-
Ritter
Isabelle war froh, Ethan bei sich zu haben. Es tat gut, nicht die einzige Person ihres Alters zu sein und mit jemandem die Zeit zu verbringen, der sie nicht aufgrund ihrer Jugend für inkompetent hielt und vor dem sie nicht das Gefühl hatte, sich beweisen zu müssen. Jemand, der ihr zuhören konnte, genauso wie sie ihm. Jemand, dem sie vertraute. Ja, sie genoss seine Gesellschaft in vollen Zügen.
Plötzlich ertappte sie sich dabei, wie ihr Blick an seinem Gesicht hängen geblieben war, welches die Karte studierte. Daher war sie im ersten Moment ein wenig verwirrt, als er sie fragte:
"Weißt du, wo in etwa der Schrottplatz war und in welche Richtung wir gegangen sind?"
"Huh? Oh... äh, ich vermute, dass der Schrottplatz in etwa hier liegt." Isa deutete vage auf eine Stelle im Sumpfgebiet, die relativ weit im Sumpf, aber nicht unwahrscheinlich weit von jeglicher Zivilisation entfernt lag. "Die Richtung kann ich leider nicht genau nennen, aber wenn hier Obdachlose leben" - oder gelebt haben, wie es ihr mit Blick auf das leerstehende Lager unwillkürlich durch den Kopf schoss - "werden wir von hier aus mit Sicherheit in einem relativ dicht besiedelten Gebiet landen. Oder zumindest in unmittelbarer Nähe eins finden." Nachdenklich suchte sie die Karte ab. Dann schüttelte sie den Kopf. "Es ist schwer zu sagen, bei so einer großen Stadt." Isa blickte erneut zu Ethan auf. "Vielleicht hat einer der anderen einen Kompass oder so dabei gehabt. Und dieser Superman - äh Suparman", sie musste bei ihrem Versprecher kichern, "scheint ja Erfahrung mit Kanälen zu haben. Vielleicht sollten wir das mit dem Rest der Gruppe besprechen?"
Um ehrlich zu sein wollte sie alles, nur das nicht. Sie war von der Reise durch den Kanal noch immer sehr erschöpft. Und eine Diskussion mit der Gruppe, egal zu welchem Thema, würde unweigerlich dazu führen, dass irgendjemand unzufrieden war und einen Streit anzettelte, anstatt die Sache mit Vernunft anzugehen. Viel lieber würde Isa hier sitzen bleiben, so dicht neben Ethan, dass sie sich beinahe berührten, und sich mit ihm über die Karte beugen und zu rätseln, wo sie hier gelandet waren. Oder auch einfach nur neben ihm sitzen bleiben und seine Nähe genießen...
Plötzlich sah sie auf und legte alarmiert eine Hand auf seinen Arm. "Guck mal, dahinten!", flüsterte sie atemlos. Nicht die große Anzahl an um Léo gescharte Menschen hatte ihre Aufmerksamkeit erregt, sondern Tess, welche sich offenbar in einem Konflikt mit Michail befand - der eine Waffe trug!
-
Ritter
Ian war froh, dieses mal nicht überreagiert zu haben. "Der alte Mann hat viel durchgemacht! Geben wir ihm ein bisschen Zeit - er wird wieder zu Kräften kommen. Dann können wir vernünftig mit ihm reden." Er sah Robert an. "Ich werde das später vor der ganzen Gruppe aufgreifen, damit kein falsches Bild von dir entsteht. Ich weiß, dass du nicht so jemand bist... ich weiß, wie solche - ach, anderes Thema." Er sah sich um und deutete auf die Schächte und Bretter darüber, begann zügig weiterzusprechen. "Ich habe bereits mit diesem Fawyer gesprochen. Er hat sich bereiterklärt, uns zu verteidigen, während wir da rausklettern." Kurz sah er nachdenklich in Richtung des Ausstiegs. "Allerdings brauchen wir mehr Männer dafür. Und wir sollten in jedem Fall jemanden die Pläne checken lassen. Es ist wichtig, zu wissen, wo wir herauskommen. Sonst klettern wir noch blind in die Gefahr."
-
[Eure Daenigkeit]
Während Isabelle ihren Tätigkeiten nachging, versuchte sie sich immer und immer wieder zu entsinnen, wie viele Kilometer sie unter Tage wohl zurückgelegt harren.
Rein von den Schmerzen ihrer Beine her war sie sich ziemlich sicher, dass es nicht wenige gewesen sein konnten.
Isabelle: Probe Intelligenz!
Unbekannt!
Aber ihrer Meinung nach waren es wohl locker an die 15 Kilometer nördlicher Richtung. Der Hafen müsste also in unmittelbarer Nähe sein.
-
General
Ellen kam bei der Gruppe an, gerade als der Ire sich zwischen den Anwalt und Andris geschoben hatte.
Als Robert davonstapfte, und dann auch alle anderen sich von der entschärften Situation abwandten, wendete sie sich an den alten Mann: "Kommen Sie, Andris - wollen Sie sich nicht auch mit ans Feuer setzen?" Sie deutete über die Schulter zu der Tonne, in der ein mittlerweile ein passables Feuerchen am Flackern war. "Die Wärme tut sicher gut, und es kann nicht schaden, wenn wir alle zusammenbleiben und aufeinander achtgeben." Sie warf einen kurzen Blick über die Schulter, weil von dort hinten nun auch Léos Stimme zu hören war. Sie legte eine Hand auf seinen Oberarm und lächelte. "Die Kleine ist auch schon dort. Also, kommen Sie?" Und mit sanftem Druck versuchte sie, ihn zum Feuer zu bewegen.
