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Held
Hm, naja. Generisch und tief schließen sich nicht aus. Ein flacher Char ist schlicht und einfach ein Char, der nur sehr rollen spezifisch agiert und über den man somit sehr wenig weiß. In Rollenspielen hat ein flacher Char oftmals eben nicht wirklich Seiten abseits der Geschichte. Und hier wird das ganze problematisch. Ich lerne diese Chars gefühlt einfach nicht wirklich kennen. Es ist immer alles im Zweck der Reise und eines gemeinsamen Zieles. Besonders übel wirds dann, wenn Chars nicht einmal mehr in der Geschichte auftauchen und nur noch dabei sind.
Und lustig wirds dann, wenn die Geschichte einem verkaufen will, dass die Gruppe eben sehr zusammenhält. Man muss eine Basis dafür schaffen. Seien es Lagerfeuer Gespräche, Skits, einfach Szenen über nichts wichtiges.
Dazu, die ganze Sache hat auch weniger damit zu tun ob ein Char jetzt glaubhaft agiert oder nicht. Ich glaube man muss nichts über Chars von K-On und co. erzählen. Glaubhaft? Eh.. trotzdem sind diese Chars lustigerweise noch tiefer als so manches, was Rpgs einem auftischen. Es sind auch flache Chars, weil ein großer Teil der harten Realität ausgeblendet wird. Aber trotzdem werden gewisse verschiedene Dinge beleuchtet (wenn alles gut läuft, wenn mal was schief läuft und jemand krank wird, wenn man die Schule hinter sich lässt und eine Freundin noch zurück bleibt, da sie ein Jahr jünger ist..), was mehr ist, als manch ein Rpg tut, wo quasi alles außerhalb der Reise und dem obligatorischem "background" ausgeblendet wird. Ein background hilft noch lange nicht um einem Char tiefe zu verleihen. Erst wenn man viele Handlungsweisen sieht und dieser background irgendwie die Handlungsweise beeinflusst ist so etwas positiv. Ansonsten kann man ihn auch weglassen. Denn dann ist er komplett irrelevant für diesen Char.
Beispielsweise Secret of Mana 2. Die Chars dort sind nicht tief. Sie haben alle einen background, den man auch schön vorgetragen bekommt. Aber das ist nur eine Motivation, die eigentlich in JEDEM Rpg vorkommt. Es gibt ja nun einmal IMMER einen Grund, warum es losgeht. Und sei er noch so banal. Die Tiefe käme danach. Naja, in diesem Fall kommt sie (natürlich?) nicht.
In dem Sinne, auch wenn man viele ToP Chars als generisch ansehen kann... was im übrigen gar nicht mal so stimmt (Ich mein, diese Hexe da? Eh..), hat man ihnen trotzdem eine Vielseitigkeit gegeben. Dazu, es waren Beispiele. FF6 VERSUCHT es auch, das stimmt. Ob es das schafft ist ne andere Sache, weil es so viele Chars hat und ab der Hälfte die Dialoge ja fast aufhören.
IoT tut es nicht wirklich. Nein. Zumindest soweit ich mich dran erinnere. Ist so wie Terranigma in dem Aspekt. Die Chars haben ihre feste Rolle in der Geschichte und das wars.
edit: Ist auch ein wenig schwer das gut zu erklären. Im Grunde möchte ich bei Chars möglichst viele Emotionen sehen, die durch diverse Dinge ausgelöst werden. Quasi Situationen, in denen ich den Char sehen möchte. Und diese ergeben dann langsam das Bild eines tiefen Chars. Um so diverser die Situationen sind und man daraufhin die Handlungsweise sieht, umso tiefer wird ein Char. Insofern sieht man bei K-On z.B. solche Sachen wie:
-wie wird geübt und wie motiviert zum spielen sind die Chars
-Krankheit? Wie wird mit umgegangen
-Konzert? Wie wird mit umgegangen
-Schulabschluss
Usw. Das ist nur ein Teil und macht keinen tiefen Char, da noch diverse andere fehlen. Hier nimmt man dann z.B. Genshiken, was eigentlich alles beleuchtet in dieser Hinsicht. In Rollenspielen ist nun einmal auch mehr benötigt außer "shit happens, what do you do now?". Und oftmals blendet sie eben, wie erwähnt, viel zu viel aus um auch nur ansatzweise tiefe Chars herzustellen. So bleibt das Bild eines Chars einfach sehr klein. Zu wenig Situationen. Zu wenig Reaktionen. Man kennt den Char kaum. Er wirkt blass.
Geändert von Kiru (15.10.2012 um 10:46 Uhr)
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