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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 4 - Das Crown-Luxushotel

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Nervös sah Clover sich um. Status? Die anderen Teammitglieder? Sie atmete kurz tief durch. Sie wusste, dass irgendjemand gefälschte Uniformen der Nationalgarde gefunden hatte. Aber erwarteten die nicht eher eine Horde Wissenschaftler? Und war Maddox Leeland nicht irgendeiner von den... nicht so Guten?
    Clover biss an ihrer Unterlippe. Na, was konnte schon passieren, das war nur ein Mann irgendwo weit weg von hier.

    Team ist ebenfalls anwesend. Sind alle unverletzt aber sitzen fest. Östlich der Kreuzung ist ein Bandenlager - die haben Fahrzeuge, wollen aber nicht kooperieren. Könnt ihr Unterstützung schicken?

    Soweit Clover wusste zumindest. Sonst wäre der Priester doch schon längst zurückgekehrt. Falls tatsächlich Hilfe kommen sollte, mussten sie ihm auf jeden Fall noch einmal Bescheid sagen, dass er ins Hotel kommen solle.
    Während sie auf eine Antwort wartete, schlich sie - warum auch immer - etwas näher zur Gruppe. Sie musste irgendjemanden finden, der ihr half, falls sich diese "Unterhaltung" noch länger hinziehen würde. Und sie musste schnell jemandem Bescheid geben, wer da überhaupt am anderen Ende des Funkspruchs saß.

    Geändert von Lynx (22.08.2012 um 22:30 Uhr)

  2. #2
    "Stellt die Bande eine Gefahr für Ihre Ziele dar , Agent?", erklang die Stimme nach einem kurzen Zögern.

  3. #3
    "Scheiße... der Typ den ich gekillt habe... der ist nicht tot. Also... doch, jetzt schon, aber... der wollte nicht, der wollte nochmal... scheiße...
    Ian... wenn du mich gerade hörst... der Typ war bereits ein Zombie als ich auf ihn geschossen habe. Er hatte sich hier unten was zu futtern gesucht und eine Ratte gefunden. Sei verdammt froh, dass er ne Ratte gefunden hat... ernsthaft und... wenn gerade jemand bei dem kleinen Mädchen ist... scheiße... ich hab was für sie gefunden..."
    Die Worte waren das Einzige, was die kleine Mexikanerin mitbekam, das Einzige, was sie mitbekommen wollte. Die Stimme, die sie hörte stammte von dem Mann, der ihre einzige Möglichkeit, ihren Papa schnell wiederzufinden, einfach abgeknallt hatte. Das war völlig umsonst gewesen! Er hatte weder seine Süßigkeiten nicht bezahlt, noch Axels Mutter oder Schwester oder Tochter beleidigt- seine Begründung war, dass er zu einem „Zom-bie“ geworden ist. Die Großen mit ihren komischen Begriffen für laufende, wütende Tote. An Normans Stelle wäre sie auch wütend gewesen, wenn Jemand so grundlos auf sie schießen würde und sie dann auf die andere Seite bringt!
    Die Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, die das Kind bis in die Haarspitzen erfüllt hatte, verwandelte sich innerhalb einer Millisekunde in blanke Wut auf Axel, als sie seine Erklärung über das Sprechdingens hörte. Es war das erste Mal in ihrem Leben, dass sie wütend war, und das Gefühl prasselte auf sie nieder wie ein Tsunami. Es lähmte sie vollkommen. Stocksteif saß sie auf Alistairs Schoß, ihre kleinen Fäuste ballten sich so stark, dass das die Gelenke enorm weiß wurden und sich die Fingernägel in das Fleisch bohrten. Doch sie spürte keinen Schmerz, nur die Wut, die sie von innen heraus zu verbrennen und zerfressen schien, die ihr den Hals zuschnürte. Ein Gefühl, dass eigentlich nicht für Kinder fühlbar sein sollte und es überfüllte das winzige Format von Leocadia bei Weitem- sie würde explodieren, wenn sie nicht umgehend etwas fand, womit sie des Gefühls Herr werden könnte.
    In dem Moment betrat Axel den Speisesaal. Das Mädchen starrte bereits die ganze Zeit wie magisch angezogen auf den Ausgang, von dem aus er nun direkt auf sie zuging, etwas Tropfendes in der Hand.
    Bei all der Wut kam doch noch ein Funken Neugierde hervor, der es geschafft hatte, an die Oberfläche zu dringen und sie das Objekt näher zu betrachten, anstatt sofort aufzuspringen und dem Mann anzufallen.
    Er hatte über Funk davon gesprochen, dass er etwas für sie habe und es stellte sich als…als…als…
    Léos Herz setzte eine gefühlte Ewigkeit aus. Axel trug ein triefendes, braunes Lama mit unglaublich riesigen Kulleraugen, noch größer, als sie von Léo und Álvaro zusammen- in seinen Händen.
    Es bestand kein Zweifel daran, dass das Campanilla(=Glöckchen) war. Das Mädchen hatte es seinem Vater nach Onkel Ramons Tod von ihrem ganzen Erspartem gekauft, damit es auf ihn aufpasst und ihm nicht das Gleiche geschehen konnte wie seinem Bruder. Er hatte es immer bei sich und seit dem war ihm nie auch nur irgendwas Schlimmes passiert- Es war sein Glücksbringer, sein Schutzengel, einfach alles. Léo war sich sicher, dass ohne Campanilla ihr Papa keine Chance haben würde, nicht wie Onkel Ramon zu enden, nicht in Tijuana, und schon gar nicht in Sydney, wo lauter wütende Tote durch die Gegend liefen und noch mehr Tote machen wollten!
    Das war kein Tropfen, der das Fass namens Leocadia Arellan-Felix zum Überlaufen brachte, dass war ein ganzer Ozean, der das Fass bersten ließ und jedes einzelne Brett in tausend Splitter teilte.
    Er kam vor ihr zum Stehen und sagte irgendwas, doch das nahm die Kleine nicht wahr. Sie würde alle guten Regeln, die ihr ihre Abuela beigebracht hatte, und die sie sonst selbstverständlich einhielt, weil sie einfach richtig waren, brechen und das ohne zu bereuen.
    Sie sprang mit einem Luftzerreißenden Schrei von Alistair, das sonst so hübsche Gesicht zu einer unwirklichen Fratze entstellt und warf sich gegen Axel.
    Ihre Fäuste hämmerten auf seinen Bauch ein, während sie ihn mit hochrotem Gesicht und einer Stimme und einer Lautstärke anbrüllte, die jenseits von gut und böse war:
    ¡CAPIO!(•••••••) ¡CABRÒN!(Archloch) PAPA WIRD WEGEN DIR STERBEN! ¡VOMITIVO!(Kotzbrocken) ¡MARICON!(••••••••••) SO, WIE NORMAN GESTORBEN IST! INCAPAZ! (Flasche) SO WIE ALLE SCHON GESTORBEN SIND! HIJO DE PUTA! (•••••••••) TRAVIS UND RYAN UND DER WEISSRUSSE!! ¡CARA DEL CULO!(Arschgesicht) UND ABBY, SIE WAR MAMA, VERDAMMT! MALA LECHE! ….
    Sie weinte und boxte mit ihren Fäusten auf ihn ein und schrie unbeirrt weiter.
    Ihre Welt fiel zum zweiten Mal in sich zusammen.

    Geändert von Mephista (22.08.2012 um 23:44 Uhr)

  4. #4
    Helena stand, wie die vielen anderen, stocksteif im Foyer, die lauten Schüsse, die Funksprüche die auf sie niederrasselten - die Panik, die sich aus dem zweiten Funkspruch Axels heraushören lies.
    Was immer da unten passiert ist, es war auf keinen Fall gut. Auf gar keinen Fall.

