr bietet.
    "Worauf wartest du eigentlich? Das Wasser ist toll, du bist vollkommen entnervt... und hier schwimmt jemand der dich interessiert. Zierst du dich etwa?"


    "Wenn jemand etwas von Helena oder mir will, wir testen jetzt gemeinsam den Pool."

    Das war das Letzte, was er über sein Headset sagen würde, ehe er es sich aus dem Ohr rupfte, auf eine der Strandliegen warf und anfing sich auszuziehen. Er brauchte ein wenig für sein Shirt, was Helena fast zum Murren gebracht hätte, wenn sich darunter nicht dieser gebräunte Körper eines Cops verborgen hätte, der morgens, so wie andere joggen gehen, zwei Runden um den Block sprintet - einfach nur um zu wissen, ob er schneller als seine 5 Minuten Terrine ist.
    Der sehnige und zugleich mit leicht definierten Muskeln gestählte Körper war allerdings weniger ein Statussymbol als vielmehr reine Notwendigkeit... trotzdem konnte man nichts gegen die Pflege dieses Körpers einwenden.
    Als die Schuhe und schließlich seine Hosen folgten stand er, nurnoch mit einer Retro-Short bekleidet, vor dem Pool. Er wischte sich die Mütze vom Kopf, entblösste seit längerem wieder die braunen, zotteligen Strähnen die er darunter verbarg ehe er sprang.
    Das laute Klatschen des Wassers und die vielen Spritzer, die den Rand des Beckens bedeckten, waren jetzt erstmal egal, er bekam es nicht mit, denn so wie Helena vor wenigen Minuten noch kurz tauchte... so tauchte nun er.
    Das frische, lauwarme Nass war eine Wohltat, vorallem für seine Schulter und irgendwie auch Balsam für die Seele.
    Er fühlte wie praktisch jeder einzelne Schwimmzug, ihm ein Stück Last der Apokalypse von den Schultern nahm.
    Helena schwamm derweil umher, bis zum Rand des Schwimmbeckens an dem sie sich letztlich anlehnte und darauf wartete, dass Mister Supercop endlich wieder auftauchte. Die Erfüllung dieses Gedankens ließ nicht lang auf sich warten, direkt vor ihrer Nase tauchte Axel wieder auf und legte seine Hände, seitlich an ihr vorbei, ebenfalls auf den Rand des Beckens.
    "Na, verstehst du warum ich hier rein musste?"
    "...ja... es ist ziemlich entspannend."
    "Eben, auch wenn du mich ziemlich hast warten lassen. Hätte gedacht, dass du mir gleich hinterher springen würdest."
    "Verdammt, ich hab halt gedacht, dass dir was zugestoßen ist."
    "Das ist, auch wenn es aus deinem Mund kommt, irgendwie niedlich..."
    Helena legte ihre Beine um Axels Unterleib und zog ihn zu sich heran.
    "...hör also besser auf damit, ich will nicht, dass du jetzt gerade niedlich bist."
    Er spürte ihre Brüste durch das nasse Top hindurch, spürte wie sie sich an seinen Oberkörper pressten und ehe er sich versah, zog er sich zu ihr heran und drückte seine Lippen auf ihren Mund.
    Gott, er war einfach hinter dieser Frau her, seit die beiden in der Duschkabine standen, bewegten sich wenige andere Dinge durch seinen Kopf. Also... es bewegte sich schon einiges dort oben, nur war Helena öfter dort oben als er es hätte kontrollieren können.
    "Sobald wir wieder oben sind, brauchen wir ein Zimmer."
    "Hör auf zu reden, das weiss ich doch schon längst."
    Der wilde, leidenschaftliche und intensive Kuss währte Minuten, Minuten in denen sie einfach mal vergessen konnten. Entspannen konnten und sich genießen konnten.

