Für die normale Hauptstory dürfte ein beliebiges Team reichen, aber bei einigen optionalen Superbossen (z.B. Uquaji, 8 Rumors, Persona Twins) wirst du damit wohl nicht mehr auskommen (wobei der Powercreep natürlich immer weiter voranschreitet...).
Außerdem sind die Charakter-Quests teilweise das beste an dem Spiel, viele Charaktere zu haben lohnt sich schon allein deswegen.
Quick and dirty hier reingehauen, weil ich den passenden Thread nicht finde und das nur meine schnellen Eindrücke zum "Remake" von FF7 sein sollen:
Ende letzter Woche habe ich zufällig gesehen, dass es das Ding bei PS Plus gibt, und obwohl ich mir vorgenommen hatte, das Teil zu meiden wie nur was, dachte ich mir "eh, warum eigentlich nicht?" und hab mir mit meinem Guthaben einen Monat Abzockabo gegönnt.
Habe in drei Tagen insgesamt 22 Stunden gespielt und bin jetzt recht weit oben im Shinra-HQ. Und was soll ich sagen - bis jetzt hat das Ding die Bezeichnung "Remake" wirklich verdient. Alle grundlegenden Szenen sind da, aufgehübscht und etwas aufgebauscht. Es ist immer eine wahre Freude, bekannte Orte auf Anhieb wiederzuerkennen und sogar die kleinsten unbedeutendsten Objekte zu sehen, die auch schon im Original die Räume geschmückt haben.
Die Bosskämpfe sind auch alle da, wurden aber um 821% mehr Action und Explosionen ergänzt. Zwischensequenzen und alternative Handlungsstränge wurden ebenfalls hinzugefügt, um dem ganzen etwas mehr Backstory zu geben und bestimmte Abläufe und Sachen, die im Original off-screen passiert sind, besser zu erklären. Ist natürlich nicht zu 100% originalgetreu, aber für ein Remake absolut legitim, willkommen und stellenweise wirklich nett anzusehen.
Aber leider nicht alles. Leck mich am Arsch - das Padding, der Filler. Schon klar, dass man Midgar nicht ewig strecken kann, um 60 Euro als Preis für das Spiel rechtfertigen zu können. Dieses Spiel lässt mich ganz böse Stimmungsschwankungen durchleben, von "ey, das ist ja doch total geil!" bis "was soll diese Scheiße jetzt?" in manchmal weniger als 10 Minuten. Warum muss ich diesen Unsinn mit den Roboterhänden jetzt dreimal machen? Warum muss ich jetzt noch mal durch den Dungeon laufen? Der Türsteher von Don Corneo hat jetzt eine eigene Story, die KEIN Sidequest ist und die mich NOCH MAL durch die Kanalisation laufen lässt, noch dazu mit zwei künstlich angetackerten und unspektakulären Bosskämpfen zum Schluss. Am schlimmsten ist, dass solche Stellen immer zu den unpassendsten Momenten eingefügt wurden. Der Türsteher-Arc kommt genau dann, wenn man bereit ist, die Platte zum Shinra-HQ hochzuklettern. Als die Säule angegriffen wurde, musste man sich mit irgendwelchen Geistern im Bahnhof rumschlagen. Und selbst als man das geschafft hatte, kam NOCH ein Bosskampf, der überhaupt keinen Sinn gemacht hat. Sogar der Aufstieg zur Säule hätte locker um die Hälfte gekürzt werden können - wie so viel anderes.
Oh, und das Kampfsystem ranzt. Auch nach 22 Stunden Spielzeit habe ich immer noch das Gefühl, irgendetwas grundlegend falsch zu machen. Liegt aber wahrscheinlich an mir.
Fazit bis jetzt: Jep, ist ein Remake. Sephiroth hat zu viel Screentime. Ist mittlerweile wohl leider zu gut vermarktbar. Der "große Twist" am Ende ist mir zwar schon bekannt, aber ich denke schon, dass in den nächsten achtundzwanzig Parts viele bekannte Szenen zu sehen sein werden, wenn auch stärker abgewandelt als bei Teil 1. Und Aeris wird weiterleben, garantiert.
Eine kleine Randnotiz von mir: Ich find's eine ziemliche Frechheit von Square, das Ding literally "Final Fantasy VII Remake" zu nennen und bis auf einen kleinen Passus in einem Press Release vor vier Jahren (?) nie mehr zu erwähnen, dass das ein Mehrteiler ist. Wundert mich, dass ich da so wenig Outrage zu sehe.
Okay, fuck it. Ich wusste, dass das Ende kommen würde, aber es in voller Pracht zu sehen, ist eine ganz andere Hausnummer. Selten ein Spiel gespielt, was mich auf so eine emotionale Achterbahnfahrt geschickt hat - die meiste Zeit aber nicht mal wegen dem Spiel selber. Die "Remake-Parts" waren echt super, die neu aufgelegten Songs absolut göttlich. Dann kommt das Padding und der Filler-Content, der ein Spiel, was als Vollpreis-RPG mit knapp 20 Stunden zu kurz wäre, auf ein 30-Stunden-Spiel streckt, da man, wie ich schon geschrieben habe, Midgar nur so weit ausreizen kann. Dann kommen wieder die "echten" Remake-Parts, die einen ja schon irgendwie bei Laune und am Ball halten. Das geht dann insgesamt 25 Stunden so, bis man aus Midgar raus ist - und irgendwie sind in diesem Moment die letzten Spielstunden für mich weggebrochen und verschwunden.
Nomura muss sich selber unfassbar toll finden.
Keine Chance, dass die nächsten dreihundertvierundsiebzig Teile vom Remake nicht der absolute Kingdom Hearts-Clusterfuck werden. Keine Ahnung, was die Absicht dahinter war. Will Nomura irgendjemandem etwas beweisen? Habe ich gerade gesehen, wie das Tor zur endlosen Milking-Hölle aufgestoßen wurde? Hegt Nomura einfach einen harten Groll gegen die ursprüngliche Geschichte? Den Eindruck haben mir die letzten zwei Stunden nämlich vermittelt. Jede "Vorahnung" wurde sofort mit "Nope, so wird das nicht laufen!" kommentiert, es wurde gesagt, dass "die Zukunft immer eine leere Seite" sei und so weiter. Sogar diese Schrift am Ende (die ich mittlerweile hasse, weil sie immer Hiobsbotschaften buchstabiert (und nebenbei bemerkt immer fehl am Platze wirkt, weil sie aussieht wie aus einem gottverdammt schlechten PR-Trailer, der mehr an Investoren gerichtet ist als an Spieler)) faselt was von einer "unbekannten Geschichte".
Ich mag Final Fantasy VII sehr, bin jetzt aber kein superultramegahardcore-Purist. Ich bin komischerweise weniger wegen dem Spiel angesäuert als von den Leuten, die dahinterstehen.
Die Zeit nach den Credits sagt 27 Stunden, in denen ich Spaß hatte und keinen Spaß hatte und Spaß hatte und keinen Spaß hatte. Im Nachhinein frage ich mich aber schon, warum stellenweise so viel Wert auf eine detailgetreue Nachbildung der ursprünglichen Spielwelt gelegt wurde, wenn zum Schluss eh alles egal ist. Ach, was soll's. Square gonna Square.
Ja. Ja. Hmm. Ich denke, ja. Ja. Ja, daran besteht kein Zweifel...
Wenn man diese an den Haaren herbeigezogenen Auffüll-Abschnitte und die Sephiroth-Glorifizierung nicht so ernst nimmt, ist es aber ein wirklich gutes Spiel. Man muss halt mittlerweile echt beide Augen zudrücken, um die... mutigen Verfehlungen etwas zu verdrängen und dann geht's schon. Das Original ist in gewisser Weise einfach deutlich klarer in seiner Linie und wirkt wie aus einem Guss. Nachdem ich die ersten fünf Stunden des Originals noch mal gespielt habe, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass Final Fantasy VII an sich auch heute noch richtig gut funktioniert. Im Gegensatz zu Teil 8, der unter seiner unlogischen Geschichte und schlechten Dialoge enorm gelitten hat, ist das Original von Teil 7 auch von den Dialogen überraschend gut.
Schön an dem Remake sind schon einige Dinge: Jesse, ihr Haus, ihr Vater, die Pizza ist zum Beispiel ein wunderschönes Highlight, allerdings bekommt man es direkt danach leider zu tun mit dem Anime-Klischee-mysterious-antagonist-where-you-don't-know-whether-he-is-a-real-enemy-but-he-has-his-own-style-and-is-an-amazing-fighter-but-also-a-bit-excentric-and-he-has-extreme-strong-confidence-in-himself-Charakter Roche (oder wie die Japaner sagen: ein 大柄な男)... *Trommelwirbel aus*
Sakaguchi, der ja in der Regel vernünftige Geschichten erzählt (auch Fantasian ist durchaus vernünftig nach rund fünf Stunden Spiel) hat auch eine interessante Meinung über dieses Remake geäußert:
Quelle und Sakaguchis komplettes Statement: https://jpgames.de/2021/03/final-fan...hi-zum-remake/Zitat
Und jetzt, lass uns Zwiebeln schneiden!
Haha das klingt ja witzig, jetzt bin definitiv noch mehr interessiert!Zitat von Cuzco
(allerdings habe ich auch nichts gegen Zufallskämpfe)
Danke für die Infos, vielleicht kommt die Story ja noch in Fahrt das Spiel soll wohl in 2 Teilen released werden, heißt also sogesehen ist die Story noch nicht abgeschlossen.
Gamingblog: Ulterior_Audience (Aktuell: Lobotomy Corporation)