Geändert von Shinshrii (16.08.2012 um 21:46 Uhr)
-
Young Imperial Combo
Riley und Niki hatten Léo bereits aus der chaotischen Meute befreit und waren mit ihr zum Feuer gegangen. Der alte Mann, der anscheinend Andris hieß, rieb sich die müden Augen und grummelte etwas in seinen Bart. Obwohl er gerade ein heilloses Durcheinander heraufbeschworen hatte, fand Clover ihn dennoch irgendwie sympathisch - er hatte immerhin nur das Beste für die Kleine gewollt. "Es ist sehr schön zu sehen, dass so gut auf Léo geachtet wird.", sagte sie lächelnd zu Andris. Die hübsche Frau, die sich vorhin auch zum Menschenauflauf gesellt hatte, redete noch eine Weile mit dem alten Mann, und so machte sich Clover erst einmal daran, ihre Dose Rubicon Mango zu öffnen.
Sie bemerkte aus dem Augenwinkel, dass Ian mit dem Anwalt namens Robert redete, Alistair aber von ihnen weggegangen war, und sich nun ein wenig umzusehen schien. Sie fragte sich, was der Ire und Ian für ein Problem hatten - es war klar, dass Ian etwas Wichtiges besprechen hatte wollen, und es wunderte die junge Frau, dass es bisher zu keinem Gespräch gekommen war.
Plötzlich stockte Clover. Sie hatte gerade den ersten Schluck der Limonade getrunken und hatte das Gefühl, eine Geschmacksexplosion zu erleben. Nachdem sie die letzte Zeit über nur Wasser getrunken, und nicht einmal wirklich was gegessen hatte, kam es ihr vor, als hätte sie niemals so etwas Köstliches wie diesen Mangosaft geschmeckt. Für einen Moment lang war alles andere vergessen. Finde etwas, für das es sich zu kämpfen lohnt , hallten ihr da die Worte des Iren im Kopf und sie musste laut losprusten. Ja klar, sie würde das alles hier überleben, um später einmal diesen Rubicon Mango kaufen zu können.
Clover kicherte noch ein wenig und machte sich dann wieder auf zum Feuer. Sie merkte, dass sich ihre dunklen Gedanken nun endgültig verpufft hatten und deshalb konnte sie auch Léo wieder gegenüber treten.
Die kleine Mexikanerin war bei Niki und Riley, und auch wenn sie fröhlich vor sich hin plapperte wie immer, sah sie doch erschöpft aus und wirkte etwas verhaltener als sonst. Clover stellte sich einfach zu der kleinen Gruppe und strich Léo kurz über den Kopf. Sie sagte nichts, aber hoffte, die Kleine würde verstehen, dass es eine versteckte, tröstende Geste war. "Was macht ihr denn Schönes?", fragte sie fröhlich in die Runde und bemerkte, dass alle offenbar auf eine Antwort von Riley warteten.
Geändert von Lynx (16.08.2012 um 21:52 Uhr)
-
Hasst Psycho-Pass 2
Um sie sammelten sich einige Leute und intervenierten. Andris sah fasst schon mit Genuss zu, wie Alistair Robert fortschickte. Riley und der kleine Asiate (Ling Ling oder so) nahmen sich dann Leo an und führten sie zum warmen Feuer, während eine ihm unbekannte, jedoch faszinierend schöne Frau ihm selbst dorthin half. Außerdem lobte ihn noch die fast ebenso schöne Frau, die ihnen jede Station sang und die offenbar auch dann und wann mit Leo herumhang. Gut, dass er nicht der Einzige war, der sie vor Robert, diesem Kinderverführer schützen wollte.
Etwas wacklig ließ er sich am Feuer nieder und atmete tief durch. Die Gefahr war erstmal überwunden, aber wer wusste, auf welche Ideen der Anzugträger noch kommen würde, wenn die Situation weiter so schlimm blieb. Andris schwor sich, ihn im Auge zu behalten und Leo zu beschützen.
Müde betrachtete er Riley, Ling Ling und Leo wie sie spielten bis er schließlich eindöste.
Geändert von Karl (17.08.2012 um 10:41 Uhr)
-
Held
Die Sache schien sich beruhigt zu haben, und das kleine Grüppchen löste sich auf. Alistair schaute schaute zu Ian hinüber, der mit Robert beschäftigt war.
[Ich hoffe der Kerl will keine Entschuldigung von mir, darauf kann er lange warten. Ich hatte ihn am Flughafen noch vorgewarnt.]
Der Ire trottete auf die beiden zu und sprach Ian dann von hinten an.
"Hey", machte er auf sich aufmerksam, "du wolltest was besprechen, dann tu es jetzt, komm."
Deutend ihm zu folgen schritt er vorran und suchte sich ein etwas stilleres Örtchen, abseits der andere.
"Dann leg mal los."
Seine Mimik war ausdruckslos, denn er hatte nichts zu bedauern. Er schämte sich nicht für das was er getan hatte, es war seiner Meinung nach nicht falsch gewesen.
Geändert von Streicher (16.08.2012 um 22:37 Uhr)
-
Ritter
"Sorry Robert!", entschuldigte sich Ian und folgte der Aufforderung von Alistair
Er stellte sich vor den Mann, der noch im Schrottplatz so kräftig zugeschlagen hatte. Sein Blick flog erst unkonzentriert umher, bevor er den Iren fixierte.