    [ooc]Helena wird an der Messe teilnehmen, Axel hält nichts von Religion und bleibt der Kapelle lieber fort[/ooc]

    Geändert von Gendrek (20.08.2012 um 01:14 Uhr)

  6. #6
    Ian war gerade drauf und dran, Helena und Axel zu unterstützen - wenngleich er nicht wirklich wusste, wie ER das anstellen sollte. Er sprintete auf das Treppenhaus zu und wollte noch ins Mikrofon sagen, dass ansonsten bitte alle sicher auf den Zimmern bleiben sollten, da ertönte wieder die Stimme des Polizisten, der eine Entwarnung und Entschuldigung aussprach. Für einen Moment schnaubte er leicht wütend und wollte etwas in das Mikrofon sagen. Doch ihm fiel wieder rechtzeitig ein, wer da möglicherweise alles mithören könnte. Du bist so albern, Ian. Eine Welt voller Zombies und du willst nicht vor den Leuten fluchen? Er schmunzelte bei dem Gedanken unwillkürlich.

    Mit einem Schlag war die Panik weg und Ian besann sich wieder auf sein eigentliches Vorhaben - die CD. Die CD, die ihm der Priester gegeben hatte. Der Priester will eine Messe halten. Um den Verstorbenen zu gedenken. Pff. Die Verstorbenen waren tot. Denen war scheißegal, ob man an sie dachte oder nicht. Wahrscheinlich hätten sie sich vorher gewünscht, dass man sich auch im Tod an sie erinnert - aber jetzt? Schwachsinn!

    Er dachte an das einzige Mal in seinem Leben, in dem er in der Kirche war. Das einzige Mal, an das er sich erinnern konnte jedenfalls. Seine Mutter wurde beerdigt. Er hatte die gesamte Zeremonie über geweint. Der Schmerz konnte ihn aber nicht von der Rede des Priesters ablenken. Diese leere, austauschbare Rede. Geliebte Mutter, Tochter, Schwester und Frau... blah. Hätte Ians Vater sie geliebt, hätte er dann nur kurz nach ihrem Tod eine neue Freundin gehabt? Hätte er die Frauen im Wochentakt gewechselt? Hätte er ihn öfter im Gefängnis besucht? Hättest du dich mal um mich geschert?

    Gott hat sie zu sich geholt... Gott - Diese Bezeichnung kotzte Ian an. Wo war Gott, als Mum erschossen wurde? Wo war Gott, als die kleine Megan in Gefahr war? Wo ist Gott JETZT? Gott war ein Fabelwesen. Eine Märchenfigur, an die die Menschen glaubten, um nicht selbst Verantwortung für ihr Leben übernehmen zu müssen. Um sich von allem davonstehlen zu können. Er wäre damals am liebsten aufgestanden und hätte dem Priester seine Meinung ins Gesicht gepfeffert - aber er war zu schwach gewesen. Er war so schwach.

    Zuckend löste sich Ian aus seiner gedanklichen Lethargie, griff in die Fronttasche seines Rucksacks und zog sein Portemonnaie heraus. Er griff in das zerfledderte, schwarze Etwas und hielt schließlich das Zitat in den Händen. Das Zitat, das er aus diesem Buch abgekritzelt hatte, welches ihm damals die alte Frau aus der Bibliothek gegeben hatte. Die Bücher-Oma. Er hielt den Papierschnipsel in der Hand und las ihn sich leise vor.

    "I am determined to be cheerful and happy in whatever situation I may find myself. For I have learned that the greater part of our misery or unhappiness is determined not by our circumstance but by our disposition.

    War nur seine Einstellung die Falsche? War es hin und wieder in Ordnung sich einer tröstenden Macht hinzugeben, die man nicht greifen konnte? Nicht jeder Gläubige war verantwortlich für die schrecklichen Dinge, die seit Anbeginn der Zeit durch Religionen in die Welt getragen wurden. Dieser Priester hatte sich bereiterklärt, als erster den Deckel zu öffnen. Er ist nicht schwach. Er übernimmt Verantwortung. Vor Ians geistigem Auge sah er Lèo. Hat sie nicht einen Rosenkranz? Er konnte niemandem das Recht nehmen, zu glauben. Und egal, was er davon hielt - er war der Anführer. Er würde jeden unterstützen und begleiten, der dies für das Richtige hielt. Aber wenn dieser Priester belanglose Scheiße erzählt...

    Fest entschlossen, an der Zeremonie teilzunehmen, machte er sich schließlich wieder auf die Suche nach einem funktionstüchtigen Rechner. Wenn er einen PC fände, würde er die CD des Priesters dort mal checken. Er zweifelte zwar ernsthaft daran, dass es sich dabei um etwas Wichtiges handelte, aber einen Versuch war es wert.

    ["Ich werde zur Messe kommen."]

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