    Es dauerte Minuten, Minuten die wie eine Ewigkeit erschienen. Ethan, Riley, Ian... sie alle kamen bereits wieder durch die Eingangshalle, nur Axel nicht.
    Die Zeit verrann und das einzige an dem sich Helena halten konnte war das Fell ihres treuen Freundes. Des treuen Machete, der hechelnd und glücklich neben ihr saß und mit seinem Schwanz über den gefliesten Boden wedelte.
    Doch als sie die schweren Schritte hörte und sah, wie ein mit Blutspritzern besudelter Axel aus dem Keller kam, in der Hand ein tropfendes, nasses Stofftier hielt wurde ihr nicht viel leichter ums Herz.
    "Gott im Himmel..."
    Er lief langsam auf den Iren zu und auf das Mädchen, die auf dem Schoß von Alistair saß.
    Helena näherte sich, hörte noch wie Axel der Kleinenetwas erzählte und ihr das kleine... Lama? Das kleine Stofftierlama geben wollte... bis diese aufsprang.
    Noch nie hatte die Gruppe das kleine Kind so erlebt. So wütend, so aggressiv... so vollkommen erschlagen von der grausamen Welt um sie herum in der sie nun lebten.
    Helena verstand nicht alles was Léo unter Tränen brüllte, doch eines wusste sie -sie ließ kein gutes Haar an Axel. Das konnte man ihm ansehen. Er schien sie zu verstehen. Nicht jedes Wort, doch das meiste schien er zu verstehen, zu begreifen. Denn alles was Helena sehen konnte war ein kleines Mädchen, dass auf Axel einschlug... und einen Cop der mit sich selbst ringen musste. Dem sie genau ansah, dass er versuchte sich im Zaum zu halten, doch wie kann man Tränen richtig zurückhalten? Axel versuchte es, das zeigte das Schimmer in seinen Augen, das Schimmern der Tränen die sich in seinen Augen sammelten.
    Das kleine Mädchen sackte zusammen... ließ die Arme und die geballten, zitternden Fäuste hängen, kraftlos und schwer. Ebenso wie Axel der sich kraftlos vor Léo kniete und einen Satz aus sich heraus stammelte, den er nicht oft zu sagen schien.
    "Es... es... tut mir Leid... Kleine... es tut mir Leid..."
    Seine Stimme trug einen unangenehmen Ton mit sich. Etwas belastendes und zutiefst trauriges. Vorhin schien er noch so von sich überzeugt als er hinunter stürmte, aber jetzt? Jetzt schien es so, als würde das Leid der Kleinen so sehr an ihm nagen, dass es dafür kaum Worte finden konnte.
    Was auch immer es war, Helena wollte eingreifen... wollte etwas tun. Denn sowohl Léo, als auch Axel hatten Hilfe und Trost bitter nötig.

    Die Zollbeamtin ging auf das kleine Mädchen zu, welches immer noch zitternd dastand, die Arme von sich hängen ließ und den Tränen freien Lauf lies. Helena winkte Alistair zu sich, der ziemlich perplex dasaß, doch er verstand sofort... jemand musste sich Léo annehmen. Jemand der einen guten Draht zu ihr hatte.
    "Hey Kleine... du hast es dem fiesen Axel gerade ziemlich gezeigt... willst du nicht deinem Irenonkel davon erzählen?"
    Alistair stand neben den Dreien, schaute verzweifelt auf die Kleine, ehe er sich zu ihr kniete und ihre Hand griff. Er nickte Helena nur zu, große Worte waren hier nicht angebracht.
    Helena hingegen schnappte sich Axel, Tränen kullerten jetzt auch seine Wangen hinab, tropften auf den Boden, jeder konnte sehen, wie dreckig es dem sonst so harten Cop ging. Letztlich war auch er ein Mensch und hatte, wie man vielleicht hätte vermuten können, eben kein Herz aus Stein.

    Helena war immer noch im Besitz der Magnetkarte zu einem Zimmer. 2. Stock, Zimmer 7 - und genau da zog sie den Cop hin.
    Axel konnte sich mehr oder weniger fangen, doch man konnte schnell erkennen, dass ein paar aufbauende Worte ihm nicht schaden würden.
    Die Zollbeamte schloss die Türe hinter den beiden und Axel machte sich selbstständig auf den Weg um sich auf das weiche, gemütliche Bett fallen zu lassen. Mit von sich gestreckten Armen schaute er an die Decke.
    "Scheiße... der Kerl war ein Zombie. Was auch immer er vorher wusste... es hätte es uns nicht mehr sagen können."
    "Nein, hätte er nicht. Du hast das richtige da unten getan. Wenn du nicht runtergerannt wärst, dann wäre Ian vielleicht nicht mehr unter uns. Du bist ein verdammter Lebensretter, Axel." Schon wieder.
    "Mhh..."
    Das Grummeln war keine wirklich zufriedenstellende Antwort für Helena.
    "Komm schon, es ist ganz einfach. Gebissener rennt runter, Ian hinterher, Gebissener wird zum Zombie nagt... nagt an einer Ratte und du schießt ihn über den Haufen."
    "Zweimal..."
    "Zweimal, was ziemlich beeindruckend ist, ich hätte nach dem ersten Mal nicht damit gerechnet, dass der nochmal aufspringt."
    "Scheiße, ich doch auch nicht."
    "Was auch immer... die Kleine versteht das noch alles nicht so richtig. Alistair wird ihr das bestimmt erklären können und Ian vielleicht auch. Egal was der Mann wusste... Zombies sind nicht dafür bekannt, groß mit uns reden zu wollen."
    "Ja..." leise seufzte der Cop "Ja... da hast du Recht."
    Helena schmunzelte, ein paar ermutigende Worte und der Kerl befand sich wieder auf seiner Schiene... er war halt recht einfach gestrickt. Wobei das gerade jetzt einige Vorteile zu haben schien.
    "Du duscht dich am besten erstmal... es gibt nicht viel, was eine warme Dusche nicht wegspülen kann."
    Axel erhob sich, lächelte sanft und nickte. Erst dann schob er sich vom Bett und machte sich langsam auf den Weg in die Dusche, die sich nur eine Tür weiter befand.