Dass dieser sich um Clover gekümmert hatte, rechnete Ian ihm hoch an. Sie war ihm in dieser kurzen Zeit sehr ans Herz gewachsen. Sie gehörte zu den Menschen, die etwas hatten, dass er nicht besaß. Diese Fähigkeit, etwas zu bewirken, indem man einfach nur da war. Menschen wie sie machten die Welt besser - und gerade jetzt brauchte die Welt so etwas ganz besonders. Es konnte nicht schaden, wenn es mehr Leute geben würden, die auf sie aufpassen würden, wenn er es mal nicht mehr schaffte.
"Ich wollte mich bei Ihnen entschuldigen!", sagte Ian und entzog sich dem strengen Blick des Iren nicht. "Was ich auf dem Schrottplatz gesagt habe, hätte ich nicht sagen dürfen. Das war unfair und falsch." Er hatte mit so gut wie niemandem außer Shelley gesprochen. In den gesamten letzten Jahren. Verdammt! Du bist ein Wrack, Ian! "Ich erwarte nicht, dass Sie meine Entschuldigung akzeptieren. Wenn es.... wenn es aber noch mal zu so einer Situation kommen sollte, dann bitte ich sie, die Wut so lange aufzusparen, bis niemand in der Nähe ist, der es sehen kann." Rede mit den Leuten, Ian! Rede wirklich mit ihnen. "Die Situation ist schlimm genug. Da brauchen wir keine offenen Auseinandersetzungen unter uns." Er dachte über seinen kommenden Satz nach und lachte kurz auf. "Wenn Sie Clover oder der kleinen Lèo Angst machen sollten - in irgendeiner Form -, dann ist mir egal, wie stark Sie sind. Und wie schwach ich bin." Er grinste. "Ich hab' kein Problem mit Ihnen!", schloss er ab.
Er drehte sich um und wollte eigentlich gerade wieder zu Robert gehen. Rede! Los, Ian. Wie oft wirst du die Chance noch bekommen? Er stockte. Für einen Moment schien alles so ruhig zu sein, dass er seinen eigenen Atem hören konnte. "Ich sehe nicht so aus!", fing er leise an. "Aber ich habe auch einen Menschen umgebracht."
Geändert von MeTa (16.08.2012 um 23:01 Uhr)
-
Held
Alistair hörte Ian aufmerksam zu ohne ihn zu unterbrechen.
"Ich sehe nicht so aus! Aber ich habe auch einen Menschen umgebracht."
"Die Fähigkeit zu Morden", setzte er an und schaute dabei starr in eine der gelben Lampen, "hat nichts mit dem Äußeren zu tun. Selbst du könntest mich umbringen. Oft hat es auch mehr mit Gelegenheit als Kraft zu tun."
Dann schaute er wieder Ian an.
"Die Entschuldigung, nehme ich nicht an. Es gibt nichts wofür du dich entschuldigen muss. Lerne mit deinen Taten zurecht zu kommen, sie zu aktzeptieren, und nicht sie zu bedauern, nur dann wirst du es auch wirklich schaffen die Gruppe hier als Anführer durchzubringen."
Alistair seufzte und lehnte sich dann an die Wand an.
"Ich habe nicht vor irgendjemandem Angst zu machen. Im Prinzip könnte man sagen, du trägst die gleiche Schuld daran wie ich. Du bist kein Idiot, du hättest wissen müssen, wie ich darauf reagiere, und gerade als Anführer, musst du so etwas wissen."
Er boxte Ian leicht auf die Schulter.
"Aber das kriegen wir schon noch hin. Ich mach aus dir noch einen Kerl, der seine Schützlinge auch wirklich beschützen und führen kann."
Dann lenkte er das Gespräch in eine andere Richtung.
"Im übrigen, du bist mit einen Schritt voraus. Wen hast du getötet, den Mörder deiner Eltern?"
-
Ehrengarde
Ein lautes Krachen kündigte Abbys Rückkehr an, als sie einen Arm voll Metallstangen auf den stinkenden Boden fallen ließ und sich den Schweiß von der Stirn wischte. Anscheinend hatte sie ein herumliegendes Gitter zerlegt. Erst jetzt fiel einigen auf, dass die Handwerkerin in der letzten Dreiviertelstunde nirgends zu sehen gewesen war.
Seit ihrem Aufbruch vom Schrottplatz hatte Abby sich etwas seltsam verhalten. Zum einen schien sie etwas verlegen zu sein - ähnlich dem Moment, als sie die Sprechanlage ausprobiert hatte - und zum anderen hatte sie einfach zu viele abgetrennte Körperteile gesehen um ihre übliche Gelassenheit zu bewahren. Sie hatte sie mehr oder weniger abgeschaltet und einfach nur noch funktioniert. Den kilometerlange Marsch durch die dunklen, erbärmlich stinkenden Gänge der Kanalisation hatte sie stumm absolviert. Den harten und entschlossenen Blick stets nach vorne gerichtet, nicht von Alistairs Seite weichend und nicht das geringste Anzeichen von Müdigkeit zeigend. Wenn Hürden zu überwinden waren, eilte sie als eine der ersten vor um den weniger Kräfigen eine helfende Hand zu reichen. Wenn etwas den Weg versperrte, brach sie Tore auf oder zerlegte kurzerhand das Hindernis, soweit es in ihrer Macht stand.
Funktionieren, das konnte sie gut, solange es etwas für sie zu tun gab.
Kaum war jedoch das Lager erreicht und Ruhe eingekehrt, war Abbys aufrechte Haltung in sich zusammengesackt. Sie hatte sich in eine Ecke zurückgezogen, jedem, der sich ihr näherte einen warnenden Blick zugeworfen und war kurze Zeit später in einen traumlosen Schlaf gefallen.
Ein paar Stunden später war sie wieder aufgestanden, grübelnd durchs Lager gestreift und dann irgendwo verschwunden.
Jetzt war sie wieder da. Mit zufriedenem Blick stand huschte sie im Lager hin und her um größere Plastik- oder Holzstücke einzusammeln und mit auf den Haufen zu schmeißen.
"Was wird denn das, wenn es fertig ist?", hörte sie eine wohlbekannte Stimme neben sich.
"Unsere Festung.", verkündete sie und grinste. Die Lebensgeister waren in sie zurückgekehrt. Sie war ganz in ihrem Element. [Aufgabe Alpha] "Wer von euch packt nachher noch mit an? Wir werden einen hübschen Zaun zwischen uns und die Biester zimmern. "
Dann wendete sie sich wieder dem Iren zu.
"Himmel. Du siehst verdammt noch mal aus, als könntest du eine Zigarette vertragen." Sie holte ihren Tabak aus der Hosentasche und begann zu drehen. "Ich könnt heulen, dass der Whisky schon alle ist. Was zur Hölle ist eigentlich mit dem da los?" Sie deutete auf Ryan.
Geändert von Ty Ni (17.08.2012 um 22:54 Uhr)
-
Legende
Ellens Idee Ryan auf den Infizierten im Wasser loszulassen war... interessant. Ein weiterer Biss würde den Ausbruch höchstens beschleunigen, aber falls der Typ wirklich zu einem Forschungsteam gehörte... Dob zündete dem Indiana Jones-Verschnitt eben einen von seinen Joints an. Naja, wirklich besser ging es damit ja nun auch nicht... Ryan gab keinen Mucks von sich. Kein Wort, kein Blick, nichts was auf seinen Zustand hinwies.
Während Ian noch auf den Infizierten blickte, konnte Tess nicht wirklich stillstehen. "Hn, wir sollten vielleicht wirklich mal schauen ob wir irgendwie rausfinden können wo wir sind..." Riley doktorte an einem defekten Gerät herum, Isa blickte ein wenig enttäuscht auf ihre Landkarte. Sie erinnerte sich das auf dem Tisch, der neben ihr beim Armdrücken gestanden hatte, einige Pläne herumgelegen hatten. Pläne, auf denen Notizen waren... und vielleicht fand sie heraus wo auf deren Karte sie waren. Sie zog sich direkt neben Ryan am Gitter, das sich um die obere Ebene herumzog, hoch und stieg über die Balustrade. Dann schnappte sie sich die Pläne vom nahen Tisch und zog sie auf den Tisch der direkt an der Balustrade über Ryan stand. Von hier aus konnte sie alles hören, behielt den Überblick und hatte doch Zeit sich einen Überblick über diese Karten zu verschaffen...
[Tess versucht sich an Aufgabe GAMMA "Der Plan der Kanalarbeiter ist mit vielen kleinen Hinweisen übersät. Wer es entschlüsselt, könnte herausfinden, wo man sich unterirdisch befindet und wo man herauskommen wird wenn man den Kanaldeckel öffnet."]
-
[Eure Daenigkeit]
Die Ärztin Tess besah sich den Plan genauer.
Das erste und offensichtlichste waren mehrere Nummern auf dem Plan die eindeutig der Hauptverwaltungsstelle der Kanalisation zuzuordnen war. Mehrere Namen von Verantwortlichen waren dort zu sehen, außerdem eine Telefonnummer.
Deutlich schwieriger waren die vielen Zeichen zu deuten die nicht notwendigerweise dem Straßennetz Sydneys entsprachen.
Tess: Probe Intelligenz
Unbekannt!
Tess war einige Stunden beschäftigt bis sie glaubte, endlich eine Art Schlüssel zu den Zeichen gefunden zu haben.
Sicher konnte sie niemals sein, doch es schien, als wären sie direkt unter dem Zeichen CLVSTR - ihrer Einschätzung nach das Kürzel für Cleveland-Street.
Leider sagte ihr die Straße als Schweizerin fast gar nichts und so winkte sie Ellen heran, die sie als Jemand die geschäftlich viel in Sydney unterwegs war schnell ins Bilde setzen konnte.
Sollte sich ihre Schätzung als richtig erweisen, dann würden sie in einem leicht heruntergekommen Stadtteil Sydneys namens Redfern herauskommen der für seine Kriminalität und als Drogenumschlagsplatz bekannt war.
Zahlreiche Straßenbanden terrorisierten dort als Gangs die Anwohner und doch gab es auch hier einige schöne Flecken und Parks.
Doch eines schien sicher: Mindestens genauso wahrscheinlich wie Zombies könnten sie dort oben auch Menschen erwarten die vielleicht zuerst schießen würden und dann Fragen stellten.
