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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 3 - Die Kanalisation unter Sydney

  1. #1

    [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 3 - Die Kanalisation unter Sydney

    CGF & Friends präsentieren:

    Spielleitung:
    Layana und Daen





    Spielplan:
    Geplant ist, dass jeder Tag, wie bei den Werwölfen, 2-3 Real-Tage geht.


    Disclaimer: Es ist ein Rollenspiel mit Regelwerk. Natürlich wäre es manchmal logischer, wenn anstatt 3 Spielern 5 gehen würden oder wenn man - anstatt auf Station X vorzurücken - sich in Station Y verschanzen würde und wir ein Herr-der-Fliegen-RP starten würden. Ich wäre auch in Schach bedeutend stärker, wenn ich mit allen Figuren gleichzeitig ziehen dürfte, deswegen: Es ist wie bei den Werwölfen: Ein Brettspiel mit Rollenspielinhalten, nicht umgekehrt.
    Erfreuen wir uns also an dem neuen Szenario und haben einfach Spaß an einem kooperativen Spiel.

    Geändert von BIT (16.08.2012 um 17:45 Uhr) Grund: Titel verneinheitlicht ;)

  2. #2

    Station 3 – Die Kanalisation von Sydney
    Startzeit der Station im Spiel: Abends, 19:12, 03. Juli 2012
    Stationsaufgabe beginnt: Vormittag, 09:00, 04. Juli 2012

    Dauer des Tages in realer Zeit: 15.08. - 18.08.
    Stationsaufgabe - Stichtag: 18.08. / 21:00 Uhr

    Wer seine Sonderrolle einsetzen möchte: bitte bis dahin per PN bei CGF melden!







    Stunden dauerte die Flucht durch die Kanalisation Richtung Norden, eine unterirdische Wanderung in das Herz Sydneys hinein, noch immer im Hinterkopf den Plan, sich zum Hafen durchzuschlagen und dort Rettung mit jedweder Art von Schiff zu finden.
    Obschon es oben unerträglich warm sein musste, war der Bauch der Stadt Sydney düster und kalt. Das Kloakenwasser klebte mit erbärmlichen Gestank zuerst an den Schuhen und schließlich auch an den Hosenbeinen, denn es war ein Ding der Unmöglichkeit, trockenen Fußes durch die engen Schächte zu kommen. Bald schon waren Knie und Handflächen so abgeschürft wie die Laune und Moral am Boden. Die Bewaffneten sicherten nach vorne und hinten und auch die Seitengänge und die permanente Anspannung, gepaart mit dem flackernden Licht der Taschenlampen tat ihr Übriges, jedwede Furcht oder Paranoia noch weiter zu steigern. Niki – vor kurzem noch einer der Helden der Stunde, wäre fast Opfer eines aus dem Wasser schießenden Arms geworden, hätte Helena nicht so schnell reagiert und den Zombie zurückgestoßen und dann unschädlich gemacht. Und solche Situationen gab es für fast alle Überlebenden während des Weges zuhauf.
    Als sie vollkommen erschöpft schon waren und viele Kilometer gelaufen oder gekrochen waren, endete laut Suparman der große Wartungsschacht und sie konnten eine breite, eiserne Leiter erkennen, die wieder ans Tageslicht führen würde.
    Neben der Leiter fanden sich Tische mit den Hinterlassenschaften der Kanalarbeiter, in unmittelbarer Nähe etwas das offensichtlich ein Obdachlosenlager war. Es stank schlimm dort, die Schlafsäcke waren verdreckt und voller Unrat, schimmelndes Essen lag offen und verfault herum. Und es war keine Seele auszumachen, keine lebende, keine tote.



    Legende:
    1.) Die Leiter die euch nach oben bringen wird. Was den ersten erwartet, der den Kanaldeckel wegschiebt, weiß niemand…

    2.) Die Tische mit den Werkzeugen der Arbeiter und einem Plan der Kanalisation.

    3.) Das Obdachlosenlager in desolatem und erbärmlichen Zustand.

    4., 5., 6.) Hier würden sie kämpfen müssen wenn der Feind sich erst anschickte, anzugreifen.




    Zitat Zitat
    Lagebericht:
    Eure Muskeln schmerzen von der Flucht durch den Gang, eure Mägen knurren und – so viel ist sicher – die Überlebenden stinken und ihre Kleidung ist in grausam schlechtem Zustand. Trotzdem war die Kanalisation bisher der sicherste Ort der letzten Zeit, denn es gab nur wenige Sichtungen der Untoten. Auch wenn dies beunruhigend sein könnte, hier, am Ende des Wartungstunnel habt ihr vorläufig gelbes Licht an den Wänden und seid damit nicht mehr in der Dunkelheit gefangen.
    Auch wenn jede Faser eurer Seele danach schreit, wieder das Tageslicht zu sehen, so wisst ihr, dass ihr euch ein paar Stunden ausruhen oder verarzten müsst, denn oben – und daran habt ihr keinen Zweifel – wird es wieder von untoten Feinden nur so wimmeln. Geschwächt seid ihr leichte Beute.
    Der Fluchtplan ist einfach und schnell gemacht. Sobald ihr Atem geschöpft habt oder sich die erste Meute sehen lässt, sichert ein Teil der Gruppe die Zugänge und der Rest klettert nach oben. Die erste Person oben hat das schlimmste Los, unwissend und nichts ahnend was dort oben lauern oder passieren könnte…

    WICHTIG: Jeder Spieler kann nur an einer EINZIGEN Aufgabe teilnehmen! Die Teilnahme an einer Aufgabe muss in ROT geschrieben werden. Bitte schreibt erst in ROT eure Teilnahme auf wenn ihr euch sicher seid, dass ihr die Aufgabe machen werdet.
    Optionale Aufgaben werden sofort (wenn die SLs es lesen) durchgeführt, Stationsaufgaben beim Stationswechsel am Ende der Station.

    Zitat Zitat
    Team "Bleierne Wehr"
    Anzahl: 2 (-2 durch freigespieltes Ereignis)
    Erledigt von: Fawyer und Alistair
    Probe auf Kampf

    Hintergrund: Die Zombies werden kommen. Und tun sie es, wird es eine Meute sein. Während die anderen Überlebenden flüchten, braucht es tapfere Helden, die den Zombies keinen Fußbreit Dreckwasser überlassen.
    Wichtig: Aufgrund der beengten Verhältnisse zählt für alle Teilnehmer der Aufgabe ausschließlich der niedrigste Kampfwert jedes Teilnehmers dieser Aufgabe. Bedeutet: Nimmt ein K9, K8 und ein K7 an dieser Aufgabe teil, würfeln alle auf K7.
    Misslingt eine der Proben, wird der Ausgesandte von den Untoten in das Wasser gezogen und stirbt.
    Zitat Zitat
    Mögliche Option Alpha
    Mögliche Teilnehmer: variabel
    Erledigt durch: Abby und Dob
    Probe auf Geschick
    Hintergrund: Die Kämpfenden können die Aufgabe nicht alleine tragen. Es ist genug Unrat vorhanden, um leichte Barrikaden zu errichten. Sie werden dem Zombiesturm nicht standhalten, es sei denn, sie werden im Kampf erneuert oder durch Geschick stabilisiert.
    Wichtig: Aufgrund der beengten Verhältnisse zählt für alle Teilnehmer der Aufgabe ausschließlich der niedrigste Geschickwert jedes Teilnehmers dieser Aufgabe. Bedeutet: Nimmt ein G9 und ein G7 an dieser Aufgabe teil, würfeln beide auf G7.
    Erfolg: Pro Teilnehmer entfällt ein Kämpfer der Aufgabe der „Wehr.“
    Misserfolg: Misslingt die Probe, wird der Ausgesandte von den Untoten in das Wasser gezogen und stirbt.

    Zitat Zitat
    Mögliche Option Beta
    Mögliche Teilnehmer: variabel
    Erledigt durch:
    Probe auf Agilität
    Hintergrund: Was auch immer die Kämpfer und Baumeister tun – sie sind verloren, wenn ihnen nicht mit Licht geholfen wird. Ein agiler Überlebender kann mit einer Taschenlampe ausgerüstet gezielt leuchten wo der Kampf am schlimmsten tobt.
    Wichtig: Aufgrund der beengten Verhältnisse zählt für alle Teilnehmer der Aufgabe ausschließlich der niedrigste Agilitätswert jedes Teilnehmers dieser Aufgabe. Bedeutet: Nimmt ein A9 und ein A7 an dieser Aufgabe teil, würfeln beide auf A7.
    Erfolg: Pro Teilnehmer entfällt ein Kämpfer der Aufgabe der „Wehr.“
    Misserfolg: Misslingt die Probe, wird der Ausgesandte von den Untoten in das Wasser gezogen und stirbt.


    Zitat Zitat
    Team "Curiosity"
    Anzahl: 1
    Erledigt von: Cyrillus
    Probe unbekannt. (Charisma)

    Hintergrund: Jemand muss es tun. Jemand muss als erstes den Kopf durch die Öffnung stecken und sich umsehen, wenn der Kanaldeckel erst einmal weggestemmt wurde. Die Leiter ist breit genug für zwei Personen, aber nur eine Person kann als erstes den Fuß an das Tageslicht setzen.



