Seite 2 von 7 ErsteErste 123456 ... LetzteLetzte
Ergebnis 21 bis 40 von 133

Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 3 - Die Kanalisation unter Sydney

  1. #21
    Viel zu lange waren sie in diesen dunklen Schächten unterwegs gewesen. Hier unten gab es nichts, kein Essen, kein Tageslicht, nur stinkendes Brackwasser... und Gefahr überall. Die Zombies waren längst nicht so zahlreich wie beim Flughafen oder beim Schrottplatz, doch sie waren ihnen hier hilflos ausgeliefert. Ein Dutzend Zombies, die sich auf der anderen Seite einer Fensterscheibe oder eines Maschendrahtzaunes befanden, war längst nicht so beängstigend wie ein einzelner Zombie, der plötzlich nur einen halben Meter entfernt aus dem Wasser stieg.

    Dob hatte Glück, er befand sich nie in unmittelbarer Gefahr. Doch der Stress, die Kälte, der Hunger und der Gestank zehrten an seinen Nerven. Als sie schließlich das Ende des Schachtes erreichten, hatte er nur noch einen Gedanken: Raus aus dieser verdammten Kloake!
    An der Wand der kleinen Ausbuchtung führten eiserne Sprossen nach oben. Dob lief schnurstracks darauf zu und begann schon, nach oben zu klettern, als er zurückgehalten wurde.

    "Alter, komm wieder runter! Du hast keine Ahnung was da oben lauert!" Dani hatte bemerkt, was er vorhatte. Sie griff nach seinem Shirt, um ihn am Weiterklettern zu hindern.
    "Egal was da oben ist, es wird besser sein als hier unten! Und ich hab's langsam satt, dass mir Leute ständig auf meine verdammten Füße treten!"
    "Und wenn da oben zehn Zombies auf dich warten? Wenn du jetzt rauskletterst bist du der erste, auf den die sich stürzen. Und du bist viel zu schwach um dich zu wehren. Wir alle sind gerade zu schwach. Bleib hier und ruh dich erst einmal aus."

    Dob blickte Dani wütend an - er mochte es nicht, wenn ihm gesagt wurde, was er zu tun oder lassen hatte. Doch dann erkannte er, dass sie Recht hatte.
    "Ich sag dir, wenn wir uns gerade unter einem beschissenen Luxushotel mit Whirlpools, Minibars und Kühlschränken voller gottverdammter Delikatessen befinden, kannst du was erleben."
    Sie hatte Recht und er konnte das verdammt nochmal nicht leiden!

    Dob ließ von der Leiter ab und sah sich um. Da waren Schreibtische in der Ausbuchtung, an denen die Kanalarbeiter wohl... irgendwie gearbeitet hatten. Was machen Kanalarbeiter überhaupt?, wunderte sich Dob. Wahrscheinlich sowas Ähnliches wie ein Mechaniker, nur noch dreckiger, und anstatt coolem Dreck wie Motoröl waren es einfach nur Scheiße und Kotze, mit denen sie sich besudelten.
    Und anscheinend hatten sie auch irgendwie Schreibtischarbeit zu erledigen. Lustig. Der Job wirkte immer beschissener in Dobs Augen.

    Neben dem einen Schreibtisch war ein blauer Werkzeugkasten. Der würde bestimmt nützlich sein. Dob versuchte ihn zu öffnen, doch er war verschlossen. Dob rief in die Runde:
    "Hey, Dibs auf die Werkzeuge in dem Werkzeugkasten hier. Kann den irgendjemand knacken?"

    Um sich irgendwie nützlich zu machen, während er seinen Körper zu kräften kommen ließ, begann Dob die Schreibtische der Kanalarbeiter zu durchsuchen. Vielleicht hatten die ja ein paar TimTams in den Schubladen, oder sauberes Wasser.
    Die Pläne, die auf dem Schreibtisch rumlagen, sagten Dob nichts, also beachtete er sie nicht weiter.

  2. #22
    Dob musste nicht lange suchen bis er etwas zutage befördern konnte.
    Der Gestank eines verschimmelten Eiersandwiches war Zeuge genug dafür, dass der Schreibtisch schon mindestens 2 Tage nicht mehr berührt worden war, sein Besitzer aber mit Sicherheit an seine Rückkehr geglaubt hatte. Deutlich interessanter schienen da jedoch die gut verpackten Schokoriegel und 3 Bierdosen zu sein. Deren Haltbarkeitsdatum lag noch in weiter Ferne, fern genug, um die Frage zu erlauben, ob man da noch leben würde.


    Und dann hielt Dob einen kleinen Schlüssen in den Händen. Dreckig, abgenutzt und ölfleckig.

  3. #23
    Dani konnte Dob gerade noch davon abhalten, die wohl größte Dummheit seines bisherigen Lebens zu begehen, was sie aber nicht lange davon abhielt, über Kekoas Tod zu grübeln. Schon wieder war jemand gestorben, mit dem sie noch kurz vor der weiteren Flucht zu tun gehabt hatte. Erst Nikita, und jetzt Kekoa, der sie noch so hingebungsvoll verarztet hatte und ihr dabei so bildhaft vom Meer erzählt hatte. Er schien zwar nicht der Hellste gewesen zu sein, das hatte allerdings sein Charme mehr als wett gemacht, und für einen kurzen Moment hatte sie sogar den Schrottplatz um sich herum vergessen, als sie ihm zugehört hatte.
    Jetzt schlug die Realität wieder mit voller Wucht zu, als sie den gequälten und fast unmenschlich klingenden Schrei von Ryan hörte, bei dem es ihr eiskalt den Rücken hinunter gelaufen war. Sie hatte nicht mitbekommen, dass ihm zwei Finger fehlten, noch weniger, dass er gebissen worden war. Als sie in die Richtung blickte aus der der Schrei gekommen war, sah sie nur Michail auf ihn zugehen, während er die Hand an seine Pistole gelegt hatte. Michail.. Sie war ihm aus dem Weg gegangen, seit sie auf dem Schrottplatz Arm in Arm eine Runde geschlafen hatten. Sie hatte sich aufgeführt wie eine hysterische, dumme Tussi, und sie wollte lieber nicht wissen, was er jetzt von ihr hielt. Warum ihr das überhaupt so wichtig war, konnte sie sich nicht erklären. Als ob sie in dieser Situation sonst keine Probleme hatte, als das Bild das Michail von ihr haben könnte. Früher, in ihrem alten Leben, hätte sie einen großen Bogen um ihn gemacht, denn er schien all das zu verkörpern, was sie abgelehnt hatte. Er war impulsiv, hatte sich freiwillig für Dienst an der Waffe entschieden, denn sie konnte es sich nicht vorstellen, dass ihn jemand in diesen Job gezwungen haben könnte. Und doch...

  4. #24
    Das Gespräch gestern mit Isa hatte ihm gut getan. Ethan war weit davon weg, glücklich und zufrieden zu sein, aber nach dem Gespräch hatte er einen Teil seines Seelenfriedes wieder zurück gewonnen. Er hätte es vorher nie geglaubt, aber sich jemandem geöffnet zu haben, hatte ihm gut getan, er hatte seine Gedanken sortieren können und konnte sich anschließend auf einen viel akuteren schlimmen Umstand konzentrieren: Auf die Zombies.
    Zwar hatte er bei der überirdischen Flucht aus dem Schrottplatz nicht in erster Reihe gestanden und hatte so den Tod zweier Männer nicht verhindern können (und selbst hätte er ihnen geholfen: Wer konnte schon sagen, ob es etwas geändert hätte?), dafür half er in der Kanalisation so gut es ohne eine Waffe ging dabei, die Zombies von der Gruppe fern zu halten. Einmal tauchte einer direkt vor Isabelle auf, doch glücklicherweise konnte Ethan ihn Rechtzeitig wegstoßen, so dass der Zombie einem der Bewaffneten entgegen fiel, welcher diesen ausschalten konnte. Das Tackeln hatte Ethan also nicht verlernt, gut.

    Irgendwann dann kam die Gruppe ans Ende des Schachtes. Hier kreuzte ihr Tunnel einen anderen, es gab also drei offene Seite. Auf der Seite, die nicht in einen der Schachte mündete, fand die Gruppe eine Art Obdachlosenlager und, viel wichtiger, einen Ausgang. Man entschied sich zuerst aus zu Ruhen, bevor man sich an den Aufstieg machte, denn schließlich konnte keiner Wissen, was auf der anderen Seite des Kanaldeckels lauerte.
    Auch Ethan gönnte sich ein wenig Ruhe. Auch Isa hatte sich bereits eine Ecke gesucht und sich an die Wand gelehnt hingesetzt. Sie sah mehr als erschöpft aus, daher entschied Ethan sich zu ihr zu setzen.
    "Wie geht es dir? Du siehst ziemlich erschöpft aus."

  5. #25
    Kurz nachdem Isabelle sich hingesetzt und mit geschlossenen Augen gegen die kühle Wand gelehnt hatte, hörte sie Ethans Stimme.
    "Wie geht es dir? Du siehst ziemlich erschöpft aus."
    Sie öffnete langsam die Augen und sah, dass er sich neben sie gesetzt hatte. Isa lächelte warm und antwortete: "Ich bin in Ordnung. Einfach ein bisschen müde, aber unverletzt. Danke nochmal wegen vorhin", fügte sie hinzu. Aus ihrem Rucksack zog sie die Colaflasche, nun nur noch zu einem Viertel gefüllt, und nahm einen großen Schluck. Hoffentlich würden Zucker und Coffein dafür sorgen, dass sie etwas schneller wieder zu Kräften kam. Auch Ethan bot sie einen Schluck an. "Falls es dir nichts ausmacht, dass ich schon daraus getrunken habe", meinte sie augenzwinkernd.
    Dann sagte sie einen Moment lang gar nichts und beobachtete das frisch entfachte Feuer. Kein Feuer, das gemütliche Kaminatmosphäre verbreitete und sicher keines, das man mit Stockbrot und Gitarrenmusik genoss. Aber es war warm genug, um ihr sogar hier in ihrer Ecke Wärme zu spenden und die hellen, lodernden Flammen verdrängten für einen Moment die Gedanken an bleiche, kalte Leichen, die sich biologischen Regeln widersetzten.
    "Jedenfalls", murmelte Isa leise, "bin ich froh, bald aus diesem Drecksloch zu verschwinden." Bedeutungsvoll warf sie einen Blick auf die Leiter. "Ich würde echt gern wissen, was da oben auf uns wartet." Na gut, andererseits vielleicht auch nicht, aber schlimmer als die Kloake hier konnte es doch nicht sein, oder?
    Plötzlich hatte sie eine Idee, begann in ihrem Rucksack zu kramen und zog nach einem Moment triumphierend einen Reiseführer heraus. Dieser enthielt, wenn sie sich recht erinnerte auch eine halbwegs vernünftige Karte von Sydney. Nach ein wenig herumblättern fand sie diese und breitete sie gut sichtbar vor sich und Ethan aus. Mit einem Stift markierte sie den Flughafen und suchte dann nach dem Sumpfgebiet. Es war zwar auf der Karte zu sehen, der Schrottplatz aber war nicht verzeichnet, also kritzelte Isa ein kleines Fragezeichen an die Stelle, wo sie ihn vermutete. Dann wandte sie sich an Ethan: "Vielleicht können wir hiermit ungefähr die Gegend einschätzen, wo wir jetzt sind."

    [An die Spielleitung: Kann man anhand der vergangenen Zeit ungefähr bestimmen, wie weit man gereist ist? Dann würde Isa nämlich auf der Karte nach etwas dichter besiedelten Gegenden außerhalb des Sumpfgebietes in etwa diesem Abstand suchen.]

  6. #26
    Nachdem er angekündigt hatte was er tun wollte, ruhte sich Fawyer etwas aus. Er besorgte sich eine einigermaßen saubere Decke von den kläglichen Resten des Obdachlosen-“Lagers“ und versuchte zu schlafen. Selbst einige wenige Stunden würden ihm gut tun, so dachte er. Es war nicht leicht, in dieser kalten, aber dennoch sehr feuchten Luft. Die gelegentlichen Klagerufe aus dem Inneren der Kanalisation machten es auch kaum besser, doch irgendwie, schaffte es Fawyer dann doch.

    Zitat Zitat
    Es war ein heller Tag gewesen, er hatte sich gefreut, dass er wieder mit seinen Eltern zu Hause war. Er war gerade einmal seit ein paar Wochen in der Schule und hatte sich immer noch nicht ganz daran gewöhnt.

    Doch heute war etwas anders. Mama und Papa stritten sich, und sie redeten von jemand anderem. Einem gewissen … „Fawyer“ … dann verließ Papa das Haus, aber irgendwas stimmte nicht. Mama war so, so aufgeregt. Sie nahm ihn mit in ihr Zimmer und … und er sollte sich verstecken… und dann kam Papa, aber er war anders. Er konnte nicht alles sehen, er war unter dem Bett, hielt seinen Atem an. Dann … Mama schrie auf, und – ein Knall, ein Schuss. Sie gab keinen laut von sich und …lag auf dem Boden. Dann wieder ein Schuss, und Papa war auf dem Boden. Alles war
    rot. Rot. Rot. Tod.
    Fawyer wachte mit einem jähen Schrei auf. Manche Dinge kann man wohl nicht vergessen, und warum jetzt?
    Seine Uhr zeigte ihm, dass er kaum länger als eine halbe Stunde geschlafen hatte. Shit.

    Er stand wieder auf. Aus Schlafen würde so schnell nichts mehr werden. Er rieb sich die Augen und sah sich genauer um. Wenn er schon kein Auge zu brachte, könnte er die Zeit anderweitig nutzen.
    Aus ihrem jetzigen Standort gab es drei Ausgänge, alle drei müssen kontrolliert werden. Also mindestens drei Personen, die kämpfen müssen. Fawyer schätzte, dass sie wohl fünf bis sechs Leute brauchen würden, wenn man nicht anders gegen die Zombies vorgehen könnte. Die Gänge verbarrikadieren, Fallen bauen, solches Zeug. Daren würde wohl auch liegen, wie viele Kämpfer heute starben.
    Aber er hatte kaum händisches Geschick, das mussten andere tun.

    Fawyer ging zu Ian, dem „Anführer“ Dieser war gerade damit beschäftigt dem kleinen Asiaten, (Japaner, Chinese? Fawyer konnte es nicht sagen) zu helfen.

    „Hey, Boss.“ Die Ironie im letzten Wort konnte man deutlich spüren. „Wenn du fertig bist, Babysitter zu spielen können wir vielleicht mal über unser Überleben reden, nur ein Vorschlag.“

    Ian verabschiedete sich kurz von dem kleinen, nicht ohne Fawyer einen entsprechenden Blick für seine Bemerkung zu geben.

    „Diesmal werden wir wohl deutlich mehr Leute brauchen die eine Waffe halten können. Ich melde mich schon mal dafür, nur damit das klar ist. Die Enge bedeutet, dass weniger Zombies gleichzeitig durchkommen, aber vielleicht wird das auch für uns ein Problem. Kein Spielraum für einen Fehltritt."
    Er war einen Stein ins Kanalwasser, zur Demonstration. Irgendwas im Wasser schien brodeln,doch es war gleich wieder still. Der Stein schmeckte ihnen wohl nicht.

    "Falls sich nicht genug Kämpfende auftreiben lassen, könnten wir auch kreativ werden. Die Gänge da sind eng genug, dass ein paar einfache Barrikaden Wunder wirken könnten. Fallen oder der gleichen sogar noch besser.

    Wir haben noch Zeit, und Ruhe ist wichtig, aber wirklich lange warten können wir auch nicht, außer jemand hier steht auf Untot sein.“

    Geändert von Mivey (16.08.2012 um 18:02 Uhr)

  7. #27
    Andris war kurz davor sitzend einzudösen, als eine kleine Erschütterung ihn aufschreckte. So ein Pappstapel war, ähnlich wie der alte Mann selbst, nicht sonderlich stabil und er musste sich am Rand festhalten, um nicht herunterzufallen. Durch die Störung seines Ruhens schon mehr erbost als verwirrt, sah er zur Seite. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen und sein Zorn vergrößerte sich, als er sah, was ihn fast herunter geworfen hätte. Sie alle waren durch einen Sumpf und eine Kanalisation marschiert, haben die letzten Tage in Stress und ohne moderne Hygiene verbracht, sahen dementsprechend also etwas mitgenommen aus. So auch jede Existenz auf der anderen Seite des kleinen Mädchens.

    Aber all der Dreck auf dem Anzug und das fast verschwundene Gel in den Haaren konnten nicht darüber hinweg täuschen, was er hinter der Fassade eines Menschen war. Andris erkannte ihn, hatte genug von ihnen gesehen. Die Adern an seinen Händen vergrößerten sich, als er die Pappe zusammenquetschte. Die Gruppe, wie auch der Stress waren groß, deshalb hatte er diesen Mann nicht besonders beachtet, aber jetzt sah er es ganz deutlich. Einen Platz neben ihm saß neben der arglosen Leo ein... Geisteswissenschaftler. Eine akademische Missgestalt, die dachte, dass sie besser war als Andere; die das Kapital der kleineren Leute frisst; die Leuten mit weniger Geld melkenden Berufen die Frauen wegnahm und die offenbar zu reges Interesse an kleinen Kindern hatte.

    Die bloße Präsenz des Mannes war schon genug, um Andris zu beunruhigen. Er hatte eine positive Ausstrahlung und ein großartiges Charisma - wie der Mann, der Andris Familie verfaulte Aktien verkauft hat und die Männer die ihn kündigten, aus Wohnungen schmissen und die Männer die ihm alle Frauen wegnahmen, die er liebte. Wenn der erste Eindruck den ehemaligen Ingenieur in Alarmbereitschaft versetzte, so ließen seine Worte die Hunde los. "...wollen wir vielleicht etwas Spielen um uns von den ganzen Dingen abzulenken die in den letzten beiden Tagen passiert sind?"

    "Finger weg von dem Mädchen, Sie Ferkel!!" rief Andris krächzend und sprang auf. Um seine Stimme stand es nicht mehr sehr gut, aber man konnte seinen Ruf doch gut genug verstehen, wenn man ihn hören wollte. Leider stand es um seine körperliche Konstitution nicht sehr gut. Der Kerl im Anzug sah zwar nicht besonders stark aus, aber Kerle im Anzug hatte gerne mal Elektroschocker oder Pistolen einstecken. Der alte Mann machte sich auf das Schlimmste gefasst und versuche nach links und rechts zu schauen, in der Hoffnung, helfende Blicke erhaschen zu können, während er die Fäuste hob um eventuell zeigen zu können, was das alte Eisen so konnte.

    Geändert von Karl (16.08.2012 um 18:49 Uhr)

  8. #28
    Niki starrte hoch zum Deckel und rieb sich seine schmerzende Hüfte. Von hinten tippte ihn Ian an: "Hey, Niki!", sagte er lächelnd, "Du warst echt verdammt tapfer da draußen." Niki wurde sofort warm ums Herz und er ließ sich von ihm sofort beim Aufstehen helfen. "Geht's dir gut?", fragte ihn Ian, der dann sofort den Kopf leicht schüttelte, "Ich meine... tut dir was weh?" Zügig teilte er ihm noch mit: "Wir sollten vorsichtig sein. Am besten ist, wenn wir erst mal eng bei der Gruppe bleiben und uns gemeinsam Gedanken machen." Niki kratzte sich mit der linken Hand am Hinterkopf und lächelte mit einem besorgtem Gesicht. Obwohl Ian ihm ein beruhigendes Gefühl gab, wurde er dennoch nach wenigen Sekunden etwas nervös bei seiner Anwesenheit. Schlagartig meinte Ian jedoch: "Hier!" und bot ihm eine Dose Rubicon Mango an. "Du bist so viel gerannt - da solltest du erst mal was trinken. Und das hier ist viel besser, als das komische Schrottplatzwasser!" Niki streckte langsam die Hand aus und nahm sich den Fruchtsaft aus seiner Hand: "D-dankesch-schön..." "Magst du das nicht?", fragte ihn Ian, als er Nikis nervöses Gesicht sah. "N-nein, nein! Ich trinke das sehr oft bei der Arbeit, zumindest den Litschi-Saft... Wir, äh... verkaufen das nämlich dort auch, zumindest als, ähm... Zutat." Niki holte einmal tief Luft und lächelte ihn an: "Mir ist es gerade nur kurz kalt den Rücken runtergelaufen und ich, ähm... hätte jetzt nicht erwartet, dass ich das überreicht bekomme. Vielen Dank!" Ohne zu Zögern versuchte Niki gleich die Dose zu öffnen. "Niki? Kriegst du das etwa nicht au-"

    Plötzlich überraschte sie Riley von der Seite. Niki blickte ihn überrascht an und ließ vor lauter Verwunderung fast die Dose fallen. "Riley?!", dachte er laut, positiv überrascht. "Niki! Du lebst ja! Ich habe dich noch gar nicht gesehen, wo warst du denn? Wie konnten wir uns nur seit wir in D52 waren übersehen? Wie geht es dir? Oh Gott, ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist!" Nikis Gesicht verzog eine traurige Miene und Niki lehnte seinen Kopf gegen Rileys Schulter. "R-R-Riley... i-ich..." Er unterbrach kurz. Seine Stimmenlage erhöhte sich und eine Träne lief ihm die Wange runter. "Ich dachte, d-du wärst t-tot... i-ich habe die ganze Zeit nach deinem Gesicht Ausschau gehalten, als diese Z-Zombies da waren, aus Angst, d-du würdest mittlerweile unter ihnen weilen...", teilte er ihm mit und holte einmal Luft, "...ich hatte mich so allein gefühlt. Bei der Flucht aus der Halle konnte ich mich nur von einer fremden Gruppe mitreißen lassen, i-ich war fast paralysiert. Als wir vom Schrottplatz geflohen sind, h-hatte ich f-fast schon den Gedanken, es wäre nicht w-weiter schlimm, wenn ich jetzt d-dabei umkommen würde..." "Was? Jetzt sag doch nicht sowas!", reagierte Riley auf diese Aussage, "Von sowas lasse ich mich erstens doch nicht unterkriegen und zweitens ist dein Leben es immer wert, nicht einfach so verschwendet zu werden!" "T-tut mir Leid, es war nur..." Niki trat einen Schritt zurück und bemerkte, dass Ian bereits woanders hingegangen ist. "Eh... w-willst du einen Schluck Mangosaft?" Er zeigte die Dose Richtung Riley. "Ich habe nicht so wirklich Durst und soweit ich weiß, magst du doch Mango..." "Nun ja... nicht, dass ich etwas dagegen hätte, aber solltest du das nicht lieber selbst trinken?" "Um ehrlich zu sein... von Rubicon hatte ich bisher nur mit deren Tetra-Paks zu tun und... ich... kriege die Dose nicht auf..."

  9. #29
    "Sie haben Recht!", sprach Ian zu Fawyer. "Zu lange sollten wir auf keinen Fall warten. Aber es sollten sich mindestens diejenigen ausruhen können, die auf dem Schrottplatz nicht dazu gekommen sind oder sich sonst in irgendeiner Weise zu schwach für die Flucht sind. Außerdem..." - er sah sich um - "... müssen wir in jedem Fall herausfinden, wo wir hier rauskommen. Jemand sollte sich die Pläne angucken." Erneut blickte Ian umher. Er sah Alistair bei Clover. Die beiden blickten zu Ryan, Tess und Michail. Er beobachtete diese Szene argwöhnisch. "Hören Sie.... Fawyer, oder? Ich weiß nicht, wie man jemandem danken soll, der sich bereiterklärt, für die Gruppe ein Risiko einzugehen." Er machte sich wieder an seinem Rucksack zu schaffen. Dieser Typ schien hin und wieder etwas arrogant, aber er würde eben auch etwas Großes für Ian und die anderen tun. "Aber alles, was ich Ihnen anbieten kann, ist etwas vernünftiges zu trinken und ein ehrliches 'Dankeschön'!" Er drückte dem Mann eine weitere Dose Rubicon Mango in die Hand. "Ich schau' mal nach den anderen und überlege, wer sich am besten die Pläne anguckt."

    So verließ er Fawyer und trat von hinten an Clover und den Iren heran. "Meinst du, ich sollte was tun?", hörte er Alistair fragen, dabei in die Rictung von Michail blickend. "Ja! Ich denke, das solltest du!", erwiderte die rothaarige Schönheit zügig und nickte zur Bestätigung sanft. "Ja - ich denke, dass Sie da durchaus gebraucht werden könnten!", fügte Ian hinzu. "Auch, wenn meine Meinung Sie nicht interessiert."

    Und wieder zog er eine Dose aus dem Rucksack, um sie Clover mit einem warmen Lächeln zu reichen. "Der Geschmack ist so fruchtig und intensiv - der wird dir etwas dabei helfen, den Gestank hier unten zu vergessen." Für einen Moment grinste er. Er stellte sich vor, wie diese Szene als Werbespot im Fernsehen laufen würde. Der Raum füllte sich urplötzlich mit bunten Farben, Zombies traten aus den Ecken der Räume und fingen an, zu tanzen. Alle tranken gemeinsam aus den Dosen und am Ende ploppte eine Dose mit blauweißem, sich bewegendem Hintergrund ins Bild und eine radiotaugliche Stimme sagte: "Rubicon Mango! Egal wann - egal wo!" Doch so war es nicht.

    Ian drehte sich noch einmal zum Iren. "Wenn Sie dann Zeit haben, würde ich gerne einen Moment mit Ihnen reden. Ich bitte Sie jedenfalls darum!"

    Geändert von MeTa (16.08.2012 um 18:57 Uhr)

  10. #30
    "Mach einfach den Kopf aus... kannst du doch so gut."
    Helena schmunzelte bei dem Satz und sie konnte auch sehen, wie der hungernde Blick Axels sich auflockerte. Zumindest verstand er noch Spaß. Etwas... was Helena sich abringen musste.
    Auch wenn der Ausdruck des Cops sich schnell wieder veränderte und er so hungrig aussah wie noch wenige Sekunden zuvor.
    "Ist grad leider leichter gesagt als getan."
    "Hätte nicht gedacht, dass so ein Satz aus deinem Mund kommt."
    "Ist halt gerade schwer ein Loch zu buddeln oder an Zuckerwatte zu denken."
    "Und an die anderen Dinge auch?"
    "..."

    Gerade als sie Axel einen sanften Kuss aufdrücken wollte, knurrte Helenas Magen, vielleicht sogar noch einen Tacken lauter als Axels. "Mmh. Anscheinend geht es mir nicht erheblich besser." Sie liess ihren Blick schweifen. Das kleine Mädchen ass gerade etwas aus einer kleinen Lunchbox, und ein paar andere aus der Gruppe hatten sich um eine Raviolidose versammelt. Helena hat seit der Flucht aus dem Flughafen nichts mehr gegessen. Ihre letzte Wasserflasche hatte sie mit Machete zu den anderen aus D53 gegeben...Machete. Der arme, kleine Machete. Tränen stiegen in Helenas Augen auf. Schnell schloss sie ihre Augen und vergrub ihr Gesicht in Axels Armen "Wir kennen hier kaum jemanden, oder?" "Naja, jeder kümmert sich um sich selber oder die drei Leute, die er kennt. Machst du doch auch. Du redest nur mit mir." Helena schwieg. Sie war bereits eingeschlafen.

    Geändert von BIT (17.08.2012 um 11:10 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  11. #31
    Ryan schien jetzt erst in die Realität zurückzukommen. Sein Puls raste als würde er immer noch irgendwo auf dem Schlachtfeld stehen. Er stand unter Schock. Die Blässe, der Schweiß, das Zittern... Ein kurzer Blick auf seine Hand, an der sie den Druckverband platzierte – dann füllte ein Schrei, der ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ den Schacht.

    Kurzentschlossen packte Tess den Mann heftig an den Schultern und drückte ihn zu Boden.Ryan? Ryan!Er zitterte unkontrolliert. Vor Kälte, vor Schmerzen? Solange er nicht ansprechbar war, war das nicht sicher. Sie zog das zitternde Bündel auf ein Stück Pappe. Dann lagerte sie seine Beine ein wenig höher und packte ihm die Handschellen an die Füße und nahm zwei der improvisierten Verbandstücke aus festem Baumwollstoff. Damit fesselte sie seine Hände straff hinter den Rücken – dann verband sie sie fest mit den Handschellen an den Füßen. Knebeln würde sie ihn nicht – er bekam so schon fast kaum Luft. Aber vielleicht sollte sie die andren...

    Ihr Magen knurrte und wand sich in ihr als würde er sich grade bereit machen auszuziehen und ihr aus der Kehle zu hüpfen. Warum um alles in der Welt hab ich den ganzen Futterkram an die Leute in D53 durchgereicht? Seit wann bin ich so bescheuert? In das Geräusch mischte sich leises Geplauder, dann schwere Schritte direkt hinter ihr. Eine Klacken.

    Sie drehte sich um uns blickte auf die Mündung von Michails Pistole.

    „Pack sofort die Waffe weg, Michail. Sofort.“ Aus den Scheißschächten – im wahrsten Sinne des Wortes – war sie in eine noch viel größere Scheiße reingetreten. Und die hatte das Gesicht des Russen. „Ich mag vielleicht kein besonders guter Mensch sein, aber ich bin auf jeden Fall kein schlechter Arzt. Und du bist weißgott kein schlechter Sicherheitsmann. Aber Ryan ist nicht der Feind. Hör mir zu Michail - die Massen der Untoten zu beseitigen liegt ausserhalb unserer Macht. Eventuell hat die Nationalgarde ja bereits einen Plan – chemische Kampfstoffe, die auf die Nerven abziehlen, Brandbomben. Eventuell handelte es sich bei dem Zollwut-Erreger ja um einen biologischen Kampfstoff der in diesem Krieg eingesetzt wird. Aber dann muss irgendwer ein Gegenmittel haben. Ausserdem wurde erst kürzlich herausgefunden das es Völker im peruanischen Amazonasgebiet gibt die völlig resistent gegen Tollwut sind. Es ist nur eine Frage der Zeit bis wir ein Gegenmittel zur Impfung haben. Ryans Leben kann gerettet werden und er ist einer von uns solange sein Gehirn intakt ist. Die letzten Worte kamen nur gekrächzt heraus. Ryan war immer noch nicht anssprechbar. Sie hatte schlichtweg keine Ahnung in welchem Zustand sein Gehirn war.

    Sie blickte in die blaugrauen Augen – emotionslos wie alles an ihm (Michail) – und erkannte in diesem Moment das er genau die Art von Kämpfer war, der sie sein wollte. Keine moralischen Kompromisse, wenn es darum ging etwas zu bekämpfen und zu siegen. Wer dich zurückhält, wird zurückgelassen. Was für ein echt kranker Scheiß das ganze war. Mein Leben in den Dienst der Menschlichkeit zu stellen. Jeden Menschen gleich und mit Ehrfurcht zu behandeln, auf meine Ehre. Scheiße nochmal, meine Ehre. Und wenn es das letzte ist, was ich tue.

    Noch ein weiteres Teil in ihr rückte zurecht, als sie sich entschloss dass es neben ihrem eigenen Leben etwas gab, das sie verteidigen und beschützen würde. Ihr Stimme trifte vor Zynismus, als sie weitergiftete: "Na los, erschieß ihn doch. Und dann erschieß uns gleich alle, wenn du so so an deinem egoistischen Scheißarsch hängst und wir nur Ballast sind, du waffenfixierter Vollidiot. Aber es wird weder dir noch sonstwem einen Vorteil bringen, kapiert? Ich bin sein Arzt und übernehme die volle Verantwortung. Wenn wir hier abziehen werde ich ihn tragen. Und das ist meine Entscheidung. Ich lasse mir von dir Dreckskerl in diesem Scheiß Rattenloch nicht meinen Patienten erschießen. Und jetzt nimm die Waffe aus meiner Richtung •••••••, sonst...“ Sein Blick sagte klar wie sehr ihn das interessierte "sonst was, würdest du mich noch mehr anschreien?",„verfluchter Dreckskerl!“ Mit einem Aufschrei sprang sie auf und versuchte Michails Waffenarm beiseite zu drücken um Ryan aus seiner Schusslinie zu bekommen.

    Geändert von Viviane (17.08.2012 um 05:03 Uhr)

  12. #32
    "Um ehrlich zu sein... von Rubicon hatte ich bisher nur mit deren Tetra-Paks zu tun und... ich... kriege die Dose nicht auf..."

    Riley musste schmunzeln - Niki war zwar durchaus geschickt, was das Kellnern anging, aber wenn ihn irgendetwas neues erwartete, kam es häufig vor, dass er zwei linke Hände zu haben schien. Mit einem schnellen Handgriff öffnete er die Dose und reichte sie Niki.

    "So, das hätten wir. Trink du erstmal und wenn dann noch was übrig ist, nehm ich vielleicht auch noch nen Schluck."
    "Danke", antwortete Niki und führte die Dose zum Mund. Dann, als ob er es bisher noch nicht gemerkt hatte, begann er plötzlich ein wenig zu zittern und begann erneut zu sprechen: "M...mir ist ... mir ist kalt."

    Auch Riley spürte, wie die Kälte langsam durch seine Gliedmaßen kroch, an den Füßen startete und sich über die Beine hinweg einen Weg nach oben suchte. Hier in der Kanalisation schien es deutlich kälter zu sein, als noch auf dem Schrottplatz - und dass er von der Flucht völlig verschwitzt war, machte es nicht besser. Er sah sich ein wenig um und entdeckte, dass Clover und Alistair ein Feuer entfacht hatten, zwar nicht besonders groß und heimelig, aber es würde doch Wärme geben und so deutete er auf die Flammen und sagte: "Niki, schau mal, Clover und Alistair haben ein Feuer gemacht. Vielleicht können wir uns da ja hinsetzen."

    Er war sich zwar sicher, dass zumindest Clover ihn nicht mochte, war sie doch beide Male, als sie bisher miteinander zu tun gehabt hatten, recht schnell wieder vor ihm geflohen, aber das Feuer war warm und verlockend. Und so gingen die beiden zum Feuer, setzten sich dazu und genossen die Wärme.

    "Finger weg von dem Mädchen, Sie Ferkel!!"

    Riley sprang auf - war Leo in Gefahr? Er stürmte los. Ihr durfte nichts passieren. Nicht ihr, der kleinen Leo, die ihm, als es ihm am schlechtesten gegangen war geholfen hatte und nett und freundlich zu ihm gewesen war.

    Geändert von DSA-Zocker (16.08.2012 um 19:51 Uhr)

  13. #33
    "Finger weg von dem Mädchen, Sie Ferkel!!"

    Andris Reaktion erwischte Robert kalt da er dachte das der alte Osteuropäer gerade eingeschlafen war und wie er dort nun stand, bereit sich mit Robert zu prügeln, er selbst verstand nicht was diese extreme Reaktion in dem alten Mann ausgelöst hatte aber hatte nicht vor sich jetzt zu prügeln, auch wenn der alte so aussah als ob er selbst, Robert, ihn überwältigen könnte wenn es darauf ankam, nicht vor dem Mädchen und die Stimmung war hier auch so schon angespannt genug ohne das sie sich schlugen. Bleiben sie doch ganz ruhig, begann Robert und die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Ich will doch nur das Mädchen ein wenig von dieser ganzen Scheiße ablenken die in den letzten Tagen geschehen ist, schauen sie sich doch das Mädchen an, sie sieht schlimmer aus als wir beide uns zusammen fühlen, und das was sie hier veranstalten macht es nicht besser. Nachdem er dies geantwortet hatte, stand er, das Kartenspiel noch in der rechten, auf um ordentlich mit Andris reden zu können.
    Robert seufzte und redete dann weiterIch weiß nicht was sie über mich denken aber ich will hier lediglich helfen und es wird uns nicht helfen wenn wir beiden uns streiten, weder für Leo, für sie, für mich noch für sonstwen. erklären sie mir doch erstmal was genau sie so an mir reizt, vielleicht können wir es so klären. versuchte er es diplomatisch.

    Geändert von wusch (16.08.2012 um 20:40 Uhr)

  14. #34
    Im Nachhinein war Ellen erstaunt, dass sie tatsächlich so lange durchgehalten hatte. Stundenlang war sie mit den anderen durch die düsteren, engen Kanäle geirrt.

    Noch schlimmer als der Gestank - ein umgebundenes feuchtes Tuch (Wasser aus der Flasche, Gott sei Dank - nicht die Dreckbrühe) hatte dagegen einigermaßen geholfen - war das flackernde Zwielicht gewesen. Die träge dahinfließende Flüssigkeit spiegelte das Licht ihrer Taschenlampen und die von weit oben aus den Abflüssen hereinscheinenden Sonnenstrahlen bei weitem nicht so gut wie Wasser, aber eben doch gut genug um einen ständigen, unsteten Widerschein an die Tunnelwände zu werfen. Alles schien in beständiger, subtiler Bewegung, und mehr als einmal hätten sie es deswegen die Bewegungen eines Zombies dicht unter der Oberfläche fast zu spät bemerkt.

    Noch schlimmer als das... nein, sie erlaubte sich nicht daran zu denken. [Disziplin - wage es ja nicht, dran zu denken. Da, hilf deinem Nebenmann auf, stütz ihn bis er sich wieder fängt. Willenskraft und Disziplin, damit kennst du dich doch aus.] Oh, und es funktionierte - solange zumindest, bis sie durch einen letzten Tunneleingang taumelten, und sich unversehens in einem wesentlich größeren Raum wiederfanden. Sackgasse. Endstation. Vorerst zumindest.

    Was ihr unterwegs schon klar geworden war, traf sie jetzt dennoch wie ein Schock - ja, sie hatten schon wieder Leute verloren. [Es waren schon wieder Leute gestorben, von diesen Dingern zu Boden gerissen und zerfetzt worden... ]

    Mühsam beherrscht taumelte sie ein Stück von den anderen Weg, und hatte noch genug Selbstbeherrschung übrig um sich vom Kanal wegzubewegen, sich eine stabile Wand zu suchen, gegen die sie sich stützen konnte, bevor sie den Gedanken zu Ende dachte.

    [... zerfetzt worden wie der arme Kerl, dessen braungebrannte Beine dort unten im dämmrigen Zwielicht sanft in der grünlichen Brühe an uns vorbeigeschwappt waren, während wir noch dem Krach von oben lauschten und verzweifelt hofften, dass doch noch jemand es herunter schaffte.]

    Würgend stützte sie sich mit einer Hand an der Wand ab, die andere auf ihrem Knie, während ihr Leib verzweifelt versuchte, sich dieses Wissens wie einer verdorbenen Mahlzeit zu erledigen. Nichts als bittere Galle kam ihr über die Lippen, während ein kleiner Teil von ihr ihr beruhigend zusprach. [Gut gemacht, sehr gut - braves Mädchen, war doch gar nicht so schwer. Du kannst Befehle befolgen, wenn du nur willst... nur weiter so, dann kommst du tatsächlich lebend hier raus.]

    Als sich Ellen nach einigen Minuten wieder soweit gefangen hatte, dass wenigstens ihr Magen aufhörte zu rebellieren, richtete sie sich wieder auf, und fischte ihre Wasserflasche aus dem Rucksack, um mit einem kleinen Schluck den bitteren Geschmack aus dem Mund zu spülen. [Wenigstens hab ich mich nicht vollgekotzt...] Sie strich die Haare zurück und sah sich nach den anderen um, die sich in dem größeren Raum verteilt hatten.

    In einer schummrigen Ecke konnte sie Tess erkennen, die sich anscheinend gerade mit jemandem - der mit dem Rücken zu Ellen stand - über einen am Boden Liegenden zu unterhalten schien [Ihr ... Patient? Ist jemand zusammengeklappt? Sie ist Ärztin, sie kümmert sich um ihn].

    Da, plötzlich aus der anderen Richtung: "Finger weg von dem Mädchen, Sie Ferkel!!" [Was zum...?] Sie setzte sich in Bewegung.

  15. #35
    Clover merkte, dass sich endlich wieder Wärme in ihr ausbreitete - sowohl weil sie nicht mehr diese deprimierende Einsamkeit spürte, als auch wegen dem Feuer und dem Pullover, den sie von Alistair bekommen hatte. Dieser war sauber und hätte wahrscheinlich sogar noch nach Waschmittel geduftet, wenn der Gestank der Kanalisation das nicht sofort geschluckt hätte. Er fühlte sich sehr bequem an, und dass ihr die Ärmel viel zu lang waren, und ihr der Pulli fast bis zu den Knien reichte, trug eigentlich nur noch mehr zum Wohlbefinden bei.
    Erneut bedankte sie sich bei dem Iren, und als er begann von Irland zu sprechen, war sie tatsächlich interessiert, was Alistair zu sagen hatte... wäre er dazu gekommen. "Meinst du, ich sollte was tun?", fragte Alistair, als er mit seinem Blick zu dem Flughafen-Kerl deutete. Clover sah eine Waffe und nickte. "Ja! Ich denke, das solltest du!" Es überraschte sie, dass sie nicht schockierter darüber war, dass hier schon wieder eine Situation zu eskalieren drohte, aber aus irgendeinem Grund fühlte sie sich momentan, als gäbe es gar keinen Grund zur Sorge.
    "Ja - ich denke, dass Sie da durchaus gebraucht werden könnten!", sagte plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Ian war gekommen und während Tess, die Ärztin, die Situation um den Verletzten offenbar zu lösen versuchte, kramte er eine Dose aus seinem Rucksack hervor. "Der Geschmack ist so fruchtig und intensiv - der wird dir etwas dabei helfen, den Gestank hier unten zu vergessen." Ian grinste und Clover musste unweigerlich auch sofort grinsen, obwohl sie den werbenden Unterton gar nicht so recht wahr nahm. Sie griff nach der Dose und beäugte sie neugierig. Rubicon Mango. "Vielen lieben Dank.", sagte sie noch, aber sie merkte bei Ians Frage an Alistair, dass sich die Stimmung ein wenig änderte - für den Bruchteil eines Augenblicks wirkte es, als würde der Ire etwas unflätiges sagen wollen. Clover konzentrierte sich mit äußerstem Interesse auf die Dose und las, was dort an Zutaten und sonstigen Werbesprüchen stand - sie wollte um jeden Preis ignorieren, dass zwischen den beiden Männern vor ihr offenbar Uneinigkeiten herrschten.

    Plötzlich hörte man den alten Mann brüllen, und sofort drehten sich alle nach ihm um - eine äußerst hübsche, rothaarige Frau stürmte, neben Riley, sofort zum Ort des Geschehens. Clovers Herz machte einen Aussetzer - es musste etwas mit Léo sein! Sie warf Ian und Alistair kurz einen alamierten Blick zu und eilte ebenso zu der Kleinen und dem alten Mann, zu denen sich ein anderer - wieder ein neues Gesicht für Clover - gesellt hatte.

    Geändert von Lynx (16.08.2012 um 20:34 Uhr)

  16. #36
    Auch Ian hörte den alten Mann krächzen und nahm sofort Clovers alamierten Blick wahr. Vor seinen Augen verschwamm der Blick für einen Moment. Nein! Er strengte sich an, nicht wieder in schlechten Gedanken zu versinken und folgte der instantan aufgesprungenen Australierin schnell. Noch im Laufen erkannte er, dass dort Robert bei Lèo und Andris stand. Robert schien ruhig zu sein, während er vom Osteuropäer wütend und kampfbereit angestarrt wurde. Lèo sah mit einem undefinierbaren Blick hoch zu den beiden. Angst war es aber nicht. Ian erhob das Wort - deutlich, aber nicht zu laut: "Was ist hier los?"

  17. #37
    Um ehrlich zu sein wüsste ich das auch gern. antwortete Robert und hoffte das nun die Anwesenheit der anderen ein wenig Ruhe in die ganze Sache hier brachte. Ich hatte gerade Leo gefragt ob sie Lust auf eine Runde Karten hätte, ich wollte sie ablenken, sie hat schließlich alles erlebt was auch wir erlebt haben als Andris hier plötzlich aufgesprungen ist und angefangen hat irgendetwas zu unterstellen. erklärte Robert die Dinge so wie er sie erlebt hatte. Und jetzt gerade war ich dabei ihn zu fragen was eigentlich los ist.

    Geändert von wusch (16.08.2012 um 20:51 Uhr)

  18. #38
    Da war es! Das Geschwafel, mit dem Pseudo-Existenzen in Anzügen die Menschen einlullen wollten. Aber nicht mit ihm. Die Art mit der "Robert" sprach, erinnerte ihn an eine bestimmte Sorte Anzugträger, die Andris zwischen 1974 und 1980 indirekt kennen lernen durfte. Er erinnerte sich noch viel zu gut an damals, als er als Hausmeister in einem bestimmten Etablissement im Rotlichtbezirk Rigas arbeitete. Ja, jene Männer in Anzügen, die behaupteten, den Mädchen helfen zu wollen, sie aus der Kloake zu befreien, sie abzulenken. Lügen, alles Lügen.

    Die Russen haben die schönste Stadt der Welt und ihre Frauen in ••••n verwandelt. Obwohl es die Gesetze verboten, gab es auch Mädchen wie Leo, die für Anzugträger wie Robert schmutzige Dinge tun mussten. Sie schwafelten auch ähnliches wie er, besonders wenn sie von anderen Menschen erwischt wurden und drückten ihnen dann wahlweise Geld in die Hand oder eine Drohung an die Stirn. Das Mädchen hatte sich selbstlos um Andris gekümmert, er würde sie nicht einfach diesem bebrillten Perversen preisgeben, der seine eigene ekelhafte Existenz mit seinen Worten verschleiern versuchte.

    "Ich kenne Sie und ihre Sorte. Halten Sie ihre schmutzigen Finger und was sie sonst noch an sie legen wollen von dem Mädchen weg!" Andris hob drohende den Finger und schnaufte durch seinen Bart.

    Geändert von Karl (16.08.2012 um 21:24 Uhr)

  19. #39
    Bevor Alistair auf Ian reagieren konnte, schienen aufeinmal alle wie von der Tarantell gestochen und Clover schaute ihn alamierend an, bevor sie zum Knäuel von Menschen losstürmte, dass sich in einiger Entfernung zu bilden begann.
    [Man, ich brauche mehr als nur dringend meine Zigaretten wieder. Oder, noch besser, ne Zigarre.]
    Er war sich nicht wirklich sicher, was er jetzt tun wollte. Einerseits, war da die Situation mit dem Gebissenen, auf den der Russe vom Flughafen losgehen wollte, und dann die Sache mit dem Kind.
    Der Ire kratzte sich am Kopf und stapfte dann Clover hinter her.
    "Ich kenne Sie und ihre Sorte. Halten Sie ihre schmutzigen Finger und was sie sonst noch an sie legen wollen von dem Mädchen weg!"
    Sagte der alte Mann, von dem Alistair auf dem Flughafen ne Zigarette bekommen hatte, zu dem Deutschen, der ihn am gestrigen Tag auf dem Schrottplatz angesprochen hatte. Irgendwie schien es darum zu gehen, dass der Anzugtyp mit dem Mädchen spielen wollte, um es aufzumuntern, und der Alte das in den falschen Hals bekommen hat.
    [Schlagt euch, und dann ist gut.]
    Alistair schob sich mit seiner kräftigen Statur zwischen die Anwesenden und schaute zwischen den beiden Quellen des Streites hin und her, und dann hinunter auf das sichtlich verwirrte Mädchen.
    [Gott, ich brauch nicht nur Zigaretten, ich brauch auch Whisky.]
    "Ruhe jetzt", sagte er deutlich in die Runde.
    "Gehen sie Deutscher, gehen sie da hinten hin, ich hab jetzt keinen Bock auf den Dreck hier", sichtlich angepisst von all dem Chaos was hier herrschte gab er dem Anzugträger einen kleinen Schubs von der Gruppe weg.
    "Na los, mach schon, ich schick ihnen gleich Mister Anführer hier rüber, mit dem können sie sich dann unterhalten ohne das ihnen der alte Mann hier dazwischen fährt."
    Dann drehte er sich zu Ian.
    "Was immer du von wolltest muss warten, geh zu dem deutschen Heinie da und sprich mit dem während die Ladies hier den Alten beruhigen."
    [ICH WILL WHISKY!!!]

    Geändert von Streicher (16.08.2012 um 21:52 Uhr)

  20. #40
    "Ich kenne Sie und ihre Sorte. Halten Sie ihre schmutzigen Finger und was sie sonst noch an sie legen wollen von dem Mädchen weg!"

    "Ruhe jetzt"

    Alistair hatte den deutschen Anwalt Robert weggeschickt und sich dann zu Ian gedreht, damit dieser mit Robert sprechen würde. Riley blickte zu Leo, die wie völlig unbeteiligt von der ganzen Aufregung da stand und der die Überraschung ins Gesicht geschrieben stand. Anscheinend war alles andere geregelt, Robert konnte kein weiteres Unheil anrichten, Ian würde gleich mit ihm sprechen.

    Riley wandte sich nun an Leo und fragte sie: "Möchtest du mit mir und Niki ans Feuer sitzen? Ich bin mir sicher, dass du dich auch mit Niki gut verstehen wirst, er ist wirklich nett."

    Eifrig nickte Leo, scheinbar freudig in der Erwartung, Niki kennenzulernen. Sie machten sich also gemeinsam auf den Weg zu Niki, der seltsamerweise ... die Dose ins Wasser zu halten schien.

    Unterwegs fragte Riley: "Ist denn alles in Ordnung mit dir? Ich hoffe, Robert hat dir nichts getan!"

    "Nein, warum denn? Er wollte doch nur Karten mit mir spielen. Schade, dass die da was dagegen haben. Meinst du wir können später mit ihm Karten spielen?"

    Geändert von DSA-Zocker (16.08.2012 um 21:55 Uhr)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •