Wie war er in diese Situation geraten? Gerade stand er noch in Ruhe im Speisesaal und jetzt befand sich in einem Standoff mit diesem rassistischen Arschloch. Die Aktion mit Norman verlief so schnell, dass kaum einer der anderen reagiert hatte. Fawyer war der erste. Die anderen starrten noch überrascht, teils entsetzt in die Szene. Doch bei dieser Ruhe würde es nicht bleiben. Die Stimmung war geladen wie eine Tesla-Spule, die kurz davor stand sich einem gewaltigen Blitz zu entladen. Und dann würden Kugeln fliegen. Fawyer war vielleicht kalt, manchmal sogar herzlos, aber er war kein Mörder. Er wollte nur, dass dieser Penner seine Waffen fallen lässt.
"Hier wird auf niemanden geschossen, außer Zombies. Und selbst wenn dieser Typ vorhin gebissen war, kein Grund den Inquisitor zu spielen. Wer sagt mir, dass du nicht auf den erstbesten schießt den du für einen Juden hältst?"
Fawyer war angespannt. Es waren zu viele Personen im Speisesaal, um eine Schießerei losgehen zu lassen. Aber so eine Aktion wie vorhin wird nicht einfach ignoriert, da konnte Fawyer keiner etwas einreden. Sein Appell an die Krauts, das sie einen „besseren Job“ hätten tun sollen, machte es kaum besser.
Es war nicht das erste Mal, dass er seine Waffe auf jemanden richten musste. Aber es war kaum leichter, eher schwerer. Er wusste was alles passieren konnte.
Er sah sich in einer Zwickmühle, er musste probieren ihn zu überzeugen, aber er konnte jetzt nicht zurückweichen. Fawyer schloß kurz die Augen, für eine Millisekunde – und traf eine Entscheidung.
„Lassen sie einfach die Waffe fallen, und niemand muss hier verletzt werden. Falls wir auf uns schießen wird es nicht dabei bleiben, das Chaos wird losbrechen. Wollen sie das? Wir sind nicht die einzigen hier mit Waffen. Sie haben gerade auf einen Unschuldigen geschossen, und ich sage, sie lassen ihre Waffe runter. Keiner wird verletzt, nichts passiert. Deal?“
Fawyer hoffte, der alte Mann würde ihm zuhören. Er war nicht der charismatischste Mensch, aber er musste es probieren. Er wusste, dass die alternative blutig sein würde, eines stand aber klar:
In wenigen Sekunden wäre alles vorbei. Entweder die Pistole liegt dann auf dem Boden, oder einer von den beiden Männern.