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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 3 - Die Kanalisation unter Sydney

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Ellen watete schon gefühlte Stunden durch das dämmergrüne Zwielicht, bis zur Hüfte in der schleimigen Brühe steckend. Langsam wurde es heller, und der irritierende Widerschein an den Tunnelwänden intensiver.

    Da! Etwas hatte sie am Po berührt! Erschrocken drehte sie sich um - eine elendig mühsame Aufgabe in der zähen Suppe -, da traf sie schon die nächste Berührung: ein sanftes Anstupsen, diesmal am Bauch. Sie schaute widerstrebend hinunter, und sah... einen braungebrannten Unterschenkel, kurz über dem Knie abgerissen und noch in einem gemütlichen Turnschuh steckend, der noch einmal mit einer kleinen Welle gegen ihren Unterleib schwappte, und dann langsam von der leichten Strömung davongetragen wurde. Und vor ihr aus dem Dunkel kamen ihr weitere Körperteile entgegen - das andere Bein, Arme, mal mit, mal ohne Hände, ein halb aufgerissener Torso, Ohren, Nasen... und jeden Körperteil konnte sie zuordnen: den in den letzten Tagen Gestorbenen, den Lebenden, ihrerFamilie... Und dann packte sie eine Hand an der Schulter. Ellens Augen flogen auf, und ihre Hand zuckte hoch um blindlings jene ihres Angreifers wegzuschlagen!


    "Ellen? Wir brauchen dich mal für was Wichtiges!... Au!"Sie blinzelte verwirrt, noch im Begriff die Abwehrbewegung zu Ende zu führen, auszuweichen, sich NICHT INS WASSER ziehen zu lassen... und merkte dann, wo sie wirklich war. Hastig zog sie die Hand zurück, ihr Herz raste noch immer. Sie atmete tief durch und bemühte sich dann, entschuldigend zu lächeln: "Oh, verdammt - Ian, richtig? Tut mir leid, ich ... hab schlecht geträumt." [Was für ein kranker Scheiß - hoffentlich sind wir hier bald raus!] "Was sagtest du, wer braucht mich?"

    Geändert von Shinshrii (17.08.2012 um 17:20 Uhr)

  2. #2
    Ellen hatte Ian mit dem Handrücken im Gesicht getroffen. Ein kurzer, intensiver Schmerz - für einen Moment schossen Tränen in seine Augen. Dann entschuldigte sie sich. "Schon okay!", lächelte er dann, die Feuchtigkeit mit den Lidern aus den Augen drückend. "Wir brauchen dich! Also - Teresa und ich. Wir brauchen Menschen mit... gesundem Verstand, die uns... bei einer schwierigen Entscheidung helfen." Er reichte ihr die Hand und nickte hinüber zu Ryan, der durch den Knebel irgendwelche aneinandergereihten Konsonanten von sich gab. Ob seine Verwandlung bereits fortgeschritten war, konnte Ian nicht wirklich ausmachen. "Fawyer ist auch dabei."

    "Teresa, wir wären so weit!", rief er an die Ärztin gewandt.

  3. #3
    http://www.youtube.com/watch?v=FJpVBWxVHls

    Sie fand den Iren mit seinem Sarkasmus überaus lustig, verkniff sich aber ein breites Grinsen. Höflich ergriff sie seine Hand und nickte ihm zu. „Tess.“, stellte sie sich vor und erwiderte seinen kräftigen Handschlag ebenso kräftig. Sie stiegen die paar Stufen der Treppe zu den Tischen hinauf und gingen an den, an dem Dob sich nicht zu schaffen machte. Als sie sich seine Armmuskeln und die breite Brust etwas genauer besah, überlegte sie, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war. Aber hei, Rückzug war jetzt nicht mehr drin!

    Die beiden gingen in Position, der Ire drückte ihren Arm gleich nach dem Startsignal merklich nach unten, aber Tess gelang es ihn für einen kurzen kritischen Moment zu fixieren, dagegenzuhalten und einige Zentimeter Raum zu gewinnen – dann aber rang er sie endgültig nieder.

