Plötzlich war Bewegung in die Sache gekommen. Die Lobbyhalle glich dafür, dass wir uns in einer Zombie-Apokalypse mit wenigen Überlebenden befanden, einem Taubenschlag. So ganz klar, was jetzt passierte, war Helena nicht - aber wenigstens schien Tess ziemlich genau zu wissen, was zu tun war. Mit den Edelsteinen. Die sie hatte. Warum auch immer. Helena seufzte tief. Sie war eben erst aus dem warmen Bett geklettert, äußerst zufrieden und äußerst befriedigt.

Warum müssen wir hier nochmal weg? Dieses Hotel war ausgesprochen nett, und was jetzt der genaue Plan war, wusste Helena auch nicht. Aber gut, wenn unsere informelle Anführerin, Dr. Cutter das sagte, dann war das eben so. Kann ja schlecht alleine hier in der Sauna hocken bleiben. Helena hörte zu, wie Tess Befehle in Richtung der Gruppe blaffte. Warte, da war noch was....

"Scheisse, wir haben was vergessen!" Helena sprang auf, schnappte sich ein paar Flaschen Ketschup von dem immernoch großartigen Buffet und rannte in das Zimmer, in dem Axel ihr gezeigt hatte, wie wunderbar Ablenkung sein kann. Die Laken, die Axel gestern akribisch eingesammelt hatte, lagen als wildes Knäuel in einer Ecke.

Helena knotete einige Laken zusammen, und schrieb darauf die Worte.

FOOD AND SHELTER
SAFE!


Zufrieden betrachtete sie ihr Werk. "Ketchupflecken auf Weiß gehen nie wieder raus. Hoffe ich."

Sie band noch zwei Bibeln an die Ecken der Konstruktion und hing diese Fahne dann aus 2 Fenstern, die zur Hauptstraße hinzeigten. Fertig war das DO-it-yourself-Nachbarschaftshilfsprogramm. Unten im Foyer schnappte sie sich noch zwei große Wasserflaschen und ein paar Schokoriegel vom Bufett, alles, was irgendwie nach haltbarer Nahrung aussah - und dann wartete sie auf die Dinge, die da kommen sollten.