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Ritter
"Das hat sich wohl erledigt!", sagte er und nickte hinüber zu Tess, die Ryan eben die Socke aus dem Mund gezogen hatte. "Na los!" Ian war der erste, der sich bewegte und sich zu Teresa und Ryan kniete. Ihm schossen so viele Fragen durch den Kopf, als er den Abenteurer ansah. Aber all diese Fragen kamen ihm so schrecklich dumm und belanglos vor. Ach, komm - Ian. Er weiß, worum es geht.
"Ryan. Sie wissen, was Ihnen bevorsteht - oder?" Er wusste nicht, wie er diesen Mann ansehen sollte. Mitleidig? Ernst? Sein Blick wirkte sicherlich starr. So, als würde er durch ihn hindurchgucken. "Es geht um Sie, deswegen werden wir vorläufig keine Entscheidung ohne Ihr Einverständnis treffen." Neben ihm spürte er Tess ungewöhnlich laut atmen. "Was sollen wir Ihrer Meinung nach tun?"
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General
Nach dem Zwischenfall mit Dani, der schon wieder vorbei war kaum dass er begonnen hatte, musterte Ellen die von oben herunter kommende Tess besorgt. Das leichte Zucken eines Augenlids, die einen Augenblick krampfhaft geballte Faust... [Uh-ho... gar nicht gut. Als ob wir nicht genug Probleme von außerhalb der Gruppe hätten].
Dann war Tess auch schon heran und befreite Ryan von dem improvisierten Knebel. Ellen trat zusammen mit den anderen näher und beobachtete den Verletzten eindringlich, auf seine Antwort wartend. [Er sieht nicht wirklich gut aus...]
"Hey, ähm... Ryan?" wandte sie sich behutsam an den leicht weggetreten wirkenden jungen Mann. "Falls es Ihnen einigermaßen gut geht und Sie sich dazu im Stande fühlen..." Sie seufzte und schüttelte den Kopf. "... Okay, das klingt jetzt vielleicht kaltschnäuzig, aber... könnten Sie sich vorstellen, sich den armen Kerl anzusehen, der da hinten in dem Gitter hängt? Tess meinte ja, er hätte nen weißen Kittel an. Ich will jetzt keine falschen Hoffnungen schüren, aber wer weiß - mit viel Glück ist das einer von genau den Leuten, die für die Japaner an dem Gegenmittel gearbeitet haben. Ist weit hergeholt, aber angesichts der möglichen Alternative doch zumindest einen Blick wert, oder nicht?"
Ellen richtete sich wieder auf und trat einen Schritt zurück, um Ryan Raum und Ruhe zu geben, über ihre Worte nachzudenken. "Was die Sache mit dem Schiff angeht... " Sie sah in die Runde. "das halte ich für eine gute Idee. Ja, wir müssen dafür mitten durch die Stadt - aber ganz ehrlich, ich kenne Sydney - von hier aus haben wir überall dichtbesiedeltes Gebiet vor uns, egal in welche Richtung wir gehen. Im Süden liegt der Flughafen, da brennt alles. Im Westen sind es bestimmt 20 Meilen, bis die Vorstadt anfängt... und im Osten liegen Bondi Beach und die ganzen Luxushotels. DA wird richtig was los sein! Im Hafen finden wir vielleicht wenigstens einen Weg raus aus der Stadt. Selbst wenn es Wellersons Schiff nicht gibt, oder es schon weg ist... mehr als ein, zwei kleine Motorboote brauchen wir nicht. Damit kommen wir raus aus Sydney, und dann sind es nur ein paar Dutzend Meilen bis wir weniger dicht besiedeltes Gebiet erreichen."
Sie warf einen Blick nach oben zur Luke. "Aber hey, falls wir zufällig mitten in einer gut zu befestigenden Mall rauskommen sollten, wie in diesem einen dämlichen Film - dann können wir meinetwegen auch versuchen, die Sache auszusitzen."
Geändert von Shinshrii (17.08.2012 um 22:25 Uhr)
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Moderator
Dob hatte den Schlüssel in seine Hosentasche fallen lassen. Wofür der wohl sein könnte?, hatte er sich noch gedacht - doch da war unter ihm auch schon das große Drama ausgebrochen. Klar, wenn die Stimme der Vernunft mal kurz abgelenkt war, war die Kacke sofort am Dampfen.
Als er über die Menge blickte, erkannte er Ryan, der an Händen und Füßen gefesselt war und schon ganz bleich war. Der Schmerz stand ihm ins Gesicht geschrieben. Um ihn herum standen Ian, Fawyer und... natürlich, Tess.
Die Handschellen. War ja klar.
Ihre gottverdammte Lösung für jedes beschissene Problem, das sich in ihren verfickten Weg stellte.
Ungläubig sah Dob mit offenem Mund und hochgezogener Augenbraue der Diskussion über Ryans Schicksal zu. Tess war eiskalt wie immer. Den "Patienten" wollte sie "untersuchen", den Übergang zum Zombie beobachten. Das war kranke Scheiße, richtig, richtig kranke Scheiße. Und keiner, niemand, nichtmal Dobs neuer Kumpel Ian, widersprach ihr.
Dob wusste, was zu tun war. Er hatte es Sarah in der Abfertigungshalle auf ein Papier geschrieben. Die Situation war einfach. Die einzige menschliche Handlung bestand darin, diesen Mann von seinem Leiden zu erlösen.
Und dafür gab es nur zwei Optionen. Den Gnadenschuss... und, für den Anfang, Drogen.
Dob rollte behende einen Joint mit einer Extraladung Gras darin. Er hatte Ryans Schmerzensschrei gehört, wie alle anderen auch. Und wenn er sonst nichts für ihn tun könnte, würde er ihm wenigstens die Schmerzen nehmen.
"Hier, Kumpel. Ich kenn dich nicht, du kennst mich nicht, aber das hier hast du dir verdammt nochmal verdient. Wenn du nich willst, spuck ihn aus, aber das wird den Schmerz erträglich machen."
Er steckte den Joint in Ryans Mund und zündete das Ende an.
Geändert von Schattenläufer (17.08.2012 um 21:44 Uhr)
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