Kurz nachdem Isabelle sich hingesetzt und mit geschlossenen Augen gegen die kühle Wand gelehnt hatte, hörte sie Ethans Stimme.
"Wie geht es dir? Du siehst ziemlich erschöpft aus."
Sie öffnete langsam die Augen und sah, dass er sich neben sie gesetzt hatte. Isa lächelte warm und antwortete: "Ich bin in Ordnung. Einfach ein bisschen müde, aber unverletzt. Danke nochmal wegen vorhin", fügte sie hinzu. Aus ihrem Rucksack zog sie die Colaflasche, nun nur noch zu einem Viertel gefüllt, und nahm einen großen Schluck. Hoffentlich würden Zucker und Coffein dafür sorgen, dass sie etwas schneller wieder zu Kräften kam. Auch Ethan bot sie einen Schluck an. "Falls es dir nichts ausmacht, dass ich schon daraus getrunken habe", meinte sie augenzwinkernd.
Dann sagte sie einen Moment lang gar nichts und beobachtete das frisch entfachte Feuer. Kein Feuer, das gemütliche Kaminatmosphäre verbreitete und sicher keines, das man mit Stockbrot und Gitarrenmusik genoss. Aber es war warm genug, um ihr sogar hier in ihrer Ecke Wärme zu spenden und die hellen, lodernden Flammen verdrängten für einen Moment die Gedanken an bleiche, kalte Leichen, die sich biologischen Regeln widersetzten.
"Jedenfalls", murmelte Isa leise, "bin ich froh, bald aus diesem Drecksloch zu verschwinden." Bedeutungsvoll warf sie einen Blick auf die Leiter. "Ich würde echt gern wissen, was da oben auf uns wartet." Na gut, andererseits vielleicht auch nicht, aber schlimmer als die Kloake hier konnte es doch nicht sein, oder?
Plötzlich hatte sie eine Idee, begann in ihrem Rucksack zu kramen und zog nach einem Moment triumphierend einen Reiseführer heraus. Dieser enthielt, wenn sie sich recht erinnerte auch eine halbwegs vernünftige Karte von Sydney. Nach ein wenig herumblättern fand sie diese und breitete sie gut sichtbar vor sich und Ethan aus. Mit einem Stift markierte sie den Flughafen und suchte dann nach dem Sumpfgebiet. Es war zwar auf der Karte zu sehen, der Schrottplatz aber war nicht verzeichnet, also kritzelte Isa ein kleines Fragezeichen an die Stelle, wo sie ihn vermutete. Dann wandte sie sich an Ethan: "Vielleicht können wir hiermit ungefähr die Gegend einschätzen, wo wir jetzt sind."

[An die Spielleitung: Kann man anhand der vergangenen Zeit ungefähr bestimmen, wie weit man gereist ist? Dann würde Isa nämlich auf der Karte nach etwas dichter besiedelten Gegenden außerhalb des Sumpfgebietes in etwa diesem Abstand suchen.]