Bei mir ist es eigentlich nicht so. Zuerst einmal sollte erwähnt werden, dass ich fast nur JRPGs spiele. Ab und zu vielleicht mal ein Action-Adventure wie Zelda oder ein Jump'n'Run wie Mario, aber hauptsächlich wirklich JRPGs.
Ich empfinde für mich bei einem JRPG die größte persönliche Bereicherung. Klar, gibt es auch welche, die weniger gut sind, und ich habe bei Weitem nicht alles gespielt. Bei der noch recht überschaubaren Menge an RPGs, die ich durchgespielt habe (~50), war jedoch keines dabei, von dem ich nachträglich sagen würde, ich fände es schlecht. Trotz deutlicher Schwächen einiger Spiele empfinde ich eine gewisse Liebe zum Genre selbst und auch zu den einzelnen Spielen, die für mich schwerer wiegt als vereinzelter Unmut gegenüber mancher Schwächen. Es gibt sicherlich Zufallskampf-Orgien, die sehr stark an meinem Nervenkostüm gezerrt haben (Tales of Phantasia!), aber ich würde von keinem von mir durchgespielten Spiel behaupten, die investierte Zeit hätte sich nicht gelohnt. (Ich bin ohnehin kein großer Freund von dem Begriff „verschwendete Zeit“; ich verwende meine Zeit, aber ich verschwende sie nicht.)
Ein weitere Grund ist für mich auch, dass RPGs zwar sehr lang sein können, aber konstant ein „Feeling of Progress“ beim Spielen entsteht, wenn man zumindest in etwa weiß, wie lange das Spiel geht. Das sieht man ja zum Beispiel schon, wenn man sich die Gliederung eines Walkthrough ansieht. Ich fange auch selten zu viele Spiele gleichzeitig an. Ich will Sachen beenden, bevor ich neue beginne, weil ich weiß, dass ein gewisses Gefühl von Kontinuität der Immersion extrem zuträglich ist, während lange Spielpausen genau das Gegenteil bewirken, insbesondere wenn man die Story eines RPGs größtenteils vergisst. Entweder, ich lege ein Spiel komplett beiseite und beschließe, es erst mal nicht weiterzuspielen (Rogue Galaxy, Sora no Kiseki SC) oder es sogar zu verkaufen (Odin Sphere, Dark Cloud),oder ich spiele es weiter. Ganz konsequent bin ich da zwar nicht, aber ich versuche zumindest, es zu sein.
Ich will auch keinen riesigen Backlog haben. Ich muss zwar zugeben, mir mehr Spiele zu kaufen als ich Spiele, besonders da es manche im PSN sehr günstig gibt, aber ich habe Definitiv nicht Dutzende RPGs hier herumliegen, mit denen ich noch nicht fertig bin. Aus Interesse habe ich gerade mal nachgeschaut. Die Liste umfasst:
- Sora no Kiseki SC (vorerst abgebrochen)
- Valkrie Profile: Lenneth (bis auf Weiteres abgebrochen)
- Shadow Hearts: From the New World (noch nicht (wieder) angefangen)
- Arc: Twilight of the Spirits (noch nicht angefangen)
- Breath of Fire: Dragon Quarter (noch nicht angefangen)
- Dragon Quest VIII (abgebrochen)
- Wild ARMs 2 (noch nicht angefangen)
- Legend of Mana (noch nicht angefangen)
- Shin Megami Tensei: Lucifer's Call / Nocturne (abgebrochen)
- Xenosaga Episode I (kann ich nicht spielen, da Dual-Layer)
- Xenosaga Episode II (will ich nicht spielen ohne Vorgänger)
Das sind zwar schon einige Spiele, aber noch eine recht überschaubare Menge. Hätte ich ein aktuelles System und mehr Geld, wäre der Backlog sicherlich noch länger, aber vermutlich trotzdem noch nicht ausufernd.
Bis auf Dragon Quest VIII habe ich auch keines der abgebrochenen Spiele wirklich lange gespielt. Bei Nocturne habe ich schnell gemerkt, dass mir die Story zu dünn gestreut war, für Lenneth war eine so aufwändige Einarbeitung ins System nötig, dass ich das Spiel erst einmal zurückgelegt hatte, nach zwei kurzen Anläufen. Bei Shadow Hearts 3 hatte ich einen Spielstand mit einem Freund zusammen, den ich irgendwann kaum noch gesehen habe (deshalb will ich's irgendwann mal neu anfangen).