Seite 2 von 2 ErsteErste 12
Ergebnis 21 bis 40 von 133

Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 3 - Die Kanalisation unter Sydney

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Clover hatte noch nie versucht, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Zu Hause war sie entweder ohnehin fröhlich gewesen und ihren Eltern hatte sie durchaus auch gesagt, wenn ihr etwas nicht passte. Für Traurigkeiten hatte es aber nie einen Grund gegeben - Clover hatte sich für die Musik interessiert, und die enttäuschte einen nicht. Jetzt aber wurde ihr plötzlich bewusst, dass man Menschen nicht helfen konnte, ohne auch an ihnen als Individuen interessiert zu sein.
    Alistair hatte ihr aufgesetztes Lächeln jedenfalls sofort durchschaut. Und ehe sie sich versah, hatte er vollkommen erfasst, welche Gedanken Clover plagten und plötzlich für sie ein Lied gesungen. Jemand sang für sie, und nicht umgekehrt. In Clover Gefühlswelt bahnten sich Dankbarkeit und Scham gleichermaßen an. Es war für sie einfach unverzeihlich, dass sie sich nicht selbst von den finsteren Gedanken befreien konnte, und erst jemand anderes kommen musste, um ihr Trost zu spenden. Dann wiederum war es in Ordnung, weil es Alistair war. Er hatte immerhin auch das Symbol des Glück für sich erwählt. Das Gefühl, das sie aber vorrangig spürte, war am wertvollsten: Dass sie einmal selbst erleben konnte, wie es war, wenn jemand sich kümmerte und durch Musik versuchte, mit tröstenden Worten auch Gefühle zu übermitteln. Worte konnten hohl sein und nichts bedeuten, aber mit Musik öffnete man seine Seele. Wenn ihre eigene Musik die Menschen so erreichen konnte, wie Alistair sie gerade erreicht hatte, dann sollte sie eigentlich glücklich sein, und ihre Laune besserte sich tatsächlich merklich.

    "Solange ich lebe, werde ich dafür sorgen dass dir nichts passiert, und du etwas findet, für das es sich zu kämpfen lohnt, ob du es willst oder nicht." Alistair hatte ihr tröstend den Arm um die Schulter gelegt und schien nun in Gedanken versunken. Clover spürte, dass ihre Wangen leicht rot angelaufen waren - sie war solchen Körperkontakt nicht wirklich gewohnt, und sie war auch immer noch verlegen, dass der Ire ihre Zweifel so einfach erkannt hatte. Die Zuversicht und Entschlossenheit in seiner Stimme ließen sie jedoch beinahe vergessen, dass ihr die ganze Situation ein bisschen peinlich war. "Danke.", murmelte Clover, weil sie nicht wusste, was sie sonst sagen sollte. Irgendwann würde sie für Alistair ein kurzes Lied schreiben und ihm vortragen - nur so würde es ihr möglich sein ihm zu zeigen, wie viel ihr seine Worte bedeuteten.
    "Etwas oder jemanden, für den es sich zu kämpfen lohnt...", sagte Clover nun nachdenklich und der Ire grummelte zustimmend. Es würde eine Weile dauern, bis Clover so etwas finden würde, denn sie hatte noch keine Ahnung, wo sie denn nun etwas herbekommen könnte, für das sich all das auch wirklich lohnte. Es sei denn... nein. So ein dummer Gedanke sollte nicht einmal fertig gedacht werden.

    Plötzlich, weil die Anspannung ein wenig von ihr abgefallen war, und das Gespräch sie vollkommen von dem üblen Gestank und sonstigen Widrigkeiten abgelenk hatte, begann Clover zu zittern. Erst jetzt fiel ihr auf, dass es eigentlich ziemlich kalt war, und sie trug immerhin immer noch nur ihr Kleidchen. "Ich verspreche dir, ich werde dich nicht enttäuschen und etwas finden...", sagte sie zu Alistair und bemühte sich, ihre Zähne nicht klappern zu lassen, "...aber können wir erst mal nachsehen, ob es nicht irgendwie zu schaffen ist, ein Feuer zu machen? So wie am Schrottplatz?" Sie lächelte, und diesmal war es ein ehrliches Lächeln, wenn es auch ein wenig verkrampft wegen der Kälte wirkte.
    Sie machten schnell die Tonne ausfindig, in deren Nähe sich auch Tess und Ryan befanden - auch der eine Kerl vom Flughafen (Michail), der sie damals beschützt hatte, schien sich seinen Weg dort hin zu bahnen.
    "Komisch, ist noch ein bisschen warm.", sagte Clover zu Alistair, als sie ihre Hände an die Außenseite der Tonne legte. Ihre Finger waren so kalt, dass nur die Restwärme des Blechs schon ausreichte, um wie ein guter Heizkörper zu wirken. Der Ire hatte immer noch sein Benzinfeuerzeug und versuchte nun auszumachen, ob die Reste in der Tonne noch irgendwie für ein Feuer zu gebrauchen waren. "Notfalls habe ich noch einen Stapel Notenblätter aus meinem Gepäck damals, vielleicht helfen die ja, um ein Feuer zu entfachen.", sagte Clover und begann in der Tasche zu graben, in die sie ein paar Sachen aus ihrem Koffer am Flughafen gepackt hatte. Mal wieder nur das Unnützeste Zeug mitgenommen, gut gemacht., dachte sie ein wenig bitter und reichte Alistair dann die Blätter.

    Geändert von Lynx (16.08.2012 um 13:50 Uhr)

  2. #2
    Alistair nahm die Blätter entgegen und betrachtete die Linien, die eindeutig für Noten vorgesehen waren. Dann gab er sie Clover zurück.
    "Wir finden etwas anderes", erklärte er entschlossen und begann in der Tonne zu wühlen. Das meiste war Papier und Pappe. Nicht unbedingt optimal für ein Feuer, da das ganze recht schnell herunterbrennen würde, aber zumindest würde es schnell zu entzünden sein und ein wenig die kalten Knochen aufwärmen.
    Als er ein dickes Stück Pappe herausholte, es anzündete und dann wieder hinein fallen lies, kam ihm eine kleine Stichflamme entgegen. Anscheinend hatte jemand Alkohol auf dem Zeug verschüttet, oder schon vorsorglich Benzin drübergekippt.
    Triumphal drehte er sich zu Clover um.
    "Geschaft", sagte er breit grinsend während Clover plötzlich anfing zu lachen.
    "Was ist?", fragte er nach.
    Sie deutete auf sein Gesicht. Er wischte sich mit dem rechten Handrücken über die Wange und merkte, dass er Ruß auf der Haut hatte. Lachend wischte er sich mit dem Ärmel des Pullis den Schmutz vom Gesicht und stellte sich dann mit der jungen Frau zusammen ans Feuer.
    Sie schien wirklich zu frieren. Alistair stapfte hinüber um seine Tasche zu holen und reichte ihr dann einen Wechselpulli, der ihr zwar sichtlich zu groß war, aber gerade deswegen helfen müsste.
    "Hier, sollte jedenfalls etwas gegen die Kälte helfen."
    Die Hände Richtung Feuer haltend genoss er einen Moment lang die Wärme der in die Luft züngelnden Flammen und schaute wie gebannt hinein. Feuer strahlte für ihn eine seltsame Anziehungskraft aus. Wie die grünen Augen einer wunderschönen rothaarigen Irin.
    "Gott verdammt vermisse ich Irland", fluchte er dann.
    Bevor er die Sache jedoch weiter ausführen konnte fiel ihm ein Mann[Michail] auf, der mit einer Waffe auf den Kerl zuging, der während des Ablenkungsmanövers gebissen wurde.
    [Das endet nicht gut. Sollte ich was unternehmen?]
    Er war hin und hergerissen.
    [Immerhin hat der Kerl seinen Arsch für uns riskiert, und da sind wir ihm alle etwas schuldig.]
    Der Kerl mit der Waffe kam näher.
    "Meinst du, ich sollte was tun?", fragte er dann Clover und deutete mit einem Kopfnicken auf die Szene.

    Geändert von Streicher (16.08.2012 um 14:38 Uhr)

  3. #3
    Nachdem er angekündigt hatte was er tun wollte, ruhte sich Fawyer etwas aus. Er besorgte sich eine einigermaßen saubere Decke von den kläglichen Resten des Obdachlosen-“Lagers“ und versuchte zu schlafen. Selbst einige wenige Stunden würden ihm gut tun, so dachte er. Es war nicht leicht, in dieser kalten, aber dennoch sehr feuchten Luft. Die gelegentlichen Klagerufe aus dem Inneren der Kanalisation machten es auch kaum besser, doch irgendwie, schaffte es Fawyer dann doch.

    Zitat Zitat
    Es war ein heller Tag gewesen, er hatte sich gefreut, dass er wieder mit seinen Eltern zu Hause war. Er war gerade einmal seit ein paar Wochen in der Schule und hatte sich immer noch nicht ganz daran gewöhnt.

