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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 4 - Das Crown-Luxushotel

Baum-Darstellung

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  1. #10
    "Scheiße... der Typ den ich gekillt habe... der ist nicht tot. Also... doch, jetzt schon, aber... der wollte nicht, der wollte nochmal... scheiße...
    Ian... wenn du mich gerade hörst... der Typ war bereits ein Zombie als ich auf ihn geschossen habe. Er hatte sich hier unten was zu futtern gesucht und eine Ratte gefunden. Sei verdammt froh, dass er ne Ratte gefunden hat... ernsthaft und... wenn gerade jemand bei dem kleinen Mädchen ist... scheiße... ich hab was für sie gefunden..."
    Die Worte waren das Einzige, was die kleine Mexikanerin mitbekam, das Einzige, was sie mitbekommen wollte. Die Stimme, die sie hörte stammte von dem Mann, der ihre einzige Möglichkeit, ihren Papa schnell wiederzufinden, einfach abgeknallt hatte. Das war völlig umsonst gewesen! Er hatte weder seine Süßigkeiten nicht bezahlt, noch Axels Mutter oder Schwester oder Tochter beleidigt- seine Begründung war, dass er zu einem „Zom-bie“ geworden ist. Die Großen mit ihren komischen Begriffen für laufende, wütende Tote. An Normans Stelle wäre sie auch wütend gewesen, wenn Jemand so grundlos auf sie schießen würde und sie dann auf die andere Seite bringt!
    Die Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, die das Kind bis in die Haarspitzen erfüllt hatte, verwandelte sich innerhalb einer Millisekunde in blanke Wut auf Axel, als sie seine Erklärung über das Sprechdingens hörte. Es war das erste Mal in ihrem Leben, dass sie wütend war, und das Gefühl prasselte auf sie nieder wie ein Tsunami. Es lähmte sie vollkommen. Stocksteif saß sie auf Alistairs Schoß, ihre kleinen Fäuste ballten sich so stark, dass das die Gelenke enorm weiß wurden und sich die Fingernägel in das Fleisch bohrten. Doch sie spürte keinen Schmerz, nur die Wut, die sie von innen heraus zu verbrennen und zerfressen schien, die ihr den Hals zuschnürte. Ein Gefühl, dass eigentlich nicht für Kinder fühlbar sein sollte und es überfüllte das winzige Format von Leocadia bei Weitem- sie würde explodieren, wenn sie nicht umgehend etwas fand, womit sie des Gefühls Herr werden könnte.
    In dem Moment betrat Axel den Speisesaal. Das Mädchen starrte bereits die ganze Zeit wie magisch angezogen auf den Ausgang, von dem aus er nun direkt auf sie zuging, etwas Tropfendes in der Hand.
    Bei all der Wut kam doch noch ein Funken Neugierde hervor, der es geschafft hatte, an die Oberfläche zu dringen und sie das Objekt näher zu betrachten, anstatt sofort aufzuspringen und dem Mann anzufallen.
    Er hatte über Funk davon gesprochen, dass er etwas für sie habe und es stellte sich als…als…als…
    Léos Herz setzte eine gefühlte Ewigkeit aus. Axel trug ein triefendes, braunes Lama mit unglaublich riesigen Kulleraugen, noch größer, als sie von Léo und Álvaro zusammen- in seinen Händen.
    Es bestand kein Zweifel daran, dass das Campanilla(=Glöckchen) war. Das Mädchen hatte es seinem Vater nach Onkel Ramons Tod von ihrem ganzen Erspartem gekauft, damit es auf ihn aufpasst und ihm nicht das Gleiche geschehen konnte wie seinem Bruder. Er hatte es immer bei sich und seit dem war ihm nie auch nur irgendwas Schlimmes passiert- Es war sein Glücksbringer, sein Schutzengel, einfach alles. Léo war sich sicher, dass ohne Campanilla ihr Papa keine Chance haben würde, nicht wie Onkel Ramon zu enden, nicht in Tijuana, und schon gar nicht in Sydney, wo lauter wütende Tote durch die Gegend liefen und noch mehr Tote machen wollten!
    Das war kein Tropfen, der das Fass namens Leocadia Arellan-Felix zum Überlaufen brachte, dass war ein ganzer Ozean, der das Fass bersten ließ und jedes einzelne Brett in tausend Splitter teilte.
    Er kam vor ihr zum Stehen und sagte irgendwas, doch das nahm die Kleine nicht wahr. Sie würde alle guten Regeln, die ihr ihre Abuela beigebracht hatte, und die sie sonst selbstverständlich einhielt, weil sie einfach richtig waren, brechen und das ohne zu bereuen.
    Sie sprang mit einem Luftzerreißenden Schrei von Alistair, das sonst so hübsche Gesicht zu einer unwirklichen Fratze entstellt und warf sich gegen Axel.
    Ihre Fäuste hämmerten auf seinen Bauch ein, während sie ihn mit hochrotem Gesicht und einer Stimme und einer Lautstärke anbrüllte, die jenseits von gut und böse war:
    ¡CAPIO!(•••••••) ¡CABRÒN!(Archloch) PAPA WIRD WEGEN DIR STERBEN! ¡VOMITIVO!(Kotzbrocken) ¡MARICON!(••••••••••) SO, WIE NORMAN GESTORBEN IST! INCAPAZ! (Flasche) SO WIE ALLE SCHON GESTORBEN SIND! HIJO DE PUTA! (•••••••••) TRAVIS UND RYAN UND DER WEISSRUSSE!! ¡CARA DEL CULO!(Arschgesicht) UND ABBY, SIE WAR MAMA, VERDAMMT! MALA LECHE! ….
    Sie weinte und boxte mit ihren Fäusten auf ihn ein und schrie unbeirrt weiter.
    Ihre Welt fiel zum zweiten Mal in sich zusammen.

    Geändert von Mephista (23.08.2012 um 00:44 Uhr)

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