Dani bekam gar nicht richtig mit, wie die Ärztin sie so schnell zu Boden gebracht hatte, jedenfalls lag sie nun hier, unfähig sich groß zu wehren. Scheiße! Das erste Mal in ihrem Leben sah sie Rot, und zwar so richtig, und bekam einfach keine Hand frei, um die andere einfach zu erwürgen. Ob sie schon mal getötet hatte? Nein. Aber einmal ist immer das erste Mal. Schließlich drangen aber doch die Worte von Tess zu ihr durch, und die blinde Wut wich langsam kühler Berechnung. Zumindest teilweise.

"Und ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, was aus dir so ein einsames, kleines frustriertes Miststück gemacht hat!", rief sie ihr nach, als Tess sie endlich losgelassen hatte. "Es muss scheiße sein, wenn man weiß dass einen die anderen nur dafür schätzen was man kann, nicht was man ist, oder? Du hast doch nur Angst, dass sich überhaupt keiner mehr für dich interessiert, wenn du hier die Kontrolle verlierst, wenn du VERSAGST! Ich weiß wenigstens, was Liebe ist, kannst du das von dir behaupten??" Inzwischen war Dani komplett außer Atem, und nicht nur körperlich sondern auch emotional völlig erschöpft. Außerdem war sie schockiert über ihre eigenen Worte, aber hatte sie nicht vielleicht sogar recht gehabt? "DU tust mir leid!", ließ sie ihrer Tirade noch folgen, das allerdings schon etwas leiser als den Rest. Dann saß sie einfach auf der Treppe und starrte vor sich hin.