Geändert von Daen vom Clan (17.08.2012 um 23:46 Uhr)
-
Legende
"So wie es aussieht haben wir also entweder sofort eine Waffe auf uns gerichtet oder werden von Infizierten belagert, die sich schon vor ihrem Tod zu Banden zusammengeschlossen haben. Großartig. Eine Meute randalierender Untoter. Cleveland-Street. Leute, sagt irgendwem sonst die Cleveland-Street was? So wie es aussieht kommen wir in einem Stadtteil namens Redfern heraus - zwielichtige Gegend meint Ellen - die Leute da schießen vielleicht sofort auf uns, wenn sich was aus dem Untergrund hoch bewegt. Schlimmer als das Militär... vielleicht haben wir ja Glück und irgendjemand aus dieser Gruppe hat dort Verwandte und kennt sich da oben aus. Ich bin sowieso dafür das jemand, der schonmal längere Zeit in Sydney war als erster nach oben geht. Wer käme da in Frage?"
Vom schummrigen Licht taten ihr die Augen weh. Und sie hoffte das ihre Schätzung richtig war. Vielleicht würden sie einen Waffenladen finden, oder einen Army-Shop. Oder einen Supermarkt... das Essen war inzwischen wirklich knapp geworden. "Hmm...", mit einem nachdenklichen Blick ließ sich Tess wieder an der Balustrade hinab und entschloss sich, die unberührte Dose Ravioli zu öffnen um sich wenigstens eine Grundlage zu schaffen, damit ihr Magen nicht mehr wehtat. Mit der Dose und dem Taschenmesser in der Hand setzte sie sich wieder neben Ryan, in Gedanken immer noch beim Plan und den vielen Zeichen, die ihr unklar geblieben waren.
Geändert von Viviane (18.08.2012 um 13:45 Uhr)
-
You got bamboozled
Axel hielt Helena seit einiger Zeit in seinem rechten Arm, zuerst nur leicht... aber mit der Zeit umschlang er sie enger. Vorsichtig rutschte er an der Mauer hinter sich hinab, doch die Vorsicht war wohl kaum angebracht. Helena war fürs erste in einen anscheinend ziemlich tiefen und so vermutlich in einen möglichst erholsamen Schlaf gefallen... und trotzdem... er wollte sie unter keinen Umständen wecken. Sie schien die Ruhe nötig zu haben... und irgendwie war es auch ziemlich süß wie sie da in seinem Arm lag... die Lider leicht flatterten und ihr Brustkorb sich stetig an Axels Seite presste.
Er hob sachte seinen linken Arm... die Ruhe mochte er nicht. Sie machte ihm bewusst, dass seine Schulter mehr schmerzte als er es zugeben wollte. "Scheiß Gewehr...".
Hätte er mit so einem heftigen Rückstoß gerechnet, wäre es vermutlich nicht passiert, aber in der Hitze des Gefechts vergaß er vollkommen, dass das Ding in seiner Hand kein großer Revolver, geschweige denn eine Pistole war. Da steckte vermutlich doppelt soviel Wumms hinter wie er annahm und jetzt musste er den Preis dafür zahlen.
Die Ruhe brachte den Schmerz aber... auch etwas anderes... eine Schwere die sich anfing auf seinen Körper zu legen.
Langsam hob er wieder den linken Arm an, führte die Bewegung allerdings fort und 2 Sekunden später fand sich seine Hand auf Helenas Bein wieder... und in der Position verharrend sank Axel ebenso wie Helena langsam in den Schlaf den er so dringend brauchte und kaum war er versunken... fiel sein Kinn langsam auf seine Brust.
Ein lauter Knall ließ Axel zusammenzucken. Scheiße. Um ihn herum standen mindestens 8 Leute, alle hielten sie eine Waffe in der Hand und feuerten aus allen Rohren.
Kugeln sausten durch die Luft, prallten auf Wände, den Asphalt und in Blechtüren...
"Blech?"
"Axel du verdammter •••••••••, hilf uns!"
"Stevie?!"
"Scheiße Stevie, ich dachte man hätte dir ins Gesicht geschossen"
"Wenn du nicht gleich aufstehst und uns hilfst pass..."
Er sprach den Satz nicht mehr zuende. Es spritzte, es knallte... er taumelte.
Die Kugel trat nicht wieder aus, abgelenkt durch den Wangenknochen schoss sie ins Gehirn. Blut lief aus dem Loch welches so groß wie eine kleine Fingerkuppe war.
"Stevie?"
Noch bevor Axel realisierte was passiert war stand er auf einer Kreuzung. Nein halt, er stand nicht auf einer Kreuzung. Er rannte über eine hinweg.
Vor ihm ein Taxi welches hart abbremste, ihn fast überrollte. Egal, einfach springen Axel, einfach weiter.
Der Cop sprang ab, rutschte mit dem Bauch über das Dach des gelben Autos und drückte sich ab, rollte über den Asphalt hinweg, sprintete aus der Rolle heraus weiter.
Da rannte er. Glatze, Springerstiefel, dicke grüne Bomberjacke. Er hatte noch die Pistole, die Waffe mit der er diese kleine Familie erschoss... weil sie schwarz waren.
"Arschloch. Verkacktes Rassistenschwein."
Innerlich... tief innerlich hörte er wieder das Geschrei seines Chefs. Er hätte die Handschellen und den Knüppel nicht umsonst. Aber in Axels Augen gab es für Menschen mit so tief verwurzelten Problemen nur eine Heilung und die hieß 9mm.
Der Bastard rannte in eine Seitengasse und sein Verfolger hinterher. Quer über die Straße und hinein in die Gasse. Eng, stinkend und zwischen zwei grauen Mauern verfolgte Axel den Mann.
Bis er die Hitze spürte... eigenartig wie er zuerst den heißen Biss, das unendlich harte Geschoss spürte... und erst danach hörte wie sich die Kugel löste.
Egal... weiter. Immer weiter, keine Zeit dafür verletzt zu sein.
7 Meter... 7 Meter bis er ihn hatte... 5 Meter. Axel biss sich auf die Lippe bis sie aufplatzte und sich das warme Blut in seinem Mund ergoss. 3 Meter.
"Ver... dammtes... SCHWEIN!" Er sprang... es schmerzte, aber er sprang... und erwischte den Kerl an den Beinen. Sie stürzten beide zu Boden. Der Rassist schrie vor Panik, er hielt seine Pistole in die Richtung von Axel, direkt in sein Gesicht und drückte ab... drückte ein zweites Mal ab... und ein drittes Mal. Er hätte auch ein viertes oder fünftes Mal abgedrückt wenn Axel nicht an den Lauf der Pistole gegriffen hätte. Der längst leeren Pistole.
"Du schlachtest also gern Menschen ab, was?!"
"Fick dich Bulle! Fick dich!"
Der Schlag mit dem Griff der Waffe war schmerzhaft und brach dem Mann den Kiefer.
"Wenn ich nicht genau wüsste, dass dich deine Brüder im Knast beschützen würden, dann würde ich dir am liebsten sagen, dass du bald gefickt wirst... aber dich... dich wird niemand mehr ficken, höchstens die Würmer."
Axel richtete sich auf, hinterließ eine Blutspur über den Beinen des Kerls und dieser versuchte sofort wieder aufzustehen... doch Axel hielt bereits den Gummiknüppel in seiner Hand... und er schlug zu. Immer wieder schlug er auf die Beine und die Arme des Mörders ein. Brach ihm unter Umständen sogar ein paar Knochen. Bis er irgendwann an seine Hüfte griff und seine Dienstwaffe aus dem Holster zog.
"Steh auf Drecksack."
"SCHEIßE ICH KANN NICHT! Du hast mir das Bein gebrochen!"
"AUFSTEHEN!"
Das wimmern des Mannes war Axel egal... er hasste Rassisten und das sollte dieser eine nun zu spüren bekommen.
Sie beide hörten die Sirenen der Einsatzwägen die anrollten... also bückte sich Axel zu dem Mann hinab und schob den Lauf seiner Kanone in den Mund des Mörders.
"Mein Boss glaubt, dass es besser wäre euch einzusperren. Aber... wenn wir mal ehrlich zueinander sind. Sofern du nicht sowieso auf dem Stuhl landest... kommt du irgendwann wieder raus und bist mehr Rassist denn je. Wenn ich dich also jetzt abknalle... dann erspare ich dem Staat in jedem Fall deine Bewirtungskosten... und möglicherweise erspare ich einem Viertel in 40 Jahren dich aufnehmen zu müssen..."
Die Augen des Mannes weiteten sich, er schüttelte den Kopf, wollte Axel davon abhalten abzudrücken... doch wie will man einen Mann aufhalten, der eine persönliche Kampagne gegen Männer wie James führte? James den Rassisten der ohne Hinterkopf begraben werden musste.
Geschrei weckte ihn. Irgendein hysterisches Kreischen... rüttelten ihn und Helena wach.
"Mhh... verdammt... wie lang war ich weg?"
Die junge, blonde Frau räkelte sich in den Armen Axels... strich mit ihrer Hand über seine Brust.
"Keine Ahnung... ich... war selbst kurz am träumen."
"Mh..." Die Augen der Zollbeamtin schauten nun zu dem Ex-Cop auf... und leise hauchte sie "...kannst du mal schauen was da los ist?"
Eigentlich wollte er nicht Lächeln... nicht so. Aber er tat es, dieses... sanfte Lächeln samt Nicken.
Kaum war Axel allerdings aufgestanden hatte Helena sich bereits wieder hingelegt und war wieder am schlafen.
Was auch immer los war... wirklich interessieren tat es ihn nicht. Er bemerkte nur, dass diese Hippietusse sehr... eigenartig vor sich hin starrte und allgemein nicht so aussah als sollte man sie gerade in irgendeiner Art und Weise ansprechen.
Was auch immer da los war... egal. Seine Schulter tat weh... "Verdammt... ich hab zwar keinen Bock auf die Frau aber...
Axel schaute zu Tess... die Ärztin war ihm suspekt... sie zerstörte den Mythos des netten Onkel Doktors vollkommen... aber vielleicht wusste sie irgendwas oder konnte irgendwas machen.
Langsam ging er auf sie zu, zog sich die Mütze zurecht. "Hey... Dr. Cutter... ich hoffe sie können mal kurz ein wenig Zeit entbehren."
Axel deutete auf Ryan der ziemlich mitgenommen wirkte.
"Der da braucht zwar aus medizinischer Sicht mehr Aufmerksamkeit, aber wenn ich noch ein paar Stunden länger mit meiner Schulter rumlaufen muss, so wie sie ist, dann brech ich mir nen Finger."
-
Legende
Robert, der sich in der letzten Zeit ein wenig in Ruhe bedeckt gehalten hatte bevor Andris irgendwelchen Blödsinn machte und auch nochmal ein wenig geschlafen hatte, auch wen ihm das einschlafen dieses mal nicht so leicht wie zuvor gefallen war, war gerade dabei sich ein paar Notizen zu machen, er war gerade dabei soetwas wie einen Evakuierungsplan auszuarbeiten. Er hatte soetwas zwar noch nie gemacht aber so hatte er etwas zu tun und konnte etwas beitragen. Als er damit ziemlich weit fortgeschritten war, stand er auf und ging zu Ian, da er ja der Anführer sein wollte und auch gewählt worden war, war es seine Sache da mitzureden. Hey Ian, in der letzten Zeit habe ich ein wenig an einem Plan herumgewerkelt und denke das ich nun so langsam soweit fertig bin, dass wir dieses mal einiges an Zeit sparen wenn wir uns daran machen diesen Ort zu verlassen, natürlich müssenm wir das noch mit den anderen Abstimmen und so weiter aber ich hoffe mal das es wir es umsetzen können. erklärte Robert und erklärte Ian dann seinen Plan den er ihm dabei zeigte.
Geändert von wusch (18.08.2012 um 08:49 Uhr)
-
Legende
"Was macht ihr denn Schönes?", fragte Clover fröhlich in die kleine Runde herein. "Clover! Wir möchten uns gerade nur beschäftigen und wollen gemeinsam mit Lèo ein Spielchen spielen!" Die Blicke richteten sich zu Riley. "Er soll entscheiden, was wir spielen!" "Was?", fragte sie sich, "Riley? Da bin ich aber gespannt! Ich hätte nicht gedacht, dass Riley gerne mit jüngeren Kindern spielt." "Also eigentlich...", dachte Riley laut, als er in die gespannten Gesichter seiner Mitmenschen schaute und sich daher keinen Rückzieher mehr erlauben konnte. "Wartet kurz!", bat er sie und ging kurz einen Rucksack holen, "vielleicht finden wir hier ja etwas... Pokerkarten oder ähnliches, dann können wir Mau-Mau und andere Sachen ja vielleicht mal spielen..." Er kramte im Rucksack herum, fand jedoch eher ungeeignete Dinge zum Spielen. Vor allem Dinge, die in der momentanen Situation nicht verwendbar waren. Er holte kurz einen USB-Gorilla heraus, um ihn zu betrachten. Nikis und Lèos Augen blitzten sofort neugierig auf, Clovers Gesicht zeigte eine amüsierte Reaktion auf das ganze. "Was? Sagt bloß, ihr wollt das hier haben...?" Die Antwort konnte Riley sich aber fast schon denken...
-
Ehrengarde
"Guck mal, dahinten!", flüsterte sie atemlos.
Ethan folgte Isas Blick und auch er sah Tess und Michail. Doch kaum war ein "Scheiße!" aus seinem Mund gekrochen, da stand plötzlich Ryan auf, den er vorher nicht gesehen hatte. Ryan, dem, wenn Ethan es richtig gehört hatte, zwei Finger abgebissen worden waren. Wahrscheinlich war das der Grund für die Waffe, die Angst, dass Ryan auch ein Zombie werden würde. Ethan tauschte einen beunruhigten Blick mit Isa aus, suchte nach ihrer Hand und drückte diese. "Dieser Ryan wird möglicherweise ein Zombie werden... er wurde gebissen. Die Waffe ist bestimmt nur zur Sicherheit. Ganz bestimmt."
In Wahrheit war sich Ethan da nicht so sicher, aber er sah Isa an, dass sie erst einmal Ruhe brauchen würde und wollte sie nicht aufwühlen. Und ja, auch wollte er sich selbst beruhigen. "Die Wissen schon, was sie tun. Komm, wir sollten uns endlich mal ein paar Stunden ausruhen. Nicht lange, nur etwas. Du hast sicher auch nicht viel mehr geschlafen als ich. Wenn wir nicht fit sind, werden wir der Gruppe nur zur Last fallen."
-
Ehrengarde
Den USB-Gorilla als Spielzeug zu verwenden war eine großartige Idee von Niki gewesen - Clover, Leo und Riley hatten eine Menge Spaß damit, ihn seine Arme wackeln zu lassen (was glücklicherweise auch "manuell" ging) und sich die absurdesten Gründe für die offensichtliche gute Laune des Gorillas zu überlegen, sich gegenseitig Geschichten vorzuspielen und ihn mit Álvaro bekannt zu machen.
Offenbar hatte Riley sich auch in Clover getäuscht - sie gab ihm gerade nicht einen Grund, zu vermuten, sie könne ihn nicht leiden - sie lachte bei seinen Geschichten genauso herzhaft wie bei denen der anderen und war auch sonst freundlich zu ihm. Riley war wohl doch nicht abstoßend oder eklig. Es war ein tolles Gefühl und die gesamte Situation hätte so schön sein können, wären da nur nicht die Zombies, die jedoch glücklicherweise momentan vergessen waren, die in der Heiterkeit am Feuer förmlich untergingen.
Auf einmal schlug die Müdigkeit über Riley hinweg - bisher hatte ihn das Adrenalin vor ihr bewahrt, sein Körper hatte im Rausch der Angst nicht zugelassen, dass er einschlief, doch nun, in dieser beinahe heimeligen Atmosphäre vor dem Feuer, war das nun nicht mehr nötig. Und so schlief Riley ein, halb auf Clover, halb auf Niki liegend, zum ersten Mal seit langer Zeit wieder mit einem Lächeln auf den Lippen.
Geändert von DSA-Zocker (16.08.2012 um 23:53 Uhr)
-
Ritter
Er wollte noch viel mehr antworten. Doch Ian beließ es dabei, das Gespräch in die Richtung weiterzuführen, in die Alistair es nun lenkte.
"Nein.", antwortete er dann nüchtern und fuhr ebenso trocken fort. Er wollte es vermeiden, zu viele Emotionen in die Erzählungen zu stecken. "Nach der Schule war ich mir nicht sicher, was ich machen sollte. Ich probierte mich in einem Kindergarten und es... es hat einfach gepasst. Ich war mir sicher, etwas in die Richtung machen zu wollen." Es fiel ihm schwer, sich nicht zu sehr hineinzusteigern.
"Ich war mit den Kindern im Feriencamp..." - er begann, etwas zu zittern. Das ist nur die Kälte. "Wir saßen am Lagerfeuer und ich war der Letzte. Ich habe Schreie gehört und bin ihnen gefolgt." Ians Herz klopfte immer schneller. "Da war dieser Typ. Vor... vor der kleinen Megan - mitten im Wald... es ist noch nichts passiert - zum Glück! Aber ich hatte diese Wut. Ich verstand nicht, wie man einem Kind... wie man überhaupt..." Du steigerst dich rein, Ian. "Ich bin zu ihm, habe ihn zu Boden gedrückt und entwaffnet. Hab' dem Mädchen gesagt, sie soll abhauen." Er ballte seine Fäuste zusammen. Die Erinnerungen? Die Wut? Der Selbsthass? "Ich nahm sein Messer und rammte es in seinen Bauch."
Ian legte seine Hände druckvoll auf seine Stirn und wischte sich die dicken Schweißperlen weg. "Dann bin ich aufgestanden und hab' dem... dem... Typen in seine Eier getreten. Immer und immer wieder! Ich sah von den Schlafhäusern aus, wie das Licht anging. Sie durften nicht da sein, bevor ich es erledigt hatte... dachte ich. Ich kniete mich neben ihn und schlug in sein beschissenes Gesicht. Ich... weiß nicht, wann er tot war. Ich machte einfach immer weiter. Ich sah nur diese hässliche Fratze vor mir - und... und wie sie das Kind ansah." Er atmete inzwischen laut und schnell.
"Das war vor mehr als drei Jahren." Es fühlte sich inzwischen so an, als würde er mit sich selbst reden. Es tat gut, auch wenn es schmerzte. "Ich kam natürlich ins Gefängnis." Er zuckte fast etwas zusammen und wühlte in seinem Rucksack herum, kramte dabei das sorgfältig gefaltete Papier mit Megans Zeichnung heraus, hielt sie sich vor das Gesicht in Richtung von Alistair. "Das hat die Kleine mir gemalt!"
Er drehte die Zeichnung etwas hin zu Alistair. " 'Das' - hat sie gesagt - 'das bin ich, Ian'!" Er zeigte mit einem zittrigen Finger auf die Karikatur eines Mädchens, die etwas mehr als ein Strichmännchen war und ein rosa Kleid sowie eine goldene Krone trug. Daneben stand in einer krakeligen Schrift Pinzesien Megan "Und das... das ist der böse Mann!" Er deutete auf eine schwammige geisterhafte Figur, die mit schwarzem Filzstift auf das Papier gepresst wurde. Seine Augen waren nass. Er spürte, wie heiße Tränen an seinen brennenden Wangen hinunterliefen. "Und das bist du!" Seine Finger fuhren noch auf dem Blatt zu einer Zeichnung von einem Männchen, das größer war, als alles andere und ein Cape trug. Daneben stand in der selben Kinderschrift supaheltd ian. Ian lächelte kurz blass. "Sie hat mich so angestrahlt, als sie mir das zeigte."
Wütend und irgendwie seltsam enttäuscht von sich selbst wischte er sich die Tränen aus den Augen. "Ich hoffe, sie hat jetzt noch jemanden, der auf sie aufpasst!"
-
Held
"Hab ich dir nicht gerade eben gesagt, du sollst mit den Entscheidungen die du triffst leben? Ändern, kannst du an ihnen sowieso nichts, aber du kannst sie aktzeptieren und wenn du es willst, danach besser machen. Du sollst die Dinge die du tust, nicht vergessen, das wäre falsch, aber du solltest sie auch nicht bereuen."
Alistair stieß sich von der Wand ab und betrachtete die anderen ihrer Gruppe.
"Hättest du den Kerl nicht umgebracht, hätte er die Kleine vielleicht irgendwann erwischt, oder ein anderes Kind, das in dem Moment keinen hätte, der zu Stelle gewesen wäre. Du musst von deinen Entscheidungen überzeugt sein, ansonsten sind es auch nicht die anderen, die dir folgen sollen."
Alistair seufzte.
"Das soll jedoch nicht heißen, du sollst Augen und Ohren vor der Meinung anderer versperren. Es ist nicht immer leicht, eigentlich ist es das so gut wie nie."
Dann legte der Ire ihm die rechte Hand auf die Schulter.
"Und mach dir keine Sorgen, sie hat sicher genauso gute Freunde wie es die Kleine hier hat."
Alistair schüttelte sic, zog die Nase hoch und drehte sich dann halb um, bereit wieder zurück zu gehen.
"Genug von dem Gefühlsgedusel, da werd ich noch ganz malle im Hirn. Wir haben andere Probleme, zum Beispiel den Kerl, der bei unserer Flucht gebissen wurde."
Immer noch saß der Mann bei der Ärztin, die mittlerweile hochgefahren war und den Russen mit der Waffe angekeift hatte, er solle den Schieprügel bloß wegstecken.
"Ihn zu erschießen ist vielleicht eine drastische Maßnahme, aber irgendwas müssen wir tun, jedoch sollten wir ihm die Entscheidung überlassen, ob er uns verlassen oder sterben will."
Geändert von Streicher (17.08.2012 um 07:43 Uhr)
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln