Die panische Flucht durch die Kanäle hatte Riley total ausgelaugt - er war nicht nur völlig außer Atem, sondern auch mit den Nerven völlig am Ende. Immer wieder waren Fratzen aus Nebenkanälen aufgetaucht, die nur durch beherztes Eingreifen der Anderen abgewehrt werden konnten, während Riley versucht hatte, so weit wie möglich von ihnen zu fliehen. Die Zombies jagten ihm panische Angst ein - allein schon der Gedanke an sie reichte aus, um ihn erneut kalte Schauer der Angst über den Rücken zu jagen. Er versuchte, nicht an sie zu denken, doch das war nicht einfach. Allein dadurch, dass er versuchte nicht an sie zu denken, konnte er das Grinsen des Zombies nicht vergessen, dem Suparman mit der Brechstange den Schädel zertrümmert hatte oder das Kratzen auf dem Deckel der Kanalisation, als er gerade zugefallen war.
Er musste sich ablenken, wenn er jetzt nicht durchdrehen wollte, er musste auf andere Gedanken kommen, um nicht zusammenzubrechen. Sein Verstand schien ihm schon Streiche zu spielen, während der Flucht hatte er gemeint Niki gesehen zu haben. Aber das war unmöglich, Niki musste doch tot sein, zumindest war er nicht unter den Überlebenden in Halle D52 gewesen, Riley hätte sich doch sonst an ihn erinnern müssen.

Riley drehte den Kopf ein wenig - ließ seinen Blick schweifen. Dann blieb sein Gesicht plötzlich wie erstarrt, drehte sich nicht weiter. Da, das war doch ... aber, wie war das möglich? Niki stand dort und Ian war gerade auf dem Weg zu ihm. Plötzlich waren die Fratzen vergessen, Riley stürmte auf Niki zu. Ihm war ein riesiger Stein vom Herzen gefallen - Niki war immer freundlich zu ihm gewesen und er war wohl der einzige Freund, den Riley hatte. Zu wissen, dass er noch lebte, war eine riesige Erleichterung - Riley war sich gar nicht bewusst gewesen, dass ihn die Sorge um Niki unterbewusst wohl so gequält hatte und seine Unsicherheit gestärkt hatte - doch diese Sorge war nun von ihm abgefallen.

Als er endlich angekommen war, sprudelte er gleich in einer Redseligkeit los, die die Anderen, die ihn als schüchterne, unsichere und ruhige Person kennengelernt hatten, von ihm gar nicht erwartet hätten und es interessierte ihn nicht im Geringsten, ob er dabei gerade Ian unterbrach: "Niki! Du lebst ja! Ich habe dich noch gar nicht gesehen, wo warst du denn? Wie konnten wir uns nur seit wir in D52 waren übersehen? Wie geht es dir? Oh Gott, ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist!"