    Doch heute war etwas anders. Mama und Papa stritten sich, und sie redeten von jemand anderem. Einem gewissen … „Fawyer“ … dann verließ Papa das Haus, aber irgendwas stimmte nicht. Mama war so, so aufgeregt. Sie nahm ihn mit in ihr Zimmer und … und er sollte sich verstecken… und dann kam Papa, aber er war anders. Er konnte nicht alles sehen, er war unter dem Bett, hielt seinen Atem an. Dann … Mama schrie auf, und – ein Knall, ein Schuss. Sie gab keinen laut von sich und …lag auf dem Boden. Dann wieder ein Schuss, und Papa war auf dem Boden. Alles war
    rot. Rot. Rot. Tod.
    Fawyer wachte mit einem jähen Schrei auf. Manche Dinge kann man wohl nicht vergessen, und warum jetzt?
    Seine Uhr zeigte ihm, dass er kaum länger als eine halbe Stunde geschlafen hatte. Shit.

    Er stand wieder auf. Aus Schlafen würde so schnell nichts mehr werden. Er rieb sich die Augen und sah sich genauer um. Wenn er schon kein Auge zu brachte, könnte er die Zeit anderweitig nutzen.
    Aus ihrem jetzigen Standort gab es drei Ausgänge, alle drei müssen kontrolliert werden. Also mindestens drei Personen, die kämpfen müssen. Fawyer schätzte, dass sie wohl fünf bis sechs Leute brauchen würden, wenn man nicht anders gegen die Zombies vorgehen könnte. Die Gänge verbarrikadieren, Fallen bauen, solches Zeug. Daren würde wohl auch liegen, wie viele Kämpfer heute starben.
    Aber er hatte kaum händisches Geschick, das mussten andere tun.

    Fawyer ging zu Ian, dem „Anführer“ Dieser war gerade damit beschäftigt dem kleinen Asiaten, (Japaner, Chinese? Fawyer konnte es nicht sagen) zu helfen.

    „Hey, Boss.“ Die Ironie im letzten Wort konnte man deutlich spüren. „Wenn du fertig bist, Babysitter zu spielen können wir vielleicht mal über unser Überleben reden, nur ein Vorschlag.“

    Ian verabschiedete sich kurz von dem kleinen, nicht ohne Fawyer einen entsprechenden Blick für seine Bemerkung zu geben.

    „Diesmal werden wir wohl deutlich mehr Leute brauchen die eine Waffe halten können. Ich melde mich schon mal dafür, nur damit das klar ist. Die Enge bedeutet, dass weniger Zombies gleichzeitig durchkommen, aber vielleicht wird das auch für uns ein Problem. Kein Spielraum für einen Fehltritt."
    Er war einen Stein ins Kanalwasser, zur Demonstration. Irgendwas im Wasser schien brodeln,doch es war gleich wieder still. Der Stein schmeckte ihnen wohl nicht.

    "Falls sich nicht genug Kämpfende auftreiben lassen, könnten wir auch kreativ werden. Die Gänge da sind eng genug, dass ein paar einfache Barrikaden Wunder wirken könnten. Fallen oder der gleichen sogar noch besser.

    Wir haben noch Zeit, und Ruhe ist wichtig, aber wirklich lange warten können wir auch nicht, außer jemand hier steht auf Untot sein.“

    Geändert von Mivey (16.08.2012 um 18:02 Uhr)

  4. #4
    Von rechts kam eine Gruppe angekrochen. Ein langer Lauf von seiner halbautomatischen M16A1 walzte sie nieder. Er zielte zwar auf die Köpfe, doch genug Schüsse auf die Brust legten sie um. Die Barrikaden hielten, doch für welchen Preis? Abby und Alistair waren nach hinten gesprungen, sie um etwas zu reparieren, er weil er ein Liebestoller Narr war. Dahinten hat man keine Chance, vor allem ohne Waffe.
    Retten konnte er sie auch nicht. Neben Fawyer stand Dob, Sorge und Stress ins Gesicht geschrieben.
    Shit, wir konnte es nur so weit kommen …
    Fawyer kam es wie eine Ewigkeit vor, seitdem der Angriff begann.

    Zitat Zitat

    Es begann schnell. Zu schnell. Die Gruppe war noch in Diskussionen vertieft, jemand probierte Hilfe zu holen, andere weiter die Gegend auszukunden, doch dann hörte es alle. Ein Grölen, dass durch die ganze Kanalisation fuhr, von allen drei Gängen.


    Es geht los!! Die Tore des Verbindungstunnels sind durch!“, brüllte eine Stimme.
    Wer es war konnte Fawyer nicht sagen, doch das war jetzt egal. Die beiden, Abby und Dob, waren mit ihrer Arbeit noch nicht fertig.
    „Ihr bleibt einfach hier, es geht nicht anders, schaut, dass die Absperrungen halten, bis der letzte die Leiter hinauf ist“

    Der Priester war bereits oben, er wusste bereits was da auf sie wartete. Ob irgendeiner von uns wieder aus diesem Loch rauskommt? [/i]

    Aber daran durfte er nicht denken, jetzt gab es nur die Zombies und seine Waffe. Nur noch Reflexe und Instinkt. Denken war hier nichts mehr wert, machte einen langsam, kostete Leben, das eigene, schlimmer noch, das eines anderen. Alistair hatte sich Abby auf den Rücken geworfen. Seine Waffe verschwunden, vielleicht verloren.

    Ein schnellem Blick nach hinten, alle weg.
    „Also die scheinen mir irgendwie schon weg, Fawyer“, meinte noch Dob, der angesichts der Umstände erstaunlich ruhig blieb.

    Fawyer wollte gerade etwas sagen, doch
    KRACH

    Die Zombies brachen durch die Absperrungen, alle drei. WIE WAR DAS MÖGLICH?!

    „LOS! RENNT VOR!“


    Fawyer stellte sich vor die Gruppe und versuchte ihnen Zeit zu schenken. Vor ihm standen dutzende Zombies die unweigerlich näher kamen. Zerfetzte Kleidung, modrige Haut, getrocknetes Blut, das ihnen wie Matsch vom Körper fiel. Viele ohne Augen, oder mit zerfetztem Gesicht. Ein Anblick, wie er sich noch lange in Fawyers Gedächtnis würde einbrennen.

    Für jeden Kopf den der abschoss, kamen drei neue hinzu. Sie rannten nicht, sondern näherten sich wie eine unaufhaltsame, hungrige Wand. Bald griffen die ersten Hände nach ihm. Ein schneller Kick und eine letzte Salve – dann rannte er los.

    Dob war gerade dabei die letzten Stufen der Leiter zu erklimmen, wie Alistair zusammen mit Abby da hinaufgekommen war wunderte Fawyer, aber keine Zeit nachzudenken.
    Mit letzter Kraft schwang er sein Gewehr um den Hals und zog sich mit schnellen Klimmzügen in die unsichere Freiheit.

    Geändert von Mivey (19.08.2012 um 00:38 Uhr)

  5. #5
    Viel zu lange waren sie in diesen dunklen Schächten unterwegs gewesen. Hier unten gab es nichts, kein Essen, kein Tageslicht, nur stinkendes Brackwasser... und Gefahr überall. Die Zombies waren längst nicht so zahlreich wie beim Flughafen oder beim Schrottplatz, doch sie waren ihnen hier hilflos ausgeliefert. Ein Dutzend Zombies, die sich auf der anderen Seite einer Fensterscheibe oder eines Maschendrahtzaunes befanden, war längst nicht so beängstigend wie ein einzelner Zombie, der plötzlich nur einen halben Meter entfernt aus dem Wasser stieg.

    Dob hatte Glück, er befand sich nie in unmittelbarer Gefahr. Doch der Stress, die Kälte, der Hunger und der Gestank zehrten an seinen Nerven. Als sie schließlich das Ende des Schachtes erreichten, hatte er nur noch einen Gedanken: Raus aus dieser verdammten Kloake!
    An der Wand der kleinen Ausbuchtung führten eiserne Sprossen nach oben. Dob lief schnurstracks darauf zu und begann schon, nach oben zu klettern, als er zurückgehalten wurde.

    "Alter, komm wieder runter! Du hast keine Ahnung was da oben lauert!" Dani hatte bemerkt, was er vorhatte. Sie griff nach seinem Shirt, um ihn am Weiterklettern zu hindern.
    "Egal was da oben ist, es wird besser sein als hier unten! Und ich hab's langsam satt, dass mir Leute ständig auf meine verdammten Füße treten!"
    "Und wenn da oben zehn Zombies auf dich warten? Wenn du jetzt rauskletterst bist du der erste, auf den die sich stürzen. Und du bist viel zu schwach um dich zu wehren. Wir alle sind gerade zu schwach. Bleib hier und ruh dich erst einmal aus."

