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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 2 - Der Schrottplatz im Sumpf

Baum-Darstellung

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  1. #17
    Ein wenig seltsam war die Situation schon. Isabelle alleine mit Ethan im Nebenraum, sich die persönlichen Gedanken des Jungen anhörend, den sie erst seit so kurzer Zeit kannte, während hinter dem Zaun die Welt von einer untoten Plage überschwemmt wurde und Sydney in Flammen stand. Aber andererseits führten vielleicht gerade solche Katastrophen dazu, dass man wirklich über sein eigenes Leben nachdachte. Ja, und dass man etwas mehr zusammenrückte, sich gegenseitig half wenn Hilfe benötigt wurde, füreinander da war.
    Jedenfalls hörte Isa Ethans Geschichte aufmerksam und geduldig zu, froh, dass er nun nicht mehr einfach teilnahmslos und apathisch in der Gegend rumsaß. Auch war sie überrascht, aber dennoch dankbar, über Ethans Ehrlichkeit, mit der er ihr sein bisheriges Leben beschrieb. Noch vor wenigen Tagen hätte sie eine Person mit dieser Einstellung als oberflächlich und hinterlistig abgetan, aber jetzt, da sie alles so aus seinem Mund hörte...
    Nachdem er seine Erzählung beendet hatte, saßen die beiden erst einmal für ein paar Momente schweigend da. Schließlich nahm Isa vorsichtig Ethans Hand und sagte: "Ich kann verstehen wie das ist, wenn man plötzlich merkt, dass alles anders ist, als man denkt. Vor einem Jahr habe ich das mit meiner echten Mutter erfahren... dass die Frau, die ich bisher Mama genannt hatte eigentlich gar nicht mit mir verwandt war... dass meine leibliche Mutter mich und meinen Vater verlassen hatte, als ich noch ein Neugeborenes war." Sie schluckte und beschloss, Ethan die ganze Wahrheit zu erzählen: "Und der Grund, warum sie das getan hat. Weißt du... meine Mutter war Schmugglerin. Alles mögliche hat sie illegal nach Deutschland rein und auch raus befördert: Drogen, Waffen, Pelze geschützter Tiere..." Isa schüttelte bedauernd den Kopf. "Das alles hat sie vor ihrem Ehemann geheim gehalten. Und als er davon Wind bekam, hatte sie nicht einmal Vertrauen in ihn, ist nach Australien abgehauen und hat ihr gemeinsames Kind bei ihm gelassen." Sie lächelte verlegen und schaute Ethan scheu an bevor sie fortfuhr: "Ich weiß noch, wie wütend und traurig ich war. Und wie verwirrt. Ich hatte immer gedacht, dass Schmuggler schlimme Menschen sind, die eingesperrt gehören. Aber andererseits wollte ich nicht, dass meine Mutter im Gefängnis sitzt. Und ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass mein Vater mit einem schlechten Menschen verheiratet gewesen war." Sie machte eine kurze Pause und sagte dann bestimmt: "Also bin ich hier hergekommen, um sie zu finden, kennenzulernen und mir ein eigenes Bild zu machen." Isabelle blickte Ethan ermutigend in die Augen und sagte dann: "Es ist hart, wenn es solche Veränderungen im Leben gibt. Aber es gibt auch immer einen Weg, das zu überstehen." Die letzten Worte kamen direkt aus ihrem Herzen und sie hoffte, dass Ethan verstand, was sie ihm mitteilen wollte.
    Doch ehe einer von beiden etwas sagen konnte, ertönte Helenas Stimme: "Helena hier. Ich halte es gelinde gesagt für eine bescheuerte Idee, nocheinmal unsere besten Kämpfer loszuschicken. Erstens ist das unfair denjenigen gegenüber, die euch schon gestern den Arsch gerettet haben, und zweitens sollten wir auch an morgen denken. Was, wenn wir wieder gute Kämpfer verlieren? Noch zwei, drei Tage und wir haben niemanden mehr, der uns aus jeder Scheisse rausballern könnte. Wenn wir uns Gedanken über unsere Verteidigung machen, sollten wir das nicht vergessen, Leute. Und denkt nichtmal dran, Michail, Axel oder mich für diese beschissene Aufgabe rauszupicken. Over.
    Na super, also sollte man lieber die Kampfschwachen und Unerfahrenen losschicken!? Isa bemerkte erst jetzt, dass sie noch immer Ethans Hand hielt und ließ sie verlegen los.
    Dann sprach sie wütend in ihr Headset: "Deinen Gerechtigkeitssinn in allen Ehren, Helena, aber meinst du im Ernst, dass es eine gute Idee ist, Leute zu schicken, die absolut keine Ahnung vom Kämpfen haben? Klar, is ja toll, wenn man andere als Kanonenfutter vorschicken kann, während die Leute, die eine realistische Chance haben, immer schön für Notfälle aufbewahrt werden. Nur schade, dass wir schon einen Notfall haben! Ernsthaft, wir brauchen die Leute in den Feldern, wo sie gut sind, nicht irgendwo anders. Es ist einfach nur hirnrissig, Leute vorzuschicken, die extrem viel Glück zum Überleben brauchen, wenn andere da sind, die teilweise dafür ausgebildet wurden und viel mehr Erfahrung haben! Wir sind hier alle in Gefahr, versteh das gefälligst!"
    Eine Antwort kam nicht, stattdessen hörte Isa Roberts Durchsage, die Isa ebenfalls nicht gefiel, obwohl das andere Gründe hatte als bei Helenas Ansprache. Krieg also... und sie alle waren womöglich die Bauernopfer, mit denen man den Weg zum Sieg pflasterte.

    Geändert von Zitroneneis (14.08.2012 um 18:25 Uhr)

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