Ergebnis 1 bis 20 von 165

Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 2 - Der Schrottplatz im Sumpf

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Dani saß vor dem Bildschirm und starrte durch ihn hindurch. Es schien auf der Kiste sonst nichts interessantes mehr zu geben, und gerade kam sie sich reichlich nutzlos vor. Sie hatte jetzt auch nicht die geringste Motivation zu essen oder zu schlafen, obwohl sie müde und hungrig war. Sie musste wieder an das Flugzeug denken, das gestern erst gegen Tower geflogen war. Gestern erst? Scheiße. Sie bekam das Bild des Feuerballs nicht mehr aus ihrem Kopf, genauso wenig wie sie Mike oder Nikita vergessen konnte. Sie konnte immer noch nicht ganz begreifen dass sie beide eben noch lebendig gesehen hatte, und im nächsten Moment sollten sie tot sein. Dann durchfuhr sie es wie ein Blitz. Was hatte der Typ im Radio gesagt? Die ganze Welt hatte es erwischt? Ihre Eltern! Sie hatte nicht viel Kontakt zu ihnen, weil sie einfach zu verschieden waren, aber verdammt, es waren ihre Eltern. Und Ben, der Typ mit dem sie den Coffeeshop betrieb, auch tot? Sie war so in ihre Grübeleien versunken, dass die Sache mit Andris total an ihr vorbei ging. Erst durch ein absolut unmelodisches, schiefes Gejaule schreckte sie hoch.
    "Gott, wird hier grad jemand abgestochen?", murmelte sie vor sich hin, als sie aufstand und ins Nebenzimmer ging. Dort saß Ian und hielt noch - wie als Eingeständnis seiner Schuld - das Tatwerkzeug in den Händen. Sein Glück dass sich das Kind auch gerade hier im Raum aufhielt, so starrte sie ihn nur entgeistert an. "Was zum...?" brachte sie dann doch noch hervor. War dass die Art, wie er sich darum kümmern wollte, dass nicht nochmal etwas scheiße lief? Sie schüttelte stumm den Kopf nachdem sie ihn ein paar Sekunden vorwurfsvoll angeschaut hatte, drehte sich schwungvoll um und ging nach draussen.
    Ein Stück abseits der Hütte legte sie sich auf den Boden, versuchte dort etwas Schlaf zu finden, und schloss die Augen, riss sie aber gleich wieder auf als sie wieder das brennende Flugzeug sah. Der Anblick der wackelnden Zäune mit offenen Augen war allerdings auch nicht viel besser. "Scheiße." sie richtete sich wieder auf und starrte dumpf vor sich hin.

    Geändert von Andromeda (12.08.2012 um 21:06 Uhr)

  2. #2
    Dankeschön das du dich darum kümmerst Tess. sagte Robert, erleichtert darüber das er etwas hatte erreichen können. Entschuldigt mich, ich habe eine Idee bezüglich des Funkgerätes, vielleicht findet sich da ja wer den man kontaktieren kann[Aufgabe Hintergrundwissen] um ein wenig was in Erfahrung zu bringen, ich bin im Büro oder was das sein soll. erklärte Robert und machte sich auf den Weg dorthin. An seinem Ziel angekommen machte er sich daran drinnen alles nach eventuellen Frequenzen abzusuchen die er erreichen konnte. Hoffentlich wird das etwas. dachte er und konnte sich noch davon abzuhalten das vor sich hin zu murmeln.

    Geändert von BIT (13.08.2012 um 10:51 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  3. #3
    Eigentlich hatte Isa sich nur einen Moment setzen wollen, um das Schwindelgefühl aus ihrem Kopf zu vertreiben. Offensichtlich war die Anstrengung der letzten Stunden aber zu viel gewesen und sie war eingenickt.
    Nur, um nach kurzer Zeit wieder aufzuschrecken, als sie Tess´ Durchsage hörte. Einen Moment lang überlegte sie, zu reagieren. Sicher - die Neuwahl war noch nicht entschieden, aber Ian schien der favorisierte neue Anführer zu sein. Und was Geschicklichkeit betraf - Isa war zwar immer recht gut darin gewesen, ihre Hände ruhig zu halten und genau zu koordinieren, aber es gab sicher einige unter ihnen, die weitaus besser geeignet waren. Und das Wort Leiche, ob laufend oder nicht, gefiel ihr gar nicht. Während sie weiter mit sich rang, merkte Isabelle nicht, dass ihre Gedanken ihr erneut entglitten und ihr die Augen zufielen...

    Sie stand in der Abfertigungshalle mit der Nummer D52. Allein. Mutterseelenallein. Und irgendetwas fehlte, aber so sehr Isa auch nachdachte, es fiel ihr nicht mehr ein. Dennoch begann sie zu suchen. Hinter den Automaten, unter den Sofas, in jeder Ecke suchte sie nach dem Etwas, was auch immer es war.
    Plötzlich erklang hinter ihr eine Stimme: "Du musst schon draußen nachsehen." Isa blickte sich um, konnte jedoch niemanden entdecken. Stattdessen entdeckte sie ein großes Loch in der Glaswand. Natürlich, dort würde sie es finden...
    Nachdem sie durch das Loch geschlüpft war, stand sie draußen und um sie herum begann die Welt, sich zu verändern. Von jetzt auf gleich stand sie nicht mehr in einem Gang des Flughafengeländes, sondern mitten in einem Sumpfgebiet, noch immer allein. Doch nun hörte sie Stimmen erst leise, doch als Isa in ihre Richtung zustapfte, wurden sie immer lauter. Schließlich erreichte sie einen Schrottplatz, von einem Zaun umgeben. Dahinter konnte sie ein großes Lagerfeuer sehen und viele bekannte Gesichter.
    Die junge Sängerin gab ein fröhliches Stück zum besten, während Ian ausgelassen mit der kleinen Léo dazu tanzte. Ethan saß am Feuer und grillte mit Ellen und Dob Marshmallows und im Hintergrund konnte sie schemenhaft die anderen Flüchtlinge und noch viele andere Menschen ausmachen. Doch was ihre Aufmerksamkeit in den Bann zog, war die Frau, die hinter dem verschlossenen Tor erschien. Jung, langes braunes Haar, graublaue Augen... Isas leibliche Mutter.
    "Da bist du ja, meine Kleine. Hast du nun doch hergefunden?" Isa nickte nur und schaute fragend auf das Tor. Ihre Mutter lächelte warm. "Oh, du möchtest wohl rein? Aber hast du nicht etwas vergessen?" Ja, Isa hatte etwas vergessen... aber was? "Ach, dann helfe ich dir mal auf die Sprünge: Du hast uns vergessen." Das Lächeln blieb, aber der Glanz in den Augen verschwand, sie wurden leer. "Du hast uns allein gelassen, Kleines, hast du das etwa vergessen?" Die Frau lächelte immer noch, doch gleichzeitig wurde ihr Gesicht blasser und blasser, das Fleisch begann sich von den Knochen zu lösen. "Nein, ich war doch die ganze Zeit bei euch, ich habe euch nicht vergessen!", wollte Isa schreien, doch als sie den Mund bewegte, brachten ihre Stimmbänder keinen Ton zustande. Auch die anderen Menschen, begannen zu verwesen, unterbrachen aber ihre Tätigkeiten nicht. Die lächelnde Frau sagte: "Das ist aber alles nicht so schlimm, Liebes. Du wirst schon noch werden, wie wir, und dann darfst auch du hier rein. Schau, dort kommen schon die anderen. Bestimmt werden sie dir helfen." Isabelle fuhr herum und sah in ein Meer lebender Leichen, dass sich auf sie zubewegte...

    Mit einem Aufschrei fuhr sie aus ihrem Schlaf hoch und brauchte einen Moment, um sich zu orientieren. Sie war auf dem Schrottplatz. Die anderen waren da. Alle gesund und lebendig. Und das sollte so bleiben. Isa musste alles dafür tun, alles, was sie konnte. Bemüht, nicht an ihren Traum und erst recht nicht an ihre Mutter zu denken, überlegte sie, was sie tun konnte. Sie erinnerte sich an Tess´ frühere Ansage. Die Ärztin bewegte sich gerade aus der Hütte. Auf leicht zittrigen Beinen bewegte Isa sich auf sie zu. "Du sagtest, dass du jemand geschicktes brauchst? Ich glaube, ich kann dir helfen... wenn du mir sagst, was ich machen soll." Ja, sie würde tun, was in ihrer Macht stand, um zu helfen. Selbst, wenn es Leichen beinhaltete. [Aufgabe Theta - Geschicklichkeitsanteil]

    Geändert von Zitroneneis (12.08.2012 um 22:16 Uhr)

  4. #4
    Ian erhörte als erstes ihre Rufe und redete auf sie ein, dass alles okay werden würde. Dann kam auch kurz danach Clover und drückte sie an sich. Doch das realisierte das Mädchen nur am Rande. Wie gebannt starrte sie auf den sich nicht regenden Andris und klammerte sich an seine unverletzte Hand, wie als würde sie damit ihre Energie auf ihn übertragen wollen.
    Nach zähen, ungewissen Minuten, die Léo wie Jahrzehnte vorkamen, erschien endlich die Ärztin, um dem armen alten Mann zu helfen. Sie wollte nicht, dass er wegging und zu einer der angesäuerten Leichen da außerhalb des Zaunes wurden. Die waren eklig stinkig und hässlich, auch wenn sie selbst ja nichts dafür konnten. Auch als Andris in die Hütte getragen wurde, ließ sie ihn nicht los, sie wollte ihn unter keinen Umständen allein lassen. Clovers Arm auf ihrer Schulter war das einzig Andere, was sie neben dem Bewusstlosen wahrnahm.
    In der Hütte herrschte Hochbetrieb, so kam es dem Kind jedenfalls vor. Bang observierte sie jeden Handgriff, den die Ärztin machte. Als die Frau fertig war, wollte die Mexikanerin ihr aus tiefstem Herzen danken, ihr um den Hals fallen und sie ewig drücken, dafür, dass sie das Leben des Alten gerettet hatte. Doch sie konnte ihren Blick einfach nicht von seinem unendlich faltigen Gesicht abwenden. Der Gedanke beschlich sie, dass das alles durch ihr Gefrage passiert war.
    Gerade, als diese Vermutung für die Kleine zur Gewissheit wurde und neue Tränen aus ihren Augen kullern wollten drang durch den dick wabernden Schleier ihres ablockenden Bewusstsein eine furchtbar schief gesungene Version eines ihr bekannten Liedes:

    "Hey there lil' Lèo what's it like in Sidney City?
    I'm... not... thousand miles away
    and girl, today you look so pretty, yes you do
    Junkyards can't smell as good as you, I swear it`s true


    War das-Ian? Zum ersten Mal wand das Mädchen ihren Blick von Andris ab und drehte ihren Kopf zur Richtung des Gesangs. Und tatsächlich: das stand er, mit Clovers Ukulele in der Hand und sang für sie. Léo guckte ihn aus großen, feuchten Augen und mit offenen Mund an. Irgendwie passte das so gerade gar nicht für ihr Gehirn und es wusste nicht, was es damit anfangen sollte.

    Ohh, please give Ian a smiiiiile
    oooh, give Ian a smiiiiile
    oooh, give Ian a smiiiiile,
    if you don't, that would be viiile.


    Es kam ihr nicht nur so vor- er sprach bzw. sang sie direkt an! Der Schleier lichtete sich langsam, einer ihrer Mundwinkel zog sich nach oben. Langsam kam in ihr das Gefühl hoch, dass das ziemlich lustig war und bei den Versen

    Hey there 'lil Leo, I've got so much left to sing,
    but this song really sucks, so you should show Ian your grin
    and then I stoooooooooooooop
    so you all should pray to gooooood
    please make me stoooooop


    musste sie zunächst leise kichern, um dann in schallendes Gelächter darüber auszubrechen, wie komisch Ian mit der Ukulele rumhampelte, Tonleitern vergewaltigte und auf Biegen und Brechen den Text auf die jetzige Situation umeichte.
    Beim Schlussrefrain sang sie selbst dann strahlend mit:

    Ohh, please give Ian a smiiiile
    oooh, give Ian a smiiiiiile
    oooh, give Ian a smiiiiiile
    yeaaah, I’m giving ya aaaaa smiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiile!"


    Nachdem beide geendet hatten, mehr oder weniger auf dem richtigen Ton, klatschte Léo mit der freien Hand- die andere würde sie vor Andris’ Erwachen nicht von ihm lösen- applaudierend auf ihren Oberschenkel und meinte zu Ian:
    Das war irre toll!!! Aber singen und Ukulele spielen musst Du noch üben! Findest Du doch auch, oder Clover?
    Dabei schmiegte sich an die rothaarige Sängerin. Sie blickte kurz um sich und winkte dann Riley zu, der ihren Álvaro bei sich trug. Beide wollte sie jetzt unglaublich gerne bei sich haben. So viele ihrer Lieben aus der Gruppe, sprich diejenigen, die sie davon schon kannte, waren bei ihr und genau die sollten auch Andris beistehen. Und selbst wenn sie wieder etwas anderes zu tun haben würden- sie wird bei ihm bleiben, bis sie sicher war, dass es ihm wieder wirklich gut geht!

  5. #5
    Sie unterdrückte ein Gähnen, als sie auf den Platz hinaustrat. Sie war fertig, in jeder Hinsicht in der man fertig sein konnte, und sehnte sich danach ein wenig... „Du sagtest, dass du jemand geschicktes brauchst? Ich glaube, ich kann dir helfen... wenn du mir sagst, was ich machen soll."

    Ah, Isabelle. Na da war ja wer von den Toten auferstanden. Das Mädel sah zumindest aus, wie sich Tess fühlte. Obwohl... sie fühlte sich nicht danach, irgendwem durch ein besonders kurzes Kleid auf ihren Hintern aufmerksam zu machen. Und ihre Anführerin sah auch deutlich ausgeschlafener aus als sie selber. Oder zumindest wiesen die Abdrücke auf ihrer Wange darauf hin, das das Mädel überhaupt zum schlafen gekommen war.

    „Da bist du ja. Es ist gut, das du grad kommst, sonst hätte ich das noch alleine machen müssen." Über das Teamwork dieser Truppe reden wir noch, Schätzchen, aber nicht heute Nacht.Hast hoffentlich ausgeschlafen, im Gegensatz zu mir. Jedenfalls - ich hab da hinten am Panzer eine Limousine gefunden, die ich gerne genauer unter die Lupe nehmen würde. Vielleicht finden wir ja was wertvolles. Und für einen allein ist das Ding einfach zu groß, du verstehst?“ Sie blinzelte oft und heftig um die Müdigkeit zu vertreiben. Ihr Blick verschwamm kurz und als er wieder klar wurde sah sie auch Isabelle zum ersten mal wirklich an, sodass ihr klar wurde was sie für Kleidung trug. „Ahm, Isabelle. Dein Kleid wird sich dahinten zwischen den Schrottteilen eventuell schneller in Einzelteile zerlegen, wenn du an was hängen bleibst, als du Zollwut sagen kannst. Also ich würd vorschlagen du besorgst dir ne ordentliche Hose – kannst auch eine von meinen haben, wenn du keine eigene mehr hast – und ich trink noch einen Kaffee. Dann treffen wir uns hier.

    Wenige Augenblicke später hatte Tess die letzte Dose überzuckerten kalten Dosenkaffee vom Starbucks im Magen und Isa hatte sich aus Leos Essensvorrat bedienen dürfen und war ebenfalls bereit. Dann marschierten die beiden Frauen im Zwielicht, das über den Schrottplatz fiel, gen Süden.

    [Tess macht sich an Aufgabe Theta - Intelligenzanteil]

  6. #6
    Noch immer vollkommen konfus, torkelte Ryan wie ein Betrunkener in der Gegend rum, stolperte mehrere Male fast über seine eigenen Füße und wäre einmal fast in den umgebenen Zaun gefallen, konnte sich aber in letzter Sekunde an einem Ast eines verkrüppelten Baumes festhalten.

    Was war nur mit ihm los? Ryan konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen und außerdem fühlte er sich so, als ob ihn irgendjemand in einer Kühltruhe eingeschlossen hatte, von den Kopfschmerzen ganz zu schweigen. Auch nach außen hin sah man ihm an, dass irgendwas nicht stimmte, er war vollkommen blaß und das Einzige, was ihn von den Zombies unterschied war wohl seine körperliche Unversehrtheit, mal von den guten Klamotten abgesehen.

    Ryan musste wohl eine ganze Weile ziemlich ziellos in der Gegend herumgetorkelt sein, zitternd und seine Arme um sich geschlungen näherte er sich einer Hütte, oder waren es zwei Hütten? Irgendwie schien sich in seinem Sichtfeld alles zu verdoppelt, nur um danach vollkommen zu verschwimmen.

    Vor der Hütte geschah dann das Unvermeidbare: er brach einfach zusammen.

    ...

    Ryan hörte lachen, was war es nur? Wo war er nur? Er machte die Augen auf und da sah er ihn: seinen alten Schulhof. Aber da war noch mehr. Er sah sie nur verschwommen, aber sie waren da: Kinder, die lachten. Was war mit ihm? Ryan stand auf, er war umgeben von Kindern, die lachten, aber er sah sie nur verschwommen. Sie standen um ihn herum, aber er war nicht der Mittelpunkt, nein, da war noch jemand anderes. Jemand, dem alle zujubelten, aber auch ihn konnte er nur verschwommen sehen. Ryan wischte mit seiner kleinen Hand über die nassen Augen. Dann rannte er schreiend auf diese umjubelte Gestalt zu, welche sich umzudrehen schien. Er wollte ihn schlagen, aber er konnte sich plötzlich nicht mehr bewegen. Irgendjemand hielt ihn fest. Nicht nur einer, es waren zwei und sie lächelten.

    Der andere Junge machte einer Handbewegung und zugleich wurde Ryan auf den Boden gedrückt. Kurz darauf konnte er spüren, wie jemand auf ihn eintrat. Danach war alles weiß.

    ...

    RETTE MICH INDI, schrie eine Frau und kurz darauf war die unverwechselbare Stimme des Indiana Jones auch schon zu hören, welcher zugleich Gebrauch von seiner Peitsche machte, um den Tag zu retten.

  7. #7
    Niki kletterte einen Stapel rostiger Autos nach oben und konnte so den Blick über den Wellblechzaun werfen. Dort draußen tummelten sich die Zombies zu hunderten. Einige standen halbversunken in der stinkenden Brühe des Sumpfes, andere bewegten sich augenscheinlich mit seltsamer traumwandlerischer Sicherheit über die kaum zu unterscheidenden stabilen Elemente. Soweit Niki es jedoch erkennen konnte, endete nach gut 30 Metern die Sichtweite schon in dichterem Gestrüpp. Eine absolut sichere Route war nicht auszumachen. Würden sie jedoch laufen oder fahren - die Straße könnte sich anbieten, auch wenn sie noch mehr Zombies versprach, da nach einigen hundert Metern der Straße folgend weitere Gebäude zu sehen waren.


    Isabella und Tess machten sich schließlich daran, die fast neuwertige Limousine genauer in Augenschein zu nehmen.
    Tess öffnete abermals den Kofferraum und Isabelle beschloss, den Wagen genauer zu untersuchen...

    Isabelle: Probe Geschick.
    Unbekannt!
    Tess: Probe Intelligenz.
    Unbekannt!


    Die Ärztin besah sich nachdenklichen Blickes die Leiche noch einmal genauer und begann dann schließlich seufzend damit, sich Handschuhe zu improvisieren und die Leiche herumzudrehen. Sie war noch immer mit Kabelbindern gefesselt und etwas steckte in ihrem Mund. Es sah fast aus wie ein Knebel, was unter Umständen nicht weiter verwunderlich gewesen wäre, würde es sich um das Opfer der hiesigen Mafia handeln. Doch dann stutzte sie und einer inneren Eingebung folgend zückte sie einen scharfen metallischen Gegenstand um das letzte Puzzleteil schließlich an seinen angestammten Platz rücken zu können.

    Und was sie schließlich zu berichten hatte, taugte gut, anderen den Atem stocken zu lassen.

    Isabella kletterte durch den Wagen, öffnete das Handschuhfach und ließ auch sonst keine Ecke aus bei ihrer Inspektion.
    Was sie fand, war der eher schlecht als recht gelungene Versuch dem Auto allen besonderen und auffälligen Merkmale zu entreissen und es damit zu einer Limousine unter hunderten in der Stadt zu machen.
    Jedoch schien es als wären sie schlampig oder unter großem Zeitdruck gestanden, denn Isabella fand noch genug Merkwürdigkeiten.
    Als erstes war ihr aufgefallen, dass vorne am Bug der Limousine zwei kleinere Schäden zu finden waren. Als hätte Jemand etwas abgerissen oder zerstört, was dort jeweils an der linken und der rechten Seite angebracht worden war. Wie die Flaggen bei einem auto der Regierung.
    Unter dem hinteren Sitz war die Packung eines Müsliriegels zu finden, bedruckt mit japanischer Schrift, doch was Isabella schließlich am ehesten überzeugte, war eine vergessene Rechnung auf einig Gallonen Benzin. Ausgestellt auf die japanische Botschaft!

    Tess hatte gerade die Untersuchung beendet und sie wusste nun relativ genau was sie vor sich hatte. In den Begriffen einer Epidemie verbleibend war es vielleicht ihr "Patient 0" wie man so schön sagt. Der Mann, mit dem alles angefangen hatte.
    Die asiatischen Gesichtszüge waren durch die Verwesung schwer zu erkennen, doch sie war sich sehr sicher, dass es sich nur um einen solchen handeln konnte. Am wahrscheinlichsten wäre - Japan.
    Interessant befand sie auch, dass im Bauch des Mannes Fleisch zu finden war. Grob herausgebissenes Fleisch mit Stoffresten in grünem Fleck-Tarn.
    Am faszinierendsten aber war, dass dieser Zombie im Grunde tot war. Es gab weder ein Einschussloch im Gehirn noch sonst einen Hinweis auf irgendeine Art von Schädeltrauma. Lediglich zwei kleine Stiche wie von langen Spritzen ließen sich in seiner Halsgegend finden.

    Zitat Zitat von Hintergrundwissen Station 2
    Die Limousine ist von der japanischen Botschaft, dies sollte jedoch verschleiert werden.
    Die Leiche war geknebelt und gefesselt und hat menschliches Fleisch im Bauch. Es scheint als wäre der Zombie "getötet" worden ohne das Gewalt eingesetzt wurde.

    Geändert von Daen vom Clan (13.08.2012 um 11:16 Uhr)

  8. #8
    Bevor Isa sich ihrer Aufgabe gewidmet hatte, war sie in etwas praktischere Kleidung, ein schwarzes T-Shirt und eine Stretch-Jeans, aus ihrem Rucksack geschlüpft. Ohne das mittlerweile schmutzige und verschwitzte Kleid, fühlte sie sich direkt etwas wohler in ihrer Haut und auch ihr Geist schien sich wieder ein wenig geordnet zu haben, obgleich die Erinnerung an den Alptraum ihr noch immer Schauer über den Rücken jagte.
    Als sie und Tess den Kofferraum erreicht hatten, war sie erst mit einer Mischung aus Furcht und Ekel vor dem Toten zurückgewichen. Dann aber hatte sie sich dazu gezwungen genauer hinzusehen und dabei zwei Erkenntnisse gemacht. Erstens: Ja, verwesende Leichen strömten einen widerwärtigen Geruch aus, aber (zweitens war das hier nicht ansatzweise so schlimm wie die Erlebnisse mit den zombifizierten Menschen. Dieser Tote war vollkommen reglos und machte keinerlei Anstalten, irgendetwas auf eigene Faust zu erledigen.

    Also hatte Isabelle sich zusammengerissen und an die Arbeit gemacht, trotz des mulmigen Gefühls in der Magengegend. Sie beneidete Tess allerdings nicht, die dabei war, den Toten genauer zu untersuchen. Allerdings waren die Spuren, die sie entdeckte, als sie sorgfältig jede Spalte des Autos durchsuchte, ziemlich beunruhigend, wie sie feststellte, nachdem ihre die Ergebnisse mit Tess ausgetauscht hatte.

    War es etwa möglich, dass... ? Nein, sicher dachte sie in die falsche Richtung. Isa war nie besonders begeistert von Verschwörungstheorien gewesen. Trotzdem, wenn sie über die ganze Situation, die ohnehin schon reichlich surreal war, nachdachte...
    Schließlich konnte sie ihre Gedanken nicht mehr zurückhalten und sagte: „Für mich sieht das hier so aus, als wüsste eine gewisse asiatische Regierung mehr, als sie mit anderen teilen möchte.“ Isa hasste den Gedanken, dass die Japaner aus irgendwelchen politischen Gründen stillschweigend zugesehen hatte, wie auf einem anderen Kontinent das Leben unschuldiger Bürger (und Touristen) in die reinste Hölle verwandelt wurde. Und diese Einstiche... Isa wandte sich mit einer Miene, die teils hoffnungsvoll, teils flehend war, an Tess: „Glaubst du... könnte es möglich sein, dass es ein Mittel gibt, das die... Verwandlung... aufhält? Eine Art... Impfung, oder so?“

    Geändert von Zitroneneis (13.08.2012 um 12:15 Uhr)

