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Held
Alistair saß am Feuer und starrte in die Flammen War das gestern Abend wirklich passiert? Auch wenn er betrunken war, SO betrunken, dass er sich das eingebildet hätte, kann er nicht gewesen sein. Zudem konnte er Jack nirgendwo erblicken.
[Was hast du nur vor, Jack?]
Die einzige Person, die er seit dem Tod seiner Familien wirklich vertrauen konnte, war verschwunden, hatte ihn zurückgelassen. Vielleicht ... vielleicht war die Lage ja so aussichtslos, dass Jack keinen Sinn darin sah, sich länger um ihn zu kümmern? Immerhin waren schon zwei bei der letzten Flucht gestorben, und wie es schien gab es Zweifel daran, ob beide Todesfälle nur ein Unfall waren. Eigentlich war es ihm jedoch egal, immerhin hatte er geschafft, was er sich vorgenommen hatte. Die Rache an dem Tod seiner Familie war erledigt, und nun gab es nichts mehr, wofür es sich zu leben lohnte. Man sagt ja immer, Rache würde einem Menschen nichts geben, man wäre danach genau so weit wie vorher, doch das konnte der Ire nicht bestätigen. Ihm gab der Tod der Attentäter mehr als er es sich jemals gedacht hätte. Dieses Gefühl von Zufriedenheit, der Gedanke, dass seine Nächsten nun endlich in ruhe Frieden finden konnten, war erlösend gewesen. Das einzige was ihn jetzt daran störrte, war die Tatsache, dass er kein Ziel mehr hatte. Selbst das Überleben klang für ihn nicht besonders erstrebenswert. Was brachte es ihm noch? Würde er sterben, bestand zumindest die geringe Chance wieder mit seiner Familie vereint zu sein.
Er musste lächeln.
Selbstverständlich nur, wenn er für seine Taten als Schläger und dem Akt der Rache nicht in die Hölle kommen würde. Doch Jack hatte immer gemeint, er solle sich darüber keine Sorgen machen, er würde schon dafür sorgen, dass er an den richtigen Platz kommen würde.
[Jack.]
"Scheiß verfluchter Kater", flüsterte er.
Auch ein Blick in die Runde der anderen heiterte ihn nicht wirklich auf. Jeder der Anwesenden schien irgendwie eine Aufgabe für sich gefunden zu haben, einen Platz, der ihm Sicherheit, der ihm Halt gab, etwas, was sie zum weiterleben motivierte.
"Gott verdammt", er zog die Luger aus dem Hosenbund hervor und wiegte sie einen Moment lang in den Händen. Das Magazin herausgezogen stellte er fest, dass er noch keinen einzigen Schuss abgegeben hatte, seit seiner in Boston.
Nocheinmal schaute er zu den hinüber und erblickte dabei Suparman.
[Die Rechnung ist im Prinzip auch beglichen, der Whisky liegt in meiner Tasche.]
Er erblickte Ian, der ihm so tapfer gegenüber getreten war und musste kurz lächeln, als er sein mehr als schiefes Gejaule hörte, Clover, die mit ihm, wenn auch anscheinend mit nicht ganz so guter Kondition, das Glas gehoben hatte, und er sah Abby vor seinem inneren Auge auf dem Bett in der Wellblechhütte liegen.
[Was ein Teufelsweib. Noch nie hatte es jemand geschafft mich zu Boden zu werfen.]
Ein breites Grinsen machte sich für einen Augenblick auf seinem Gesicht breit, bevor es wieder einer ausdruckslosen Miene wich.
Seine rechte Hand in der er die Luger hielt zitterte leicht. Verlegen zog er sich die Mütze über das Gesicht, denn Tränen begannen sich aus seinen Augenwinkel zu zwengen und sich den Weg über das stoppelige Gesicht nach unten zu suchen.
[Jetzt fängst du auch an zu heulen! Du verdammtes irisches Weichei! Reiß dich zusammen!]
Langsam hob er die Luger hoch und setzte sie sich dann mit zittriger Hand an den die Schläfe ...
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