    Dob blickte Dani wütend an - er mochte es nicht, wenn ihm gesagt wurde, was er zu tun oder lassen hatte. Doch dann erkannte er, dass sie Recht hatte.
    "Ich sag dir, wenn wir uns gerade unter einem beschissenen Luxushotel mit Whirlpools, Minibars und Kühlschränken voller gottverdammter Delikatessen befinden, kannst du was erleben."
    Sie hatte Recht und er konnte das verdammt nochmal nicht leiden!

    Dob ließ von der Leiter ab und sah sich um. Da waren Schreibtische in der Ausbuchtung, an denen die Kanalarbeiter wohl... irgendwie gearbeitet hatten. Was machen Kanalarbeiter überhaupt?, wunderte sich Dob. Wahrscheinlich sowas Ähnliches wie ein Mechaniker, nur noch dreckiger, und anstatt coolem Dreck wie Motoröl waren es einfach nur Scheiße und Kotze, mit denen sie sich besudelten.
    Und anscheinend hatten sie auch irgendwie Schreibtischarbeit zu erledigen. Lustig. Der Job wirkte immer beschissener in Dobs Augen.

    Neben dem einen Schreibtisch war ein blauer Werkzeugkasten. Der würde bestimmt nützlich sein. Dob versuchte ihn zu öffnen, doch er war verschlossen. Dob rief in die Runde:
    "Hey, Dibs auf die Werkzeuge in dem Werkzeugkasten hier. Kann den irgendjemand knacken?"

    Um sich irgendwie nützlich zu machen, während er seinen Körper zu kräften kommen ließ, begann Dob die Schreibtische der Kanalarbeiter zu durchsuchen. Vielleicht hatten die ja ein paar TimTams in den Schubladen, oder sauberes Wasser.
    Die Pläne, die auf dem Schreibtisch rumlagen, sagten Dob nichts, also beachtete er sie nicht weiter.

  6. #6
    Dob musste nicht lange suchen bis er etwas zutage befördern konnte.
    Der Gestank eines verschimmelten Eiersandwiches war Zeuge genug dafür, dass der Schreibtisch schon mindestens 2 Tage nicht mehr berührt worden war, sein Besitzer aber mit Sicherheit an seine Rückkehr geglaubt hatte. Deutlich interessanter schienen da jedoch die gut verpackten Schokoriegel und 3 Bierdosen zu sein. Deren Haltbarkeitsdatum lag noch in weiter Ferne, fern genug, um die Frage zu erlauben, ob man da noch leben würde.


    Und dann hielt Dob einen kleinen Schlüssen in den Händen. Dreckig, abgenutzt und ölfleckig.

  7. #7
    Dani konnte Dob gerade noch davon abhalten, die wohl größte Dummheit seines bisherigen Lebens zu begehen, was sie aber nicht lange davon abhielt, über Kekoas Tod zu grübeln. Schon wieder war jemand gestorben, mit dem sie noch kurz vor der weiteren Flucht zu tun gehabt hatte. Erst Nikita, und jetzt Kekoa, der sie noch so hingebungsvoll verarztet hatte und ihr dabei so bildhaft vom Meer erzählt hatte. Er schien zwar nicht der Hellste gewesen zu sein, das hatte allerdings sein Charme mehr als wett gemacht, und für einen kurzen Moment hatte sie sogar den Schrottplatz um sich herum vergessen, als sie ihm zugehört hatte.
    Jetzt schlug die Realität wieder mit voller Wucht zu, als sie den gequälten und fast unmenschlich klingenden Schrei von Ryan hörte, bei dem es ihr eiskalt den Rücken hinunter gelaufen war. Sie hatte nicht mitbekommen, dass ihm zwei Finger fehlten, noch weniger, dass er gebissen worden war. Als sie in die Richtung blickte aus der der Schrei gekommen war, sah sie nur Michail auf ihn zugehen, während er die Hand an seine Pistole gelegt hatte. Michail.. Sie war ihm aus dem Weg gegangen, seit sie auf dem Schrottplatz Arm in Arm eine Runde geschlafen hatten. Sie hatte sich aufgeführt wie eine hysterische, dumme Tussi, und sie wollte lieber nicht wissen, was er jetzt von ihr hielt. Warum ihr das überhaupt so wichtig war, konnte sie sich nicht erklären. Als ob sie in dieser Situation sonst keine Probleme hatte, als das Bild das Michail von ihr haben könnte. Früher, in ihrem alten Leben, hätte sie einen großen Bogen um ihn gemacht, denn er schien all das zu verkörpern, was sie abgelehnt hatte. Er war impulsiv, hatte sich freiwillig für Dienst an der Waffe entschieden, denn sie konnte es sich nicht vorstellen, dass ihn jemand in diesen Job gezwungen haben könnte. Und doch...

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •