Reed schaute den Iren auf seine unnachahmlich träge, fast schon kuhaugenmilde Art an, dann nickte er langsam und begann zu sprechen: "Dann lass aber auch Terry frei, der hat uns in den letzt'n Tag'n das Leb'n gerettet. Mehrfach. Sogar einem Schwarzen. Hat ihn nich' leid'n lass'n un' ihm ne Kugel verpasst als die Stinker ihn zum zerreiss'n anfang'n wollt'n."
Dann schnaubte er leise und holte tief Luft: "Terry is'n guter Mann. Aber die Anspannung drückt auf seinen Verstand."
Reed blickte Ian an, sichtlich zufrieden und von Terence kam ein gestöhntes "Ach fick dich doch, Reed..."
Und er begann sich in seinen Handschellen wütend zu winden: "Und jetzt macht mir diese scheiss Dinger ab, ihr Niggerkinder! Da draußen sind ganz andere Kaliber von Schwanzlutschern die uns töten wollen!"
Reed hielt noch immer das Messer in der Hand. "Wenn Terry frei kommt, begleite ich dich gerne." Er grinste breit und streckte seine Hand aus.
Sarah war mittlerweile von Dob zurückgehalten worden und der kurze Moment dankbarer Zärtlichkeit in ihren Augen nach seinem ersten Satz wandelte sich bei seiner Rede.
"Dob.", sie stieß ihn vor die Brust. "Dad musste so hart werden weil wir es so hart hatten! Wir sind nur dank eurer Waffen und ihm da lebend rausgekommen."
Dann flüsterte sie ihm scharf zu: "Hol' ihn da bloß raus, Dad ist ein ingoranter Schwachkopf der niemals vergisst und verzeiht und dem Ehre und Kameradschaft über alles geht...!"
Dwanye pfiff durch die Zähne und seine Männer schauten auf.
"Wiederhol' das nochmal, Goldkutte.", gröhlte er und Cyrillus wiederholte es in aller Seelenruhe.
Die Menge gröhlte und lachte.
Dwayne ließ genüßlich grinsend seine Eisenmachete aus dem Gürtel gleiten und hielt sie dem heiligen Mann vor die Brust. "Hast du nicht irgendsoein Weichergebot, dass du deine Mitmenschen nicht anlügen sollst, Padre?"
Peter kam von hinten angelaufen und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Dad - lass den Mann reden, jeder weiß dass die Kirche massenhaft Reichtümer beiseite sch..."
Weiter kam er nicht, weil sein Vater ihm eine schallende Ohrfeige verpasste.
"JUNGE! Nicht in dem Ton! Wenn ich mir verfluchte Klugscheisserei anhören will, dann rede ich mit deiner Mutter. AUF - DEINEN - POSTEN! LOS!"
Peters Wangen glühten nicht nur vor Scham und Schmerz sondern sichtlich auch vor Zorn, doch trollte er sich schnell von Dannen.
"Also. Geld und Edelsteine sagst du, Pater?" Dwayne grinste gierig. "Von wieviel reden wir? Ach weißt du was - lauf los und bring uns den Stoff, alte Kutte."
Wieder gröhlten seine Männer.