Niki suchte eine Stunde vergeblich nach einem Waschraum. Er kannte sich nicht so gut mit Hotels aus, da er noch nicht oft in einem war. Seufzend ging er wieder zurück in den Flur, in welchem sich sein Zimmer befand, als er Isabelle erblickte, die gerade von seiner Tür weggehen wollte. "Niki? Du bist doch Niki?" Im Angesicht einer unbekannten Person errötete er, fast nackt vor einem fremden Mädchen zu stehen und konnte kaum antworten. "Eh... eh... j-j-ja, i-i-ich bin N-Niki..." "Wieso stotterst du denn so?", fragte sie und bemerkte dann die nassen Haare, "ach, dir ist kalt? Warum ziehst du dir nicht etwas an?" "I-ich habe k-keine Kleidung m-mit, die ich w-wechseln könnte... und d-dir hier sind alle... nass...", antwortete er, leicht zur Seite starrend. "Ah, verstehe. Lass mich dich zum Waschraum führen, ich weiß zufälligerweise, wo einer ist. Da gibt es sicher auch Wechselkleidung." Niki nickte mit offenen, wenn auch mit einer schüchternen Geste, Augen und folgte ihr wortlos. Seine Beine zitterten etwas beim Gang, aber da er hinter ihr herlief, bemerkte Isabelle das nicht.
Ian war nach der Messe wieder auf sein Zimmer gegangen. Dort hatte er sich etwas umgesehen und drei Flaschen, frisches, kaltes Wasser entdeckt. Eine Flasche davon quetschte er sich in seinen Rucksack, während er die anderen vorerst in ihrem kühlen Behältnis ließ. Auf dem Bett lag zudem ein feines Hemd. Er besah sich kurz sein Shirt. Ach, was soll's. Er stieg ein weiteres Mal unter die Dusche und genoss erneut das kühle Nass, ließ es gar nicht erst warm werden. Die Kälte des Wassers ließ ihn beim Erstkontakt etwas zusammenzucken und bescherte ihm auch eine leichte Gänsehaut, doch half sie ihm dabei, den Kopf frei zu bekommen.
Als er fertig war, zog er sich wieder an - auch mit dem neuen Hemd, dass wunderbar roch. Nach was, das konnte er nicht sagen. Er dachte an die Liste, die er und Shelley geschrieben hatten, bei einem ihrer Besuche. Jeder hatte die fünf schönsten Gerüche aufgeschrieben - und am Ende hatten sie sich ihre Listen präsentiert. Aber Ian war nicht ehrlich gewesen. Wäre er ehrlich gewesen, hätte er den Duft ihrer Haare ganz vorne mit auf die Liste geschrieben. Er würde ihr sagen, dass er gelogen hatte - dann, wenn er sie endlich wiedersah. Für einen Moment verschwand er in der Vergangenheit.
"Ist das deine Freundin, Alter?" Der glatzköpfige Rassist sah ihn an und grinste breit. Ian schüttelte mit dem Kopf. "Ich sag' dir - schnapp' sie dir. Solche Weiber bleiben nicht lange alleine. Ich schwör' dir - wär' ich nicht hier drin, ich würd' ihr sofort mal zeigen, was..." - "HALT DEINE VERDAMMTE FRESSE!" - "Alter, ruhig! Ich mein' ja nur - wo findest du noch gute, weiße ••••n?" Ian war ihm sofort entgegengesprungen, hatte ihn an der Kehle gepackt und gegen die Wand gedrückt. Wie er das machte, wusste er nicht - der Kerl war um ein vielfaches stärker. "Nenn' sie nie wieder eine ••••, du verfickter Bastard!" Als er den wütenden Griff lockerte, ging der Mörder dieser fünfköpfigen afroamerikanischen Familie von der er erzählte, ohne ein weiteres Wort zu sagen.
Ian setzte sich das Headset ins Ohr und öffnete gerade die Zimmertür, da hörte er die Worte des Kanalarbeiters. Fuck, warum gehen die Leute einfach weg? Eine Antwort fand er schnell. Suparmans Stimme klang recht gedrückt. Er hatte wohl getrunken. "Wellersons Garage? Das klang interessant - aber so, wie es sich anhörte war es dort nicht ungefährlich. "Komm sofort da raus!" Er gab sich keine große Mühe, seine Wut zu verbergen. "Wer nicht mit Alkohol umgehen kann, sollte auch keinen trinken. Mach' dich vom Acker und komm' zurück ins Hotel. Wir bleiben zusammen!"
Léo, Clover und Riley betraten gemeinsam die Poollandschaft, ihre Blicke sprachen Bände als sie diese Oase inmitten der Oase fanden.
Doch als sie fragten ob sie mit zu einer... Messe kommen wollten hätte er gern gelacht, doch behielt seine wohl gepflegte Ablehnung gegenüber des Glaubens für sich. Helena hingegen entschloss sich mit den Dreien mitzugehen.
Egal, sie wird ihre Gründe haben... das gab Axel auch genug Zeit endlich seinen Plan zu verfolgen sich das Hotel weiter anzuschauen.
Auch wenn Axel völlig nass war, so warf er sich wieder in seine Klamotten hinein. Vollkommen egal ob sich seine Kleidung mit dem Wasser vollzog welches er nicht von sich runterbekam, die kühle Frische die er so mit sich rumtrug tat ebenso gut wie das schwimmen in dem Pool.
Zum Glück hatte Helena ihm seine Pistole dagelassen die er sogleich wieder in sein Holster steckte und sich langsam aber sicher daran machte das Hotel zu erkunden. Immerhin, dank dieser Messe hatte er jetzt etwas mehr Raum... hoffte er zumindest.
Als Axel durch die große Eingangshalle lief sah er zuerst Dob der... im Bademantel durch die Gegend schlurfte und eher aussah wie der Dude... oder dieser Fritze aus seinem Gebäudeblock. Der Typ, der ständig alles zusammengeschissen hat was lauter als 60 Dezibel war.
Axel mochte diesen Typen, auch wenn er selbst alle 2 Wochen an ihn geriet.
Dob machte zwar keine so gute Figur wo dieser Typ, aber immerhin... wenigstens einer hier der hier mal so richtig abschalten konnte.
Axel hingegen ignorierte ihn vorerst, er schaute sich lieber kurz um bis er die Magnetkarten fand und sich gleich zehn davon einsteckte.
Die würde er brauchen und es gab bei weitem genug für die anderen.
Axel fing an die oberen Stockwerke zu erkunden, öffnete die Zimmer mit den jeweiligen Magnetkarten und entwendete aus jedem erstmal auch Bettdeckenbezüge und Bettlaken.
Auf den Gängen aller Stockwerke schaute er sich zudem stetig nach Personalräumen oder dergleichen um, in der Hoffnung, dass er sie auch öffnen könnte um sie direkt zu inspizieren und wenn er sie nicht öffnen können sollte... würden sich bestimmt Feuerlöscher auf den Gängen finden lassen um die Türen aufbrechen zu können.
Ian setzte sich das Headset ins Ohr und öffnete gerade die Zimmertür, da hörte er die Worte des Kanalarbeiters. Fuck, warum gehen die Leute einfach weg? Eine Antwort fand er schnell. Suparmans Stimme klang recht gedrückt. Er hatte wohl getrunken. "Wellersons Garage? Das klang interessant - aber so, wie es sich anhörte war es dort nicht ungefährlich. "Komm sofort da raus!" Er gab sich keine große Mühe, seine Wut zu verbergen. [COLOR=#339933][b][u]"Wer nicht mit Alkohol umgehen kann, sollte auch keinen trinken. Mach' dich vom Acker und komm' zurück ins Hotel. Wir bleiben zusammen!"
"Wo ist mein Hemd geblieben? Bin ich ohne Hemd losgegangen? Oh verdammt, was macht das Feuerzeug in meiner linken Hand? Wo habe ich das her? Verdammt, nicht schon wieder. Nicht schon wieder Kairo.
Warte, sieht so aus, als wäre hier eine Tür. Ich rühr die aber nicht an. Wer weiß, was dann hier passiert. Wenn ich das richtig sehe, sollte ich hier bei der Warrenfield Garage sein. Die Tür über, die ich hier reingekommen bin, hatte die Nummer 9. Das scheint hier also ein ganzer Garagenkomplex zu sein. Und was finden wir in Garagen? Richtig! Fahrzeuge! Brauchen wir nicht welche? Kann mal jemand mit einem geschickten Händchen hier rüberkommen und sich das mal anschauen?
Die Messe war nicht besonders spannend gewesen, aber sie hatte wenigstens nicht so lang gedauert, wie die Messen, die Riley früher, als er noch bei seinen Eltern gewohnt hatte, hin und wieder besucht hatte. Als sie endlich vorbei war, hatte er kurz neben sich geblickt, wo Léo bis eben noch gesessen hatte - der Platz war leer. Enttäuscht und allein gelassen blieb er noch ein wenig sitzen. Wenigstens verabschieden hätte sie sich können. Ihm wurde bewusst, wie wenige Personen er eigentlich kannte und von diesen wenigen Personen waren es noch weniger, mit denen er freiwillig und gerne zu tun hatte.
Geknickt stand er auf und marschierte mit hängenden Schultern dorthin, wo seine Schritte ihn trugen. In trübe Gedanken versunken, merkte er erst, dass er in der Eingangshalle gelandet war, als er den Kopf ein wenig hob. Seltsam, da war eine nur mit Bermudashorts bekleidete Gestalt, die scheinbar ebenso wie er durch die Gegend marschierte, aber offenbar nur, um möglichst viele Leute zu irritieren. Dob hatte so sogar die Beichte abgelegt, erinnerte sich Riley. Er schüttelte kurz den Kopf und fuhr sich dann mit seiner Hand über den Schal, was ihm etwas Trost spendete. Vielleicht hatte es auch gar nichts zu bedeuten, dass er allein gelassen worden war, vielleicht hatten Clover und Leo ja auch etwas anderes zu tun, wovon er nichts wusste - vielleicht machten sie sich gerade nützlich. Vielleicht. Zumindest hatten sie vorhin, in Léos Zimmer nicht so gewirkt, als spielten sie ihm nur vor, dass er sie nicht abstieß, anwiderte. Er könnte sich ja vielleicht auch nützlich machen - das würde den anderen bestimmt gefallen. Und Léo würde ihn bestimmt mit glänzenden Augen anschauen, Niki würde sich darüber freuen, Clover wäre bestimmt auch erfreut und Ian, naja, seit er Anführer geworden war, hatte Riley nicht mal mehr ein Wort mit ihm gewechselt, aber Ian würde das als Anführer bestimmt auch gut finden.
Nur, nützlich machen schön und gut, aber wo anfangen? Riley blickte sich ein wenig um - da hinten, er könnte ja das Zimmer dort hinten durchsuchen. Aber als er versuchte die Tür zu öffnen, war diese verschlossen. Von so einem Hindernis würde er sich doch nicht aufhalten lassen. Er würde sich jetzt einbringen und etwas finden, etwas, was die Gruppe voranbringen würde. Als er sich umsah, fand er eine Haarspange - irgendjemand musste diese wohl verloren haben, vielleicht zu einer Zeit, als dieses Hotel noch gut besucht war. Riley hob sie auf und machte sich am Schloss der Tür zu schaffen - da ertönten plötzlich Funksprüche, die ihn in seiner Konzentration störten. Also schaltete er schnell sein Headset ab und versuchte dann mit der eben gefundenen Haarspange das Schloss zu öffnen, um die Rezeption durchsuchen zu können (Lambda).
Es hätte das Paradies sein können. Hier im Hotelgarten war alles friedlich und man hätte meinen können, hier drinnen würde all das Geschehen in Sydney keine Bedeutung mehr haben. Nur das Grab bei der Engelsstatue erinnerte daran, dass hier nicht alles in Ordnung war. Alistair hatte sich in einen kleinen, sentimentalen Monolog geredet, und Clover störte ihn erst einmal nicht dabei, sondern hörte nur zu. Sie wusste, dass Léos Anwesenheit alleine schon als vorläufiger Trost dienen würde, und wirklich - schon nach kurzer Zeit hatte die Kleine dem Iren ein Lächeln abgerungen und durfte dann sogar auf seinen Schoß. Clover lachte entzückt und ließ sich die beiden ein wenig kennen lernen. Erst als Léo irgendwie gedankenverloren wirkte, sagte die junge Frau etwas. Sie sprach leise, aber durchaus so, dass Léo es hätte hören können, wenn sie gewollt hätte - es war ja nichts Verwerfliches an ihren Worten.
"Also erstens stört es mich in keinster Weise, ob dein Atem nach Alkohol riecht oder nicht." Sie lachte kurz. "Ich hab mir vom Zimmer sogar einen Whiskey mitgenommen, dabei will ich ihn gar nicht trinken. Er erinnert mich wahrscheinlich an dich und Abby, und das ist schön. Also trinke und putz dir die Zähne wie du willst, wahre... Kameraden werden dir das nicht ankreiden." Sie wurde rot, weil sie von "Kameraden" gesprochen hatte. Das Wort "Freunde" wäre ihr aber wohl noch unangenehmer gewesen. Es war auch ein wenig überraschend, dass sie gerade ihm gegenüber so etwas aussprach - gerade dem Mann, von dem sie nicht einmal wusste, ob er irgendjemanden noch einmal nahe an sich ranlassen wollte. Aber hier war er wahrscheinlich wirklich das, was am nähesten an einen "Freund" , oh, ähm, "Kameraden" für sie herankam.
"Zweitens warst du zu mir noch nie unfreundlich. Nicht einmal vorhin als ich dachte, dass du ertrinkst. Du warst einfach nur ein wenig angetrunken und genervt. Jeder darf mal so sein, und es ist jetzt nicht so, dass ich nicht gewusst hätte, dass du nicht der Typ bist, der dauernd nur Regenbogen und Blümchen im Kopf hat. Du bist einfach du. Und ich bin gerne hier. Ich sorge mich gerne um dich. Irgendwann später kannst du mir auch ruhig deine Lebensgeschichte erzählen, mein Angebot von vorhin galt nicht nur für jetzt, sondern für jeden einzelnen Tag, den wir noch in dieser Situation verbringen." Sie hoffte, sie würde Alistairs Geduld nicht überstrapazieren - sie wusste, dass er in solchen Momenten schnell seine Fassung wieder erlang und dann lieber über etwas anderes reden wollte. Eine Sache gab es da aber noch.
"Und zu guter Letzt: Ich denke, ich habe etwas gefunden, für das es sich zu kämpfen lohnt." Sie blickte kurz zu Léo und Alistair verstand.
"Du, Onkel Alistair? Was sind Kobolde? Warum haben die Gold? Und können die auch pink sein?" Die Kleine hatte nun offenbar ihre Gedankengänge abgeschlossen und hatte den Iren an der Nase gestubst. Clover lächelte und fühlte sich gerade wirklich gut. Alistair und Léo waren zusammen einfach zu goldig.
Eine Weile würde sie einfach noch hier sitzen bleiben und genießen. Noch für einen kurzen Moment vergessen, dass es außerhalb dieses Gartens noch eine-
"Hallo. Könnt ihr mich hören? Ich bin in einer Lagerhalle aufgewacht, die nach den Unterlagen, die ich hier gefunden habe, offenbar dem alten Wellerson gehört hat, kann mich aber nur in Bruchstücken daran erinnern, wie ich überhaupt hier hineingekommen bin....
Sie schreckte mal wieder hoch, weil das Funkgerät die idyllische Ruhe störte. Wer war in einer Lagerhalle? Kurz sah sie sich besorgt um, doch ziemlich bald meldete sich Ian und redete beruhigend auf die Person ein. Natürlich kümmerte Ian sich darum. Er kümmerte sich immer um alles. Dies brachte Clover nun erneut zum Lächeln, und sie lehnte sich wieder entspannt zurück, um weiter den beiden auf der Bank neben sich zuzusehen.
Axel hatte keinerlei Probleme in die einzelnen Zimmer zu kommen, die Magnetkarten waren allesamt funktionstüchtig.
Lediglich die Karte der Präsidentensuite fehlte.
Er konnte in jedem Zimmer die Bettdecken und -tücher an sich nehmen, Handtücher fand er jedoch keine.
In den Räumen der Mitarbeiter fand er eine Menge Putzmittel und Reinigungsutensilien und einige wenige private Hinterlassenschaften, ein paar Dollarnoten hier, eine Packung Zigaretten dort, aber nichts Aufsehenerregendes...
Suparman hatte genug von dem Lagerraum gesehen, um zu wissen, dass er hier nicht weiterkommen konnte. Es war einfach zu gefährlich hier drin und wer weiß, was der alte Wellerson noch so an gefährlichen Fallen aufgestellt hatte. Noch so einen fliegenden Hammer wollte er jedenfalls nicht mehr ans den Kopf bekommen. Hey Leute, unser Anführer hatte Recht. Ich sollte wohl doch besser zur Gruppe ins Hotel zurückkehren. Außerdem bin ich schon so verschwitzt von diesem kleinen Ausflug, dass ich jetzt erst einmal eine entspannende Sitzung im Whirlpool brauche.
Er öffnete vorsichtig die Tür, über die er hineingekommen war, während er misstrauisch in die Richtung blickte, aus der er den Hammer von vorhin vermutete. Nichts passierte. Sehr gut, dann sollte wenigstens diese Tür nun von Fallen befreit sein.
Er verließ den Lagerraum und blickte sich um. Er konnte sich zwar kaum noch daran erinnern, wie er hier hergelangt war und sein Orientierungssinn hier oben war nicht gerade der beste. - Aber weit kann das Hotel ja nicht sein. Er lief in die Richtung, aus der er vermutete, hergekommen zu sein. [Aufgabe Theta, Kampf]
Léo setzte sich ohne große Umschweife auf Clovers Schoß und schaute den Iren, der ihr als Alistair vorgestellt wurde, interessiert an. Er hatte seine tolle Mütze nicht mehr auf, war aber ganz trocken, also konnte er nicht direkt aus dem Brunnen gekommen sein. Außerdem hatte er auch ganz andere Sachen an und roch total gut nach dem Zeug, was sich Männer immer ins Gesicht machen, nachdem sie ihre Stoppeln weggemacht haben, obwohl Alistair seine immernoch dran hatte. Außerdem roch sie Zahnpasta und einen Hauch von dem Getränk, dass die Großen immerso widerwärtig stinken ließ. Im großen und ganzen roch er also nach ihrem Onkel Rámon, und sie liebte ihren Onkel Rámon. Damit hatte sie den mann von der grünen Insel eigentlich schon halb ins Herz geschlossen.
Als er das Grab erwähnte, blickte das Mädchen neugierig zu der Stelle, auf die Alistair wohl starrte. Ein sanfter Erdhügel war dort zu sehen, friedlich lag er da, umringt von der Schönheit des Gartens. Ein mildes Lächeln huschte über das runde Gesicht. Das war wirklich ein schöner Ort, um immer drunter zu liegen, und die Handwerkerin würde bestimmt nicht zu einem der rumlaufenden Toten werden, da war sie sich ganz sicher.
… Sogar die Zähne hab ich mir geputzt, weil's dich anscheinend stört. Aber, was erzähl ich da schon wieder, wer will schon die Lebensgeschichte eines unfreundlichen Iren hören. Zudem bin ich mir sicher, dass die nicht unbedingt für die Kleine da geeignet ist."
Léo musste grinsen. Zum Einen, über das komische Zeug, was er gerade sagte, den Akzent, mitdem er das komische Zeug sagte, und das er sie meinte als die „Kleine, für die das nicht unbedingt geeignet ist“. Und er erwiderte ihr Grinsen. Er sah noch lustiger aus, wenn er grinste. Und noch ein Stückchen weiter ins Herz geschlossen.
"Du erinnerst mich an Mister Jack, der hat auch den ganzen Tag über breit gegrinst, wie nen kleiner Kobold."
Auf diese Worte hin wechselte ihr Standort von Clovers auf Alistairs Schoß. Er hatte einen unglaublich starken Griff, aber tat ihr nicht weh. Sie legte ihre Hände auf seine Schultern ab und zeigte ihm weitergrinsend ihre weißen Zähnchen, die nur eine kleine Lücke aufweisten.
Er stubberte ihr Nase und meinte, dass sie selbst seinen Papa ein Grinsen abringen könnte. Und dann kitzelte er sie, nannte sie einen Kobold und wollte wissen, wo das Gold sei.
Léo war unglaublich kitzlig und so strampelte sie sofort los, lachte schallend und versuchte sich spielerisch aus seinem festen Griff zu befreien. Als er aufhörte, rang sie überglücklich nach Luft. Warum er sich selbst als unfreundlich bezeichnete, konnte sie nun gar nicht verstehen, er war ja mal mindestens genauso freundlich wie Ian. …Na gut, vielleicht fast so freundlich wie Ian. Sie legte ihre Arme um seinen Nacken und zog sich eng an ihn heran. Er war ein echt seltsamer Kerl, dass er die ganze Zeit von Kobolden redete und sie einen Kobold nannte und dann dieser Mister Jack und Gold.
Er sagte etwas zu Clover, während das Mädchen dem Rätsel nach diesen Dingern auf Grund gehen wollte. Doch irgendwie fand sie absolut keine Erklärung. Kleine Mädchen konnten Kobolde nicht sein, weil dieser Mister Jack wohl auch einer war…Wer war eigentlich der Kerl? Es konnte ja eigentlich nur einer die Antwort darauf kennen.
Sie stubste Alistairs Nase zurück an, als sie merkte, dass Clover mit ihrer Antwort fertig war und schaute ihn dann groß an: Du, Onkel Alistair? Was sind Kobolde? Warum haben die Gold? Und können die auch pink sein?
Isabelle war eigentlich nie besonders gläubig gewesen. Früher hatte sie öfters Gottesdiensten beigewohnt, allerdings mehr aus Pflichtbewusstsein denn Interesse. Sie konnte sich gut an ein paar Trauungen erinnern und an die Beerdigung ihrer Großmutter vor vier Jahren. Ansonsten hatte sie bis zur siebten Klasse einmal im Monat an den Schulgottesdiensten ihrer katholischen Schule teilgenommen, diese waren aber nicht klar in ihrem Gedächtnis hängen geblieben. Daher fühlte sie sich in Cyrillus´ Messe zuerst etwas fehl am Platz. Doch es dauerte nicht lange, bis die vertrauten Worte ihren Weg zurück auf ihre Lippen fanden und zum ersten Mal in ihrem Leben fügte Isabelle in Gedanken eigene Gebete hinzu. Sie betete dafür, dass es keine weiteren Toten unter ihnen geben würde. Dass sie gemeinsam einen Ausweg finden würden. Und natürlich, dass sie ihre wahre Mutter treffen und kennenlernen würde.
Als die Messe vorüber war, fühlte Isa sich erleichtert. Irgendwie hatten die gemeinsam gesprochenen Worte und alten Rituale ihr ein wenig Hoffnung gegeben. Also begab sie sich wieder in Richtung der Zimmer, um ihrem Anliegen nachzugehen. Als sie vor dem Gottesdienst an die Tür des Asiaten geklopft hatte, hatte sie keine Antwort erhalten. Wie sie sich nun wieder erinnerte, war sein Name Niki. Erneut klopfte sie an die Tür, erneut ohne Erfolg. Enttäuscht wollte sie sich schon abwenden, als sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnahm. Als Isa sich umdrehte, erblickte sie den Jungen, zu dem das Zimmer 004 gehörte.
"Niki? Du bist doch Niki?", fragte sie. Manchmal hatte sie Schwierigkeiten damit, sich Namen zu merken, doch diesmal schien sie richtig zu liegen. Niki wurde rot und stotterte eine Bestätigung. Da erst bemerkte Isa seine feuchten Haare und den Mangel an Kleidung. Der arme Kerl war nur in ein Bettlaken gehüllt und hatte keine Wechselkleidung dabei. Er zitterte vor Kälte und schien sich nicht wohl in seiner Haut zu fühlen.
Entschlossen sagte Isa: "Ah, verstehe. Lass mich dich zum Waschraum führen, ich weiß zufälligerweise, wo einer ist. Da gibt es sicher auch Wechselkleidung."
Mit Niki im Schlepptau machte sie sich auf den Weg zum Waschraum, an dem sie auf dem Weg zur Kapelle zufällig vorbeigekommen war. Als die beiden dort ankamen war die Enttäuschung jedoch groß. Weit und breit waren keinerlei Kleidungsstücke zu finden. Was nicht weiter verwunderlich war, immerhin war der Raum nie zuvor genutzt worden. Allerdings spielte Isa mit dem Gedanken, ihre eigenen Klamotten später herzubringen und zu waschen. Doch zuerst müsste sie eine Lösung für Niki finden.
"Hmm", überlegte sie. "Ich habe für Notfälle eine Jacke mitgebracht. Sie ist recht lang und nicht übermäßig feminin..." Dann schüttelte sie den Kopf. "Nein, wir müssen was richtiges finden." Einen Moment lang überlegte sie, dann kam ihr ein Gedanke. Lächelnd nahm sie Nikis Hand. "Komm mit!" Vor einem bestimmten Hotelzimmer blieb sie schließlich stehen. "Ian? Ian, bist du da?" Wenn jemand eine Lösung hätte, dann mit Sicherheit ihr Anführer. Isa hoffte nur, dass er noch in seinem Zimmer war.
Geändert von Zitroneneis (20.08.2012 um 18:34 Uhr)
Gerade als Ian die Worte an Suparman zu Ende gesprochen hatte, bemerkte er, dass Isabelle und der kleine Niki vor der halb geöffneten Tür standen. "Oh, sorry ihr zwei!" sagte er, noch etwas aufgebracht über die Einzelaktion des Kanalarbeiters. "Ich hab' euch gar nicht gesehen. Was gibt es denn?" Er sah Niki an und bemerkte, dass dieser auf recht wackligen Beinen stand. Offensichtlich war ihm kalt.
Axels Arm schlang sich um Helenas Hüfte. Der Kuss wurde härter und drängender, fordernder. Allerdings währte diese kleine Freude nur kurz. Das lebhafte Plappern eines kleinen Mädchens liess Helena zusammenzucken. Clover, Riley und Léo kamen die Kellertreppe hinunter. Schnell löste sich das Paar voneinander. "Ich wollte schauen, was ihr hier unten macht. Der alte Mann wird doch gleich seine Messe halten." Mit einem Seitenblick auf Clover fügte sie "Ähem...Mister Cyrillius natürlich." hinzu. "Wollt ihr mitkommen?" Mit ihrem unschuldigen Blick bemerkte Léo nicht, wie Helena rot anlief. Schon wieder. Helena kletterte aus dem Pool und versuchte sich dem Mädchen gegenüber ein Lächeln abzuringen. "Sicherlich." Sie bemerkte, dass Clover sie missbilligend ansah - ihre Nippel waren durch den dünnen, weißen Stoff des Tanktops sicherlich gut zu erkennen. So kann ich keine heilige Messe besuchen. Auf einem der kleinen Cocktailtische, die wegen der Eröffnung überall herumstanden. Jemand hatte um jeden einzelnen eine übergroße, weiße Tischdecke drapiert. Seufzend entwirrte sie diesen Haufen an Stoff und schlang sich das Tuch schliesslich um den Körper. Das sollte genügen. Schulterzuckend blickte sie Axel über die Schulter hinweg an und kramte kurz in ihrer Hose, die achtlos auf dem Boden lag.. Dann legte sie die Hand auf Léos Rücken und lächelte. "Na dann, wollen wir den guten Vater nicht warten lassen. "
Nach der Messe stand Helena etwas verloren im Gang vor der Kapelle. Der Gottesdienst war tatsächlich schön gewesen, und hatte ihrer Seele tatsächlich ein wenig Ruhe gegeben. Eigentlich hatte sie nur daran teilgenommen, um mit anderen Menschen zu reden, nicht nur mit Axel. Nun stand sie da, während die Gruppe der anderen sich langsam wieder in die Lobby ergoss. Dr. Cutter verliess als eine der letzten die Kapelle, und selbst sie sah entspannter aus als sonst - zumindest für eine Sekunde lang. Wer weiß, was die schon wieder ausheckt.. Nach einiger Zeit trat auch Pater Cyrillius aus der Kapelle und setzte zu etwas an, was Helena mit "Fluch" beschreiben würde, zumindest vom Tonfall her. "SCHENKE GERECHTIGKEIT, HERR!". Hinter ihm verliess ein ziemlich kleinlaut aussehender Dob in Badeshorts den geweihten Raum. Naja. Wenigstens einer war noch schlechter gekleidet als sie.
"Pater Cyrillius? Ich wollte euch den Rosenkranz zurückgeben, den ihr mir gegeben hat. Er scheint mich beschützt zu haben, als wir den Flughafen verlassen haben." Sie lächelte ihn zaghaft an.
"Vielleicht sollten wir uns Karten besorgen. Ich könnte eine Dusche gebrauchen" Ethan realisierte erst in diesem Monat, dass er seit der Flucht vom Flughafen zu keinerlei Körperpflege gekommen war. Jetzt, wo Isa die Duschen erwähnte, bemerkte er etwas: Er stank. "Das klingt nach einer super Idee! Ein wenig kühles Nass klingt sehr verführerisch."
Isa drückte Ethan die Zimmerkarte 006 in die Hand und nahm sich selbst die 005. Die beiden brauchten nicht lange suchen um ihre Zimmer zu finden. Bevor sie in ihr Zimmer verschwand rief Isa Ethan noch zu: "Klopf später ruhig an, falls du mich brauchst." Dann schloss sie die Tür. Auch Ethan betrat sein Zimmer. Er war überwältigt. Er war schon überwältigt gewesen, als er das Hotel gesehen hatten, als die Gruppe es dann betrat noch mehr. Nun aber hier ein Zimmer zu haben... Das war einfach grandios.
Ethan verschwendete keine Zeit. Er legte seine Klamotten und sein Headset ab und sprang unter die Dusche. Zwar hatte er keine ungetragenen Klamotten mehr dabei, aber zumindest solche, die sauberer waren als die, die er gerade ausgezogen hatten. Und vielleicht würde er die Klamotten ja irgendwo waschen können. Aber darum würde er sich später kümmern. Erstmal nahm er eine kalte Dusche. Eisigkalt zwar, aber es war nass und reinigend.
Nach der Dusche ließ sich Ethan zufrieden ins Bett fallen. Endlich ein Ort, der einigermaßen sicher war. Einen Moment lang dachte Ethan noch, dass er sein Headset für den Notfall wieder aufsetzen sollte, doch zuspät: Er war bereits eingeschlafen.
Erst einige Stunden später wachte er wieder auf. Nach dem Aufstehen und Ankleiden bemerkte Ethan, dass er sein Headset nicht mehr aufgesetzt hatte und holte dies nach. Das sollte lieber nicht noch einmal passieren, wer weiß, ob nicht mal etwas wichtiges geschieht und ich bin nicht erreichbar. Nachdem er vergeblich bei Isa geklopft hatte, machte sich er eilig auf ins Foyer, in der Hoffnung jemanden zu treffen, der ihm sagen konnte, was er verpasst hatte und ob etwas wichtiges passiert war.
"Pater Cyrillius? Ich wollte euch den Rosenkranz zurückgeben, den ihr mir gegeben hat. Er scheint mich beschützt zu haben, als wir den Flughafen verlassen haben." Sie lächelte ihn zaghaft an.
Cyrillus erwiderte das Lächeln. "Ich danke dir mein Kind. Eventuell habe ich ihn bald schon sehr nötig." Er nahm den Rosenkranz entgegen, nickte Helena noch einmal zu, und verschwand dann um
die nächste Ecke.
Plötzlich wurde ihm spei-übel. Ihm war schwindelig; Er hatte Probleme gerade aus zu gehen. "Was zur ...", dachte Cyrillus, "Ich werde wohl nicht ..."
Er brach zusammen.
Als er wieder aufwachte, lag er auf dem Bett eines Zimmers in einem der oberen Stockwerke. Er hatte keine Ahnung, wie er hier her gelangt war. Er stand auf, trat ans Fenster, und blickte nach draußen.
Hatte er es zuvor noch nicht gewusst: Jetzt wusste er, was er zu tun hatte.
Cyrillus zog den schwarzen Übermantel einer Habit über die Albe an, legte eine Notiz für die Anderen in die Kapelle, und machte sich dann still und leise davon
mit den Milizionären in Kontakt zu treten, um sie von einer Kooperation zu überzeugen. (Selbstverständlich versuchte er gar nicht erst schnell zu ihnen zu sprinten, sondern machte Stab und Schleuder bereit...)
Geändert von BIT (21.08.2012 um 15:31 Uhr)
Grund: Sig aus! ~ BIT
Alistair hatte Clover aufmerksam zugehört, doch bevor er was sagen konnte, stubste ihn aufeinmal die kleine Leo an und fragte ihn kichernd:
"Du, Onkel Alistair? Was sind Kobolde? Warum haben die Gold? Und können die auch pink sein?"
Einen Moment lang überlegte er, dann begann er mit seiner Erklärung, wandte sich zwar hauptsächlich an Leo, schloss Clover jedoch nicht aus:
"Kobolde, sind kleine witzige Wesen, die immer einen grünen Anzug, einen Zylinder und ein vierblättriges Kleblatt bei sich tragen, pinke Kobolde hab ich allerdings noch nicht gesehen, aber vielleicht gibt es ja welche?", er grinste sie an, "Man sagt auch, sie brächten Glück, zudem hat jeder Kobold am Ende eines Regenbogens einen Topf voller Gold gesteckt."
Er lächelte Clover an.
"Wenn man es so bedenkt, hab ich wohl doch den ganzen Tag Regenbögen im Kopf."
Ohne Vorwarnung warf er das Mädchen plötzlich kurz hoch in die Luft und fing es dann wieder auf.
"Kobolde sind unheimlich fröhliche Zeitgenossen, die eigentlich den ganzen Tag durch die Gegend tänzeln. Nur Abends, da treffen sie sich mit Onkel Alistair um das ein oder andere Glas zu heben."
Die Vorstellung, wie der Ire singend und grölend am Feuer saß und mit einer Schar kleinwüchsiger Männchen in grünen Anzügen Whisky schlürfte brachte nicht nur Leo zum gickeln, auch Clover musste auflachen.
"Was?", fragte er gespielt geschockt, "das ist mein voller ernst. Und wenn wir genug getrunken haben, tanzen wir wieder die ganze hindurch."
Er stapfte einen kurzen Takt auf dem Boden, sodass das Mädchen auf seinem Schoß kurz durchgeschüttelt wurde.
"Und du, meine Kleine, bist ein Kobold. Du grinst anscheinend den ganzen Tag, und ich wette, du würdest auch den ganzen Tag tanzen wenn ich neben dir her laufen würde und Musik machen würde. Weißt du was, nachher hol ich mein Banjo und wir tanzen nen bisschen auf die irische Art. Wird dir garantiert gefallen."
In die Seite piksend brachte er sie ein weiteres Mal zum Lachen.
"Und deinen Goldtopf werd ich schon noch finden."
Er zwinkerte ihr zu und wuschelte ihr durchs Haar.
Es war ein unheimlich seltsames Gefühl für den Iren. Er hatte vorher noch nie wirklich mit Kindern zu tun gehabt. Allerdings genoss er die Gesellschaft der kleinen Leo.
Sich ebenfalls zurücklehnend, legte er seinen linken Arm auf die Banklehne hinter Clover ab, während er mit der anderen darauf achtete, dass ihm Leo nicht ausversehen vom Schoß fallen könnte.
"Ich trauere wahrscheinlich mehr als jeder andere hier um Abby", begann er dann an Clover gerichtet, "allerdings ist dafür immernoch nach der ganzen Sch... Unglückssache Zeit. Jetzt ist mein vorrangiges Ziel erst mal dich hier heil rauszubringen."
Er schaute kurz zu Leo.
"Außerdem werd ich dafür sorgen, dass du, solange es in meiner Macht liegt, nie wieder das verlierst, dass dir den Mut zum Überleben gibt."
Der Ire klopfte sich stolz auf die tätowierte Brust. [Der Teufel soll mich holen wenn ich mein Wort nicht halte!]
Für einen Moment schien er in Gedanken verloren, bis es aussah, als erwachte er aus einem Traum.
"Ich hab auch Abby etwas versprochen", er flüsterte fast, "sie hatte zwei Söhne. Ich wollte doch nur ... ich wollte doch nur, dass sie sie wieder sieht, dass sie Chance bekommt, ihre Kinder lebend und lebensfroh in den Arm nehmen zu können. In dem Punkt hab ich wohl vollständig versagt."
Alistair lachte bitter.
"Aber ich hab ihr versprochen, dass ich ihre Söhne finde und mich um sie kümmern werde, komme was wolle. Und, wenn es dir nichts ausmachen würde ..."
Er fühlte sich schon im Vorraus doof für das was er sagen wollte.
"Naja, ich bin nicht wirklich der perfekte Kerl der sich um nen Kind kümmern sollte. Ich dachte mir, vielleicht könntest du mir da nen paar Tricks zeigen, oder mir helfen, zumindest für eine Zeit lang."
Verlegen kratzte er sich am Kopf. Die Erziehung von Kindern war nun wirklich nicht gerade sein Fachgebiet.
"Ich sehe ja, wie du dich um Leo kümmerst, und wie gut das funktioniert."
Michail hatte das Buffett nur kurz überflogen, aber nichts für sich entdeckt, danach war er nur ein wenig ziellos durch die Gänge gewandert und hatte mal hier, mal da an den vorhandenen Zimmertüren herumgedrückt. Sie waren allesamt verschlossen und mit Magnetkarten gesichert. Magnetkarten? Hatte er da nicht welche unten liegen sehen?
Sogleich war er wieder unten im Foyer, besah sich den Stapel Magnetkarten und nahm sich zwei Stück. Eine für sich, die andere dafür, sollte etwas Unvorhergesehenes passieren. Was genau, das wusste er selbst nicht, in seinem Kopf waren im Moment nur noch unzusammenhängende Gedankenfetzen unterwegs, und so brauchte er eine Weile, um die Stimme zu erkennen. Der Priester.
Kurze Zeit später stand er etwas Abseits in der halboffenen Tür der "Behelfskapelle" und lauschte dem Prediger. Oder vielmehr nahm er Geräusche wahr. Bla, Bla, Bla. Das ist alles, was dieser Kerl sagt. Michail war kein Mann des Glaubens, in seiner Welt überlebte einzig und allein der zähste und psychisch Stärkste, und nicht etwa derjenige, welcher von einer höheren Existenz im Himmel überzeugt war; darum wollte er sich das geschwafel auch nicht länger antun und zog sich ungesehen zurück in die Eingangshalle. Ein wenig Schlafen, dachte er sich nur, als er die Magnetkarte in seiner Hand betrachtete und die Nummer auswendig lernte.
Der Weg nach oben führte über einen kleinen Umweg, denn Michail fiel eine Treppe auf, welche anders anmutete, als die anderen. Irgendwie...neutraler.
Schon befand er auf dem Dach vor einem Helikopter. Fliegen konnte er so ein Ding nicht, das musste er sich eingestehen. Nur darauß abspringen. Nützte ihm nur nicht viel.
Wie lange er hier gestanden hatte, wusste er nicht, aber Tess schob sich in seinem Blickfeld, als er sich herumdrehte, lehnte am Rand des Daches und zeichnete irgendwas auf ein Blatt Papier. Tess. Die Ärztin beschäftigte ihn immer noch, aber mittlerweile wusste er, dass er nur Mittel zum Zweck für sie gewesen war. Dennoch, das war kein Grund, sie sterben zu lassen.
"Ich würde von dem Rand etwas zurücktreten, mit einer Dragunow schießt man kein zweites Mal daneben", sprach er sie von hinten halblaut an. Die Frau erschrak sichtlich, anscheinend hatte sie den Russen wirklich nicht bemerkt.
Ohne eine Reaktion abzuwarten verließ er das Dach, er hatte seine Pflicht getan und war auch nicht scharf auf ein Gespräch mit Tess. Wenn sie nun mit zerplatztem Kopf gefunden wurde, konnte er sich immerhin nichts vorwerfen. Ganz im Gegensatz zu der Sache mit Abby.
Auf dem Weg zu seinem Zimmer rekapitulierte er die Nummer und fand sich schließlich vor der dazugehörigen Tpr wieder. Er zog die Karte durch das Lesegerät und...nichts geschah. Er zog sie nochmal hindurch. Nichts. Ach komm schon.
Lustlos drückte er gegen die Tür, es klickte, und ein wenig schwang sie nach innen auf. Verwirrt blickte der Russe drein, dann auf die Karte, verglich sie mit der Zimmernummer. Ein Zahlendreher, ganz toll. Wenn ich schonmal hier bin, dachte er sich nichtsahnend, und betrat den Raum mit der Absicht, ihn zu durchsuchen.
Aber wieder einmal kam alles anders.
Die Sachen im Badezimmer hätten ihn schon stutzig machen müssen, als er sie entdeckt hatte; ebenfalls die offenen Türen. Trotzdem trat er in den Schlafraum und schaltete nichtsahnend das Licht ein.
Und da lag sie direkt vor ihm auf dem Bett. Dani hatte sich in ein Bettlaken eingerollt, regte sich verschlafen, murmelte etwas, schaute auf; und plötzlich erschrak sie, schoss aus dem Bett hoch wie eine Rakete und stand mit einem Mal daneben, die Decke fest um sich geschlungen, klammerte sich an ihren Schultern fest und blickte Michail mit großen Augen an.
"Oh", brachte der Russe erst einmal nur hervor, musterte die Frau vor sich, bemerkte dann, dass er die Waffe schon beinahe im Anschlag hatte, und entspannte sich.
"извинение (izvineniye)", sagte er zögernd, schüttelte dann den Kopf.
"Ich meine.....Entschuldigung", und schickte sich an, schnell wieder zu verschwinden.
Eigentlich wollte sie ihm ja ernsthaft aus dem Weg gehen, dachte sie sich, als sie ihm den Rücken zudrehte und wartete, dass er das Zimmer wieder verließ. Sie wollte sich nicht von ihm anstarren lassen. Plötzlich packte es sie, manche Dinge mussten einfach geklärt werden.
"Warte!"
Sie drehte sich um und sah Michail in die Augen, er hatte es verdient dass sie ihm ins Gesicht sagte, wie bescheuert sie sich verhalten hatte. Auch wenn es ihr schwer fiel. "Ich... Es tut mir leid. Alles. Vor allem das vorhin, das war nicht nur dumm sondern auch egoistisch, und selbst wenn ich.. naja, Ahnung von Waffen hätte, wäre DAS der schlechteste Weg gewesen, dich aufzuhalten, indem ich auf dich schieße." Sie unterbrach ihr Gestammel kurz und forschte nach einer Reaktion in Michails Gesicht, allerdings vergebens. "Ich hätte es nur nicht ertragen, wieder jemanden zu verlieren mit dem ich noch kurz vorher gesprochen habe. Wie Nikita, und Kekoa... Und vor allem nicht DICH." Damit war es raus, zumindest andeutungsweise. Sie wußte nicht, warum sie sich zu dem Russen so sehr hingezogen fühlte, auch jetzt nicht, wo sie wieder etwas klarer im Kopf war. "Und ich hab einfach wenig geschlafen die letzten Tage, und diese ganzen... Untoten, und überhaupt, ich war total... am Ende." Bei den letzten Worten hatte sie den Blick kurz abgewannt, da sie Angst hatte dass ihr gleich wieder die Tränen kommen würden, aber sie schaffte es, sich noch einmal zusammenzureißen. Dann sah sie ihn wieder an, wobei sie sogar relativ gefasst wirkte, und wiederholte: "Es tut mir leid. Auch wenn das nichts mehr ändert."
Michail verharrte in der Tür, drehte sich um, lauschte Dani.
Mit einer Entschuldigung hatte er nicht gerechnet, enstprechend still und unangenehm wurde es nach dem letzten Satz von der Holländerin in dem Hotelzimmer.
Schließlich räusperte er sich.
"Es gibt viele Dinge, die man unvergessen machen möchte", erwiderte er vieldeutig. Nikita. Abby.
"Aber es ist nichts passiert. Ich verzeih dir. du solltest dich ausschlafen", seine Stimme klang ruhig, gelassen, als würde er den Wetterbericht vorlesen.
Gerade wollte er sich abwenden, als er auf dem Absatz kehrt machte und sie forschend anblickte; in seiner Stimme schwang etwas Gefährliches, Lauerndes mit.
"Hättest du abgedrückt?", und seine eiskalten Augen durchbohrten Dani förmlich.
Geändert von Van Tommels (20.08.2012 um 20:31 Uhr)
Suparman spürte noch immer das Brennen auf der Haut wo der Hammer der Falle dieses verdammten Wellersons ihn getroffen hatte und das Dröhnen in seinem Kopf wollte kein Ende nehmen als er schließlich in Richtung des Gebäudes ging welches das Transparent aufgehangen hatte, welches sich nun fast bewegungslos nur leicht wellte.
Er war auch im leicht betäubten Zustand wachsam genug um den vereinzelten Zombies auf den Straßen auszuweichen und die Ruinen oder verlassenen Häuser gewährten ihm ihren Unterschlupf.
Endlich war der Inder an dem Haus angekommen und vorsichtig lehnte er sich gegen den warmen gelben Stein des Mauerwerks. Er schluckte schwer und seine Nackenhaare stellten sich ihm auf, er konnte die Gefahr förmlich spüren, sie schmecken und sein ganzer Körper wurde vom Adrenalin gepeitscht.
Nur Millimeter um Millimeter wagte er es sich vorwärtszubewegen und endlich war er an der Tür angekommen.
Er rechnete damit, dass es da drin vielleicht nur noch Tote geben könnte, doch er musste es herausfinden.
Der erste Fehler wurde ihm klar, als er das Gebäude betrat und die schwere Tür hinter ihm wieder ins Schloss fiel und er sich in absoluter Dunkelheit befand.
Der zweite Fehler schrie sein Verstand heraus, als ihm endlich klar wurde, warum nur so wenige Zombies auf den Straßen gewesen waren.
Suparman Probe unbekannt:
Misserfolg!
Und dann spürte er das Reißen an seiner Wade, der Schmerz war entsetzlich und er wurde zu Boden gerissen...
"Ich hab' euch gar nicht gesehen. Was gibt es denn?"
"Nun, wie vermutlich jeder von uns hatte Niki das Bedürfnis, nach unserem kleinen Kanalausflug eine Dusche zu nehmen. Allerdings hat er keine Wechselklamotten und wir haben nirgendwo welche gefunden..." Isa machte eine bedeutungsschwere Pause, bevor sie mit verspieltem Lächeln fortfuhr: "Also dachte ich, dass man vielleicht unseren weisen und hilfsbereiten Anführer um Rat bitten könnte." Außerdem hatte sie den Eindruck, dass Niki sich in ihrer Gegenwart unwohl fühlte. Bestimmt war es für einen schüchternen Jungen in seinem Alter extrem unangenehm, so vor ein fremdes Mädchen zu treten. Mit Sicherheit wäre er gut bei Ian aufgehoben.
Plötzlich merkte Isa, dass ihr Magen knurrte. Sie hatte die letzten Tage viel zu wenig gegessen, vor allem nichts vernünftiges. Was würde sie jetzt nur für eine warme Mahlzeit geben...
Und da hatte sie eine Idee. Gutgelaunt fragte sie die anderen: "Sagt mal, wie wär´s, wenn ihr zwei Männer euch alleine weiter darüber unterhaltet? Ich werde euch dabei wohl kaum behilflich sein können. Aber ich wüsste etwas anderes, das ich tun könnte." Dann grinste sie. "Aber es wird eine Überraschung. Ich melde mich später wieder."
Mit diesen Worten ließ sie die beiden verdutzt aussehenden Kerle einfach stehen und machte sich pfeifend auf den Weg zur Großküche. Sie konnte vielleicht keine tollen Notfunksprüche senden oder Zombies verprügeln - aber eine anständige warme Mahlzeit für alle herzurichten - das würde Isa wohl noch auf die Reihe bekommen. [Aufgabe Epsilon]
Geändert von Zitroneneis (20.08.2012 um 21:46 Uhr)
Wie lange Suparman sich seinem Schmerz ergebend am Boden gelegen hatte, konnte er nicht mehr sagen, doch als er aus der Welt des Schmerzes auftauchte, konnte er das gruselige, das tiefe und unheilverkündende Atmen bereits spüren.
Eine dieser unheiligen Kreaturen war in seiner Nähe, vielleicht nur wenige Handbreit von ihm entfernt.
Es schien, als würde der Zombie nur darauf warten, dass der Mann aus Indien einen Funken Hoffnung verspürte, vielleicht ein letztes Mal sich seiner Tapferkeit erinnern würde um dann endgültig verschlungen zu werden.
Doch Suparman war nicht so weit gekommen um sich jetzt einfach so einem Schicksal zu ergeben! Wenn sie ihn würden haben wollen, dann tapfer und ihre Zähne sollten Fleisch zu schmecken bekommen durch welches keine Angst gesickert war.
Er konnte die Kreatur spüren, ihre Anwesenheit vor sich und wie sich aus dem Gebäude selbst weitere Schatten und Schemen erkennen, die sich langsam auf ihn zubewegte.
Jetzt war die Zeit für unflätige Bemerkungen gekommen und er lächelte freudlos. als er knurrend mit vor Hohn triefender Stimme dem Feind ins Gesicht spie.
"TU ES ENDLICH! ODER hast du Angst?", höhnte er.
Und zu seiner atemlosen Überraschung bekam er eine Antwort.
"Sofort, sofort, ich habe den verdammten Lichtschalter gleich gefunden.", kam es in aller Seelenruhe aus der des Raumes und dann wurde es schlagartig hell.
So schlagartig, dass Suparman seine Augen zusammenkneifen musste.
Er war verwirrt, das zombiehafte Knurren war noch immer da - doch glich es einem...Hecheln?
Er öffnete die Augen und sah Machete, den Hund von Helena vor sich. Er saß auf den Hinterpfoten, hechelte voll Freude und Suparman konnte schwören das der Hund grinste.
Ebenfalls grinsend sah er in das Gesicht des stets verwirrt dreinblickenden Redneck aus D53 - Reed war wohl sein Name. Und hinter ihm kamen das blonde Mädchen namens Sarah und ihr Vater von der Treppe herunter und sie alle strahlten ihn an als wäre er der Heilsbringer.
Auch wenn er in einem zerstörten Stuhl feststeckte, der ihm vorhin echt weh getan hatte.
Geändert von Daen vom Clan (20.08.2012 um 21:49 Uhr)
"Äh, hallo? Ich glaube, ich habe mich hier verlaufen. Ich bin hier bei einem Haus mit einem "ALIVE INSIDE"-Transparent und über einen kaputten Stuhl gestolpert. Mir tut jetzt alles weh. Ich habe dort drin ein paar der Leute aus D53 getroffen und auch der Hund ist dabei. Der alte Rassist ist auch da und trägt offenbar ein Swastika auf seiner Brust, ein Zeichen von Glück und Freude in meiner alten Heimat. Wirkt auf mich total sympathisch. Und ich hab Hunger. "