    Geändert von Gendrek (23.08.2012 um 01:35 Uhr)

  5. #5
    Axel schob sich langsam vom Bett hinab. Wurde dabei von Helenas Augen stets verfolgt, ebenso wie Machete der nicht von der Seite seiner Herrin wich. Ein gut trainierter Hund, das konnte Axel auf Anhieb sagen.
    Doch es gab nicht viel, was ihn jetzt hätte weniger interessieren können... er wollte nurnoch den Plan von Helena umsetzen... duschen. Duschen würde gut tun, warm duschen und sich den Dreck von den Knochen waschen der sich in den letzten Stunden... den letzten Tagen angesammelt hatte.

    Er zog sich aus, sachte... seine Schulter tat nicht mehr so sehr weh. Die Schwellung war fast verschwunden, die violett verfärbte Haut zog sich langsam zurück. Trotz der neuen Belastung schien es nicht schlimmer geworden zu sein, im Gegenteil, immerhin wusste Axel jetzt auch wieviel Wumms diese Waffe hatte.
    Er zog sich weiter aus... bis er gänzlich nackt war und dann, dann drehte er das Wasser auf.



    Erst kühl, dann lauwarm und schließlich so warm, dass die Spiegel im Bad anfingen zu beschlagen.
    Das Wasser aus dem Duschkopf sprudelte auf ihn herab, prasselte auf seinen Körper ein.
    Er hatte den letzten Dreck schon im Pool von sich abwaschen können, doch er trug stets eine gewisse Schwere mit sich herum. Ein unangenehmes Gefühl, welches sich nicht so leicht abwaschen lassen könnte. Seit dem Ausbruch... seit dem diese Biester die es sonst nur in Spielen und Filmen gab auf der Erde wandelten...
    Axel erinnerte sich daran wie er noch vor wenigen Wochen in seiner Freizeit ab und zu ein kaltes Bier trank und während dessen Quarantine, Zombieland oder 28 Weeks later schaute... wie er manchmal an seinem PC saß und stumpf Left 4 Dead spielte... die Zeiten in denen dies Fiktion war, diese Zeiten waren vorbei.
    Draußen herrschte die Apokalypse. Eine, vermutlich, von Menschenhand erzeugte Krankheit die sie alle, auf kurz oder lang, befallen würde... diese geradezu rosigen Aussichten waren eine harte Nummer,



    Beide lagen sie da... erschöpft und "ausgelaugt". Vollkommen entspannt zugleich. Sie schauten sich gegenseitig an, lächelten ehe sie ein leises Jaulen hörten und zeitlgeich ans Bettende schauten.
    Dort saß ein einsamer, verwirrt dreinschauender Machete. Den Kopf schief gelegt und mit fragendem Blick... zumindest schien es so.

    Zusammen eine Nacht zu verbringen war in der großen Situation in der sie sich befanden kein Privileg, eine ruhige Nacht allerdings, war etwas seltenes und besonderes und so behandelten die beiden es auch.
    Seite an Seite schliefen sie, Axel auf dem Rücken, Helena mit ihrem Kopf, und einem Arm auf seiner Brust angelehnt und ihr treuer Wächter Machte... rangekuschelt an seine Herrin.

    Geändert von Gendrek (23.08.2012 um 04:15 Uhr)

  6. #6
    Alistair hob den rasenden kleinen Kobold hoch und sie umklammerte ihn fest.
    "Ich wede Papa nie wieder sehen", sagte sie unter Tränen und klammerte sich fest an den Iren.
    "Hey hey", tröstete er sie, "keine Sorge, ich werde ..."
    Er stockte, denn da fielen ihm Clovers Worte wieder ein.
    [Aber du solltest aufhören so viele Versprechen zu geben ...]
    Ihre Worte hallten in seinem Kopf wieder.
    Sich auf die Unterlippe beißend, verkniff er es sich und hielt die kleine Leo einfach nur im arm, darauf hoffend, dass die Umarmung eines Iren ausreichen würde.
    "Hör mal kleines, selbst Kobolde dürfen weinen und manchmal sind sie auch richtig wüten, vor allem, wenn jemand ihnen ihren Goldtopf vor der Nase wegnimmt.", er lächelte sanft, "und in deinem Alter, auch wenn du schon ganze 8 Jahre alt bist, darf man noch weinen so viel man will, und in solch einer Situation darfst du auch toben und wüten, schreien und rasend deine Wut auslassen. Das macht Onkel Alistair auch wenn es ihn überkommt."
    Er erinnerte sich schwach an die Gesichter der Attentäter die er in Boston niedergestreckt hatte.
    Unsicher streichelte er ihren Kopf, denn er hatte keine Ahnung was er eigentlich sagen sollte, und ob seine Worte überhaupt tröstend waren. Er war zumindest der Meinung, das wäre nicht eine seiner stärken. Manchmal wünschte er sich solche Dinge mit bloßer Faus bekämpfen zu können. Ein Schlag von links, einer von rechts und paff hätte er den Kummer der kleinen KO geschlagen.
    Auf dem Boden abgesetzt ging er vor Leo in die Hocke und wischte ihr ein Tränen von der Wange.
    "Hör mal", er konnte einfach nicht anders, so sehr er auch dagegen ankämpfte, "wenn es in meiner Macht steht, finde ich deinen Papa wieder und sorge dafür, dass du ihm wieder in die Arme springen kannst."
    Innerlich schlug er sich gerade selbst ins Gesict.
    [Du unverbesserlicher Narr Alistiar, das wirst du wahrscheinlich noch mehr als nur bereuen.]
    Für einen Moment starrte er traurig an ihr vorbei, dann sah er sie entschlossen an.
    "Und wenn du wirklich Dampf ablassen willst, dann schlag mich", er grinste breit, "Schlag mit voller Kraft zu, lass all die Wut die in deinem kleinen Körper steckt heraus und prügel mit deinen Fäusten auf mich ein, glaub mir, dein Onkel Alistair hält einiges aus, das gehörte unter anderem zu meinem Beruf."

    Geändert von Streicher (23.08.2012 um 07:45 Uhr)

  7. #7
    Riley hatte von dem, was Ian und Ethan besprochen hatten, beinahe nichts mitbekommen. Erst Léos Brüllen und Schreien weckten ihn aus seiner Lethargie. Er streifte Ethans Hand von seiner Schulter und sagte dann, nicht ohne Probleme: "Ich muss jetzt gehen. Zu Léo. Ich muss helfen."
    Dann stand er auf, woraufhin ihm schwindelig wurde, blieb kurz stehen, bis es wieder gung und machte sich dann auf den Weg zum Speisesaal, wobei er unfreiwillig zahlreiche kurze Umwege einschlug.

    Als er endlich angekommen war, kamen ihm gerade Axel und Helena entgegen. Er begrüßte sie: "Hallo ihr zwei, ich bin Riley. Ich muss jetzt weiter. War schön, mit euch gesprochen zu haben."

    Im Speisesaal angekommen, suchte er nach Léo, was allerdings nicht so einfach war, da ihm erneut schwindelig wurde, als er seinen Kopf zu schnell drehte. Endlich hatte er sie gefunden, sie war bei Alistair. Riley setzte sich wieder in Bewegung - von seinem Vorhaben, sich noch mehr zu beeilen musste er allerdings ablassen, da es ihm dann noch schwerer fiel, geradeaus zu laufen.
    Bei den beiden angekommen hörte er gerade noch, wie Alistair sagte: "Schlag mit voller Kraft zu, lass all die Wut die in deinem kleinen Körper steckt heraus und prügel mit deinen Fäusten auf mich ein, glaub mir, dein Onkel Alistair hält einiges aus, das gehörte unter anderem zu meinem Beruf."

    Ohne darauf einzugehen, setzte er sich in die Hocke, woraufhin sich der gesamte Speisesaal in Bewegung setzte und anfing zu drehen. Hilfe suchend hielt er sich an Léos Schulter fest, bis sich kurz darauf wieder alles normalisiert hatte und begann dann: "Hallo Léo, ich hab dir was mitgebracht.", dann suchte er mit seiner Hand in seiner rechten Tasche - leer. "Oh. Ich muss es verloren haben."