  9. #9
    Alistair saß am Feuer und starrte in die Flammen War das gestern Abend wirklich passiert? Auch wenn er betrunken war, SO betrunken, dass er sich das eingebildet hätte, kann er nicht gewesen sein. Zudem konnte er Jack nirgendwo erblicken.
    [Was hast du nur vor, Jack?]
    Die einzige Person, die er seit dem Tod seiner Familien wirklich vertrauen konnte, war verschwunden, hatte ihn zurückgelassen. Vielleicht ... vielleicht war die Lage ja so aussichtslos, dass Jack keinen Sinn darin sah, sich länger um ihn zu kümmern? Immerhin waren schon zwei bei der letzten Flucht gestorben, und wie es schien gab es Zweifel daran, ob beide Todesfälle nur ein Unfall waren. Eigentlich war es ihm jedoch egal, immerhin hatte er geschafft, was er sich vorgenommen hatte. Die Rache an dem Tod seiner Familie war erledigt, und nun gab es nichts mehr, wofür es sich zu leben lohnte. Man sagt ja immer, Rache würde einem Menschen nichts geben, man wäre danach genau so weit wie vorher, doch das konnte der Ire nicht bestätigen. Ihm gab der Tod der Attentäter mehr als er es sich jemals gedacht hätte. Dieses Gefühl von Zufriedenheit, der Gedanke, dass seine Nächsten nun endlich in ruhe Frieden finden konnten, war erlösend gewesen. Das einzige was ihn jetzt daran störrte, war die Tatsache, dass er kein Ziel mehr hatte. Selbst das Überleben klang für ihn nicht besonders erstrebenswert. Was brachte es ihm noch? Würde er sterben, bestand zumindest die geringe Chance wieder mit seiner Familie vereint zu sein.
    Er musste lächeln.
    Selbstverständlich nur, wenn er für seine Taten als Schläger und dem Akt der Rache nicht in die Hölle kommen würde. Doch Jack hatte immer gemeint, er solle sich darüber keine Sorgen machen, er würde schon dafür sorgen, dass er an den richtigen Platz kommen würde.
    [Jack.]
    "Scheiß verfluchter Kater", flüsterte er.
    Auch ein Blick in die Runde der anderen heiterte ihn nicht wirklich auf. Jeder der Anwesenden schien irgendwie eine Aufgabe für sich gefunden zu haben, einen Platz, der ihm Sicherheit, der ihm Halt gab, etwas, was sie zum weiterleben motivierte.
    "Gott verdammt", er zog die Luger aus dem Hosenbund hervor und wiegte sie einen Moment lang in den Händen. Das Magazin herausgezogen stellte er fest, dass er noch keinen einzigen Schuss abgegeben hatte, seit seiner in Boston.
    Nocheinmal schaute er zu den hinüber und erblickte dabei Suparman.
    [Die Rechnung ist im Prinzip auch beglichen, der Whisky liegt in meiner Tasche.]
    Er erblickte Ian, der ihm so tapfer gegenüber getreten war und musste kurz lächeln, als er sein mehr als schiefes Gejaule hörte, Clover, die mit ihm, wenn auch anscheinend mit nicht ganz so guter Kondition, das Glas gehoben hatte, und er sah Abby vor seinem inneren Auge auf dem Bett in der Wellblechhütte liegen.
    [Was ein Teufelsweib. Noch nie hatte es jemand geschafft mich zu Boden zu werfen.]
    Ein breites Grinsen machte sich für einen Augenblick auf seinem Gesicht breit, bevor es wieder einer ausdruckslosen Miene wich.
    Seine rechte Hand in der er die Luger hielt zitterte leicht. Verlegen zog er sich die Mütze über das Gesicht, denn Tränen begannen sich aus seinen Augenwinkel zu zwengen und sich den Weg über das stoppelige Gesicht nach unten zu suchen.
    [Jetzt fängst du auch an zu heulen! Du verdammtes irisches Weichei! Reiß dich zusammen!]
    Langsam hob er die Luger hoch und setzte sie sich dann mit zittriger Hand an den die Schläfe ...

  10. #10
    Ian grinste. "Wenn ihr wirklich vorhabt, mir das beizubringen, dann viel Spaß. Das kann dauern!" Er hatte sich bereits kaum noch auf den Refrain konzentrieren können, als Lèo strahlend mit einstimmte. Innerlich jubelte er. Dieser Moment war perfekt. Einfach perfekt. Wie alles vor den Zombies. Wie alles vor dem Gefängnis. Für einen Moment sah er zu Clover und Lèo, lächelte. Ohne es zu wollen, sah er, wie sich vor seinem geistigen Auge ein Film anspielte. Leo, Clover und er saßen gemeinsam am Lagerfeuer. Wie eine Familie. Sie sangen und spielten gemeinsam auf Instrumenten. Die Flammen knisterten im Einklang mit der Musik.

    So ist es aber nicht. Ian saß hier, irgendwo auf einem Schrottplatz in einem Sumpfgebiet. Ein verletzter Mann neben ihnen, Zombies um sie herum. Lèo, Clover und all die anderen waren in Gefahr. Er war ihr Anführer. Er musste sie beschützen. Er musste dafür sorgen, dass es allen hier gut ging. Auch denen, die seine Hilfe ablehnten. Nur weil sie ihn nicht leiden konnten, bedeutete es nicht, dass sie schlechte Menschen waren. Er musste annehmen, dass all diese Menschen gut waren, solange er nicht das Gegenteil wusste.

    "Ihr müsst euch gut um ihn kümmern, ja?", sprach er zu den beiden und nickte in Richtung von Andris, dessen blasse Hand noch immer von der Halbmexikanerin gehalten wurde. "Ich schau mich mal um, wie es den anderen geht!"

    Er stand auf und verließ das Zimmer. Verschaff' dir einen Überblick, Ian! Wer kann deine Hilfe gebrauchen? Er trat nach draußen, sich unentwegt umsehend. Ihm fiel nichts Besonderes auf - nur Alistair schien dort in etwas seltsamer Position am Feuer zu stehen. Fast als würde er salutieren. Der war eh etwas seltsam drauf. Vielleicht red' ich mal mit ihm. Er dachte daran, wie er den Iren dabei beobachtet hatte, wie dieser Abby und Clover ins Haus trug. Verkehrt ist der jedenfalls nicht.

    Er trat immer näher an den Iren, recht entspannt. Erst als Ian nur noch wenige Schritte hinter ihm stand, erkannte er, dass der Kerl eine Waffe in der Hand hielt und sich diese an die Schläfe drückte. Für einen kurzen Moment erschrak er, doch die Aufregung legte sich seltsamerweise sehr schnell. Er empfand eher Wut.

    "Ich bin also schwach?", fragte er trocken. Seine Verärgerung war ihm anzumerken, aber ihm fiel auch keine bessere Möglichkeit ein, um den Iren irgendwie von seinem Vorhaben abzuhalten. Sollte er sich auf ihn werfen und ihn entwaffnen? Wäre das hier nicht so ernst, hätte er bei der Vorstellung daran bestimmt gelacht. "Seit mehr als drei Jahren muss ich mir sagen lassen, dass ICH schwach wäre. Von Menschen, die nicht die geringste Ahnung haben, welche Verantwortung sie übernehmen könnten. Wenn das was ich tue Schwäche beweist, dann bin ich schwach. Damit kann ich leben."

    Er drehte sich wieder um. "Wenn Sie meinen, dass Sie der Verantwortung nicht gewachsen sind, dann warten Sie damit wenigstens und helfen Sie mit ihrem Tod der Gruppe."

    Er ging ohne ein weiteres Wort zu sage wieder in Richtung der Hütte. Es reicht, fand er, schnaubte fast bei seinem Gang. Sein Kopf drohte zu platzen - jedenfalls fühlte sich das so an. Er würde den Iren zum Nachdenken gebracht haben. Solange bis irgendjemand kam, der ihm helfen würde. Ich kann auch nicht Jedem helfen.

    Er trat entschlossen in die Hütte, schlug beim Reingehen mit der Faust wütend gegen das Blech. "Fuck!", ärgerte er sich lautstark und besah sich seine schmerzenden Fingerknochen. "Du bist so ein Idiot!", zischte er.

    Ian wusste genau, was er tun wollte. Er musste zum Lautsprecher. Eine Ansage machen. Egal, wie das auf die Leute wirkte, die ihn sowieso nicht leiden konnten. Das Wichtigste war jetzt, zielorientiert zu sein. Das Maximum aus der Situation zu holen. Das Beste für alle daraus zu machen. Unabhängig davon, ob sie es auch für das Beste hielten.

    Er erreichte das Mikrofon, hustete einmal kräftig, bevor er es aktivierte. Seine Stimmbänder hatten unter dem Lèo-Lied schon etwas gelitten. "Ian hier!", kündigte er an und fuhr fort: "Zuerst mal möchte ich der Handwerkerin danken, für das Zusammenkloppen des Mikrofons und... ihrer Hilfe im Flughafen. Ich bedanke mich auch bei Allen, die alles in ihrer Macht stehende tun, um unsere Situation voranzutreiben und einen Ausweg zu finden. Egal, was es ist."

    Dann versuchte er, das Sanfte aus seiner Stimme zu bekommen. "Es gibt einige Dinge, die ich von allen erwarte. Wir sind ein Team und nur so funktionieren wir auch. Mir ist sch..." - er dachte darüber nach, dass auch Lèo diese Nachricht hören würde - "... egal, was ihr von mir haltet. Jeder hat sich damit abzufinden, dass ich jetzt der Anführer bin. Das heißt, auf mich wird gehört." Er machte eine Pause und sammelte noch mal Kraft. "Das heißt aber auch, dass ich verantwortlich für alles bin. Ich werde versuchen, mich - so gut es geht - um jeden hier zu kümmern. Wir sind viele Leute, weswegen auch mir das nicht immer gelingen kann. Ich bitte daher jeden darum, ein Auge auf die anderen zu werfen. Ich ERWARTE von jedem, dass er oder sie sich der Gruppe verpflichtet. So erhöhen wir die Überlebenschancen eines jeden. Keine Einzelaktionen, keine unabgesprochenen Entscheidungen. ALLES passiert mit Zustimmung der Gruppe. Wir haben einen Lautsprecher und können diesen auch jederzeit nutzen."

    Er ließ den Input-Knopf los und lehnte sich wieder von der Anlage weg, strich sich mit der Hand nervös durch die Haare. Er würde so viele Menschen wie möglich hier herausholen. So viele wie möglich. So viele wie er kann. Sie würden es sicherlich schaffen, hier herauszukommen. Vielleicht irgendwohin, wo es keine Zombies gab. Irgendwohin, wo es war wie früher. Wo Shelley vielleicht auch war.

    Shelley! Er war nur wegen ihr hier. Nur wegen ihr war er am Flughafen gewesen, als das alles passierte. Aber vielleicht war das gut so. Vielleicht musste er da durch. Er musste für die Gruppe sorgen. Das war seine Aufgabe. Und wenn er das geschafft hatte, würde er es sich auch verdienen, Shelley wieder in die Arme zu schließen. Er wollte nicht darüber nachdenken, was wäre, wenn sie nicht mehr... NEIN! Du wirst sie wieder sehen... so wie Lèo ihren Papa und... und so, wie Isabelle ihre Mom finden wird.

    Ein vorerst letztes Mal beugte er sich vor und sprach noch einmal in das aktivierte Gerät. "Ich brauche Isabelle bei der nächstbesten Möglichkeit mal bei mir." Er könnte ihr sicherlich helfen. Durch ein Gespräch. Auf sie eingehen. Sie müsste sich Sorgen machen, war sie doch extra den weiten Weg gekommen, um ihre Mutter zu finden. "Natürlich kann sich auch jeder andere an mich wenden, wenn es Probleme, Fragen oder sonstige Anmerkungen gibt!"

    Geändert von MeTa (13.08.2012 um 14:24 Uhr)

  11. #11
    Nein Isa, der Kerl hier war bereits dabei sich von Fleisch zu ernähren, die Verwandlung wurde bei ihm nicht gestoppt. Es muss etwas sein was direkt gegen die Viren vorgeht. Wie Antikörper. Denn sonst würde der Kerl hier sich mit Sicherheit nicht noch hier drin befinden. Und mit diesem Stoff den sie ihm verabreicht haben – könnte man Nichtinfizierte impfen oder ja... auch die Verwandlung aufhalten, denke ich. Das sollten auch die andren erfahren, ich gebs mal durch.
    Tess hatte ihre Antwort gerade ausgesprochen, als auch schon Ians Durchsage erklang, mit der er an den Zusammenhalt der Gruppe appellierte. Isa war froh darüber, ihm seine Stimme gegeben zu haben. Ian schien sich im klaren darüber zu sein, was es bedeutete, ein Anführer zu sein, aber er war keine kühle, berechnende Person, der es nur um die Nützlichkeit anderer ging.

    "Ich brauche Isabelle bei der nächstbesten Möglichkeit mal bei mir."
    Verwundert runzelte Isa die Stirn. Worum es ihm wohl ging? Nun ja, jetzt, da sie mit der Durchsuchung fertig war und ihre Gedanken Tess mitgeteilt hatte, war sie fürs erste unbeschäftigt. Und um ehrlich zu sein, war sie mit der Ärztin noch immer nicht richtig warm geworden. In ihrer Gegenwart fühlte sie sich einfach unwohl und Isa war noch nie gut damit zurecht gekommen, wenn Menschen ihr gegenüber abweisend waren, ohne dass sie den Grund dafür wusste. Also nickte sie Tess höflich zu, merkte sich ihre Anweisungen und machte sich auf den Weg zu Ian.
    Unterwegs suchte sie mit ihren Augen die Umgebung nach Ethan ab. Als sie ihn zuletzt kurz nach ihrer Ankunft auf dem Schrottplatz gesehen hatte, war ihr die Verfassung des Jungen noch schlimmer erschienen als ihre eigene. Schaudernd dachte sie an ihren Traum. Unter normalen Umständen hätte Isa vielleicht über die Vorstellung eines Marshmallows essenden Zombies gelacht, aber hier und jetzt musste sie ein Zittern unterdrücken und beschleunigte ihren Schritt. Sie konnte den Jungen nicht entdecken und überlegte sich, nach dem Gespräch mit Ian noch einmal gründlich nach ihm zu suchen. Vermutlich hatte er sich einfach irgendwo schlafen gelegt. Das konnte sie ihm nicht verübeln, schließlich war sie selbst noch immer todmüde. Aber Isa war sich sicher, dass Ethan jemanden zum Reden gebrauchen konnte, am besten jemand gleichaltrigen. Wobei sie sich unsicher war, ob das nicht vor allem auf sie selbst zutraf.

    Mittlerweile hatte sie die Hütte erreicht und trat auf Ian zu. Mit einem etwas verlegenem, aber trotzdem freundlichen Lächeln begrüßte sie ihn: "So, du bist also jetzt unser neuer Anführer? Viel Glück dabei.“ Wenn sie genau drüber nachdachte, war sie ganz froh, dass jemand anderes nun für wichtige Entscheidungen zuständig war. "Also, worum geht es, Ian. Kann ich dir bei irgendetwas helfen? Ach ja“, sie wandte sich an alle Anwesenden. "Tess meinte, ihr solltet zusehen, dass eure Wasserflaschen aufgefüllt und euer Schlafbedarf nachgeholt werden sollte."

    Geändert von Zitroneneis (13.08.2012 um 15:18 Uhr)

  12. #12
    Alistair schloss die Augen während sein Gehirn schon den Befehl zum abdrücken aussandte, als er plötzlich von der Seite angesprochen wurde.
    "Ich bin also schwach?"
    Ein Blick zur Seite offenbarte ihm dass es Ian war.
    "Seit mehr als drei Jahren muss ich mir sagen lassen, dass ICH schwach wäre. Von Menschen, die nicht die geringste Ahnung haben, welche Verantwortung sie übernehmen könnten. Wenn das was ich tue Schwäche beweist, dann bin ich schwach. Damit kann ich leben. Wenn Sie meinen, dass Sie der Verantwortung nicht gewachsen sind, dann warten Sie damit wenigstens und helfen Sie mit ihrem Tod der Gruppe."
    Man konnte sehen wie sich die vorangegangene Verzweiflung in puren Zorn verwandelte und er wie ein knurrender Pitbull aussah.
    Ohne auf eine Antwort zu warten ließ ihn der junge Mann dann jedoch zurück um eine Ansage über das Mikrofon zu machen.
    Wutentbrannt schnellte der Ire hoch und stürmte Ian hinter her, die Luger fest in der rechten Hand.
    [DAS war dein letzter Fehler]
    Isabelle, die auf Ians Ansage hin reagiert hatte ignorierte er einfach, packte den jungen Mann am Kragen, hob ihn mühelos mit der linken Hand mehrere Zentimeter über den Boden und presste seinen Rücken gegen die Wand der Wellblechhütte.
    "Du miese kleine Ratte", knurrte er und drückte ihm dann die Luger an die Stirn, "du nennst MICH schwach? Du magst zwar deiner Familie wie ich beim sterben zugesehen zu haben, aber DU hast sich dafür sicherlich nicht an den Mördern gerecht, oder? DU hast nicht Jahre lang darauf hingearbeitet um die Scheißkerle dann in die Ecke zu treiben um sie erbarmungslos nieder zu machen!"
    Er legte eine kurze Pause ein und blickte dem sichtlich verängstigten Ian mit Hass erfüllten Augen in die seinen.
    "Ich habe mit keinem von euch PENNERN auch nur irgendetwas am Hut! Wenn es nach mir ginge, hätte ich euch schon längst zurückgelassen um mich auf eigene Faust durch zu schlagen! Ich habe euch um Jacks Willen geholfen, und der hat uns jetzt auch verlassen. Es gibt also keinen guten Grund mehr, warum ich bei euch bleiben sollte! Und wenn ich Gott verdammt nochmal der Meinung bin, dass ich nicht mehr leben will, ist das meine Scheiß Entscheidung!", brüllte er ihn an.
    Die Luger drückte er dem jungen Mann dabei fester auf die Stirn und war drauf und dran einfach abzudrücken. Dann plötzlich entspannte sich seine Hand und er setzte die Waffe ab und ließ den jungen Mann los, Ohne etwas zu sagen, drehte er sich um und war dabei die Hütte zu verlassen. Im letzten Moment machte er jedoch kehrt, holte weit aus schlug Ian mit einem kräftigen Boxschlag seitlich aufs Gesicht, sodass er zurück gegen die Wand geworfen wurde und geschockt zu Boden sank.
    "Ich hab dich gewarnt", knurrte er und spie auf den Boden, dann marschierte er zurück zum Lagerfeuer. Statt jedoch daran halt zu machen ging er noch ein Stück weiter und blieb erst einige Meter vor dem Zaun stehen,die Luger wieder fest in der rechten. Verbissen starrte er in die zerfallenen und vermoderten Gesichter der Untoten.

    Geändert von Streicher (13.08.2012 um 15:12 Uhr)

  13. #13
    Sie hatte den Kofferraum nicht mehr richtig zubekommen, weswegen sich der Leichengeruch über die Ecke ausgebreitet hatte, in der der Wagen stand. „Na mein fauliger Freund? Ganz schön heiß heute, was? Haben deine Kumpels dir keinen Fensterspalt mehr offen gelassen, als sie Bier holen gegangen sind? Tja, die wirste wohl nicht mehr wieder sehen. Da draussen sind nur noch Zom-biiies! Yeah, Mann. Komm und lass dich anschauen, wenn du willst kannst du mir auch kleine dreckige Geheimnisse ins Ohr flüstern.

    Kurze Zeit später schlitzte sie ihrer Abendverabredung mit ihrer Machete den Bauch auf... „So... was haben wir denn da. Auf der Speisekarte des Spitzenrestaurants gleich zwei Straßen weiter gibt es morgen für uns alle eine riesige Portion...“...herausgebissenes Fleisch. „Na, du warst aber kein Feinschmecker, hm?“ Es war eingewickelt in Camouflagestoff, wie er bei der Armee zu finden war. Der Kerl war also doch ein Zombie – gewesen? Unter ihren Händen kribbelten die Maden gegen den dünnen Plastikbeutel, den sie benutzte um ihre Lederhandschuhe vor dem zersetzten Fleisch zu schützen. Sie konnte die Viecher aber trotzdem spüren. Die Einstiche an seinem Hals waren das einzige, was als Todesursache zu finden war. Und der Kerl blieb tot. Hieß: Die Besitzer dieses Wagens hatten also ein Mittel gegen den Virus!Es war die japanische Botschaft. Die Rechnung hier und die abgebrochenen Fahnen vorne am Bug, bestätigen das.

    Nicht jeder der Leute, die zusammengebrochen waren, hatten Bisswunden gehabt. Nur wenige hatten überhaupt Verletzungen aufgewiesen. Der hier hatte absolut keine äußerliche Verwundung, bis auf die Einstiche. Hatten sie ihm den Virus gespritzt – und dann ein Gegenmittel? Was wenn nicht... was wenn ... sie die ganze Zeit nach den falschen Spuren gesucht hatte? Was wenn... Sie starrte auf ihre Hände von denen die fetten Maden niederprasselten wie dichter, schwerer Sommerregen. Wie in Trance, streifte sie die Plastikbeutel von ihren Händen und warf sie zu der Leiche in den Kofferraum.

    Isa schien nicht überrascht zu sein, als Ians Stimme über den Platz schallte. Also hatte es eine Abstimmung gegeben und sie selber hatte sie einfach nur verpasst. Dreck. Jetzt waren sie Peter Pans Recken, solange bis jemand dem plüschigen Kerl zeigte, was er von "der Macht der Buntstifte" im Überlebenskampf so hielt. Tess schnorrte sich rasch noch zwei Schlucke von Isas Wasservorrat bevor die ihr knapp zunickte und sich dann vom Acker machte. Den zweiten Schluck behielt Tess im Mund, bis Isa sich einige Schritte davon gemacht hatte. Sie zog ihre Lederhandschuhe aus und griff in ihren Rucksack.

