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Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von Tyr Beitrag anzeigen
    Ich denke, dass man Kritik grob in zwei Kategorien einordnen kann; "subjektiv" und "objektiv". Die subjektive zeichnet sich dadurch aus, dass man die Gefühle, die man beim Spielen hatte ungefiltert und sehr wohl bewusst und mutwillig mit einfließen lässt um zu verdeutlichen wie tollig ein Spiel ist oder wie hassenswert. Die objektive, dass man versucht das Spiel auf seine Bestandteile zu reduzieren und diese so rational wie möglich beschreibt und bewertet.
    Allerdings ist natürlich jedes Spiel-Erlebnis wesentlich mehr oder weniger als Summe der Bestandteil des Spiels.

    Das größte Problem, was ich an vielen Diskussionen hier im Forum sehe, ist, dass oftmals die eigene subjektive Präferenz als der objektive Maßstab an Qualität herangezogen wird. Ein gutes Beispiel ist FFXIII. Ich verstehe einfach nicht, warum so viele Leute das Spiel als schlecht ansehen. In meinen Augen ist es eines der besten RPGs dieser Generation. Es ist bei weitem nicht mein Lieblingsspiel, denn auf einer subjektiven Basis hatte ich weder eine Affinität zu den Charakteren noch zu der Story und ich konnte mich auch emotional nicht mit der Atmosphäre oder der Präsentation verbinden. Aber das liegt an mir, nicht an dem Spiel. Das Spiel ist in sich sehr konsistent und erfüllt fast jeden Aspekt in Perfektion, von der Balance, dem Kampfsystem hin zur cineastischen Darbietung und immersiven Storytelling.
    Wird durch dieses Beispiel vielleicht klar, was ich mit Objektivität und Subjektivität meine?
    Wenn es Kritik an dem Spiel gibt, ist es meistens "Schlauchdungeons", "zu simples KS", "keine Maps, Towns, NPCs, freies Erkunden" und "pseudocoole Inszenierung". Aber das ist alles doch nichts Negatives! Es sind doch nur Eigenschaften, über welche das Spiel verfügt. Man kann aufgrund des eigenen Geschmacks zu einer Ausprägung tendieren, aber man kann nicht generell eine als "besser" als die andere bezeichnen.
    FFXIII folgt einem stringentem Konzept konsistent, wie kaum ein anderes Spiel, was mich zutiefst beeindruckt hat und vereint Aspekte des Gameplays, der Story und der Immersion in völliger Harmonie. Das Konzept dahinter mag den meisten nicht gefallen, aber man muss doch erkennen können, dass trotzdem die Umsetzung auf höchstem Niveau ist.
    Ah, die alte Diskussion. Ich sehe das anders und bin der Meinung, dass Kritiken, zumindest so, wie sie seit jeher geschrieben werden und wurden, ausschließlich subjektiv sind - was du übrigens in deinem Beispiel ganz schön veranschaulichst, indem du genau das machst. Aber was soll man auch sonst tun? Man bräuchte feste Maßstäbe, nach denen Spiele zu bewerten und die immer gleich sind, was es nicht gibt, aber auch nicht erstrebenswert ist. Ebenso wenig, wie man die Anzahl der Pixel von Spiel x gegen die von Spiel y aufwiegen kann, um deren Qualität zu messen oder objektiv beurteilen kann, ob ein Schlauchdungeon nun gut oder schlecht oder gar besser als irgendein anderes ist.

    Absolute Objektivität funktioniert nicht einmal in der Forschung mit dem so hochgelobten Objektivität-Reliablität-Validität-Mantra, da kann man es bei einfachen Spielekritiken noch weniger verlangen. Eine gute Kritik fängt bei mir da an, wo alles, was behauptet wird, zusammen mit einer nachvollziehbaren Begründung geliefert wird.
    Wer braucht Photobucket? Kein Schwein!
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  2. #2
    Ich habe "objektiv" nicht ohne Grund in Anführungszeichen gesetzt. Natürlich gibt es keine wirklich rationale Objektivität, habe ich auch nie behauptet.
    ich habe auch nicht behauptet, dass ich mir "objektive" Kritiken wünsche. Ganz im Gegenteil! Damit kann ich überhaupt nichts anfangen, weil es mir nichts über das Spielgefühl mitteilen kann. Der Versuch einer objektiven Kritik ist meist ziemlich langweilig zu lesen, inhaltslos und ohne Aussagekraft. Lieber lese ich den subjektiven Rant von jemandem, dessen Geschmack ich ungefähr einordnen kann (muss auch gar nicht meiner sein), um daraus dann eine Ableitung auf meinen eigenen machen zu können.

    Mir scheint, du hast nicht verstanden worauf ich eigentlich mit meinem Text hinaus wollte. Schlauchdungeons z.B. habe ich weder als gut oder schlecht bezeichnet. Spielelemente müssen zum Spielkonzept passen, habe ich behauptet. Eine lineare Story braucht keine frei erkundbare Welt, die vom eigentlichen Ziel ablenkt und so der Immersion mit der Geschichte mehr schadet als es das Gefühl von Handlungsfreiheit wieder gut machen könnte. Das Gleiche gilt auch umgekehrt. Diese Kohärenz kann man sehr wohl "objektiv" (soweit das möglich ist) bewerten unabhängig davon ob einem das eine oder andere lieber ist oder ob man überhaupt persönlich viel Wert auf die Kohärenz legt. Trotzdem sollte jeder einsehen können, dass Kohärenz grundsätzlich etwas gutes ist.

    Auch für subjektives Empfinden gibt es Gründe. Sie können zwar nicht im ganzen Ausmaß die Stärke der Empfindung erklären, wohl aber die Richtung. Und wenn man nicht ganz ignorant ist, sollte man eine gute Kritik auch nachvollziehen können, selbst wenn sie nicht der eigenen Meinung entspricht.

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