Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
Ist aber vermutlich nicht sehr gut gealtert und sehr traditionsreich, mit Zufallskämpfen und so.
Nee, wie Rush schon sagte: Zufallskämpfe gibt es keine. Hast du mein Memo nicht gelesen ?
Zitat Zitat von Rush Beitrag anzeigen
Ansonsten kann ich trotzdem nicht viel positives zum Spiel sagen, Soundtrack war ziemlich nett...aber der Rest? Technische Probleme, seichte Story, Poo-Humor, imo furchtbare Charaktere...als ich dieses Viech in meine Party bekommen habe, wars erstmal vorbei
Jop, dito. Schlecht fand ich es nicht, hatte seine Momente vor allem was die Spielwelt angeht. Eine schicke begehbare 3D-Weltkarte. Und nicht zu vergessen Uematsu. Aber das rundenbasierte Kampfsystem selbst war schon seeehr altbacken. Am meisten genervt haben mich die furchtbaren Charaktere und ihre Sprecher, die völlig unabhängig von der Sprachauswahl die man trifft (stehen afair diverse Optionen zur Verfügung) ganz unerträglich waren :-/ Manche von denen habe ich regelrecht gehasst. Das hat die ohnehin kaum ernstzunehmende Story vollends zerstört. Und der (Fäkal-)Humor ging mal gar nicht.
Zitat Zitat von thickstone Beitrag anzeigen
Ich finde ehrlich gesagt, dass Sakaguchi etwas überbewertet wird. The Last Story war z.B. ne einzige Klischee-Sauce. Lost Odyssey war gut, aber man hat auch gemerkt, dass da die Shadow Hearts-Leute hintersaßen und das Spiel von der teils komischen Atmosphäre (verlassene Villa, gruseliges Dorf) und den Kurzgeschichten profitiert hat - beides auch nicht auf seinem Mist gewachsen, sondern extern geregelt.

Wie stark war er eigentlich _wirklich_ an den Final Fantasy-Spielen beteiligt? Was war seine Rolle da? Ich bin da noch nie ganz durchgestiegen und dachte immer, dass Kitase die führende Kraft war und Sakaguchi irgendwo auf einem Regiestuhl mit Bier saß und am Ende mal rübergeguckt hat. Kann mich aber auch irren - Klärungsbedarf
Da liegst du meilenweit daneben. Ohne jetzt zu weit auszuholen (es ist schon spät und ich bin müde), findest du im Wiki eine nette kleine Übersicht, und genauere Infos zu seinem Anteil an der Entwicklung zumindest bei den bekannteren/erfolgreicheren Sachen auf den entprechenden Spieleseiten. Seine Rolle für Final Fantasy variierte natürlich von Spiel zu Spiel (offizieller Director war er "nur" in den ersten fünf Teilen) und wurde in den späteren Jahren weniger, ist aber dennoch kaum zu unterschätzen. Denke auch, dass da die Grenzen zwischen Regie, Produzenten und ausführendem Produzenten ggf. fließend sein konnten. Besonders maßgebend und wesentlich war er unter anderem bei FFVII (da hat hauptsächlich er sich zusammen mit Nomura die Story ausgedacht) und IX. Er war oft derjenige, der das ganze Szenario konzipiert und zusammenhält. Da von "faul und Bier trinkend im Regiestuhl sitzen und am Ende mal kurz drübergucken" zu reden ist ja fast schon beleidigend ^^ Vor allem im Vergleich mit Kitase - der hat zwar irgendwann an Einfluss gewonnen und wurde so etwas wie Sakaguchis Nachfolger, aber müsste man die Bedeutung für die Serie der beiden Entwickler gegeneinander aufwiegen, so wäre die von Sakaguchi doch ungleich größer (mal davon abgesehen, dass ich Kitase nicht besonders mag).

Ähnliches gilt auch für dein Statement zu Lost Odyssey: Sicher haben die Leute von feelplus ihren Teil dazu beigetragen und man erkennt etwas von Shadow Hearts darin wieder, aber zu hoch sollte man das auch nicht einschätzen (zumal man sich kaum sicher sein kann, wie viel Sacnoth/Nautilus Entwickler noch drinsteckten). Von "extern geregelt" kann hier keine Rede sein - Von Sakaguchi stammt das ganze Storykonzept und die Spielwelt, was einen großen Teil der Atmosphäre ausmacht. Die Kurzgeschichten hat Shigematsu in direkter Absprache mit ihm verfasst, um Kaims Hintergrundgeschichte zu gestalten, da hatte er also auch seine Hände mit drin. Eine Geistervilla und ein gruseliges Dorf hatten auch schon diverse andere RPGs. Aber Sakaguchis Handschrift erkennt man in vielen weiteren Parallelen. Die generationenübergreifende Party (Cooke und Mack = Palom und Porom) oder überhaupt die ganze Idee einer magisch-industriellen Revolution (Final Fantasy VI) zum Beispiel als typische wiederkehrende Elemente.

Ich möchte nicht wie ein Fanboy klingen, denn Sakaguchi macht auch nicht alles perfekt und dass er bisweilen ein wenig überbewertet wird möchte ich gar nicht verneinen. Aber seinen Status unter anderem als Vater von Final Fantasy und einer der großen Videospieleentwickler hat er schon völlig zu recht. Denn eines muss man ihm imho in jedem Fall lassen: Er hatte und hat immer eine klare Vision was seine Werke angeht, und die lässt sich im fertigen Produkt hinterher auch spüren (ja, sogar in sowas wie Blue Dragon). Das kann man von manch anderem besonders bei Square Enix heute nicht mehr behaupten. Manchmal wüsste ich nur zu gerne, was aus einem Lost Odyssey mit dem Budget und der (auch kreativen) Manpower von Square Enix geworden wäre. Gewiss ein Spiel, das zumindest für mich einen Titel wie "Final Fantasy" tausend mal eher verdient hätte als alles, was auch nur im entferntesten mit Lightning zu tun hat.