    Also... Viren eindämmen... Betaferon ohne Kühlung aufzubewahren war problematisch, aber ihre Kollegen hatten ihr gesagt, das dieses Pulverzeug, das den Spitznamen „Mischonex“ hatte, ebensogut fast jeden Virus eindämmen würde. Sie ließ das Wasser aus ihrem Mund in eine der Spritzen tröpfeln, packte eine Dosis dazu und schüttelte sie. Das Zeug musste alle zwei Tage injiziert werden und sie hatte nur 3 Portionen... sie dachte an Isas hoffnungsvolles Gesicht, als sie wieder zu ihnen nach D52 aufgeschlossen hatte. Auf deutsch murmelte sie leise, "Sorry Kleines, entweder du fickst die Welt oder sie fickt dich." Dann setzte sie die Spritze an und injizierte sich die Mischung tief in den Oberschenkelmuskel.

    Sie wartete Ians Ansprache ab bis sie den Funkspruch rausgab: „Tess hier. Patient 0 liegt genau hier im Kofferraum einer Limousine, die der japanischen Botschaft gehört. Die haben offensichtlich ein Mittel gegen den Virus, das man mit Spritzen injizieren kann. Es stoppt die Zombies nach ihrer Verwandlung ohne das weitere Gewalt vönnöten ist - aus untot wird tot. Sie könnten uns alle damit retten – oder den Wirkstoff zurückhalten um politischen Druck auszuüben. Eventuell sollten wir das an jemanden funken, bevor wir uns weiter durchschlagen. Gebt das auch an die weiter, die kein Funkgerät haben - benutzt die Beschallungsanlage. Over.

    In diesem Moment fand Michail sie, einen wachen Blick in den blaugrauen Augen. Tess hatte sich auf eine der Autohauben gesetzt, das linke Hosenbein so weit es ging hochgekrempelt und zog eben die 3cm lange Spritzkanüle aus ihrem Bein. „Da? [Ja?]“, murmelte sie auf rumänisch. Die Ärztin hatte sichtlich Probleme damit ihn zu fixieren, ohne das ihre Augen vor Müdigkeit zufielen oder ihr Blick zur Seite hin abschweifte. Ausserdem sah der Kerl aus ihrer sitzenden Position heraus noch beeindruckender aus, als sowieso schon. „Ce vrei, om? [Was willst du, Kerl?]Frauen auf die Beine starren? Das ist nur eine Vitaminspritze, weiter nichts.“ sachte schüttelte sie den Kopf – in der Hoffnung das ihre extrem schlechte Art zu Lügen, sie wenigstens dieses Mal nicht im Stich ließ. „Asa de obosit... [Ich bin verdammt müde] Ich will nur schlafen, also, steh ich jetzt unter deiner Beobachtung oder wie?

    Sie packte alles was herumlag in den Rucksack und griff nach der Decke. Die Blicke des Russen folgten jeder ihrer Handbewegungen. „Wenn du Spaß dran hast... ich werd jedenfalls erstmal aus dem Dunstkreis von Patient 0 dahinten verschwinden.“ Etwas wackelig stieg sie von der Motorhaube hinab, zurück auf den sumpfigen Boden. Sie flüchtete jedoch diesmal nicht vor Michail. Vielleicht wollte er ja nur ein Pflaster für den Bügel seiner Sonnenbrille oder so. Nervös lachend äffte sie Ian kurz nach: Ich bedanke mich bei allen... Der Kerl scheint das hier mit einer Oscar-Verleihung zu verwechseln.“ Aber sie war sich nicht sicher ob das die knisternde Stimmung die in der Luft lag, auflockern würde. Ganz und gar nicht sicher.

    Geändert von Viviane (13.08.2012 um 18:40 Uhr)

  14. #14
    Ians Gesang erklang über dem Schrottplatz. Er sang... falsch und so laut, dass er die Ukulele fast vollkommen übertönte - was vielleicht gar nicht so schlecht war.
    Während Clover im ersten Moment noch vollkommen perplex war, merkte sie, dass Léo sich zum ersten Mal seit dem Vorfall mit dem alten Mann regte.
    Ian hampelte vor ihnen herum und es war wahrscheinlich die beste Performance, die Clover seit langem gesehen hatte. Nicht, weil sie besonders schön klang, sondern weil sie unterhaltsam war und - was viel wichtiger war - Gefühle transportierte. Der Kerl legte sich für Léo so sehr ins Zeug, war bereit sich lächerlich zu machen und dichtete den Text so wunderbar um, dass es einem nur das Herz erwärmen konnte. Während Léo sich immer mehr auflockerte und schließlich auch lauthals zu lachen begann, konnte Clover den jungen Mann einfach nur anstrahlen. Er war ein weiterer Beweis dafür, dass Léo in allen nur das Beste hervorbrachte und dass es Menschen gab, deren Einsatz einfach jede erdenkliche Situation zum besseren wenden konnte.

    Irgendwann stimmte Léo in Ians Gesang mit ein (ihre Stimme war engelsrein) und die beiden hatten strahlende Gesichter und lachten - es war wie ein Stückchen heile Welt. Nun musste auch Clover wirklich laut lachen und am Ende applaudierte sie mit der Kleinen mit. "Das war irre toll!!! Aber singen und Ukulele spielen musst Du noch üben! Findest Du doch auch, oder Clover?", fragte Léo nun und schmiegte sich an sie, während die die Hand des alten Mannes immer noch nicht losgelassen hatte. Clover nahm indessen die Ukulele von Ian zurück und antwortete: "Ich denke das bringen wir ihm schon noch bei, meinst du nicht?" Zu Ian gewandt sagte sie nun: "Du kannst sie jederzeit wieder für solche Einlagen ausborgen. Das war klasse. Sieh nur, wie gut es Léo getan hat... und mir auch.", fügte sie etwas leiser hinzu. Sie wollte es nicht zugeben, aber ihre kleine, eigene Welt, in der sie stets lebte, hatte deutliche Risse bekommen. Für die Situation, in der sie alle waren, hielt sie ihre fröhlichen Hirngespinste zwar noch erstaunlich gut aufrecht, aber nicht einmal Clover konnte ignorieren, was hier geschah. Und es fiel ihr äußerst schwer sich einzugestehen, dass auch sie manchmal jemanden brauchte, der ihr etwas Rückhalt gab und es ihr weiter ermöglichte, nur positive Gedanken in sich zu tragen.

    Nun wo sie ihre Ukulele wieder hatte, stand dem Lied, das sie für alle Überlebenden hier singen wollte, eigentlich nichts mehr im Wege. Clover wollte allerdings noch nicht sofort wieder von Léo weg, auch wenn diese nun ihren freien Arm dazu benutzte, um Riley zu winken. Ja... um die Kleine kümmerte man sich gut, und das war für Clover im Moment eines der wichtigsten Dinge überhaupt.

    Geändert von Lynx (13.08.2012 um 12:39 Uhr)

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •