Lange nachdem der Russe ihr die Hand auf die Schulter gelegt hatte, zitterte sie immer noch. Demütig hatte sie den Blick gesenkt, als er näher gekommen war. Unfähig aufzubegehren, zwischen der Anziehung und ihrer Angst gefangen. Und sie hasste sich genauso sehr für ihre Schwäche, wie diesen Kerl, dessen Duft sie immer noch umgab. Frisch, angenehm und irgendwie beunruhigend anziehend unter dem Schweiß und dem Moorwasser, nach dem sie alle rochen. Bestimmt eines dieser Aftershaves die ewig und 3 Tage hielten. Nizza nagi? Was sollte das denn bedeuten? Sie konnte kein russisch, aber einige Fetzen polnisch und nagi bedeutete „nackt“... egal, auch das musste bis morgen warten - genau wie weitere Reaktionen auf die Funksprüche. Bis dahin stellte sie das Teil erstmal aus. Dann schälte sie sich an Ort und Stelle aus der Kleidung und benutzte einen Teil des Wassers um sich zu waschen. Erleichtert schlüpfte sie dann in eine frische Bluse und eine fast identische Hose.
Das Röhren der Harley brachte sie kurz dazu ehrfürchtig zu lauschen – bis Dob Gas gab und die beiden nur so über die scharfen Schrottberge flogen und anscheinend einen Heidenspaß dabei hatten sich den Hals zu brechen. Wie Kinder, die nicht ans Morgen denken. „bărbaţi! [Männer!]“ Die eine Hand auf der Machete, die andere über ihren Augen, erlaubte sie es sich auf einer Motorhaube zu entspannen. Sie fragte sich, was Clovers Worte wohl für die anderen bedeuteten. Ob sie sie überhaupt gehört hatten. Denken wir an die, die gerade nicht bei uns sind. Dieser kleine Satz löste so vieles in ihr aus. Sie ließ es zu - besser jetzt, als wenn sie gerade um ihr Leben kämpfte. Ihr Körper erinnerte sich zuerst. Der Hieb mit der Waffe des Sicherheitsmannes in ihren Nacken, der Schmerz von Dobs Faustschlag, die panische Injektion in ihren zittrigen Oberschenkel. Dann ein leises Summen, das sich wie eine Spirale immer lauter und lauter in ihren Kopf drängte. Die Ängstlichen Stimmen sangen das Lied des „Engels von D53“. Zersplitterndes Glas, Schusssalven, Flüche.
Ihr Inneres krampfte sich zusammen, aber es gab jetzt keinen Ort, keine Person zu der sie flüchten konnte. Weder hier draussen, noch in ihrer Vorstellungskraft. Kein Entkommen. Also schloss die Augen und überließ sich den einprasselnden Bildern, Geräuschen und dem Schmerz, in der Hoffnung die Erschöpfung würde sie rasch aus den Armen der Erinnerung hinein in die samtschwarze Nacht des Schlafs zerren.
Denken wir an die, die gerade nicht bei uns sind.
Mikes Schreie über das Funkgerät vermischt mit Machetes Jaulen und den Schreien aus D53. ... „Nikita.“ Die Armstümpfe des Mannes mit den zweifarbigen Augen, der sich als einziger tatsächlich Sorgen um sie gemacht hatte. „Und ich habe ihn umgebracht.“ Was von Mikes Körper übrig gewesen war, als sie direkt hinter Ellen mit der dritten und letzten Fuhre nach oben auf die Balustrade gefahren wurde. Das war falsch gewesen, so falsch. Von dem Schlachtfeld zu gehen, das sie selber eröffnet hatte. Es hätte eine Option gegeben, die den beiden Männern das Leben gerettet hätte. Sie hätte sich einfach weigern können, die verdammte Scheißtüre zu öffnen. Sie hätte selber eine Waffe nehmen können, damit einer der beiden...
Denken wir an die, die gerade nicht bei uns sind.
Ein leises Schluchzen. Eine einsame dicke Träne die über ihre Nasenwurzel bis zum Ende ihres Feuermals lief. Sie lag seitlich auf der aufgeheizten Front des Wagens, ihre Finger krallten sich in die muffige Decke. Sie öffnete die Augen - sah Metallteile, Plastikteile überall verstreut glänzen. Überall zerstörte ausgebrannte Autowracks. Und es kam nicht die Erschöpfung, sondern die Angst und die riss sie mit aller Macht in einen Strudel aus grellen Erinnerungen.
Seine Augen im Rückspiegel. Todesfurcht und Lebenslust mischten sich darin gleichermaßen. Sein Mund, genauso geformt wie ihrer, spricht die wenigen Worte die alles verändern. Glockenhelles Kinderlachen. Seine Augen die sich warnend weiten... ein Stoß der sie vergessen lässt. Der sie nichts mehr hören lässt. Kein Blaulicht. Nur ein Meer von Gaffern um sie herum. Schwärze... düstere Worte aus dem Dunkel geboren … es ist ein Wunder das sie noch am Leben sind... 40 Tonnen, is ja Wahnsinn Tess!... dich würde ich mit auf eine einsame Insel nehmen... wirklich unzerstörbar... und sie sind sich sicher das sie es hinbekommen ohne Pause?... ihre Gesundheit... ihre Verantwortung... lassen sie die Toten ruhen... wo das Herz ist... sie machen einen wirklich guten Job, Fräulein Ehliger... wie es aussieht, haben wir hier einen kleinen, lokalen Ausbruch des RABV-Virus‘ am Hauptbahnhof... düstere Worte aus dem Dunkel geboren... es war ihre Schuld... die Rechtslage ist da eindeutig...
Denken wir an die, die gerade nicht bei uns sind.
„Ich hab sie alle umgebracht.“ Als sie sich mit ihren Armen selbst umklammert und zusammenkrümmt, als würde der Schmerz in ihr sie zerreißen, wird ihr die schreckliche Wahrheit bewusst: Das sie nichts hatte tun können und das es immer wieder nur diese eine Option gab: Alleine weiterzumachen mit dem Schmerz und der Schuld, die ihr beide folgten wie ihr Schatten - Schatten die mit dem vergangenen Tag weiter an Bedrohlichkeit zugenommen hatten. Und denen sie nur um eine Haaresbreite in die Schwärze des kleinen Bruders Tod entkam. Für eine weitere Nacht.
Die Sterne betrachteten das alles so gleichgültig, wie sie Kriege, Kreuzigungen und Auferstehungen betrachteten.
Abby träumte schlecht.
Sie jagte durch die Stadt, immer auf der Flucht vor den Zombies, sah erneut Nikitas Waffe in Zeitlupe explodieren - seine Hand zerfetzend bis auf den blutigen Stumpf - sie sah Mike fallen. Hörte die Todesschreie. Alistair warf sich über den Zaun.. sie konnte ihn nicht aufhalten, fiel kraftlos in den Staub. Und sie sah ihre Söhne. Ihre Söhne.
Eine tröstende Stimme drang an ihr Ohr und Abbys Atem beruhigte sich.
Sie schlug die Augen auf, nur um von ihrem Alptraum in die alptraumhafte Realität überzugleiten. Clovers Stimme dämpfte das dumpfe Gefühl in ihrer Magengegend, als Abby erwachend begriff, dass die Zombieapokalypse wirklich geschehen war und ersetzte es durch das tröstende Bewusstsein, nicht alleine zu sein.
Sie setzte sich auf und merkte, dass sie nicht am Lagerfeuer im Staub lag, wie sie eigentlich sollte. "Jemand hat mich auf das Bett gelegt.", dachte sie verwirrt. Doch nicht etwa der Ire? Nein. Unmöglich.
Lächelnd betrachtete sie Clover , die im Büro saß und über die Lautsprechanlage für die Überlebenden sang. Sie musterte Ian und Isabelle, die in ein wichtiges und offenbar emotionales Gespräch vertieft waren, Andris, der schlafend auf dem Bett neben ihr lag und beschloss, dass sie hier fehl am Platz war und außerdem eine Dusche brauchte.
Ihr Pausenbrot vom Vortag verspeisend stapfte Abby zu den Sanitäranlagen. Das Wasser war eiskalt. Laut und einfallsreich fluchend zog Abby die reinigende Prozedur mit einem Stück Kernseife durch, das jemand auf die Ablage gelegt hatte. Ihre Haare würden davon ziemlich stubbelig werden. Ihr hätte nichts egaler sein können.
Die Handwerkerin wusch auch ihre Kleidung und zog sie notgedrungen nass wieder an.
Als Abby schließlich wieder nach draußen trat und grummelnd auf das Lagerfeuer zustapfte, war sie klatschnass, durchgefroren und ziemlich angesäuert. Aber sie fühlte sich wieder einigermaßen menschlich, was ja in der gegenwärtigen Situation bei weitem keine Selbstverständlichkeit war.
Am Lagerfeuer hockte eine verloren aussehende Gestalt, den Rücken ihr zugewandt, und wie gebannt auf die Zombies starrend.
Abby blieb stehen. Der Ire würde es nicht mehr lange machen, wenn das so weiterging. Sie betrachtete seine Waffe, die wie vergessen in seiner Hand lag. Der Griff konnte sich jederzeit festigen, sich um den Abzug legen, abdrücken. Welches Ziel würde er wohl wählen? Die Zombies? Das Gruppenmitglied, das es wagte, sich ihm zu nähern? Sich selbst?
Bedächtig holte Abby ihre Tabaktüte hervor und drehte sich eine Zigarette, während sie ihn betrachtete.
Normalerweise wäre sie herübergegangen, hätte der betreffenden Person einen Hand auf die Schulter gelegt und mit ihr geredet, aber die Situation war fragil. Er machte den Eindruck eines verwundeten Tieres.
Ihn zu berühren, wäre ein Fehler. Ihn zu bedrängen wäre ein Fehler. Ihn alleine zu lassen aber auch.
Sie hatte fertig gedreht, ging nun ruhig auf Alistair zu und setzte sich in einigem Abstand neben ihm, wobei sie darauf achtete, gerade so weit vorzugehen, dass er sein Gesicht verbergen konnte. Ihr Feuerzeug schnappte und einige Sekunden später zog Zigarettenrauch durch die Luft. Wortlos hielt sie dem Iren die zweite Zigarette hin.
Jemand setzte sich neben ihn. Für eine Sekunde wollte er sich wütend zur Seite drehen und denjenigen ankeifen, er solle sich bloß vom Acker machen. Als er jedoch zur Seite blickte, sah er Abby, die ihm eine Zigarette entgegen hielt. Der Ire schob die Mütze zurecht und versuchte weitestgehend normal drein zu blicken. Dann nahm er den Glimmstengel entgegen, zündete ihn mit seinem Feuerzeug an und ließ sich zurück auf die Ellenbogen fallen. [Ich hatte gehofft ich kann die Sache erledigen, bevor sie aufwacht. Du bist ein Weichei Alistair.]
Er nahm einen tiefen Zug und hüllte danach fast seinen kompletten Oberkörper in eine undurchsichtige Rauchwolke. Es verging für ihn eine gefühlte Ewigkeit, in der weder er, noch Abby auch nur ein Wort sagten.
"Hör mal", begann er dann mit seiner rauen Stimme, "danke wegen gestern. Ich ..."
Er war sich nicht sicher wie er es ausdrücken sollte. Man hatte ihn aufgrund von Jack schon oft für verrückt erklärt, da es tatsächlic Leute gab, die behaupteten, dass es den pinken Kater nicht gab.
"Ich dachte ich hätte jemanden Bekanntes gesehen, der über den Zaun nach draußen zu den Zombies kletterte", er versuchte so vage wie möglich zu bleiben.
Ein weiterer befreiender Zug an der Zigarette und wieder eine gefühlte Ewigkeit des Schweigens.
Langsam richtete er sich auf, zog ein letztes Mal an der Zigarette und schnippste dann den übrig gebliebenen Stummel weg. Dann hob er die Luger an und zielte auf die Zombies, die sich gegen den Zaun drängten.
Bang!
Der erste Schuss war ein Volltreffer in den Kopf, doch der Untote konnte aufgrund der Massen hinter ihm nicht zu Boden fallen, sondern wurde leblos gegen die Umzäunung gedrückt.
Bang!
Der nächste Treffer traf einen der Drecksbiester nur in die rechte Schulter.
"Scheißdreck", fluchte der Ire.
Er verschoss alle sechs übrig gebliebenen Schüsse des Magazins und senkte dann die Hand mit der Waffe, ließ sie schlaff an der Seite hinunter hängen.
"Ich glaube ich werde euch verlassen", erklärte Alistair und blickte Abby mit ernstem Gesichtsausdruck an.
Von den beiden bereits auf einem Blatt Papier beim Funkgerät aufgeschriebenen Frequenzen, eine für das Militär und eine für ein Chemiewerk, fand er leider nichts an Frequenzen das irgendqie nützlich sein könnte, vielleicht diesen Radiosender aber da war er sich nicht sicher ob es mit dem Funkgerät ginge. Robert entschied sich jedenfalls dazu bei dem Chemiewerk und nicht bei den Militärs anzufunken da er beim Militär ein ungutes Gefühl hatte und durch das was dieser Radiotyp gesagt hatte war es auch nicht besser geworden, das schlöimmste was jetzt passieren konnte war das jetzt das Militär kam und sie niederschoss, auch wenn er vielleicht so tun konnte als ob er einer von ihnen wäre aber nein, das war ihm zu Risikobehaftet. Robert schaltete das Funkgerät ein und gab die Frequenz des Chemiewerks ein. [Aufgabe Hintergrundwissen] Er räusperte sich kurz bevor auf der anderen Seite jemand abnahm, jetzt würde es darauf ankommen so freundlich und überzeugend zu wirken wie irgend möglich und falls es nötig war auch so offiziell wie möglich, von einer Behörde oder dem Militär sogar falls der Mensch am anderen ende darauf gut ansprach oder wie ein normaler Mensch der er war wenn das hier eher angeraten war. Er war ein Anwalt der gerne im Gerichtssaal stand, wenn er eins besaß dann die nötige Menschenkenntnis um zu erkennen wie man auf Menschen eingehen musste und offiziell klingen, das konnte er auch, dafür wurde er bezahlt. Er gespannt was er erfahre würde, vielleicht sogar etwas mehr über den Kerl im Kofferraum.
Robert musste verdammt lange warten bis er eine Antwort bekam.
Schließlich äußerte es sich in einem langgezogenen Klackern, irgendetwas sagte Robert, dass es klang, als würde man das Headset an irgendetwas entlangziehen.
Oder als würde man es von einem Toten herunterziehen.
Eine eingeschüchterte Stimme, murmelnd nur, die Furcht deutlich zu hören, meldete sich wispernd.
Sie stellte sich nach mehrmaligen Anfragen als Dr. Rianna Harrison vor und man konnte förmlich hören, wie sie sich immer wieder hektisch umsah als wäre sie nicht alleine oder voll Furcht dass sie es bald nicht mehr wäre. Die Verbindung war schlecht und rauschte und knackte, Robert konnte sich nie sicher sein wie viel die Frau akustisch wirklich verstand. Oder wie viel ihr Verstand noch zu gebrauchen war und ihr diente.
Probe Robert: Charisma
Unbekannt.
Er erfuhr stockend davon, dass das Chemiewerk überrannt sei und ihre Kollegen hier als Tote herumschleichen würden, noch immer gekleidet in ihre Schutzanzüge. Und er erfuhr, dass sie sich zusammen mit einigen anderen in den Lüftungsschächten versteckt hielt und sie in den Wartungsschächten kriechend versuchten, das Chemiewerk so lange am Laufen zu halten wie sie nur konnten, doch war die Gefahr sehr groß dass bald eine Katastrophe passieren würde.