    „Ich wette deine Feinde erzittern vor dir, wenn du deinen Namen nennst, Alistair. Revanche?“

    Der Ire grinste nur und legte seinen linken Arm auf die Werkbank. Tess schüttelte ihren Nacken aus, dann legte sie ihre warme Hand in die Pranke des Iren.

    Sie war dieses Mal besser auf seine Kraft vorbereitet, hielt dagegen – einen Atemzug, sein Grinsen wurde merklich konzentrierter aber sie waren gleichauf – ein zweiter Atemzug und sie schaffte es den Arm des Iren ein kleines Stück niederzudrücken. Dann legte sie alles was sie hatte hinein und der Ire hielt dagegen – bis sie nicht mehr konnte und er ihren Arm mit Leichtigkeit donnernd auf den Tisch niederwerfen konnte.

    „Sieht so aus als hätte ich dich unterschätzt. Respekt, Ire.“

    Sie wollte eben noch einen anderen Wettkampf vorschlagen um sich die Wartezeit zu vertreiben, als etwas sie aus dem Konzept brachte...

  4. #4
    Kaum angekommen begann Fawyer auch gleich das Wort zu ergreifen. Er war müde und deutlich gereitz. Er wusste, dass er keinen Schlaf mehr kriegen würde, und jetzt sowieso keine Zeit mehr dafür war. Weiter oben, falls er es überleben sollte, wäre für Ruhe wohl kein Platz. Naja, hoffentlich würde es ordentlich zugehen, außer seinen Energy-Drinks war Adrenalin seine einzige Droge.

    "Also, das wir die Gänge verteidigen müssen ist klar, und darüber wird noch später geredet. Jetzt sofort haben wir ein anderes Problem. Den da, diesen bald-untoten Zombie in spe. Haben wir ein Heilmittel? Nein, falls ja sollte jetzt in diesem Punkt mich schnellstens jemand unterbrechen - damit ich ihm die Nase brechen kann fürs Verschweigen. Keiner? Schade. 7
    Also, ich sage wir sollten die Sache nicht komplizierter machen als sie schon ist. Ihn zu töten bringt nichts. Er ist sowieso angschnallt und bewegt sich nicht. Ihn mitzubringen, in der Hoffnung wir finden Anti-Zombie Spritzen, die ihn nicht einfach umbringen, sondern alles rückgängig machen, jaaah, da können wir uns gleich Zigelsteine in die Rucksäcke hauen, das wär weniger bescheuert.
    Mein Vorschlag löst beide Probleme: Wir schmeißen ihn vor die Gänge, irgendeinen der drei. Noch vor eine Barickade die wir bauen. Die Zombies können an ihm knabbern, und es gibt uns etwas Zeit.
    Jemand Einwände? "

    Geändert von Mivey (17.08.2012 um 18:07 Uhr)

  5. #5
    Mit einem gewaltigen Kraftakt gelang es Riley seine Augen zu öffnen, er wusste, er würde nicht wieder einschlafen können, auch wenn sich alles in ihm nach mehr Schlaf sehnte. Verwundert hob er den Kopf. Er war auf etwas... gelegen, aber was war das? Als er seinen Kopf drehte, konnte er Clovers hübsches Gesicht sehen - er hatte wohl die ganze Zeit auf ihrem Bein gelegen und jetzt, wo er seinen Kopf gehoben hatte, rieb sie mit ihren Händen darüber. Offensichtlich war ihr Bein eingeschlafen. Er drehte sich zu ihr herüber und bemerkte, dass auch Niki unter ihm gelitten hatte.

    "Tut mir ... leid, ich hoffe ... das war nicht zu unangenehm.", sagte er verschlafen, während er sich gerade den Schlaf aus den Augen rieb.
    "Habe ich etwas verpasst?"

    Clover erzählte ihm, was geschehen war, während er geschlafen hatte. Offensichtlich waren einige der Anderen gerade dabei, den Standort zu bestimmen, an dem sie sich gerade befanden. Riley meinte sich zu erinnern, dass in seinem erbeuteten Rucksack doch ein GPS-Gerät gewesen war... er kramte ein wenig herum und suchte es heraus. Dann sagte er zu Leo, Niki und Clover: "Ich bin gleich wieder da", und lief zu Isa, die offenbar hinter der Idee steckte.

    "Hier, das GPS-Gerät habe ich im Gepäck in D52 gefunden. Ich weiß nicht, ob wir hier ein Signal bekommen, aber wir könnten es ja ausprobieren."

    Geändert von DSA-Zocker (17.08.2012 um 18:34 Uhr)

  6. #6
    "Ja!", sagte Ian entschlossen, als Fawyer fragte, ob es Einwände gäbe. "Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder er ist bereits... verwandelt, wenn die anderen Zombies auftauchen - dann interessieren die sich nicht für ihn. Oder er ist noch ein Mensch - dann können wir ihn nicht einfach den... Viechern zum Fraß vorwerfen. Egal was aus ihm wird." Er sah sich Ryan erneut kurz an. "Ich wäre für einen schnellen Tod! Das würde ich jedenfalls wollen, wenn ich..." - Ian unterbrach mitten im Satz. Er atmete einmal tief durch. "Wenn er noch in der Lage ist, wie ein Mensch zu denken, sollten wir ihn fragen, was er möchte."

    Er drehte sich etwas und sah sich erneut um. "Außerdem müssen wir schauen, wo wir uns befinden, damit wir wissen, wo wir rauskommen, wenn wir die Luke da oben öffnen. Meinen Berechnungen zufolge müssten wir in etwa 22 Kilometer weit gekommen sein, seid wir am Schrottplatz in die Kanalisation gestiegen sind. Ich habe allerdings nicht die geringste Ahnung, in welche Richtung es ging. Hat jemand einen Kompass oder ein GPS-Gerät? Damit dürfte es deutlich einfacherer sein, die Pläne der Kanalarbeiter zu untersuchen."

    Geändert von MeTa (17.08.2012 um 18:34 Uhr)

  7. #7
    Dani beobachtete immer noch die Szene mit Michail, Dr. Frankenstein und dem Armen, dem zwei Finger fehlten, und den die Ärztin inzwischen gefesselt hatte. Sie stand etwas abseits, aber konnte gerade noch so verstehen, was Tess sagte. Er wurde gebissen? Verfluchte Scheiße, ein Zombie??? Da kamen ihr die Bilder vom Flughafen wieder in den Kopf, drüben in D53 lag doch auch einer der Infizierten, und wie er plötzlich aufgesprungen war. Sie packte die nackte Panik und auf einmal gab es auch einen Sinn, warum Michail zur Pistole gegriffen hatte. Sie war starr vor Schreck und hätte Michail am liebsten zugerufen, er solle endlich schießen, da wurde er schon von Tess angesprungen. Sie beobachtete derweil mit vor Angst geweiteten Augen Ryan, der auf dem Boden lag und wenigstens aufgehört hatte so entsetzlich zu schreien. Dani zitterte am ganzen Körper und war drauf und drann, sich irgendwas zu suchen, mit dem sie Ryan erschlagen konnte. Bist du irre?, dachte sie sich nur noch, den eigentlich sah er ja noch relativ normal aus. Noch...
    Auf einmal wurde sie von lauten Rufen abgelenkt. Eine Gruppe hatte sich um den Anwalt und das kleine Mädchen gescharrt, und schienen sich über irgendetwas nicht so ganz einig zu sein. Ich war grad drauf und drann, ihn zu erschlagen..., dachte sie sich immer noch schockiert, brachte dann aber noch etwas Abstand zwischen sich und den Gefesselten, von dem - zumindest für den Augenblick - keine Gefahr ausgehen würde. Sie war so mit sich und ihren Gedanken beschäftigt, dass sie gar nicht merkte, dass Michail und Dr. Frankenstein verschwunden waren.

    Als die beiden auf einmal wieder in ihrem Blickfeld waren, sahen sie irgendwie...anders aus. Nicht wirklich?? Tess tat so, als wäre nichts geschehen und forderte Alistair zu einer Runde Armdrücken heraus, während Dani meinte, von Michail einen ziemlich eigenartigen Blick zugeworfen zu bekommen. Das reichte, um Danis ohnehin schon angegriffenen Nerven den Rest zu geben, nicht dass sie sich überhaupt richtig gefangen hätte, nachdem sie auf dem Schrottplatz Ian die Meinung gesagt hatte. Na warte. Inzwischen war in ihrem Kopf nicht nur ein Film gelaufen, was zum Henker die beiden getrieben hatten. Dass es bloße - und auch noch relativ weit hergeholte - Vermutungen waren interessierte sie nicht mehr. Dani stürzte die paar Stufen auf der Eisentreppe hinauf, wo Tess gerade stand. "DU MIESE KLEINE ••••••••!", schrie sie Tess an, und scheuerte ihr im gleichen Moment eine. "Was ist dein verdammtes Problem??", setzte sie nach, wobei ihre Stimme schon wieder einen gefährlich hysterischen Klang hatte, und setzte dazu an, sich auf Tess zu stürzen.

    Geändert von Andromeda (17.08.2012 um 20:04 Uhr)

  8. #8
    Dani. Tess grinste bitter, als sie den ersten Schlag über sich ergehen ließ ohne auch nur den Versuch zu machen ihn abzublocken. Direkt und ohne Umschweife, wie immer. Na dann war ja klar wer ihr den kalten Blick zugeworfen hatte. Als sie ein zweites Mal ausholte griff Tess mit Leichtigkeit nach der Hand der Coffeeshopbesitzerin, der andere Arm legte sich um ihren Nacken und die trainierte Ärztin rang sie mit einer mühelosen, fließenden Bewegung zu Boden. „Du bist also wütend. Das ist entzückend, steht dir sehr gut. Meinst du du könntest mich noch darüber aufklären wieso du dich hier so aufführst wie ein kleines Mädchen das man nicht zum Vier Uhr Tee mit ihren Puppen aufgeweckt hat?

    Dani funkelte sie an und versuchte ihre Hand wegzuschlagen, die sie leicht würgte. Als das nicht klappte fuchtelte sie wie wild mit dem freien Arm und kratzte Tess quer über ihren Hals und hinterließ dort eine breite, rote Strieme, „Du Dreckstück weißt genau was ich meine!

    Tess Lächeln wich einer kalten Maske, als sie beide Hände von Dani über deren Kopf fixierte, mit der anderen Hand hielt sie ihren Kopf am Haarschopf fest, damit sie nicht nochmal auf die Idee kam nach ihr zu schlagen. „Ich weiß nicht wie du auf sowas kommst, Dani, das einzige was ich getan habe war ihn zu überzeugen. Und er hat zugehört. Das ist alles.“, log sie aalglatt und so laut, das jeder der es hören wollte es auch hören konnte.

    Dann neigte sie sich tiefer zu Dani hinab, „Gleiches gesellt sich zu gleichem, Schätzchen. Ich habe schon Menschen getötet. Kannst du das auch von dir behaupten? Falls nicht, überleg dir das nächste Mal wen du angreifst – sollte ich es sein kannst du damit rechnen, das du deine Hand nie wieder an irgendwas legen wirst.“

    Es gibt keine Bauernopfer. Nicht wenn es ums echte Leben geht. Sie waren die größte Gefahr füreinander, wenn sie gegeneinander arbeiteten. "Bauernopfer heißen so, weil man sie für eine andere Figur, die mehr wert ist, opfert, Sis, nicht weil man sie einfach nach vorne schickt und verpulvert. Deswegen kannst du nicht Schach spielen, du hast nicht die Augen für die, die man beschützen muss.""Ach halt die Klappe und spiel weiter..." Sie hatte ihn nie beim Schach besiegt... Wieso fiel ihr das jetzt ein?

    Wenn du dich wieder beruhigt hast, kannst du versuchen dich nützlich zu machen. Ich schätze du könntest dem Team helfen anstatt dich nur für dich selbst zu interessieren.Wie eine läufige Hündin... aber als sie die Wunde an ihrem Arm sah verkniff sie sich den Spruch. Tot würde Dani niemandem etwas nützen. Trotzdem war sie sauer, sauer auf dieses Rattenloch in dem sie feststeckten, sauer darauf das ihr langsam die Optionen ausgingen und schlicht darauf das ihr Magen sich anfühlte als wäre er nicht vorhanden, sondern nur schmerzende Wunde. Verdammt, dieses Mädel machte mit ihrem Aufmucken einfach wieder klar, in was für einer Scheiße sie steckten und das trieb sie echt an ihre Grenzen!

    Ein letzter Seitenhieb, "Ich denke jedenfalls weiter als nur zu dem Ziel mich zu verlieben und zu ficken. Kannst du das auch von dir behaupten? Wenn du nur neidisch bist, solltest du darüber denken ob du nicht etwas falsch machst. Denn manchmal ist es auch einfach Können... und von nichts kommt nichts. Und an dir ist ja auch nicht besonders viel dran, was Appetit machen könnte,“, sie zog noch einmal an Danis Haarschopf um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, „aber wenn du drauf bestehst kann ich dir gerne Nachhilfe geben.“ Mit einem eindeutig schmutzigen Grinsen ließ sie dann von ihr ab.

    Denkst du auch mal an jemand anderen als dich und das was du willst?" zischte ihr die am Boden liegende zu. Tess blickte sie nicht an, murmelte aber leise, "Ich habe nur mich selbst.“.

    Geändert von Viviane (17.08.2012 um 19:32 Uhr)

  9. #9
    "Hey, nur ein Vorschlag um unseren Hintern zu retten. Gegen einen Kopfschuss hab ich auch nichs zu sagen. So wie er sich da rührt will er ja mit uns reden" Fawyer deutete auf Ryan der scheinbar tatsächlich probierte seinen Knebel zu entfernen, oder zumindest allem zum trotz zu reden. Nicht das er wirklich erfolg hatte. Das Beste, das er hervorbrachte war ein schwaches

    "Mww mw whm mhnw..."

    , dass man im sonst leisen Kanal deutlich hörte. Für Fawyer klang das sogar deutlich nach Zombie, aber zumindest die Socke sollte man ihm wohl vom Mund nehmen. Tja, wer immer das tun würde, er war es nicht. Seinen Mund und vorallem Zähnen würde Fawyer nicht zunahe kommen.

    "Meldet sich jemand, der ihn entkebelt? Bisse gibt's umsonst."

  10. #10
    Dani bekam gar nicht richtig mit, wie die Ärztin sie so schnell zu Boden gebracht hatte, jedenfalls lag sie nun hier, unfähig sich groß zu wehren. Scheiße! Das erste Mal in ihrem Leben sah sie Rot, und zwar so richtig, und bekam einfach keine Hand frei, um die andere einfach zu erwürgen. Ob sie schon mal getötet hatte? Nein. Aber einmal ist immer das erste Mal. Schließlich drangen aber doch die Worte von Tess zu ihr durch, und die blinde Wut wich langsam kühler Berechnung. Zumindest teilweise.

    "Und ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, was aus dir so ein einsames, kleines frustriertes Miststück gemacht hat!", rief sie ihr nach, als Tess sie endlich losgelassen hatte. "Es muss scheiße sein, wenn man weiß dass einen die anderen nur dafür schätzen was man kann, nicht was man ist, oder? Du hast doch nur Angst, dass sich überhaupt keiner mehr für dich interessiert, wenn du hier die Kontrolle verlierst, wenn du VERSAGST! Ich weiß wenigstens, was Liebe ist, kannst du das von dir behaupten??" Inzwischen war Dani komplett außer Atem, und nicht nur körperlich sondern auch emotional völlig erschöpft. Außerdem war sie schockiert über ihre eigenen Worte, aber hatte sie nicht vielleicht sogar recht gehabt? "DU tust mir leid!", ließ sie ihrer Tirade noch folgen, das allerdings schon etwas leiser als den Rest. Dann saß sie einfach auf der Treppe und starrte vor sich hin.

  11. #11
    Tess ging die Treppen hinab und fing Fawyers Blick auf. Neben den Treppen saß Ryan inzwischen aufrecht und würgte an einer... Socke?

    Die spinnen, die Iren.“, Tess sprang die letzten drei Stufen mit einem Satz hinab und kniete sich rasch neben Ryan.

    Nach Danis Hasstiraden, die von der oberen Ebene herunterfielen wie Abfall aus einem Müllwagen, wurde Tess Blick kurze Zeit glasig – hätte die Kleine ihr das an den Kopf geworfen, wenn sie ihre Waffe in der Hand gehabt hätte, wären solche Worte für sie tödlich gewesen. Denn sie schnitten tiefer, als es irgendwer ahnen konnte.

    Nein, es tat nicht weh das man sie nur für ihr Können wertschätzte. Denn sie wusste, wie es sich anfühlte zu versagen. Sie wusste, wie es war, wenn man seine zweite Hälfte verlor. Sie wusste wie es sich anfühlte auch den Rest von sich zu verlieren. Als sie bei der Beerdigung war, musste man sie ins Krankenhaus bringen, weil sie einfach umfiel. Seelisch schwer angeschlagen. Das war untertrieben. Ich hatte meine zweite Hälfte verloren, das was mich ausmachte, ergänzte, am Leben hielt. Ich war sein Schild gewesen. Und mein Können hatte versagt. Ich hatte Schuld.

    Das einzige was ihr wehtat war, das sie nicht wusste ob noch irgendjemand da draussen auf sie wartete und ob es einen Grund gab sich hier durchzuschlagen. Einen Grund... Sie blickte auf Ryan. Und wenn er der einzige Grund war, wieso sie hier an diesem Ort war, dann sollte es eben so sein. Mit zitternden Händen nahm sie Ryan die Socke aus seinem Mund. Wie beiläufig fühlte sie seinen Puls. Dann bedeutete sie der Gruppe um Ian, näher zu ihnen zu kommen. Wenn es schon um Ryan ging, sollte er mitreden dürfen – wenn er es konnte.

    Sie murmelte, fast als wäre sie geistig leicht abwesend „Patient männlich, geringe infektiöse Erscheinungen, Schockzustand durch hohen Blutverlust, zwei Finger fehlen an der linken Hand...“

    Dann holte sie Ians Stimme wieder ins hier und jetzt. „Was Ryan angeht möchte ich die Zustimmung von jedem in dieser Gruppe einholen. Wir haben zwei Optionen: Wir können mehr über die Infektion herausfinden, indem wir ihn bei uns behalten. Das ist meine Meinung.“ Wenn er stirbt, will ich zusehen wie er den Löffel abgibt – auch wenn ich nachhelfen muss. „Noch ein Infizierter, den wir gehen lassen bedeutet eine Kettenreaktion von weiteren anderen Infizierten. Also steht freilassen nicht zur Option. Die zweite Option ist das, was Michail vorhin vorhatte: Die Ehre des Mannes zu wahren und ihm das Endstadium der Krankheit zu ersparen und ihn zu erlösen bevor es zur Zersetzung des Gehirns kommt.

    Aber er ist mein Patient und als zuständiger Arzt widerspreche ich ausdrücklich diesem Vorhaben. Aber ich beuge mich wie immer dem Willen der Gruppe, wenn das Schicksal es anders will.

    Und dann sind da noch zwei Dinge. Da hinten treibt ein Infizierter im Wasser, den man von den Betonstufen aus nicht ins Visier nehmen kann. Es könnte jemand runter gehen und ihn erledigen – aber ausser einem Laborkittel habe ich nichts interessantes an ihm feststellen können.

    Die andere Sache ist die Frage nach dem „wohin“. Dani hat mir einige Emails gegeben, die ich vor unsrer Flucht vom Schrottplatz überflogen habe. Wellerson hat ein Schiffticket erwähnt, das vielleicht einer aus der Gruppe mitgenommen hat. Und der Inhalt des Safes ist mit ihm und einer Ladung Waffen in ein Lagerhaus „Warrenfield Garage 9“. Leider bauen die da auch ohne Ende Fallen auf um die Untoten, die sie belagern, zu dezimieren. Wenn wir also am Hafen sind sollten wir auf solche Fallen Acht geben. Wobei ich es irgendwie immer noch für Wahnsinn halte mitten in ein dichtbesiedeltes Gebiet zu rennen... von dem wir nicht mal Wissen ob es noch intakten Schiffsverkehr geben wird.

    Ach und nochwas - zu der Sache mit dem „wer geht als erster die Luke hoch“ - wurde ich vorschlagen besorgt sich die Person einen Spiegel und sollte mit einer Handfeuerwaffe bewaffnet sein. Dann öffnet sie die Luke einen Spalt breit, sieht sich mithilfe des Spiegels um und erstattet Bericht. Meinen sie das funktioniert?"

    Geändert von Viviane (17.08.2012 um 19:47 Uhr)

  12. #12
    "Das hat sich wohl erledigt!", sagte er und nickte hinüber zu Tess, die Ryan eben die Socke aus dem Mund gezogen hatte. "Na los!" Ian war der erste, der sich bewegte und sich zu Teresa und Ryan kniete. Ihm schossen so viele Fragen durch den Kopf, als er den Abenteurer ansah. Aber all diese Fragen kamen ihm so schrecklich dumm und belanglos vor. Ach, komm - Ian. Er weiß, worum es geht.

    "Ryan. Sie wissen, was Ihnen bevorsteht - oder?" Er wusste nicht, wie er diesen Mann ansehen sollte. Mitleidig? Ernst? Sein Blick wirkte sicherlich starr. So, als würde er durch ihn hindurchgucken. "Es geht um Sie, deswegen werden wir vorläufig keine Entscheidung ohne Ihr Einverständnis treffen." Neben ihm spürte er Tess ungewöhnlich laut atmen. "Was sollen wir Ihrer Meinung nach tun?"

  13. #13
    Nach dem Zwischenfall mit Dani, der schon wieder vorbei war kaum dass er begonnen hatte, musterte Ellen die von oben herunter kommende Tess besorgt. Das leichte Zucken eines Augenlids, die einen Augenblick krampfhaft geballte Faust... [Uh-ho... gar nicht gut. Als ob wir nicht genug Probleme von außerhalb der Gruppe hätten].

    Dann war Tess auch schon heran und befreite Ryan von dem improvisierten Knebel. Ellen trat zusammen mit den anderen näher und beobachtete den Verletzten eindringlich, auf seine Antwort wartend. [Er sieht nicht wirklich gut aus...]

    "Hey, ähm... Ryan?" wandte sie sich behutsam an den leicht weggetreten wirkenden jungen Mann. "Falls es Ihnen einigermaßen gut geht und Sie sich dazu im Stande fühlen..." Sie seufzte und schüttelte den Kopf. "... Okay, das klingt jetzt vielleicht kaltschnäuzig, aber... könnten Sie sich vorstellen, sich den armen Kerl anzusehen, der da hinten in dem Gitter hängt? Tess meinte ja, er hätte nen weißen Kittel an. Ich will jetzt keine falschen Hoffnungen schüren, aber wer weiß - mit viel Glück ist das einer von genau den Leuten, die für die Japaner an dem Gegenmittel gearbeitet haben. Ist weit hergeholt, aber angesichts der möglichen Alternative doch zumindest einen Blick wert, oder nicht?"

    Ellen richtete sich wieder auf und trat einen Schritt zurück, um Ryan Raum und Ruhe zu geben, über ihre Worte nachzudenken. "Was die Sache mit dem Schiff angeht... " Sie sah in die Runde. "das halte ich für eine gute Idee. Ja, wir müssen dafür mitten durch die Stadt - aber ganz ehrlich, ich kenne Sydney - von hier aus haben wir überall dichtbesiedeltes Gebiet vor uns, egal in welche Richtung wir gehen. Im Süden liegt der Flughafen, da brennt alles. Im Westen sind es bestimmt 20 Meilen, bis die Vorstadt anfängt... und im Osten liegen Bondi Beach und die ganzen Luxushotels. DA wird richtig was los sein! Im Hafen finden wir vielleicht wenigstens einen Weg raus aus der Stadt. Selbst wenn es Wellersons Schiff nicht gibt, oder es schon weg ist... mehr als ein, zwei kleine Motorboote brauchen wir nicht. Damit kommen wir raus aus Sydney, und dann sind es nur ein paar Dutzend Meilen bis wir weniger dicht besiedeltes Gebiet erreichen."

    Sie warf einen Blick nach oben zur Luke. "Aber hey, falls wir zufällig mitten in einer gut zu befestigenden Mall rauskommen sollten, wie in diesem einen dämlichen Film - dann können wir meinetwegen auch versuchen, die Sache auszusitzen."

    Geändert von Shinshrii (17.08.2012 um 21:25 Uhr)

  14. #14
    Dob hatte den Schlüssel in seine Hosentasche fallen lassen. Wofür der wohl sein könnte?, hatte er sich noch gedacht - doch da war unter ihm auch schon das große Drama ausgebrochen. Klar, wenn die Stimme der Vernunft mal kurz abgelenkt war, war die Kacke sofort am Dampfen.

    Als er über die Menge blickte, erkannte er Ryan, der an Händen und Füßen gefesselt war und schon ganz bleich war. Der Schmerz stand ihm ins Gesicht geschrieben. Um ihn herum standen Ian, Fawyer und... natürlich, Tess.
    Die Handschellen. War ja klar.
    Ihre gottverdammte Lösung für jedes beschissene Problem, das sich in ihren verfickten Weg stellte.

    Ungläubig sah Dob mit offenem Mund und hochgezogener Augenbraue der Diskussion über Ryans Schicksal zu. Tess war eiskalt wie immer. Den "Patienten" wollte sie "untersuchen", den Übergang zum Zombie beobachten. Das war kranke Scheiße, richtig, richtig kranke Scheiße. Und keiner, niemand, nichtmal Dobs neuer Kumpel Ian, widersprach ihr.

    Dob wusste, was zu tun war. Er hatte es Sarah in der Abfertigungshalle auf ein Papier geschrieben. Die Situation war einfach. Die einzige menschliche Handlung bestand darin, diesen Mann von seinem Leiden zu erlösen.
    Und dafür gab es nur zwei Optionen. Den Gnadenschuss... und, für den Anfang, Drogen.

    Dob rollte behende einen Joint mit einer Extraladung Gras darin. Er hatte Ryans Schmerzensschrei gehört, wie alle anderen auch. Und wenn er sonst nichts für ihn tun könnte, würde er ihm wenigstens die Schmerzen nehmen.

    "Hier, Kumpel. Ich kenn dich nicht, du kennst mich nicht, aber das hier hast du dir verdammt nochmal verdient. Wenn du nich willst, spuck ihn aus, aber das wird den Schmerz erträglich machen."

    Er steckte den Joint in Ryans Mund und zündete das Ende an.

    Geändert von Schattenläufer (17.08.2012 um 20:44 Uhr)

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