    Dann kam ihm die rettende Idee, er hatte ja auch noch eine andere Tasche! Und wirklich, darin lag der kleine USB-Gorilla, den er jetzt behutsam an Léo übergab: "Hier, den brauchst du ganz bestimmt mehr als ich."

    Geändert von DSA-Zocker (23.08.2012 um 10:33 Uhr)

  8. #8
    Ihr gesamter Körper fühlte sich mit einem Mal an, als würde das Gewicht des Universums ihn nach unten ziehen. Die Wut ihn ihr war völlig ausgelaufen, alles an Axel verpufft.
    Das Gefühl hatte Nichts in Léo übrig gelassen. Sie weinte hemmungslos, weil sie nicht wusste, was sie sonst tun sollte und es irgendwie das Richtigste im Moment schien.
    Alistair hob sie hoch und drückte sie an sich. Sein fester, warmer Griff erinnerte sie an den Grund, warum es so richtig war, zu weinen.
    "Ich wede Papa nie wieder sehen"
    Das war eine schlichte Tatsache für sie, die Einzige, die noch auf dieser Welt zu zählen schien. Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung begannen, die Leere langsam aufzufüllen.
    Sanft redete er ihr zu, doch so sehr ihr sein Dasein und seine Worte ihr als Balsam dienten, so verwandelte sich dieser Balsam, sobald er eingezogen war, in weitere Tränen, die ungehindert aus ihren braunen Augen quollen. Das Mädchen wollte lachen, als er sie mit Kobold ansprach und ihr sagte, dass das okay war, aber sie glaubte eigentlich nicht daran. Sie war ein schlechter Kobold, sie wusste nichtmal, wo ihr Goldtopf war und sie hatte es auch gar nicht verdient, auf seine tolle Mütze aufzupassen.
    Der Ire setzte sie auf dem Boden ab, sie hatte Mühe, sich aufrecht zu halten, konnte ihn aber ertaunlich leicht ins Gesicht schauen, was sie auch dringend wollte. Er strich ihr eine Träne von der Wange weg, zwei Tränchen kullerten nach, dann sagte er.
    "Hör mal" "wenn es in meiner Macht steht, finde ich deinen Papa wieder und sorge dafür, dass du ihm wieder in die Arme springen kannst."
    Seinen Vorschlag, ihn zu hauen, wenn sie wollte, nahm sie wahr, aber sie würde Alistair nie wehtun wollen. Ihre Gedanken hingen immernoch an dem Versprechen, dass er ihr gerade gegeben hatte. Noch mehr Tränen rannen aus den Augen herab, nicht aus ihrer festen Überzeugung heraus, dass ihr Papa nun sicher sterben würde, daran war für sie jetzt nicht mehr zu rütteln. Sie musste weinen, weil dieser komische Kauz vor ihr so lieb war und ihr wieder Hoffnung geben wollte und es bei ihr keine Wirkung zeigte. Das war nicht fair ihm gegenüber, er hatte ihr nichts getan, dass das jetzt nicht klappte! Ihre Lippen bibberten und sie versuchte, ein Schluchzen zu unterdrücken.
    Plötzlich kam eine zusätzliche Last zu dem Gewicht des gesamten Universums auf ihrer rechten Schulter dazu. Sie drehte langsam den Kopf und blickte direkt in Rileys etwas merkwürdig aussehendes Gesicht.
    "Hallo Léo, ich hab dir was mitgebracht."
    Er suchte merkwürdig ungeschickt in seinen Taschen nach etwas Bestimmtes und überhaupt benahm er sich ganz anders als sonst. Und er roch aus dem Mund ziemlich stark nach diesem Hauch, den auch Alistair anhaftete.
    Der junge Mann ließ den kleinen USB-Gorilla in ihre sich gerade hebende Hand fallen, auf deren Handinnenfläche ein wenig Blut aus den Wunden floß, die die Fingernägel beim Ballen der Faust verursacht hatten.
    "Hier, den brauchst du ganz bestimmt mehr als ich."
    Mit der anderen Hand ließ sie die Ärmchen des Plastikaffen wackeln. Machete kam gerade mit Álvaro im Maul an, den sie hatte fallen lassen und legte ihn behutsam in ihren Schoß ab, um sie dann aus seinen schwarzen, von noch schwärzeren Fell umrahmten Augen erwartungsvoll anzublicken.Riley, Alistair und selbst der riesige Hund waren gerade so nett zu ihr und wollten sie aufmuntern. Sie waren überhaupt immer nett zu ihr, genauso wie Clover und Ian und Andris und noch andere, die das kleine Mädchen so gern hatte. Sie hatte das gar nicht verdient, weil sie jetzt einfach nicht wieder fröhlich werden wollte, obwohl das genau das war, was sie jetzt machen sollte. Einfach wieder aufspringen und lachen und alle knuddeln und die kleine, niedliche Léo sein.
    Aber es ging nicht. Sie war einfach nur unendlich traurig. Papa würde auf die andere Seite gehen, Alistair konnte das bestimmt nicht verhindern, weil Campanilla hier war, wo sie nicht sein sollte. Und sie war ein sehr schlechter Kobold, dass sie jetzt ihre lieben großen Freunde so enttäuschte und nicht wieder fröhlich werden konnte.
    Léo begann zu schluchzen und das Wasser plätscherte wie kleine Bäche aus ihren Augen.

  9. #9
    Clover hatte den Stöpsel für die Funksprüche in der Hand, hörte aber, dass gerade einiges gesendet wurde, als sie auf die Antwort von Maddox Leeland wartete.
    "Stellt die Bande eine Gefahr für Ihre Ziele dar , Agent?"
    Agent? Jetzt sind wir plötzlich schon Agenten? Clover bemühte sich, jetzt nicht gedanklich zu einem 007-Abenteuer abzudriften und sah sich noch einmal etwas hilflos um. Tess warf ihr einen Blick zu und die Sängerin versuchte nur mit ihrem Mund das Wort "Leeland" zu formen, aber die Ärztin sah sie nur leicht ärgerlich und verwirrt an.

    So antwortete Clover das einzige, was ihr einfiel, weil es ja grundsätzlich die reine Wahrheit war:
    "Die Lage stellt eine Gefahr für unsere Ziele dar! Ohne Transportmittel können wir nicht weiter vorgehen. Brauchen dringend Transportmittel oder Unterstützung, um Transportmittel von der Bande organisieren zu können."

    Als sie gerade geendet hatte, hörte sie Léo brüllen. Es zerriss Clover beinahe das Herz, und auch wenn sie kein Wort verstand, wusste sie, dass die Kleine furchtbar wütend sein musste. Die Sängerin wäre am liebsten hingelaufen, aber sie durfte jetzt nichts tun, das sie von dieser Aufgabe hier ablenkte. Sie hatte eine Verantwortung.
    "Nun mach schon..." , flüsterte Clover dem Pager verärgert zu und wartete höchst unruhig auf eine Antwort.

    Geändert von Lynx (23.08.2012 um 11:39 Uhr)

  10. #10
    "In Ordnung, Agent." Kurzes statisches Rauschen, im Hintergrund war das Hämmern und Rattern von schwerem Maschinengerät zu hören.
    "Markieren Sie die Ziele mit dem SACLOS und geben Sie uns Ihre Koordinaten durch und dann ziehen Sie sich auf die Sakazaki zurück. Die Missionsparameter sind nicht zu halten. Vernichten Sie an Beweisen was Sie haben und kommen Sie über die Nav-Punkte zum Rendezvous-Punkt. Leeland Over und Out."

  11. #11
    Clover kramte hektisch in ihrer Tasche und fand kurze Zeit später, wonach sie gesucht hatte. Höchst konzentriert kritzelte sie die letzten Sätze von Leeland so genau wie möglich auf die Rückseite eines Notenblattes. Dann ging sie zu Tess und hielt ihr das Blatt vor die Nase. "Hier. Das hat er gesagt." Die Ärztin sah sie unverständlich an. "Wer hat was gesagt?" "Na, Leeland."
    Markieren Sie die Ziele mit dem SACLOS und geben Sie uns Ihre Koordinaten durch und dann ziehen Sie sich auf die Sakazaki zurück. Die Missionsparameter sind nicht zu halten. Vernichten Sie an Beweisen was Sie haben und kommen Sie über die Nav-Punkte zum Rendezvous-Punkt.
    Tess riss die Augen auf. "Leeland? Maddox Leeland? Gib her! Ich seh mir das mal an." Sie riss der Sängerin die Notiz aus den Händen und las sich die Sätze ein paar Mal durch. Währenddessen kam die Hippie-Frau auch dazu und sah sich neugierig um. Irgendwie schien es, als würde sie gerne Abstand zu Tess wahren wollen, aber trotzdem unbedingt wissen wollen, was da auf dem Zettel stand. "Darf ich?", fragte sie Clover und drängte sie ein wenig zur Seite.

    Clover wartete ungeduldig und warf immer wieder Seitenblicke zu Léo, doch die Ärztin murmelte weiter nur vor sich hin und schien auch Dani erst einmal noch nicht wahrzunehmen. "Darf... darf ich dann jetzt etwas singen?", fragte Clover etwas scheu, weil sie Tess eigentlich nicht stören wollte. "Jaja, mach nur, ich hab sowieso noch was zu tun. Die Informationen solltest du auch verbreiten, damit so viele Leute wie möglich davon erfahren - vielleicht sagt etwas von dem Zeug irgendwem was.", antwortete sie und wedelte mit einer Hand zum Zeichen, dass sie gehen durfte.

    Clover stürmte zu Léo. Alistair hatte versucht sie zu trösten, Riley... was war denn mit dem los? Er saß auf dem Boden und wippte unregelmäßig mit seinem Kopf. Egal, Léo stand immer noch da und weinte. Sie war zwar ruhig, aber Tränen kullerten ihr immer noch von den Wangen. "Komm her, Liebes.", sagte Clover, setzte sich im Schneidersitz neben Riley auf den Boden und zog Léo auf ihren Schoß. Sie streichelte Léos Kopf, während Alistair leise murmelnd erzählte, was passiert war. "Campanilla sollte bei Papa sein. Ohne sie...", schluchzte das Mädchen dann leise. "Hör mal zu. Ein Glücksbringer ist ein wichtiges Utensil, das einen geliebten Menschen beschützt. Ich habe meinen Glücksbringer... also, meine inzwischen zwei Glücksbringer immer bei mir. Aber weißt du was? Am Schrottplatz damals hab ich mein Kleeblatt Niki gegeben, und ich kann dir erklären warum. Es war schon so lange mein Glücksbringer, es bringt mir überall Glück! Ein Mensch sucht sich so ein Ding nicht einfach aus, nein, ein Glücksbringer sucht sich den Menschen aus!" Sie lächelte Alistair zu. "Ein Glücksbringer hört nicht einfach auf, Glück zu bringen, nur weil der Mensch gerade nicht da ist. Da gibt es eine unsichtbare Verbindung, die über Meilen anhält! Das kleine Lama hier bringt jetzt sogar doppelt Glück! Weil du es jetzt hast, und du deinen Papa so lieb hast, wirkt er gleich nochmal doppelt!" Clover nickte überzeugt und wischte Léo eine letzte Träne von der Wange. Immerhin - die Kleine hatte wirklich zu weinen aufgehört.

    Nun drückte Clover das Mädchen ganz fest an sich, wippte ein bisschen umher und begann leise zu singen:



    Léo hatte sich so weit beruhigt, und merkwürdigerweise war Riley neben ihr eingeschlafen. Sein Kopf lehnte schwer an ihrer Schulter und sie konnte einen Hauch Whiskey riechen, als er gleichmäßig ein- und ausatmete.
    Etwas unbeholfen griff Clover nun nach ihrem Funkgerät (**wichtig**!!): "Ähm, Clover hier. Ich habe heute mit Maddox Leeland gesprochen. Weiß jemand, was ein... ähm...Moment, ein SACLOS ist? Mit so einem Ding könnten wir Koordinaten zur Nationalgarde schicken, und die würden uns - unwissend dass wir nicht zu ihnen gehören - hier behilflich sein!"

    Geändert von Lynx (23.08.2012 um 13:33 Uhr)

  12. #12
    SACLOS? Dani hatte das Wort noch nie gehört, aber es mußte ja etwas sein, mit dem man - sei es nun virtuell oder tatsächlich - etwas markieren konnte. Ein GPS Empfänger oder etwas ähnliches? Als sie merkte, dass sie Tess schon zu nahe auf die Pelle gerückt war, trat sie wieder einen Schritt zur Seite und sah die Ärztin abschätzend an. "Vielleicht finden wir ja in dem Hubschrauber oder irgendwo auf dem Dach Hinweise?" Sie hatte sich zwar über das Funkgerät an alle gewandt, aber eigentlich Tess angesehen beim sprechen.

    Geändert von Andromeda (23.08.2012 um 13:45 Uhr)

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