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Auserwählter
"Äh, hallo? Ich glaube, ich habe mich hier verlaufen. Ich bin hier bei einem Haus mit einem "ALIVE INSIDE"-Transparent und über einen kaputten Stuhl gestolpert. Mir tut jetzt alles weh. Ich habe dort drin ein paar der Leute aus D53 getroffen und auch der Hund ist dabei. Der alte Rassist ist auch da und trägt offenbar ein Swastika auf seiner Brust, ein Zeichen von Glück und Freude in meiner alten Heimat. Wirkt auf mich total sympathisch. Und ich hab Hunger. "
"Der Hund"? Der HUND? Stille legte sich über die Anwesenden im Speisesaal (zumindest über die mit Funkgerät). Es war...nicht zu fassen. Wie konnte das sein? "Suparman...was für ein Hund? Zufällig...ein schwarzer Hund? Ziemlich groß?" "Ja. und das Mistvieh grinst mich an und wedelt mit dem Schwanz." Klang nach Machete. Unfassbar. Keine 100 Meter von hier war ihr Hund. Naja, und die anderen Überlebenden, was auch ziemlich cool war.
"Könnt ihr irgendwie rüberkommen? Also,. kannst du die Leute eskortieren? Wir haben hier genug Essen für uns alle, und eigentlich ist es hier auch ganz nett. Oder spricht irgendetwas dagegen?"
Helena konnte es nicht fassen. Machete lebt. Machete lebt. Ihr Freund...lebt.
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Drachentöter
"Hättest du abgedrückt?"
Unter seinem Blick zuckte Dani kurz zusammen. In seinen Augen lag etwas, dass sie vorher so noch bei keinem Menschen gesehen hatte. Irgendwie schafft sie es aber, seinem Blick nicht auszuweichen, und ihn sogar fest zu erwidern. Hätte sie wirklich geschossen? Und was für Antworten gab es überhaupt auf diese Frage, wenn er ihr bewaffnet gegenüberstand?
"Man sollte nie leere Drohungen aussprechen", antwortete sie nur, gleich danach kam ihr, dass das vermutlich genau das Falsche gewesen war. Scheiße. Allerdings war es jetzt auch schon egal, sie hatte soviel von ihrer Vorsicht und ihren Prinzipien über den Haufen geworfen seit sie hier war, da kam es auf eine blöde Antwort mehr oder weniger auch nicht an. Sie wußte nicht ob sie abgedrückt hätte, sie wußte nur, dass sie Tess solange gewürgt hätte, bis diese blau angelaufen wäre und ihr die Augen aus dem Kopf gequollen wären. Und nicht eher losgelassen hätte, bis das Miststück tot gewesen wäre. Es war jetzt schlichtweg egal, was mit ihr passierte, sie hatte nur genug von der ganzen Rumrederei, den Lügen und der mühsam aufrecht gehaltenen Moral, und so stand sie nur aufrecht - soweit das ging wenn man in ein Betttuch gewickelt ist - da und das erste mal in den letzten Tagen zeigte sich wieder ein Ansatz ihrer früheren Selbstsicherheit und Gelassenheit in ihren Gesichtszügen.
Michail musterte emotionslos die Frau vor sich. Die Antwort war gut, nein, sogar außerordentlich gut formuliert. Aber er war nicht dumm, denn letztendlich hätte sie ihren Satz auf ein kleines Wörtchen reduzieren können.
Ja.
Was sollte er davon halten? Eine Frau, die bereit war, ihn zu erschießen, wenn er sich auch nur in die Nähe einer Gefahr begab? Michail konnte sich weitaus bessere Tode vorstellen als von einer Kugel aus seiner eigenen Pistole in die Brust getroffen zu werden.
Dani blickte ihn noch immer an, selbstbewusst und mit voller Absicht versuchte sie, seinen Augen stand zu halten.
Er blieb ruhig. Bedrohlich ruhig. Seine rechte Hand löste sich vom Lauf seines Sturmgewehrs, die Finger legten sich um den Griff der Pistole, zogen die Waffe aus dem Halfter heraus, hielten sie locker hin und herschaukeln, als er betont langsam um das Bett herumging, auf die Frau mit dem Bettlaken zu, deren Selbstsicherheit im Blick sich mit jedem Schritt, den er auf sie zutat, in immer mehr Angst verwandelte.
Nur noch einen Meter trennte die Beiden voneinander, und mit einem letzten, großen Schritt stand er direkt vor Dani.
Sie blickte zu ihm auf, die Panik im Blick, aber sie bewegte sich keinen Millimeter. Michail wusste nicht, ob sie das absichtlich tat oder einfach nur paralysiert war, aber es war ihm auch egal.
Der Fallschirmjäger hob die Waffe ein paar Zentimeter in die Höhe, mit der anderen Hand packte er Danis Hand. Wann genau er die Waffe am Lauf und nicht mehr am Griff gepackt hatte, war für die Holländerin nicht ersichtlich, zu abgelenkt war sie gewesen; aber nun drückte Michail ihr den Griff der Pistole in die Handfläche und schloß ihre Finger darum. Seine Finger suchten die ihren, führten sie, und sie spürte, wie Michail ihren Zeigefinger auf einen kleinen Hebel an der Seite der Waffe, unweit des Abzugs, legte. Es klickte leise.
"Das war die Sicherung", flüsterte er ihr zu, hielt noch einen Moment ihre Hand, in der sich die Waffe befand, und löste sich dann von ihr. Er trat einen Schritt zurück, überließ Dani die Waffe.
"Schieß; oder ich tue es", und er hob sein Gewehr, richtete es auf Danis Brust; seine Augen ließen keinen Zweifel daran, dass er nicht das geringste Problem damit hatte, die Frau vor sich zu liquidieren, dazu waren sie zu kalt, zu gefühllos, zu brutal.
"Schieß!", wurde er etwas lauter und legte sein Gewehr an, den puren Killerinstinkt in den Augen.
Geändert von Andromeda (21.08.2012 um 15:54 Uhr)
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Held
Es gab tatsächlich was richtiges zu Essen, und nicht irgendwelche Würstchen, und erst recht kein französischen Fraß. Alistair setzte sich gleich zu den anderen. Erst jetzt bemerkte er, dass er zum ersten Mal einigen Leuten aus der Gruppe gegenübersaß, die er vorher so gut wie gar nicht beachtete hatte. Wenn der Ire allerdings wirklich vorhatte Clover und die Kleine hier rauszubringen, wird er sich wohl oder übel dazu entscheiden müssen, mit de Gruppe zu arbeiten.
Ein großes Steak auf den Teller schaufelnd betrachtet er aus dem Augenwinkel die Szene um Leo und wie Ian ihr den Teppich ausrollt und dan mit viel Schmalz vor ihr niederkniet.
"Nen toller Hofnarr bist du", lachte Alistair laut und kräftig, "wir müssen dir nur noch ne passende Mütze basteln und dann bist du auch so nen Kobold wie die Kleine."
Leo machte große Augen und grinste Ian an.
"Oh ja, lass uns dir nen Hut basteln, dann kannst du später mit uns Tanzen."
Sie kicherte und begann dann etwas unbeholfen mit einem der großen Löffel zu essen.
Es war eine ausgelassene Stimmung. Seit dem Ausbruch des ganzen Chaos müsste das hier für einige das erste Mal sein, dass sie sich entspannt zurücklehnen konnten. Für ihn, gab es da ja schon das Sauf- und Sanggelage am Schrottplatz.
Da es genug zu Essen gab, packte er sich auf das schon vorhandene Steak ein weiteres drauf, bevor er anfing zu essen. Nach dem ersten Bissen übermannte ihn einfach der Hunger und er schlang das Fleisch innerhalb von Sekunden hinunter.
"Oh manpf ifft daf Groffartig", sagte er mit vollem Mund und schnappte sich gleich noch ein drittes Steak.
Als er vollgefressen, ja, man konnte das Spektakel dass er beim Essen abliefert nicht anders als Fressen bezeichnen, war, lehnte er sich zurück und wischte sich den Mund mit einer Servierte ab. Ein lautstarker Rülpser entfuhr der Kehle des Iren und er lachte ein weiteres mal lautschallend.
"Großes Kompliment an die Köchin", rief er in die Runde, weil er eigentlich keinen Plan hatte, wer ihnen das Essen da auf den Tisch gezaubert hatte.
Dann drehte er sich zu Clover, die neben ihm saß.
"Ich wollte eigentlich noch was sagen, bevor wir zum Essen mitgeschliffen wurden", er rückte etwas näher, da es nicht unbedingt jeder hören musste, "Danke."
Es war ein zu einfaches Wort, und er hatte ihr eigentlich schonmal gedankt, deswegen fühlte er sich jetzt nachträglich doof.
"Und, das mit den ganzen Versprechen ... momentan sind sie die einzigen Dinge die mir ne Aufgabe geben, die Dinge, die ich als Ziel nehmen kann, damit ich nicht tatenlos den ganzen Tag saufend in der Ecke sitze. Aye, sie geben mir einfach irgendwie halt, so lächerlich das auch klingt. Aber es stimmt, ich sollte vielleicht nicht zu viele Versprechen geben, ansonsten lade ich mir noch zu viel auf."
Er wollte sich schon wieder zurücklehnen, da fiel ihm noch was ein.
"Ich wurde mittlerweile schon zwei mal gerettet", flüsterte er ihr zu, denn das, sollte wirklich niemand hören, "einmal von Abby, und einmal ... einmal von dir. Also tu nicht immer so, als wärst du unnütz. Du hilfst hier mehr als du glaubst. Hilfst einem blöden Iren auf die Beine, sorgst dich um unsern kleinen Kobold da, und hälst viele hier mit deiner Musik bei Laune. Wenn ich mich recht erinnere, warst du doch der Engel aus D52. Also, macht dich nicht kleiner als du bist."
Der Ire zwinkerte der jungen Frau zu und widmete sich dann dem Gürtel seiner Hose, da er wirklich befürchtete, dass der nach dem Berg von Essen platzen könnte.
Geändert von Streicher (21.08.2012 um 16:38 Uhr)
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