Moorjen!

@ Allgemeinbildung/ -wissen:

Ich denke, das was in unserer heutigen Gesellschaft als Allgemeinbildung bezeichnet wird, definiert sich über eine gewisse Menge an unterschiedlichen Kenntnissen. Wobei das entscheidende Wort 'unterschiedlichen' lautet. Wer zu vielen Themen etwas weiß, dem wird gern eine 'gute' Allgemeinbildung attestiert. Leute, die zum Beispiel Kreuzworträtsel in der Regel zu 90% vollbekommen oder viele Antworten in Quiz-Shows kennen. Ich meine, der Punkt ist, sich Informationen merken und dann abrufen zu können, wenn man sie braucht. Wahrscheinlich hat jeder schon mal gehört oder gelesen, wie viele Bundesländer Deutschland hat, ob Erdbeeren Obst oder Gemüse sind, wie der weltliche Name des Papstes lautet oder ob eine Giraffe mehr Halswirbel als eine Maus hat. Dennoch wird es nicht jeder auch noch wissen. Wo sich eigentlich gleich die nächste Frage anschließt, nämlich ob Allgemeinbildung und Allgemeinwissen das Gleiche sind.. aber wir wollen ja keine Erbsen zählen.

So gesehen möchte ich das Wissen um Deckhengste und Stammlinien bei Araberpferden nicht als Allgemeinwissen bezeichnen. Das halte ich für zu fachbezogen. Ich denke, Allgemeinwissen ist Wissen, das jeder haben kann, wobei die Grenzen zwischen Allgemein- und Fachwissen sicher fließend sind. Ist es Allgemeinwissen genug, den längsten Fluss der Welt zu kennen? Oder sollte man auch wissen, wie lang er ist? Oder durch welche Länder er fließt? Jeder weiß, dass Metall Wärme besser leitet als zum Beispiel Holz. Aber wer weiß, ob Gold oder Kupfer Wärme besser leitet? Ich denke ihr versteht was ich meine.

Heißt für mich unterm Strich dann wohl, sicher vereinfacht: Allgemeinwissen = viel Verschiedenes wissen oder (man achte auf Details ) viel verschiedenes Wissen.

@ Bewertung eher körperlicher oder geistiger Berufe oder Tätigkeiten:

Ich tue mich mit den Begriffen 'körperlich' und 'geistig' in diesen Zusammenhängen schon schwer. Ich kenne ja nun viele Seiten und kann da wirklich mitreden. Ich habe meine handwerkliche Ausbildung, mehr als 10 Jahre praktische Erfahrung in diesem Beruf, sowohl angestellt als auch selbstständig, diverse andere Branchen als Selbstständiger, wie zum Beispiel Gastronomie, Vertrieb diverser Bedarfsgüter, einiges an Finanzdienstleistungen, alles was mir im Moment nicht einfällt und mittlerweile auch über 10 Jahre Praxiserfahrung als Dozent diverser Fachrichtungen, Schwerpunkt EDV. Einiges davon hab ich auch parallel gemacht.

Wie das Eine oder Andere gesellschaftlich bewertet wird, hängt zu einem großen Teil von der Gesellschaft ab. In sims' Dunstkreis werden Kopfarbeiter offenbar geringer geschätzt als Muskelarbeiter. In Deutschland wird den Schülern seit Jahren vermittelt: Abitur muss es schon sein, ansonsten fälltst du hinten runter kannst 'nur noch' ein Handwerk oder gar 'noch weniger' lernen. Beides ist gleichermaßen bescheuert, wir, und zwar die ganze Gesellschaft, könner weder ohne die Einen noch ohne die Anderen. Man sollte endlich damit aufhören, wen auch immer aus solchen Gründen geringzuschätzen. Ich habs ja hier schon mal erzählt, glaub ich: mein Bruder ist letztlich aus diesem Grund ausgewandert. Er ist Elektroinstallateurmeister und jetzt seit fast fünf Jahren in Australien. Ehrlicherweise muss man zwar sagen, dass es dort auch obere und untere Ränder in der Gesellschaft gibt, klar, aber bei weitem nicht so ausgeprägt wie hier bei uns, zumindest was Deutschland betrifft. Jedes Mitglied der Gesellschaft leistet an dieser seinen Dienst, sei es ein Handwerker oder ein Arzt. Und genau so werden sie dort auch (an)gesehen.

@ Radio bei der Arbeit:

Kommt drauf an. Früher auf Baustellen schepperte der Ghettoblaster schon mal aus allen Rohren. Aber heute, wenn ich am PC sitze, egal ob in meinem Büro oder beim Kunden: undenkbar! Würde ich nix auf die Reihe bekommen.