    Hintergrund:
    Zitat Zitat
    Aufgabe Gamma
    Mögliche Teilnehmer: 1
    Erledigt durch: Tess
    Probe auf Intelligenz +2 (erschwert, Würfelwurf wird um 2 erhöht)
    Hintergrund: Der Plan der Kanalarbeiter ist mit vielen kleinen Hinweisen übersät. Wer es entschlüsselt, könnte herausfinden, wo man sich unterirdisch befindet und wo man herauskommen wird wenn man den Kanaldeckel öffnet.
    Erfolg: Der Standort könnte in Erfahrung gebracht werden. Aus diesen Informationen lässt sich möglicherweise die notwendige Probe für „Curiosity“ herausfinden oder bestimmen.
    Misserfolg: Ein – höchstwahrscheinlich - bedauerlicher Irrtum.

    Ergebnis: Der Schacht könnte in die Cleveland-Street führen, einem Stadtteil der für seine Gangs, Gewalt und Kriminalität bekannt war.

    Zitat Zitat
    Aufgabe Delta
    Mögliche Teilnehmer: 1
    Erledigt durch: Riley
    Probe auf Intelligenz
    Erfolg!

    Hintergrund: Das Obdachlosenlager birgt vielleicht ungeahnte Schätze. Eine genauere Durchsuchung kann Unglaubliches zu Tage fördern.
    Erfolg: Aufputschpillen können gefunden werden. Diese geben permanent Intelligenz +2, das Charisma sinkt für eine Station -1
    Misserfolg: Nichts zu finden, doch Charisma -2 für eine Station, durch eine lange, erfolglose Suche im Müll

    Zitat Zitat
    Aufgabe Epsilon
    Mögliche Teilnehmer: 1
    Erledigt durch: Dob
    Probe entfällt weil Schlüssel gefunden wurde
    Hintergrund: Ein prächtig anzusehender blauer Werkzeugkoffer steht bei den Hinterlassenschaften der Kanalarbeiter. Dieser ist mit einem leichten Schloss gesichert.
    Erfolg: Permanent Geschick +2
    Misserfolg: Eine Verletzung beim Hantieren. Geschick -1 für 2 Stationen

    Zitat Zitat
    Aufgabe Zeta
    Mögliche Teilnehmer: 1
    erledigt durch: Ryan
    Probe auf Agilität + Geschick/Kampf
    Hintergrund: Eine arme Seele strampelt im Gatter unter Wasser seitdem ihr angekommen seid. Sie scheint seltsam gekleidet zu sein. Ihr könntet sie erlösen und dann untersuchen.
    Erfolg: Bergung des Mobiltelefones des japanischen Wissenschaftlers.
    Misserfolg: Sonderstatus „gebissen“

    Zitat Zitat
    Aufgabe Hintergrundwissen
    Mögliche Teilnehmer: 1
    Erledigt durch: Dani
    Probe auf Intelligenz
    Erfolg unbekannt

    Hintergrund: Das Obdachlosenlager birgt vielleicht ungeahnte Schätze. Eine genauere Durchsuchung kann Unglaubliches zu Tage fördern.
    Erfolg: Hintergrundinformationen
    Misserfolg: falsche Hintergrundinformationen
    Ergebnis: Edle Gardeuniformen wurden von den Obdachlosen am Ende des südlichen Gangs gefunden.

    Zitat Zitat
    Aufgabe Eta
    Mögliche Teilnehmer: 1
    Erledigt durch: Ellen
    Probe auf Charisma
    Hintergrund: Wenn ein Empfänger bekannt ist, kann das Mobilgerät für einen einzigen Funkspruch benutzt werden.
    Mögliche Empfänger:
    - Militär
    - Chemiewerke
    - Kanalarbeiter HQ
    - Willy Stern FM
    Erfolg: Für die Stationsaufgabe werden 2 Leute weniger benötigt.
    Misserfolg: variabel
    Ergebnis:

    Suparman: Wenn Suparman als ehemaliger Kanalarbeiter Aufgabe Gamma übernimmt, kann er die Würfelerschwernis ignorieren.

    Tess: Das Gewand des Zombies in Zeta ist eindeutig ein weißer Kittel wie ihn Ärzte oder Labormitarbeiter tragen.

    Riley: Obdachlose haben wie Herumtreiber ihren ganz eigenen Codex. Wenn Riley deren Lager durchsucht, dürfte er mehr als andere finden, da er weiß wonach er suchen müsste.

    Geändert von Daen vom Clan (18.08.2012 um 23:46 Uhr)

  3. #3
    Es war vielleicht zu erwarten gewesen, doch wie sollte man auf so etwas gefasst sein? Die Flucht aus dem Schrottplatz war ein einziges Chaos. Nicht so extrem wie beim Flughafen, aber doch nahe dran. Im Nachhinein wohl ein Wunder, das nicht mehr starben, in dem sich verliefen oder nicht schnell genug waren.

    Nachdem alle überlebenden unten waren warteten sie noch eine Weile, aber dann mussten sie weiter. Ein einfacher Kanaldeckel würde die Dinger nicht lange genug aufhalten, das wussten sie alle.

    Während dieser Ereignisse, und auch nachher auf dem Weg durch die Kanalisation, musste Fawyer immer wieder daran denken, dass er da oben hätte sein können. Mit seiner neuen Waffe hätte er sicher helfen können. Stattdessen verschwende ich meine Zeit in einem Panzer…Fuck

    Immer wieder während ihrer Zeit unter der Erde, begneten sie dem ein oder anderen Zombie. (Auch Fawyer hatte sich entgültig mit diesem Namen abgefunden, was anderes waren es einfach nicht. Da konnte die Ärtztin noch was von einem Gegenmittel labern, er war überzeugt, dass diese Monster nicht mehr geheilt werden könnten, außer durch einen Kopfschuss.) Fawyer konnte seine Waffe ausprobieren. Er konnte nicht besonders gut schießen, das letzte Mal, dass er es musste war auch auf der Insel gewesen, Jahre her. Es gab ihm aber die Chance sich für die Gruppe einzusetzen, verstärkte ihn im Gefühl, dass er ab jetzt direkt helfen würde, auf die ein oder andere Art und Weise.

    Eine gefühlte Ewigkeit später fand die Gruppe einen Weg hinauf – und ein verlassenes Lager. Fawyer war angespannt. Er sah niemand der lebte, vielleicht verstäkte sich jemand hier? Nach einer Weile ließ seine Aufregung nach und die Gruppe sah ein, dass keine augenblickliche Gefahr vorhanden war. Sie waren erschöpft, und viele hockten sich gleich hin. Es waren ihnen wohl egal, wie schmutzig es hier war.

    Fawyer nutzte die kurze Stille für eine Rede.

    „Hey, hört mal zu bevor ihr gleich lospennt. Ich weiß was ihr von mir hält, und nur damit ihr es wisst, es interessiert mich einen feuchten Dreck. Aber … schon viele mussten sterben damit wir, damit ich, überleben konnte. Und alleine haben wir keine Chance. Wie wir hier auch raus wollen, ohne die Hilfe von Gewalt wird nichts passieren. Und da helfe ich auf jeden Fall mit, mit Blei und Kugeln.“

    Fawyer entschied sich die bleierne Wehr anzutreten.

    Geändert von Mivey (15.08.2012 um 23:17 Uhr)

  4. #4
    Andris schnaufte. Sie liefen viel zu viel. So manches Mal wünschte er sich auf dem Marsch durch die dunkle Kanalisation sich einfach hinzusetzen und zu Sterben damit die Schmerzen weg waren. Doch als könne sie seine Gedanken lesen, bemühte sich in dem Moment immer die kleine Leo ihn aufzumuntern. Mal nahm sie seine Hand, mal erzählte sie von sich und oft, viel zu oft diente sie ihm als Stütze. Tapfer und ohne auch nur ein Quantum Schwäche zu preis zu geben, schleppte sie den müden Alten Schritt um Schritt voran. Dabei wirkte sie immer noch fröhlich und munter, als wären sie gerade im Freizeitpark und nicht auf der Flucht vor einer Horde untoter Australier. Doch Andris konnte mit etwas Lebenserfahrung erkennen, dass das kleine Mädchen nur in ihrer Außenschale so fit und fröhlich war. In ihren Augen war der Glanz verglommen, der dort einst die fröhliche Ader gestützt hatte.

    Sie kamen schließlich als Letzte am neuen, vorläufigen Lager an. Durch regelmäßige Pausen und langsamen Schrittes waren die Beiden vom Anfang der Kolonne an das Ende gerutscht. Andris betrachtete den stinkenden Ort und rümpfte die nase. Der Schrottplatz wirkte auf einmal viel sympathischer. Langsam und wankend bewegte er sich auf einen Haufen alter Pappe hin, der mit einer Decke bedeckt war. Ächzend ließ er sich darauf fallen und rückte ein Stück, um Leo auch eine Möglichkeit zum Sitzen zu geben. Schwer atmend, versuchte er Suparmans und Fayers Reden zuzuhören. Währenddessen nahm er seine Wasserflasche aus dem Rucksack und reichte sie dem Kleinen Mädchen. Sie war nur noch halb voll und mit dem Duschwasser des Schrottplatzes gefüllt. Keine Luxustrunk, aber besser als das Kanalwasser.

    "Trink", meinte er lächelnd.

    Geändert von Karl (15.08.2012 um 23:22 Uhr)

  5. #5
    Die Gruppe kam ermüdet an, doch die heimisch aussehende, wenn auch ziemlich erbärmliche, Stätte im Untergrund verleitete alle dazu, kurz zu Rasten. Während sich einige einfach auf den Boden setzten oder gar hinlegten, schauten sich einige neugierig um. Darunter auch Niki, obwohl seine Füße schmerzten und er seine engen Schuhe am liebsten wegwerfen wollte. "Aber barfuß rennen ist ein wenig unpraktisch, besonders draußen..." Er hatte nichts nötiger, als sich auszuruhen, jedoch ließen ihm die letzten Ereignisse keine Ruhe. Schloss er die Augen, erschienen sofort bewegte Bilder in seinem Kopf und er bildete sich Schreie und laute Explosionen ein. Und am Ende würde sich die imaginäre Kamera ein Stück nach rechts drehen und ein Zombiegesicht, ein Auge marmoriert, das andere fehlend, würde vor ihm erscheinen. Er schüttelte kurz den Kopf, als er darüber nachdachte und schaute kurz nach seiner Hose.

    "Alles nass... und das Stück da ist auch mittlerweile abgerissen worden... ganz schön knapp." Er lief weiter zu einer Leiter, die nach oben führte. Mit einer halbtoten Taschenlampe beleuchtete er schwach die Decke, an der sich ein geschlossener Kanaldeckel befand. "Hier ist ja ein Ausgang! Hey, Leute, hier ist ein Ausgang!", rief er den anderen Leuten zu und kletterte dabei die Leute hoch, "hier können wir doch gleich raus, oder nicht? Vom Schrottplatz aus sah ich mehrere Gebäude, die noch halbwegs intakt aussahen, vielleicht sind wir dorthin gelangt!" Die Gruppe schaute ihn besorgniserregt an. Einige wollten ihn sogar schon auf seine Unvorsichtigkeit hinweisen, allerdings waren sie selber zu neugierig, als dass sie ihn davon hätten abhalten können. Niki versuchte, mit einer Hand den Deckel wegzuschieben. Dann klemmte er seine Füße in den Leiterstufen fest und benutzte beide Hände. Ein steiniges Geräusch war zu hören. Staub fiel nach unten und seine Augen juckten. Er verlor die Balance und fiel auf den harten Boden hinunter. "Aaahh!" Beim Aufprall ertönte kaum ein Geräusch, lediglich ein kleiner Patscher, der nicht einmal ein Echo in den großen, hohlen Gängen hinterließ. "V-vielleicht war das ein... Omen auf e-etwas Böses?", dachte er laut. Langsam erkannte er, wie waghalsig diese Aktion gewesen wäre. "Das... war vielleicht doch keine so gute Idee...?"

    Geändert von Ligiiihh (15.08.2012 um 22:43 Uhr)

  6. #6
    Clover hatte sich immer noch nicht an den Gestank gewöhnt. Sie hatte gedacht, der Schrottplatz wäre ein unwirtlicher Platz gewesen, aber das hier...
    Als sie am Ende des Wartungsschachtes angekommen waren, strömten die meisten in alle Richtungen davon, setzten sich irgendwo auf den dreckigen Boden oder inspizierten die Gegend. Fawyer war der erste, der seine Fassung wieder gefunden hatte und schlug sofort eine Möglichkeit zum weiteren Vorgehen vor. Clover war all das erst einmal egal. Es war der erste Moment, in dem sie wieder zur Ruhe finden konnte, und sie starrte nun geistesabwesend auf den Briefumschlag mit dem Kleeblatt, das Niki ihr wieder gegeben hatte, und das sie seitdem in ihrer Hand gehalten hatte. Es war etwas, an dem sie sich festhalten konnte. Das einzige, an dem sie sich festhalten konnte.

    Niki hatte die Flucht scheinbar auch abgelenkt von allen Geschehnissen - er war gleich einmal verschwunden, um die Gegend zu erkunden. Riley, der während des gesamten Weges irgendwie in ihrer Nähe gewesen war, war dem Jungen nachgegangen, da sich die beiden anscheinend schon vor dem Vorfall am Flughafen gekannt hatten.
    Clover war umkreist von Leuten, mit denen sie das Schicksal zusammengeführt hatte, und fühlte sich trotzdem komplett alleine.

    Travis war nicht mehr bei ihnen. Die erste Person, mit der sie hier etwas zu tun gehabt hatte, war nun einfach weg. Gut, nicht einfach, und auch nicht weg, das wusste Clover. Aber so war der Satz in Gedanken doch viel leichter zu ertragen.
    Aber wer war Travis eigentlich gewesen? Clover hatte in ihrem Lied für ihn vorhin noch von "Freunden" gesungen, aber wer waren all diese Leute eigentlich? Ian Burrows - und der grüßt seinen Schatz Shelley Weinberg. Shelley. Ian hatte eine Freundin namens Shelley. Sie war irgendwo da draußen und wartete auf ihn - wenn sie die Sendung gehört hatte war sie wahrscheinlich aufgesprungen, überglücklich und mit Freudentränen in den Augen.
    Clover schmerzte die Vorstellung aus irgendeinem Grund. Weil sie selbst nicht so jemanden hatte. Jeder, der ihren Namen gehört hatte, würde ihn gar nicht wirklich wahrnehmen. Clover hatte keine Shelley. Sie hatte bloß ihre Eltern, und etwas entrüstet erkannte sie, dass sie bis eben noch keinen einzigen Gedanken an sie verschwendet hatte. Und auch wenn sie immer mit ihren Eltern halbwegs klar gekommen war - sie würden ebensowenig an ihre Tochter denken, wenn sie in einer präkeren Lage waren. Ihre Familie funktionierte nicht so.
    So würde es also nichts geben, das "da draußen" auf sie wartete, wenn sie das hier überleben würde.

    Clover sah sich um und setzte sich etwas Abseits von den anderen auf den Boden. Ihr war Übel vom Gestank, sie fühlte sich unwohl, weil ihr Kleid auf jeden Fall schon bessere Tage gesehen hatte und langsam deutlich sehbare Risse hatte, und sie war traurig, dass Travis gestorben war. Vor allem aber fühlte sie eine dicke, fette, dunkle Gedankenwolke über sich - wie Clover es für sich selbst ausdrückte - , die einfach nicht verschwinden wollte. Sie fuchtelte ein wenig mit ihren Händen über ihrem Kopf herum, um die schlechten Gedanken zu vertreiben, aber es funktionierte einfach nicht. Niemand sollte sie so sehen, denn in so einem Zustand konnte sie auch niemanden aufmuntern.
    Sie hoffte, dass es Léo gut ging, aber soweit sie sah, war diese immer noch bei Andris. Bald würde sie wieder zu ihr gehen und sich besser um sie kümmern, aber erst, wenn sie sich um sich selbst ein wenig gekümmert hatte.

    Geändert von Lynx (15.08.2012 um 23:25 Uhr)

  7. #7
    Robert säuberte seine Kleidung so gut es eben ging von dem Dreck der sich bei der Flucht vom Schrottplatz durch die Kanalisation angesammelt hatte. Gut, sie waren auf der Flucht während einer Zombieapokalypse aber die Kanalisation musste man ja sicherlich nicht wirklich mögen. Hallo an alle, ersteinmal ist es gut das wir so gut hier angekommen sind, nur leider ging die FLucht ein wenig sehr chaotisch von statten wie ihr ja auch gemerkt habt, kein Wunder bei der Situation in der wir stecken, wir müssen um unser Leben Kämpfen und rennen. An dieser Stelle möchte ich denen meinen Dank ausdrücken die für uns ihr Leben riskiert haben damit wir hierher kommen können. Nun zurück zudem was ich sagen wollte, ich schlage vor das sich einige von uns nachher, nachdem wir uns ausgeruht haben, zusammen setzen und planen wie wir so organisiert wie es eben möglich ist hier wegkommen. Danke fürs zuhören. nachdem Robert seine Ansage beendet hatte gähnte er, er hatte gestern so gut wie keinen Schlaf gefunden und das würde in den folgenden Tagen kein Stück besser werden aber jetzt würde er ihn sich zumindest für kurze Zeit gönnen, sonst würde er noch zusammen klappen. Morgen würde er auch mal mit Clover reden wollen, sie war ihm recht sympathisch.
    Er suchte sich eine nicht zu unangenehme Ecke und schlief an die Wand gelehnt ein.

    Geändert von BIT (16.08.2012 um 17:46 Uhr) Grund: Sig aus!

  8. #8
    Mit einem stummen Lächeln setzte sich Léo auf den ihr angebotenen Platz neben Andris. Sie atmete erschöpft aus. Die letzten Stunden und Kilometer durch die feuchten, dunklen, stinkenden Gänge waren die reinste Tortur für sie gewesen. Mit der Linken umschloss sie immernoch ihre Kurbelakkutaschenlampe, die ihr wenigstens ein wenig Licht in die klamme Finsternis gespendet hatte. Sie hatte den alten Mann treu begleitet, und er hatte ihrer moralischen und physischen Stütze oft genug bedürft. Nach außen munter wie immer plapperte sie von allen möglichen Dingen, die ihr für gewöhnlich durch den Kopf schossen, stütze ihn und strahlte ihn bei jeder der so häufig eingelegten Pausen fröhlich an, wenn sie merkte, dass seine Motivation zu sinken drohte.
    Doch innerlich hatte sie sich selbst eine Stütze gewünscht. Ihre Mama, die sich mal nicht nur um ihr Aussehen und die schicksten Klamotten kümmerte, sondern sie beruhigend in den Armen hielt und durch ihr schmutziges, verfilztes Haar strich, als wäre es immernoch weich und glänzend. Máma sería terroríficiamente furiosa contra me, si miraía mi traje, sera nuevo…(Mama würde schrecklich wütend auf mich sein, wenn sie das Kleid jetzt sehe, es war ganz neu…) Und ihr lieber Papa, der gekonnt die ekligen Totenhände wegtreten würde, die andauernd nach ihr grapschten, damit sie es nicht selbst machen müsste. Doch ihr Papa war jetzt bei den Leuten aus der anderen Halle, und würde über den Radiospruch wissen, dass es ihr gut ginge und wohin sie wollte und sie finden …falls die Leute aus der anderen Halle ihn wirklich…
    "Trink", kamen die Worte von Andris, die sie wieder in die stinkende, feuchte Wirklichkeit zogen. Er lächelte sie warm an und reichte ihr ein halbvoll Flasche Wasser, die sie mit einem hoffentlich wenigstens halb so schönem Lächeln dankend entgegennahm und ein paar kleine Schlucke nahm.
    Das Wasser schmeckte fast so schlimm wie der Tee von Ryan, den sie während des Trinkens beobachtete. Er hatte an einer Hand ein paar Finger zu wenig und das gab Léo kein gutes Gefühl im Magen, was aber auch daran liegen könnte, dass sie seit über einen Tag nichts mehr gegessen hatte. Sie nahm ihre Umhängetasche und Álvaro, der genauso schlimm aussah, wie sie sich gerade fühlte, von der Schulter und öffnete Erstere. Sie nahm die verbliebenen Tupperdosen mit dem gekochten Essen ihrer Großeltern heraus und bedeutete dem alten Mann mit einer Geste, dass er sich bedienen könne:
    Es müsste noch gut sein. Bestimmt schmeckt es kalt nicht besonders gut, aber immerhin besser als gar nichts. Und Du kannst das gut gebrauchen, damit Du bald wie ich durch die Gegend rennen kannst! Sie lachte ein wenig zu laut über den kleinen Scherz und lehnte sich dann leicht an Andris Schulter. Obwohl ihr Bauch begann zu schmerzen, hatte sie nicht das geringste Bedürfnis, selbst etwas zu essen. Die Halbmexikanerin hatte im Moment das Bedürfnis nach gar nichts, außer sich bei ihrem faltigen Gefährten anzulehnen.

    Geändert von Mephista (16.08.2012 um 00:31 Uhr)

  9. #9
    Endlich wieder Licht! Diese Dunkelheit hatte eindeutig zu viele Überraschungen in sich gehabt...

    Die deutlich ausgedünnte Gruppe der Überlebenden sammelte sich in der kleinen Einbuchtung des Wartungsschachtes, an deren Kopfseite sich die Leiter zur Oberfläche befand. Tess Beine kribbelten durch die verfluchte Kälte als sie sich vornüber stützte um nach diesem Kraftmarsch nach Luft zu schnappen.
    Nach Nikis Ausruf, den sie allerdings nicht verstanden hatte, wandte sie sich an Ian. "Ian? Kannst du dich mal um Niki kümmern – ich weiß nicht was der alleine dahinten sucht aber wir sollten zusammenbleiben. Versuch ihn dazu zu bringen leise zu sein, wer weiß was in diesen offenen Schächten noch alles ist. Und nimm die Brechstange (ot: die mit dem MTC123) hier, das ist besser als nichts." Ian war nach ihrem ersten Satz bereits nickend losgestapft und als Tess sich nach ihm umdrehte und er bereits fort war, steckte sie verdutzt die Stange zurück in ihren Rucksack.

    Tess Körper spannte sich überreizt wie eine Bogensehne, als das Funkgerät in ihrem Ohr knackte. Nach den den Kämpfen gegen die Untoten die aus der Dunkelheit vor ihnen aufgetaucht waren lagen die Nerven bei ihr im Moment blank. "Robert, wir stehen alle um dich herum. Wie wärs wenn wir die Funkgeräte für echte Notfälle aufheben? Vor allem jetzt, wo wir vor allem Ruhe brauchen - und keine Leute die uns die Ohren zumüllen. Ansonsten nehm ich dir das Funkgerät ab. Robert, verflucht?" Doch der Anwalt war bereits eingeschlafen. Sie warf frustriert ein Stück verrottetes Holz in das nahe Kanalwasser.

    "Bestimmt schmeckt es kalt nicht besonders gut"... bei den Worten von dem kleinen Mädchen horchte Tess auf. Wärme. Sie brauchten Wärme. Und vielleicht konnten sie sogar ihre übrigen Vorräte aufwärmen... irgendwer hatte sicher die Ravioli eingepackt... "Meint ihr es ist eine gute Idee, wenn wir uns wieder ein Feuer gegen die Kälte machen?" Sie sprach zu niemandem bestimmtes und suchte selbst kurz den Boden nach trockenem Holz oder einer flachen Schale ab, die bereits einmal für ein Feuer gedient hatte.

    Ich kümmre mich einfach um Nötigste. Also zu dir... sie unterdrückte ihre eigene Angst, als sie sich dem Mann (Ryan) zuwandte der sich auf ihrer Flucht den blutenden Arm gegen die Brust gedrückt hatte. Der Mann, bei dessen Anblick sie bei ihrer ersten Begegnung beinahe in lautes Lachen ausgebrochen war. Nach ihrer Flucht vom Schrottplatz würde wohl niemand, der ihn hatte kämpfen sehen, jemals wieder auch nur ein Schmunzeln auf dem Gesicht tragen können wenn er ihn ansah.

    Ryan?“ Sie kniete sich neben ihn auf ein Stück Pappe. Der Blutverlust hatte ihn unter seinem breitkrempigen Hut bleich werden lassen. Oder war es das flackernde gelbe Licht der Tunnelbeleuchtung? Ryan, ich seh mir mal deine Wunde an.“ Sie zog vorsichtig den verkrusteten Stoff weg, nachdem sie ihn mit ein wenig Wasser leicht angefeuchtet hatte und lautlos begann ihr Herz beim Anblick der verstümmelten Hand zu rasen. Die Finger waren … abgebissen worden. Sofort drückte sie den Stoff wieder auf die blutenden Stummel. Ihre Hand wanderte zur Machete. Doch wenn sie Ryan wäre... würde sie wollen das man sie einfach so erschlug?

    Ryan, wie fühlst du dich? Tut deine Hand weh? Oder fühlt sie sich eher taub an? Warte ich desinfiziere sie erstmal..." Auch wenn das jetzt wohl kaum noch einen Erreger wegspülen wird, Schätzchen - zu spät. Zu spät. Viel zu spät. "Alistair, könnte ich bitte deinen Whiskey haben? Oder hat sonst jemand was hochprozentiges dabei?“ Gott, bitte sag das sie höllisch schmerzt... bei einer Tollwut fühlte sich die Wundstelle nämlich taub an...

    Sie sprach leise, fast flüsternd, weiter auf ihn ein. Nur die, die ihr sehr nahe standen konnten ihre Worte hören. Ryan, wenn es für dich okay ist möchte ich, das du jetzt für den Fall eines Falles die Handschellen um die Füße trägst. Ich weiß, das ist alles andere als praktisch – aber... durch den Biss bist du möglicherweise infiziert. Und wir wissen nicht sicher wie lange ... es dauert. Ich versprech dir, das wir dich nicht hier zurücklassen." Nicht solange er noch ein Mensch war und die Hoffnung auf Heilung bestand. Er war ihr Patient solange sein Gehirn noch nicht durch die Viren beschädigt war - solange er sich nicht seinerseits anschickte sie zu töten - und sie würde ihn verteidigen, wenn es sein musste. Mit den zwei fehlenden Fingern wäre für den Mann nie wieder alles so wie früher aber Tess würde ihn nicht sterben lassen – ihn ermorden - denn vielleicht war sie morgen schon an seiner Stelle.

    Sie betrachtete Ryan und seine blutige, aufgewickelte Peitsche, die neben ihm lag wie eine stumme Anschuldigung. Wenn er für euch stirbt, wirst du nicht wie Fawyer an der Front stehen und kämpfen, nicht kleine Tess? Du wirst dich verkriechen und wieder andere vorschicken - und sie sterben lassen. Ihr Blick blieb konzentriert, als sie Axels Handschellen aus ihrer Brusttasche zog und in ihrem Rucksack nach etwas anderem Ausschau hielt, das sie zusätzlich zum fesseln der Beine benutzen konnte - eventuell eigneten sich die improvisierten Verbände aus Stoff dafür. Mit ihrem Ärmel wischte sie sich über den Augenwinkel. War es Schweiß oder Tränen? Sie wusste es selber nicht.

    Sie bereitete still einen Druckverband vor und wartete ab, was Ryan zu sagen hatte. Die Kälte und der beißende Gestank machte ihr zu schaffen - auf ihren Unterarmen breitete sich leichte Gänsehaut aus, die für einige Zeit nicht mehr verschwinden sollte.

    Geändert von Viviane (16.08.2012 um 02:00 Uhr)

  10. #10
    Als die Gruppe nach und nach im Lager eintrudelte, fühlte Isa sich noch ausgelaugter als vorgestern, nach ihrer Rückkehr von der Flughafenleitung. Der Lauf durch das Flughafengebäude war nichts gewesen, im Vergleich zu den Strapazen, die sie in der Kanalisation erwarten würden. Der Gestank, die vielen Menschen auf so engem Raum und diese Zombies, die ohne Vorwarnung aus dem Wasser auftauchten, um die Überlebenden mit sich in das dreckige Wasser zu ziehen. Einmal war eine halbverfaulte Leiche direkt neben Isa aufgetaucht, ohne dass ihr eine Ausweichmöglichkeit geblieben wäre. Vermutlich wäre dies das Ende ihrer abenteuerlichen Muttersuche in Australien gewesen, hätte Ethan nicht in ihrer direkten Nähe gestanden und den Zombie mit einem kräftigen Schlag von ihr weg und in die Reichweite eines ihrer bewaffneten Gefährten gestoßen.
    Isa war nie besonders glücklich darüber gewesen, von anderen abhängig zu sein, aber in diesem Moment wäre sie Ethan am liebsten dankbar um den Hals gefallen. Aufgrund der deutlich ungünstigen Umstände hatte sie sich dagegen entschieden und nur ein leises "Danke" zustandegebracht. Danach hatte sie allerdings besonders auf ihre Schritte achtgegeben und war stets in seiner Nähe geblieben, obwohl ihr das in diesen beengten Verhältnissen keinesfalls behagte.
    Umso erleichterter war sie, als sich der Gang endlich weitete und sie sich in dem verlassenen Obdachlosenlager wiederfand. Zwar stank es auch hier erbärmlich aber immerhin gab es Aussicht auf ein Ende der Kanalreise - wobei Isa nicht sicher war, ob es oben angenehmer werden würde. Ein Blick durch den Raum offenbarte eine halbwegs saubere und trockene Ecke, auf die sie schnurstracks zulief. Erschöpft setzte sie sich auf den Boden und lehnte sich an die Wand. Ein wenig Ruhe würde sie brauchen, bevor sie sich anderen Dingen widmen konnte.

  11. #11
    Diese beschissene Kälte. Dieses beschissene fahle Licht. Diese beschissene Enge. Ian war froh, dass er wenigstens noch geistesgegenwärtig genug war, um seine trübseligen und wütenden Gedanken nicht laut auszusprechen. Alles erinnerte ihn an seine Zelle. Die Zelle in dem beschissenen Knast, in die er nach einem Monat Haft verlegt worden war, weil seine ursprüngliche Unterbringung überfüllt war. Hier begann die Tortur für ihn. Die anderen Insassen prügelten auf ihn ein, drohten ihm, nahmen ihm sein Essen - nur, weil er ihnen nicht sagen wollte, weswegen er dort war. Von Woche zu Woche wurde er mehr schikaniert. Er hatte Todesangst. Bis zu diesem einen Tag.

    "Hey, Schisser! Wir ha'm mit den Jungs von der Nachtwache gesprochen. Die haben uns erzählt, was du mit dem ••••••• angestellt hast. Guter Job!" Seit diesem Tag blieb das Essen auf seinem Teller. Seit diesem Tag wurde er in Ruhe gelassen. Das bedeutete aber auch, dass er sich regelmäßig mit denen abgeben musste.
    "Du bist'n verdammter Held, weiss'u das? Das Mädel - was meinst du, wie dankbar sie dir is', Alter?", war fast alles, was er zu hören bekam. Einige der Mitinsassen wollten mehr aus ihm rausbekommen. "Dieser Typ - der Typ, den du umgelegt hast -, das war doch garantiert so'n beschissener Niggah, oder?" "Ach was, Alter! Die Kykes, man. Ich sag dir - die Kykes steh'n nich' nur auf Kohle, sondern auch auf Kinderärsche! Is' doch so - oder Ian?" Er schwieg. Er würde immer schweigen. Hier drin unterhielt er sich mit niemandem mehr. Megan kam nach ihrem ersten Besuch ja nie wieder. Ihr Stiefvater hatte ihr das verboten, wie ihre Mutter in einem Brief schrieb. Ich würde meine Tochter auch keinen Mörder besuchen lassen. Nur Shelley war immer da. Jede Woche. Sie erzählte einfach nur. Er hatte ihr ja nichts zu sagen. Fotos brachte sie ihm auch mit. Fotos, die sie geschossen hatte. Fotos, auf denen sie zu sehen war. Das waren seine liebsten. Alles erinnerte ihn an seine Zelle. Nur Shelley war nicht da.

    "Ian? Kannst du dich mal um Niki kümmern?" Jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Es war Tess, die zu ihm sprach. Die Worte, die sie folgen ließ, nahm er nicht wirklich wahr. Er nickte nur. ]"Ja, klar! Ich... ich muss..." Du musst gar nichts, du Idiot! Du musst Verantwortung für die Gruppe übernehmen. Sie zählen auf dich. Du bist der Anführer. Das ist nicht der Knast.

    Er schüttelte die Gedanken ab und trat entschlossen in Richtung des kleinen Vietnamesen. "Hey, Niki!", lächelte er. "Du warst echt verdammt tapfer da draußen." Er trat noch etwas näher und half dem Jungen beim Aufstehen. "Geht's dir gut?" Was für eine brillante Frage, Ian. "Ich meine... tut dir was weh?" Er fügte dann zügig hinzu: "Wir sollten vorsichtig sein. Am besten ist, wenn wir erst mal eng bei der Gruppe bleiben und uns gemeinsam Gedanken machen."

    Ian war inzwischen so erschöpft, dass er beim Reden nicht mal mehr seinen schmerzenden Kiefer spürte. Auch das Pochen in seiner Hand - die laut Tess verstaucht war - wurde weniger. "Hier!", sagte er, nachdem er eine Dose Rubicon Mango aus seinem Rucksack gegraben hatte. "Du bist so viel gerannt - da solltest du erst mal was trinken. Und das hier ist viel besser, als das komische Schrottplatzwasser!"

    Geändert von MeTa (16.08.2012 um 00:54 Uhr)

  12. #12
    Tess hatte keinerlei Probleme, Dergleichen zu finden.
    Die fast schon zu typische Mülltonne aus Eisen und Bleich die in der Nähe des Obdachlosenlagers stand war nicht zu übersehen.
    Darin befand sich einiges an Holz, ein Großteil jedoch schon schwarzverbrannt und das gruseligste dabei war, dass die Tonne sogar noch warm war, das Holz noch brandig roch.
    Als hätten hier noch vor weniger als 24 Stunden Menschen gestanden und sich die Finger gewärmt.
    Und nun waren sie spurlos verschwunden...


    Sorge bereitete ihr auch Ryan. Er schien blass, war jedoch noch guter Dinge.


    Ryan selbst schien schwer zu überlegen ob er seinen extremen Schmerz in der Hand zugeben sollte oder nicht. Jemand mit guter Menschenkenntnis würde sein Zittern durch Schmerz und Blutverlust sowieso erkennen, trotzdem war er sich nicht sicher. Er sollte bald etwas dazu sagen...

  13. #13
    Die panische Flucht durch die Kanäle hatte Riley total ausgelaugt - er war nicht nur völlig außer Atem, sondern auch mit den Nerven völlig am Ende. Immer wieder waren Fratzen aus Nebenkanälen aufgetaucht, die nur durch beherztes Eingreifen der Anderen abgewehrt werden konnten, während Riley versucht hatte, so weit wie möglich von ihnen zu fliehen. Die Zombies jagten ihm panische Angst ein - allein schon der Gedanke an sie reichte aus, um ihn erneut kalte Schauer der Angst über den Rücken zu jagen. Er versuchte, nicht an sie zu denken, doch das war nicht einfach. Allein dadurch, dass er versuchte nicht an sie zu denken, konnte er das Grinsen des Zombies nicht vergessen, dem Suparman mit der Brechstange den Schädel zertrümmert hatte oder das Kratzen auf dem Deckel der Kanalisation, als er gerade zugefallen war.
    Er musste sich ablenken, wenn er jetzt nicht durchdrehen wollte, er musste auf andere Gedanken kommen, um nicht zusammenzubrechen. Sein Verstand schien ihm schon Streiche zu spielen, während der Flucht hatte er gemeint Niki gesehen zu haben. Aber das war unmöglich, Niki musste doch tot sein, zumindest war er nicht unter den Überlebenden in Halle D52 gewesen, Riley hätte sich doch sonst an ihn erinnern müssen.

    Riley drehte den Kopf ein wenig - ließ seinen Blick schweifen. Dann blieb sein Gesicht plötzlich wie erstarrt, drehte sich nicht weiter. Da, das war doch ... aber, wie war das möglich? Niki stand dort und Ian war gerade auf dem Weg zu ihm. Plötzlich waren die Fratzen vergessen, Riley stürmte auf Niki zu. Ihm war ein riesiger Stein vom Herzen gefallen - Niki war immer freundlich zu ihm gewesen und er war wohl der einzige Freund, den Riley hatte. Zu wissen, dass er noch lebte, war eine riesige Erleichterung - Riley war sich gar nicht bewusst gewesen, dass ihn die Sorge um Niki unterbewusst wohl so gequält hatte und seine Unsicherheit gestärkt hatte - doch diese Sorge war nun von ihm abgefallen.

    Als er endlich angekommen war, sprudelte er gleich in einer Redseligkeit los, die die Anderen, die ihn als schüchterne, unsichere und ruhige Person kennengelernt hatten, von ihm gar nicht erwartet hätten und es interessierte ihn nicht im Geringsten, ob er dabei gerade Ian unterbrach: "Niki! Du lebst ja! Ich habe dich noch gar nicht gesehen, wo warst du denn? Wie konnten wir uns nur seit wir in D52 waren übersehen? Wie geht es dir? Oh Gott, ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist!"

  14. #14
    Es war mühselig hierher zu gelangen, für sie alle. Die Kanalisation war größtenteils eng gewesen, stank bestialisch und trieb manch einen vermutlich auch an den Rand der Übelkeit. Auf dem Weg hierher rutschte Axel auch kurz aus und fluchte seitdem über seinen nassen Schuh... wobei er auch irgendwie dankbar war, dass gerade in diesem Moment kein verdautes Mittagessen vorbei trieb.

    Übel gelaunt und nahe der Erschöpfung war der Ex-Cop dankbar endlich einen größeren Raum betreten zu können, einen der sogar tatsächlich beleuchtet war und eine Lagerstätte bot. Es mochte zwar eine Hinterlassenschaft von vermutlich bereits Verstorbenen sein, doch das war ziemlich egal... hauptsache ein wenig Ruhe. Ruhe, die sich der Polizist nahm.
    Schwer sank er an der Südseite des großen Raumes, im Lager der Obdachlosen zusammen.
    Erneut zwei Verluste... zwei weitere Menschen die Axel im Gedächtnis behalten würde, die sich einen besonderen Platz verdient haben.
    Der Cop griff an seine Pistole, zog sie hervor und entfernte das Magazin...

    "3, 4... 5. Fünf Kugel, eine weitere in der Kammer... 11 im Flughafen. 2 Feuerstöße... 3 Schuss. 24 Kugeln für das Gewehr"

    Axel griff in eine seiner Taschen, fischte ein frisches Magazin hervor und entfernte eine Kugel aus jenem um sie in das fast geleerte Magazin zu schieben.
    Das "frische" Magazin mit seinen 16 Kugeln führte er danach in seine Pistole während das andere Magazin mit nun 6 Kugeln in einer Hosentasche verschwand.

    "Elf weg, also noch 57."

    Leise seufzte der ausrangierte Mann... wäre er doch nur in irgendein anderes Land geflogen. Aber nein... es war Australien. Billigster und vorallem erster Flug den er bekam... wenn er doch nicht gesoffen hätte... ne, auch nicht gut. Dann wäre er vermutlich tot. Als würde in San Jose alles rosig aussehen, da brennen die Straßen sicher auch.
    Erst jetzt fiel dem Cop wieder ein was er so alles in dieser einen Nacht erlebt hatte. Dieses gigantische Polizeiaufgebot... nein... scheiße, da war sogar ein SWAT-Team. Irgendwas war da mit den Asiaten die es mal wieder auf die Spanier abgesehen haben.
    Nein nein, in San Jose brennen die Straßen gerade, soviel war Axel jetzt klar. Wenn er diese eine Nacht nicht die Flasche Jack Daniels und den Tequila getrunken hätte, würde er vermutlich sogar nicht mehr leben. Vielleicht war es gut, dass er suspendiert wurde, im Polizeirevier eingebrochen ist und danach flüchtete. Immerhin war er jetzt hier und lebte noch. Ein Trost, der ihn nicht wirklich besser stimmte.

    Er lebte zwar... aber Gott zum Teufel mit dem Leben, wenn einem Zombies das Gesicht fressen wollen. Eines war Axel klar. Seine Chance zu überleben war nicht wirklich hoch. Ihrer aller Chancen waren nicht hoch.
    Warum ihm ausgerechnet jetzt eine Szene in den Kopf kam, die er mit seinem Chef erlebte war ihm auch nicht klar...

    "Scheiße Miller, sie inkompetenter Affenarsch! Haben sie überhaupt eine Ahnung was sie da getan haben?"
    "Kollateralschaden, Chef?"
    "FICKEN SIE SICH INS KNIE KOLLATERALSCHADEN! SIE RICHTEN IHRE VERFICKTE WAFFE NICHT AUF SCHULKINDER!"
    "Scheiße Chef, wie soll aus den kleinen Arschkrampfen was ordentliches werden wenn sie es cool finden wie sich die verkackten Triaden und die Juanitos gegenseitig abstechen?"
    "Miller, es ist schon schlimm genug, dass sie auf die Triaden und die Juanitos ballern. Aber wie zum Teufel soll ich erklären, warum wegen einem Cop aus meinem Reviers, ein Junge sich die Hosen vollgeschissen hat und seit gestern in Therapie ist? Wissen sie eigentlich unter wieviel Druck ich dank ihnen stehe?!"
    "Chef, wenn sie Druck haben..."
    "FICKEN SIE SICH MILLER! Ich weiss genau was sie sagen wollen, ficken sie sich, alles klar?!"
    "Klar Chef."
    "Wenn sie noch einmal, ein einziges Mal Scheiße bauen Miller, dann werde ich höchstpersönlich dafür sorgen, dass ihnen der Arsch soweit aufgerissen wird, bis sie mit ihm Grinsen können."
    "Sowas tut sicher weh..."
    "Scheiße ja Miller, das tut weh. Erinnern sie sich daran warum sie hier sind. Ordnung und Gerechtigkeit Miller. Wenn sie das nicht einhalten können, dann bricht hier irgendwann die Hölle aus bis uns Gott alle beim scheißen mit einem Blitz erschlägt."

    Ordnung und Gerechtigkeit am Arsch. Jetzt wo die Hölle ausgebrochen ist, kann es ihm auch egal sein... solange er hier irgendwie durchkommen würde...
    Axel selbst merkte vermutlich nicht, wie sehr sein Blick samt seines Kopfes sich bei dem letzten Gedanken in die Richtung von Helena neigte... erst das knurren seines Magens brachte ihn wieder zurück in die stinkende Kanalisation und trieb seinen Blick kurz weg von der jungen, blonden Frau.

    "Hört sich an wie ein röhrender Elch."
    Axel schaute auf und... Helena stand vor ihm.
    "Wie auch immer du hier unten Hunger haben kannst, mir wird bereits beim Gedanken an Essen übel."
    "Das knurren kann ich schwer unterdrücken... aber bevor ich was runterkriege möchte ich hier erstmal raus. Bevor ich was hier runterwürge riecht es nicht nur nach Scheiße sondern schmeckt bestimmt auch so."
    "Darauf wirst du vermutlich einen lassen können..."
    Wenn es nicht so verdammt wahr wäre, hätte Axel mehr als ein Lächeln herausgebracht... aber unter den Umständen war selbst das nur mühselig zu erreichen.
    Die Zollbeamte kniete sich hin und klopfte dem Cop leicht auf die Schulter.
    "Mach einfach den Kopf aus... kannst du doch so gut."
    Verdammt... sie sah nicht nur gut aus... das musste man ihr lassen und das gefiel Axel.
    Das gefiel ihm... sehr.

  15. #15
    Alistair McDougal hatte es tatsächlich geschafft. Noch vor ein paar Stunden, war er sich sicher gewesen seine Reise zu ende war.
    Verdreckt und verschwitzt stand er am Rande des Kanals und blickte in die Brühe unter ihm. Keine Untoten, nirgends waren sie zu sehen. Nur ein einsamer Körper hatte sich in einem Gitter verhangen und trieb einsam vor sich hin.
    [Ich hätte mich wohl irgendwie doch waschen sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte.]
    Er spieh in die grünliche Suppe im Kanal und drehte sich dann um. Seit dem Flughafen waren sie deutlich weniger geworden, auch wenn er nicht wusste, wie viele sie auf dem Weg hierhin schon verloren hatten, er wusste es waren nicht wenige. Das Gros der anderen schien ziemlich fertig und migenommen zu sein.
    [Hier fehlt eindeutig eine Menge Whisky.]
    Dann erblickte er eine einzelne verloren aussehende Seele am Rande der Gruppe, die sich an eine Wand zurückgezogen hatte. Er trat ein paar Schritte näher und erkannte dann Clover. Sie sah geknickt aus, nein mehr als das. Es dauerte eins zwei Sekunden, doch dann schien er sich selbst in ihr erkennen zu können. So, oder zumindest so ähnlich, musste er ausgesehen haben, als er mit dem Gedanken gespielt hatte ...
    Der Ire ging zu ihr hinüber und ließ sich lautstark ausatmend direkt neben ihr nieder, die Sporttasche neben sich abstellend.
    "Hey", grüßte er sie.
    Als die junge Frau ihn bemerkte, schaute sie kurz weg, wischte sich übers Gesicht und schaute ihn lächelnd an. Doch selbst Alistair erkannte den Zwang dahinter.
    "Wie geht's dir?", fragte der Ire.
    "Gut, mir geht's gut, alles prima."
    Alistair stupste sie mit dem Ellenbogen an.
    "Du kannst und musst mir nichts vor machen, ich weiß wie es dir geht."
    Er wurde etwas ernster.
    "Gestern noch, dachte ich, ich würde es keinen weiteren Tag machen, doch dann bekam ich hilfe."
    Er blickte zu Abby hinüber und lächelte dabei.
    "Jeder hier wird irgendwann einmal Zweifel daran haben, was wir hier tun. Selbst ich hatte sie. Ich schäme mich nicht dafür. Ich stehe zu den Dingen die ich mache, egal wie schlecht, egoistisch oder falsch sie scheinen. Ich hatte alles verloren, schon vor diesem ganzen Chaos hier. Ich hätte schon längst aufgeben können, da mir niemand geblieben war."
    Er dachte für ein paar Sekunden an Jack.
    "Doch tat ich es nicht, ich nahm die Dinge in die Hand, und regelte sie auf meine Weise. Danach war ich vollkommen ziellos. Doch irgendwann, findet jeder etwas oder jemanden, für den es sich zu kämpfen lohnt, auch wenn es bei dem ein oder anderen ein wenig dauert."
    Einen Moment lang herrschte Stille. Alistair wusste, er war nicht unbedingt der beste Redner, aber die Tatsache, dass er Ahnung von dem hatte, von er sprach, sollte deutlich gewesen sein. Ohne Vorwarnung, begann Alistair aufeinmal mit seiner rauen Stimme zu singen und zog sein Banjo aus der Tasche.

    "Now the fog and smoke is lifting from the fallen row on row
    In 1861 they prayed for god to keep their souls
    Jimmy left home in April, that was one year to the day
    Writes his mother back home in Brighton, but he ain't got much to say
    He's forgotten what his town looks like, the smell of death is all around
    He dreams of the blue atlantic to once again be homeward bound
    Homeward bound

    Though the road was long and winding many snares lay in their path
    But their struggle they saw as righteous they fought with might and struck with wrath"


    Gegen Ende hin, stimmte er dann mit dem Banjo ein, und sang die Strophe erneut, bevor er zum Refrain ansetzte:

    "Now the battle hymns are playing, report of shots not far away
    No prayer, no promise, no hand of god could save their souls that April day
    Tell their wives that they fought bravely as they lay them in their graves"


    Einen Moment lang, klimperte er noch mit seinen Instrument vor sich hin, bis er es schließlich verstummen lies, es jedoch in den Händen behielt.
    Es war vielleicht nicht das fröhlichste Lied, aber ihm hatte es immer Mut gemacht.

    "Weißt du", er legte seinen Arm um sie und sie schaute ihn verwundert an.
    Er deutete auf seine Brust auf die er das Kleeblatt tätowiert hatte.
    "Das Kleeblatt ist unser Glücksbringer, du trägst es als Namen, ich trage es auf der Brust. Man könnte also sogar fast sagen, ich bin eine Art wandelnder Glückbirnger für dich."
    Er grinste breit wie immer.
    "Und ich sag dir jetzt mal was", pure Zuversicht und Selbstsicherheit schien aus ihm hinaus zu sprudeln, "Solange ich lebe, werde ich dafür sorgen dass dir nichts passiert, und du etwas findet, für das es sich zu kämpfen lohnt, ob du es willst oder nicht."
    Dann schwieg er und saß einfach nur so da, jedoch keinen Zweifel zeigend, denn er hatte tatsächlich keine ob aus Mut oder Wahnsins, und jeder der ihn ansah, würde dies erkennen.

    Geändert von Streicher (16.08.2012 um 09:20 Uhr)

  16. #16
    Die Situation stank Michail, und zwar wortwörtlich.
    Aus militärischer Sicht mussten sie über diesen Aufenthaltsort froh sein, denn es gab nur drei enge Zugänge, welche sich relativ leicht verteidigen lassen würden, auch von jemanden, der im Grunde keine Ahnung hatte. Und dennoch bestand die Gefahr, sich gegenseitig auf den Füßen herumzustehen. Nein, alles andere als gut. Und zur Krönung trug das Umfeld nicht gerade zum Optimismus bei.
    Stumm und darauf betont, keine Aufmerksamkeit zu erregen, war Michail mit der Waffe im Anschlag umhergegangen und hatte sich alles angesehen.
    Nun stand der Russe etwas abseits und fixierte Tess, welche sich um den verletzten Ryan kümmerte.
    Schon auf dem Weg hierher hatte er ihn skeptisch gemustert und im Schein seiner Taschenlampe dann mitbekommen, dass er verletzt war. Verletzt durch die Zombies.
    Sicherheitsrisiko, ging Michail durch den Kopf, als die Ärztin die Hand untersuchte.
    Wären wir alleine, hätte ich ihn schon auf dem Weg hierher erschossen, dachte er ohne jede Gefühlsregung, denn er glaubte weder an ein Heilmittel, noch dass sie es schnell genug erreichen würden sollte es eines geben.
    Auf seinen Missionen war es üblich, der Gefangennahme durch einer Selbstexekution zu entgehen, denn die Qualen einer Verhörfolter wollte niemand ertragen müssen.
    In einigen Fällen jedoch war dies nicht möglich; wenn die Arme durch Granaten zerrissen wurden und nur noch unkontrolliert zuckende Stümpfe an ihrer Stelle herumwackelten. Wenn sie in Panik verfielen und ihre Waffe nicht finden konnten. In solchen Fällen verließ man sich auf seinen Kameraden. Auf Michail konnte man sich verlassen. Immer. Er redete sich ein, dass sie alle es so gewollt hatten.

    Igor blickte ihn flehend an, das spürte Michail trotz der Dunkelheit, die sie in den Wäldern des Kaukasus umgab. Die Landung in Baumkronen war immer mit einem Risiko verbunden, und seinen Kameraden hatte nur diesen einen Moment das Glück verlassen. Die Äste hielten nicht und er stürzte aus zehn Metern Höhe auf den Waldboden. Und nun lag er vor ihm; querschnittsgelähmt und bat Michail darum, ihn zu erschießen. In der Ferne hörte man das Rufen und Schreien georgischer Milizen, sie suchten nach ihnen, und es würde nicht lange dauern, ehe sie fündig würden. Michail packte den Griff seines Dragunow-Scharfschützengewehrs fester, bis die Knöchel in seinen Kampfhandschuhen weiß wurden. Noch nie hatte er einen Kameraden erschießen müssen.
    "ЭТО СДЕЛАТЬ (ETO SDELATʹ/TU ES)", schrie Igor plötzlich, und ein Ruck ging durch Michail.
    "Кредитные где кредит должен (Kreditnyye gde kredit dolzhen/Ehre, wem Ehre gebührt)", murmelte er unsicher vor sich hin, legte das Gewehr an, schloss kurz die Augen, und nachdem er sie wieder geöffnete hatte, straffte er seinen Körper, sein Blick wurde fest, und er drückte ab....


    Er war wieder im Hier und Jetzt. Umgeben von Scheiße, Müll und Gestank. Und mittendrin die kleine Gruppe Überlebender mit einem Infizierten unter Ihnen.
    Gerade verband Tess die Hand von Ryan , nachdem sie schon vorsorglich die Handschellen gezückt hatte.
    Was soll das werden? Ein Maulkorb wäre wohl die bessere Alternative.
    Die Frau begab sich in unnötige Gefahr, sie konnte diesem armen Kerl nicht mehr helfen.
    Michail stieß sich von der Wand ab und legte die Hand um den Griff seiner Pistole, die im Gürtelhalfter steckte; dabei ging er auf Tess & Ryan zu und fixierte Zweiteren stumm mit einem entschlossenen Blick im Gesicht. Er würde ihn erschießen. Zum Wohle der Gruppe. Nur noch wenige Schritte, dann würde er vor ihnen stehen, die Waffe ziehen und ihn von seinem unabwendbaren zukünftigen Zombiedasein befreien.

    Geändert von Van Tommels (16.08.2012 um 09:55 Uhr)

  17. #17
    Robert wachte langsam auf, er hatte nicht sonderlich gut geschlafen und, wie er mit einem Blick auf die Uhr feststellte, auch nicht sonderlich lange aber er war zufrieden das er zumindest überhaupt etwas Erholung bekommen hatte, die hatte er auch dringend benötigt. Jetzt fühlte er sich etwas besser und selbst diese stinkende Kanalisation sah nicht mehr ganz so schlimm aus, immerhin waren sie hier, wie es schien, für den Moment sicher, auch wenn es wesentlich schönere Orte gab. Er sah sich noch ein wenig um und sah das kleine Mädchen, Leo, neben Andris sitzen. Sie sah alles andere als gut aus, sogar noch schlimmer als sich der eine oder andere hier fühlte, vielleicht nicht auf den ersten Blick, auf den war sie so fröhlich wie immer aber auf den zweiten, da sah man es. Leo tat ihm leid, sie war erst ein Kind und musste das hier durchmachen, ohne Eltern, wusste nicht einmal wie es dem Vater ging, ob er noch lebte.
    RObert trat auf sie zu und setzte sich neben sie, schob seine eigenen Sorgen bei seite und sprach ein wenig mit ihr. Hallo Leo, ich bin Robert. stellte er sich ihr vor und überlegte was genau er ihr sagen sollte. Ein ziemlich hässlicher Ort hier unten, nicht wahr? Ich habe ein Kartenspiel dabei, wollen wir vielleicht etwas Spielen um uns von den ganzen Dingen abzulenken die in den letzten beiden Tagen passiert sind? Robert hoffte das es was bringen würde als er sein Kartenspiel aus seinem Rucksack zog, das Mädchen machte ihm sorgen, er wollte nur das es ihr wieder besser ging.

    Geändert von wusch (16.08.2012 um 10:28 Uhr)

  18. #18
    Ryan hatte praktisch keine Kampferfahrung und trotzdem kam er auf die glorreiche Idee, sich für einen Kampf mit Untoten zu melden. Sein einzige Glück war wohl der Kampfrausch, in den er geraten war und wegen dem er ab dem ersten Peitschenhieb nichts mehr mitbekommen hatte. Sein Bewusstsein schien langsam wieder zurückzukehren und er erkannte, dass er sich irgendwo in einer Kanalysation, oder etwas dergleichen, befand. Außerdem war da noch eine Frau (Tess)die vor ihm stand und ihm irgendetwas zu sagen schien, während sie irgendwas an seiner Hand machte.

    Als Ryan wollte sich ansehen, was mit seiner Hand war und als er bemerkte, dass ihm zwei Finger fehlten, wurde ihm gleich schlecht. Als ob das nicht genug war, kamen nun auch die Schmerzen, die bisher vom Adrenalin verdrängt wurden durch, so gewaltig, dass er nicht merkte, dass sich ein Mann (Michail) näherte.

    So etwas hatte Ryan nicht erlebt und mit Sicherheit hatte selbst der große Indiana Jones sowas nie erleben müssen...Ryan brachte kein Wort hervor, dafür aber einen gewaltigen schmerzerfüllten Schrei, während er kläglich zu Boden sackte und kurz davor war, vor Schmerzen in Ohnmacht zu fallen, während er sich gerade so noch auf den Knien abstützen konnte.

  19. #19
    Clover hatte noch nie versucht, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Zu Hause war sie entweder ohnehin fröhlich gewesen und ihren Eltern hatte sie durchaus auch gesagt, wenn ihr etwas nicht passte. Für Traurigkeiten hatte es aber nie einen Grund gegeben - Clover hatte sich für die Musik interessiert, und die enttäuschte einen nicht. Jetzt aber wurde ihr plötzlich bewusst, dass man Menschen nicht helfen konnte, ohne auch an ihnen als Individuen interessiert zu sein.
    Alistair hatte ihr aufgesetztes Lächeln jedenfalls sofort durchschaut. Und ehe sie sich versah, hatte er vollkommen erfasst, welche Gedanken Clover plagten und plötzlich für sie ein Lied gesungen. Jemand sang für sie, und nicht umgekehrt. In Clover Gefühlswelt bahnten sich Dankbarkeit und Scham gleichermaßen an. Es war für sie einfach unverzeihlich, dass sie sich nicht selbst von den finsteren Gedanken befreien konnte, und erst jemand anderes kommen musste, um ihr Trost zu spenden. Dann wiederum war es in Ordnung, weil es Alistair war. Er hatte immerhin auch das Symbol des Glück für sich erwählt. Das Gefühl, das sie aber vorrangig spürte, war am wertvollsten: Dass sie einmal selbst erleben konnte, wie es war, wenn jemand sich kümmerte und durch Musik versuchte, mit tröstenden Worten auch Gefühle zu übermitteln. Worte konnten hohl sein und nichts bedeuten, aber mit Musik öffnete man seine Seele. Wenn ihre eigene Musik die Menschen so erreichen konnte, wie Alistair sie gerade erreicht hatte, dann sollte sie eigentlich glücklich sein, und ihre Laune besserte sich tatsächlich merklich.

    "Solange ich lebe, werde ich dafür sorgen dass dir nichts passiert, und du etwas findet, für das es sich zu kämpfen lohnt, ob du es willst oder nicht." Alistair hatte ihr tröstend den Arm um die Schulter gelegt und schien nun in Gedanken versunken. Clover spürte, dass ihre Wangen leicht rot angelaufen waren - sie war solchen Körperkontakt nicht wirklich gewohnt, und sie war auch immer noch verlegen, dass der Ire ihre Zweifel so einfach erkannt hatte. Die Zuversicht und Entschlossenheit in seiner Stimme ließen sie jedoch beinahe vergessen, dass ihr die ganze Situation ein bisschen peinlich war. "Danke.", murmelte Clover, weil sie nicht wusste, was sie sonst sagen sollte. Irgendwann würde sie für Alistair ein kurzes Lied schreiben und ihm vortragen - nur so würde es ihr möglich sein ihm zu zeigen, wie viel ihr seine Worte bedeuteten.
    "Etwas oder jemanden, für den es sich zu kämpfen lohnt...", sagte Clover nun nachdenklich und der Ire grummelte zustimmend. Es würde eine Weile dauern, bis Clover so etwas finden würde, denn sie hatte noch keine Ahnung, wo sie denn nun etwas herbekommen könnte, für das sich all das auch wirklich lohnte. Es sei denn... nein. So ein dummer Gedanke sollte nicht einmal fertig gedacht werden.

    Plötzlich, weil die Anspannung ein wenig von ihr abgefallen war, und das Gespräch sie vollkommen von dem üblen Gestank und sonstigen Widrigkeiten abgelenk hatte, begann Clover zu zittern. Erst jetzt fiel ihr auf, dass es eigentlich ziemlich kalt war, und sie trug immerhin immer noch nur ihr Kleidchen. "Ich verspreche dir, ich werde dich nicht enttäuschen und etwas finden...", sagte sie zu Alistair und bemühte sich, ihre Zähne nicht klappern zu lassen, "...aber können wir erst mal nachsehen, ob es nicht irgendwie zu schaffen ist, ein Feuer zu machen? So wie am Schrottplatz?" Sie lächelte, und diesmal war es ein ehrliches Lächeln, wenn es auch ein wenig verkrampft wegen der Kälte wirkte.
    Sie machten schnell die Tonne ausfindig, in deren Nähe sich auch Tess und Ryan befanden - auch der eine Kerl vom Flughafen (Michail), der sie damals beschützt hatte, schien sich seinen Weg dort hin zu bahnen.
    "Komisch, ist noch ein bisschen warm.", sagte Clover zu Alistair, als sie ihre Hände an die Außenseite der Tonne legte. Ihre Finger waren so kalt, dass nur die Restwärme des Blechs schon ausreichte, um wie ein guter Heizkörper zu wirken. Der Ire hatte immer noch sein Benzinfeuerzeug und versuchte nun auszumachen, ob die Reste in der Tonne noch irgendwie für ein Feuer zu gebrauchen waren. "Notfalls habe ich noch einen Stapel Notenblätter aus meinem Gepäck damals, vielleicht helfen die ja, um ein Feuer zu entfachen.", sagte Clover und begann in der Tasche zu graben, in die sie ein paar Sachen aus ihrem Koffer am Flughafen gepackt hatte. Mal wieder nur das Unnützeste Zeug mitgenommen, gut gemacht., dachte sie ein wenig bitter und reichte Alistair dann die Blätter.

    Geändert von Lynx (16.08.2012 um 13:50 Uhr)

  20. #20
    Alistair nahm die Blätter entgegen und betrachtete die Linien, die eindeutig für Noten vorgesehen waren. Dann gab er sie Clover zurück.
    "Wir finden etwas anderes", erklärte er entschlossen und begann in der Tonne zu wühlen. Das meiste war Papier und Pappe. Nicht unbedingt optimal für ein Feuer, da das ganze recht schnell herunterbrennen würde, aber zumindest würde es schnell zu entzünden sein und ein wenig die kalten Knochen aufwärmen.
    Als er ein dickes Stück Pappe herausholte, es anzündete und dann wieder hinein fallen lies, kam ihm eine kleine Stichflamme entgegen. Anscheinend hatte jemand Alkohol auf dem Zeug verschüttet, oder schon vorsorglich Benzin drübergekippt.
    Triumphal drehte er sich zu Clover um.
    "Geschaft", sagte er breit grinsend während Clover plötzlich anfing zu lachen.
    "Was ist?", fragte er nach.
    Sie deutete auf sein Gesicht. Er wischte sich mit dem rechten Handrücken über die Wange und merkte, dass er Ruß auf der Haut hatte. Lachend wischte er sich mit dem Ärmel des Pullis den Schmutz vom Gesicht und stellte sich dann mit der jungen Frau zusammen ans Feuer.
    Sie schien wirklich zu frieren. Alistair stapfte hinüber um seine Tasche zu holen und reichte ihr dann einen Wechselpulli, der ihr zwar sichtlich zu groß war, aber gerade deswegen helfen müsste.
    "Hier, sollte jedenfalls etwas gegen die Kälte helfen."
    Die Hände Richtung Feuer haltend genoss er einen Moment lang die Wärme der in die Luft züngelnden Flammen und schaute wie gebannt hinein. Feuer strahlte für ihn eine seltsame Anziehungskraft aus. Wie die grünen Augen einer wunderschönen rothaarigen Irin.
    "Gott verdammt vermisse ich Irland", fluchte er dann.
    Bevor er die Sache jedoch weiter ausführen konnte fiel ihm ein Mann[Michail] auf, der mit einer Waffe auf den Kerl zuging, der während des Ablenkungsmanövers gebissen wurde.
    [Das endet nicht gut. Sollte ich was unternehmen?]
    Er war hin und hergerissen.
    [Immerhin hat der Kerl seinen Arsch für uns riskiert, und da sind wir ihm alle etwas schuldig.]
    Der Kerl mit der Waffe kam näher.
    "Meinst du, ich sollte was tun?", fragte er dann Clover und deutete mit einem Kopfnicken auf die Szene.

    Geändert von Streicher (16.08.2012 um 14:38 Uhr)

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