Als er sie schließlich so weit hatte dass sie sich beruhigte, hörte der Anwalt ein Scheppern aus der Tiefe des Raumes der Frau und während er ein Kreischen vernahm, hörte er einen immer schwächer werdenden Satz ins Funkgerät gewipsert. "12, 6, D... 2, 6, D"
Hallo? Sind sie noch da? fragte Robert in das Funkgerät und griff sich ein Blatt Papier und einen Stift um sich dieses 12, 6, D aufzuschreiben, man wusste ja nie wozu es gut sein könnte. Hören sie mir zu, sie müssen durchhalten, ich weiß das die Lage nahezu aussichtslos erscheint aber es gibt noch Hoffnung, hier und da gibt es überlebende wie sie und mich, wir müssen jetzt zusammen halten und versuchen die Ruhe zu bewahren, dann können wir sicher an einen sicheren Ort gelangen und oder sogar etwas gegen diese verfluchten Untoten tun, da bin ich mir sicher und daher würde ich mich freuen wenn sie mir sagen konnten was dieses 12, 6, D bedeuten soll. mit diesesn Worten versuchte Robert so viel Selbstsicherheit und beruhigung wie möglich in seine Stimme zu legen um die Frau zu beruhigen, jeder überlebende der durchhielt konnte helfen.
Robert wusste, dass die Frau ihr Funkgerät auf laut gestellt hatte, es schien, als hörte er sich kurz selbst in einem Echo.
Doch meeresweißes Rauschen war das einzige das dem Anwalt in diesem Moment antworten wollte, dann hörte er ein sanft anschwellendes Stöhnen welches vorher noch nicht dagewesen war und nun langsam aber sicher lauter wurde.
Dann hörte er Schritte, schnelle Schritte auf harten Sohlen die sich dem Funkgerät näherten, dann leise wurden und schließlich durch ein Geräusch ersetzt wurden das klang, als ob ein Stück großes, schweres Metall auf ebensolchem Boden aufgeschlagen wäre und es folgte Stille.
Nur für einen Augenblick, denn die Gier der Zombies schlug sich in ihrem Seufzen und Jaulen wieder das rasch laute wurde und sich offensichtlich dem Funkgerät näherte.
Und dann war da nur noch süßlich-feuchtes Schlingen und Fressen zu hören...
"Was hast Du denn schon so alles für Abenteuer erlebt? Waren die aus den Filmen echt?"
Ryan und Riley hatten doch noch einen Behälter auftreiben können, als Léo anscheinend ihre Sprache wiedergefunden hatte. "Ich habe schon sehr viele Abenteuer erlebt und alle echter, als einem manchmal lieb ist.", Riley schien schon zu ahnen, worauf das Gespräch jetzt hinauszulaufen schien, weshalb er einen missfallenden Ton von sich gab, allerdings ohne gehört zu werden. "Ich erinnere mich noch gut daran, wie mich eine Spur in die Kirche meiner Heimat führte. Dort angekommen, musste ich feststellen, dass mich die Illuminaten, das ist eine Geheimorganisation die die Weltherrschaft an sich reißen will, mich in eine Falle gelockt hatten. Ich konnte nur knapp diesem Komplott entkommen.", Ryan machte eine kurze Pause, nur um dann noch hinzuzufügen "Selbst jetzt bin ich wieder inmitten eines Abenteuers. Ich muss diesen Stein zum Ayers Rock bringen. Mit Sicherheit hat das ganze auch etwas mit diesen Zombies zu tun. Umso mehr ich darüber nachdenke, umso logischer erscheint es mir, dass man nur so die Zombies aufhalten kann." er zeigte den beiden den Rubin, den er glücklicherweise noch in seiner Tasche trug und auf dem man eindeutig erkennen konnte, dass dort etwas eingraviert war.
Ian schaltete das Wasser an, als er unter die Dusche gestiegen war. Oh Gott! Er hatte es vermisst. Normalerweise duschte er nicht weniger als zwei mal am Tag. Und gerade in nervenaufreibenden Situationen wie dieser hätte er es noch viel besser gebrauchen können. Er ließ sich den Körper und die Haare von dem schwachen Strahl benetzen, prustete das Wasser, welches vom Kopf zu seinem Mund floss, genießerisch weg. Er war ganz froh, dass das Wasser nicht wirklich warm wurde. Der Schock beim ersten Kontakt mit dem kühlen Nass durchströmte seinen ganzen Körper und machte ihn wacher, aufmerksamer - auch, wenn ihm das seinen schmerzenden Kiefer wieder mehr in sein Bewusstsein rief.
Nach einer ausgiebigen Dusche trocknete er sich ab, zog sich wieder an und nahm seinen Rucksack. Das Gespräch mit Isabelle, Clovers Lied, das Duschen - all das hatte ihm vorerst die Angst aus dem Kopf gebannt, die er empfand, als Alistair ihn bedrohte. Er verließ die Dusche, sah sich in der Hütte etwas um. Er sah dort Lèo und Riley mit dem Harrison Ford - Verschnitt sitzen. Im Nebenraum war Isabelle eingenickt und auch Clover war fertig mit ihrem Lied.
Er kramte aus seinem Rucksack wieder das Handy und sah auf die Uhr. Vorsichtshalber schaltete er es dann wieder aus, um es später noch mal benutzen zu können. Dann stellte er sich an die Anlage.
"Nochmal Ian hier! Wir sollten bald aufbrechen! Neben den zwei Leuten, die die Zombies ablenken werden, brauchen wir auch noch Verteidiger, die dem Rest der Gruppe den Fluchtweg absichern. Ich denke.... drei Leute sollten reichen. Bitte steckt alle eure In-Ear-Headsets ein, damit wir alle kommunizieren können." Er hielt sich kurz den Kiefer, der wieder anfing zu pochen und brennen. Auch sein Auge zuckte hin und wieder leicht. " Am sinnvollsten wäre es, wenn starke und erfahrene Kämpfer sich zur Verteidigung bereiterklären. Wenn uns aber eine Kraft fehlt, mach' ich halt mit!"
Nachdem er zu Ende gesprochen hatte und sich vom Mikrofon abwendete, sah er Ellen in den Raum treten. Sie fragte ihn nach möglichen Funksprüchen, die man über das Radio hinaussenden könnte. Seine Antwort war klar. "Sag Ihnen, dass Ian Burrows lebt! Zähl' am besten alle Namen der Überlebenden hier auf... und... frag' bitte nach einer Shelley Weinberg!" Sie nickte und verschwand wieder, als Ian ihr noch ein "DANKE!" hinterherwarf.
Es ging ihr sofort viel besser. Schon als sie die ersten paar Töne auf ihrer Ukulele gezupft hatte, spürte sie, wie die Anspannung von ihr abgefallen war, und dann gab es für eine kurze Zeit nur sie und die Musik. Clover fühlte sich glücklich, als sie geendet hatte. Sie hatte sich einmal ein wenig verhaspelt, als ihre Finger an den Saiten im Eifer des Gefechts mehr improvisieren wollten als sie selbst, aber sie hoffte, niemand hätte es bemerkt. Wichtig war außerdem ja nur, dass die Botschaft angkommen würde, und als die junge Frau Niki erblickte merkte sie sofort, dass dies geschehen war.
Der Junge schien recht scheu, weshalb es ihm sicher nicht einfach gefallen war, sie einfach anzusprechen, und Clover schloss ihn alleine deshalb sofort ins Herz.
"Ehm... also ich wollte sagen... du hast mir gerade fehlende Kraft gegeben, um meinen Plan nun endgültig zu vollstrecken. Ich hatte erst so meine Bedenken, aber es kann nichts mehr schief laufen. Jedenfalls... habe ich da so ein Gefühl...", sagte Niki etwas kleinlaut. Clover konnte kaum zurückhalten, wie sehr sie sich über diese Worte freute - damit hatte sie mindestens zwei Personen Kraft gegeben. Eine davon war zwar sie selbst, aber das zählte ja auch irgendwie.
"Das habe ich doch gerne gemacht! In einer Zeit wie dieser müssen wir doch alle zusammenhalten, richtig?" "J-ja, richtig!" Clover kramte nun in der Tasche ihres Kleides und zog einen kleinen Briefumschlag hervor. "Hör zu, ich möchte dir meinen Glücksbringer geben.", sagte sie und legte den Umschlag, der ihr getrocknetes, vierblättriges Kleeblatt enthielt, in seine Hand - jedoch ohne ihn loszulassen. "Aber nur unter einer Bedingung: Du gibst ihn mir wieder zurück. Also sobald wir diesen Schrottplatz hinter uns gelassen haben, möchte ich mein Kleeblatt wieder haben, ja? Das musst du versprechen." Sie lächelte den Jungen an, er nickte und sie ließ nun den Umschlag los. Sie glaubte an solche Geschichten. Wenn Niki das Versprechen gab, ihr das Kleeblatt zurückzugeben, dann würde er automatisch seinen tapferen Einsatz für den Fluchtplan überleben müssen. Anders konnte sich die Sache gar nicht entwickeln, da war sie überzeugt. So tickte Clover nun mal.
Das nunmehr angenehme Schweigen zwischen den beiden endete jäh, als ein Funkspruch ertönte. "Nochmal Ian hier! Wir sollten bald aufbrechen! Neben den zwei Leuten, die die Zombies ablenken werden, brauchen wir auch noch Verteidiger, die dem Rest der Gruppe den Fluchtweg absichern. Ich denke.... drei Leute sollten reichen. Bitte steckt alle eure In-Ear-Headsets ein, damit wir alle kommunizieren können."Ians Stimme war laut und deutlich zu hören. " Am sinnvollsten wäre es, wenn starke und erfahrene Kämpfer sich zur Verteidigung bereiterklären. Wenn uns aber eine Kraft fehlt, mach' ich halt mit!"
Clover versetzte es einen leichten Stich in die Magengegend, den sie zu ignorieren versuchte. Drei weitere Leute mussten mithelfen, um sie alle zu retten. Einer davon vielleicht Ian. Sie zweifelte nicht daran, dass er alles für das Wohl anderer Menschen tun würde, das Problem war bloß, sie wollte nicht, dass er es tat. Dummes Ding, willst du es stattdessen selbst machen?
Clover schüttelte die Gedanken von sich ab. So funktionierte ignorieren nicht. Sie atmete tief durch und summte noch einmal "With a little help from our friends" vor sich hin. Alles würde gut werden. Und sie musste stark und voller Hoffnung sein, um die anderen so gut wie möglich zu unterstützen.
Verflucht! rief Robert der Verzweiflung nahe und schlug mit der Faust auf den Tisch, sie war gestorben, von Zombies gefressen worden und er hatte es mit anhören müssen, ein schrecklicher Tod. Er brauchte einen Moment um sich zu sammeln und zog dann den Zettel zu sich heran, immerhin hatte sie ihm eine Information gegeben, er hoffte das sie ihm von nutzen sein würde. Dann atmete er einmal tief durch und schaute kurz nach draußen und benutzte das Funkgerät Hey, kann mal kurz wer reinkommen der sich mit Militärsprech auskennt? Ich funke gleich das Militär an und bräuchte eine kleine Einweisung diesbezüglich. Er wartete bis jemand kam und funkte danach das Militär an, hier achtete er genau darauf sich als einer von ihnen auszugeben da er sich ausrechnete so die besten Chancen zu haben, er würde es vermeiden zu exakte Ortsangaben zu machen und vor allem die überlebenden zu erwähnen, er war einfach ein Militärangehöriger und nun begann er zu sprechen und hoffte das er damit durch kam und Informationen erhielt. Er würde nach diesem 12, 6, D fragen, vielleicht wusste man etwas, erklären das er ein Funkgespräch mitgehört hatte, dazu würde er noch nach Anweisungen fragen, also in Erfahrung bringen was die aktuellen Befehle und Anweisungen des Militärs waren, so würden sie wissen worauf sie aufpassen mussten und noch dazu interessierte ihn im Stil eines desillusionierten Soldaten wie sie in diesen Scheißdreck geraten waren, dafür musste er nicht groß schauspielern, denn irgendwo ging es ihm tatsächlich so.
Wo war die Zeit hin? Und warum war er immer noch nicht erholt?
Eigentlich hatte Ethan vor gehabt, sich in Isas Nähe aufzuhalten, aber der Tag war wie im Rausch an ihm vorbei gezogen. Er wusste noch, dass er irgendwann mit irgendwem am Feuer gesessen hatte, später hatte er sich eine stille Ecke gesucht. Er war schon seit ihrer Ankunft unendlich müde und doch hatte er nicht geschlafen - oder doch? Er wusste es nicht, aber es war auch egal, denn noch immer fühlte er sich wie gerädert.
Es hatten Leute ihr Leben gelassen. Leute, die vor nur einigen Stunden noch Fremde gewesen waren, hatte ihr Leben riskiert und teils gegeben, damit die Gruppe überleben konnte. Waren sie stark? Waren sie schwach? Zum ersten Mal seit vielen Jahren war Ethan nicht mehr sicher, ob Jonas wirklich immer Recht hatte - ob seine Einteilung in Stark und Schwach überhaupt stimmte.
Ethan raffte sich auf. Auch wenn er sonst nie der Typ dafür war, er es immer als schwäche angesehen hatte: Er brauchte dringend jemanden zum Reden. Am liebsten Isa. Auch wenn sie nicht mehr Anführerin der Gruppe war, was Ethan begrüßte, denn so war sie hoffentlich weniger in Gefahr, sie stand ihm immer noch am Nähsten in der Gruppe. Zu den anderen fehlte ihm leider immer noch der Anschluss.
Geändert von gRuFtY (14.08.2012 um 14:14 Uhr)
Grund: Pöse Sig!
Jemand Bekanntes...
"Jack", dachte Abby und sah stirnrunzelnd zu Boden. Wer auch immer das eigentlich war. Sie erinnerte sich vage daran, dass Alistair den Namen schon vorher erwähnt hatte. Gestern, im Flughafen. Die junge Frau zählte nicht zu den neugierigen Gemütern dieser Welt, deswegen nickte sie nur, drückte ihre Zigarette zwischen den verdorrten Gräsern aus und speicherte die Information im Hinterkopf.
Sie zuckte zusammen, als der erste Schuss fiel. Die weiteren verfolgte sie angespannt, jedoch ohne mit der Wimper zu zucken. Als da Magazin leer war, sank die Waffe herunter - nutzlos, wie ein gebrochener Arm.
Abby sah in Alistairs Gesicht und suchte dort nach Zorn, vielleicht Trauer oder sogar Angst, aber sie sah nichts. Überhaupt nichts. Shit. Das war übel. Denn das hieß, er hatte keinen Grund mehr, zu kämpfen.
Er suchte ihren Blick. "Ich glaube ich werde euch verlassen" Gott. Seine Stimme klang, als hätte er sie tagelang nicht benutzt.
Abby war nicht überrascht. Trotzdem schnürte sich ihr der Hals zusammen. "Ich weiß", sagte sie. Ein paar Minuten lang herrschte Stille. "Das nächste Mal werde ich dich nicht aufhalten können.", Bedauern schwang in diesen Worten mit und sie senkte die Lautstärke, als sie härterer Stimme hinzufügte, "Ich werde es allerdings trotzdem versuchen."
Abby hasste es auf den Tod, wenn sie an einem ärgerlichen Umstand nichts ändern konnte. Normalerweise bemerkte sie dies und kam dann einfach damit klar. Sie war keiner dieser Menschen, die ihre Energie an längst verlorene Schlachten verschwendete. Dieses Mal nicht. Sie sah den verbitterten Mann neben sich und spürte, wie sie wütend wurde. Wütend auf ihre Machtlosigkeit. Abby knurrte, wuchtete sich hoch und trat mit einem frustrierten Schrei gegen das Gitter. Die zweifach Getöteten bebten unter der Erschütterung. Der Rest der Zombiemasse drängte sich ungerührt nach vorne. Nein, verdammt. Noch war sie nicht tot. Diesmal würde sie nicht den bequemen Weg gehen. "Glotzt nicht so scheiße, euch kriegen wir auch noch.", fauchte Abby die Zombies an.
Sie drehte sich abrupt um und stapfte auf den Iren zu, wie eine Rachegöttin, die in den Fischteich gefallen war. Sie ging vor ihm in die Hocke und sah ihn eindringlich unter ihren nassen Strähnen hervor an.
"Ich will nicht, dass du gehst."