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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 2 - Der Schrottplatz im Sumpf

Baum-Darstellung

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  1. #11
    Clover war gerade zu den beiden gestoßen, was bestimmt nicht falsch war, da sie durch ihre Umarmung Lèo beruhigen konnte. Aber wirklich dazu in der Lage, hier zu helfen, war sie genau so wenig, wie er.

    Ian war drauf und dran, sein Rufen zu wiederholen, da trottete Tess um die Ecke. "Sie sind da!", stellte er noch immer etwas unter Schock über seine eigentlichen Vermutungen fest. Die Ärztin schien erst etwas besorgt, da es sich, entgegen ihren Erwartungen, wohl tatsächlich um eine Art Notfall handelte. Doch spätestens, als sie sich ebenfalls neben Andris kniete und dessen Puls ertastete und ihn sich für einige Sekunden genauer ansah, schien die Sorge wieder aus ihrem Gesicht zu weichen. Im altbekannten, trockenen - wenn, obleich ihrer Müdigkeit, auch weniger drastischem - Tonfall sagte sie: "Klar! Hab ich mir gedacht - viel Lärm um nichts. Der schläft 'ne Runde. Nichts verwunderliches in dem Alter, nach der Anstrengung." Ian erwartete noch einen bissigen Seitenhieb gegen seine Person, doch der folgte nicht. Wahrscheinlich war sie inzwischen wirklich zu müde - so sah sie jedenfalls aus.

    "Los, Peter Pan! Hilf mir mal!" Sie fasste vorsichtig an seinen Hinterkopf und hob diesen an. Ian nickte und griff nach seinen Beinen. Gemeinsam trugen die beiden den alten Mann in das Haus und dort in eines der - glücklicherweise - gerade frei gewordenen Betten, während Lèo Andris' herunterhängende Hand hielt und immer wieder schniefte, Clover ihre Hand dabei behutsam auf die Schulter des Mädchens legte.

    "Ich brauche etwas Alkohol zum Desinfizieren der Wunden, feuchte Tücher oder Lappen und Pflaster", sagte Tess ruhig. Wieder nickte Ian und verließ das Haus, sah sich auf dem gesamten Schrottplatzgelände um. Nach einer Weile hatte er alles zusammen, griff zusätzlich zu den, von der Ärztin geforderten, Dingen noch nach Clovers schöne Ukulele, die er im Vorbeilaufen erkannte und mitnahm, dabei etwas vom Dreck befreite.

    Er brachte die Sachen zurück zum Zimmer mit den Bette und reichte sie nacheinander Teresa, die Andris versorgte, indem sie seine Wunden mit Alkohol desinfizierte, Pflaster auf die blutigen Stellen an seinen Fingern klebte und die feuchten Tücher auf und unter seinen Kopf legte. "So, das sollte reichen!", gähnte sie zufrieden und blickte auf die, immer noch mit feucht glasigen Augen versehene - Lèo, die neben dem Bett kauerte und den ohnmächtigen Andris ansah. Für einen Moment meinte Ian einen Anflug von Mitgefühl in ihren Augen erkannt zu haben, doch dann rappelte sie sich auf und verließ den Raum, allerdings nicht ohne eine Decke mitzunehmen. Ian hörte sie noch irgendetwas von "... da wo ich meine Ruhe hab'!" murmeln, bevor sie hinter dem Türrahmen verschwand.

    Er atmete tief durch. Alles war gut. Alles ist gut, hörst du. Sein Atem regulierte sich langsam, mit zittrigen Händen hielt er noch immer Clovers Instrument, während sie Lèo an sich drückte und ihr einfühlsam über den Kopf strich.

    Das Wichtigste war doch jetzt, Leo zu beruhigen. Aber wie? Was beruhigte ihn am meisten? Nach einer Antwort musste er nicht lange suchen. Nichts war besser als Musik. Nichts hatte mehr Wirkung auf ihn. Er wusste ja nicht, ob sie seinen Musikgeschmack teilte, könnte es aber auch mit etwas Lustigem probieren, da Clover etwas fertig aussah. Mit einem mal durchströmte ihn wieder der Mut. Alles ist gut. Noch ist alles gut. Und das zeigst du ihnen.

    Er stimmte auf der Ukulele die Melodie von 'Hey There Delilah' an, dem Lied, dass er vor Ausbruch dieser Katastophe als letztes gehört hatte. Es ging ja nicht darum, einen Gesangswettbewerb zu gewinnen. Denn singen konnte er nicht ansatzweise. Dennoch hatte er den Kindern früher oft etwas vorgesungen, wenn sie sich miteinander gestritten oder irgendwo gestoßen haben. Und sie fanden das meistens so toll, dass ihre Laune sich schlagartig besserte. Dieses Mal war es wohl deutlich schlimmer aber einen Versuch war es wert. Nicht, ohne sich vorher zu räuspern, gab er seinen improvisierten Text zum Besten, mit dem - so hoffte er - Lèo vielleicht aufzumuntern wäre.

    "Hey there lil' Lèo what's it like in Sidney City?
    I'm... not... thousand miles away
    and girl, today you look so pretty, yes you do
    Junkyards can't smell as good as you, I swear it`s true

    Hey there lil' Leo, don't you worry about the Zombie
    Don't... know... what to sing at all but this... swamp is pretty...uuh... swampy
    yes it iiiiiiiis, but you need to smi-ile, little Miiiiss!
    I tell you thiiiiiis!

    Ohh, please give Ian a smiiiiile
    oooh, give Ian a smiiiiile
    oooh, give Ian a smiiiiile,
    if you don't, that would be viiile.

    A thousand corpses seem pretty much
    they've got bad breath, no brains and stuff
    but I know that we all gonna make iiiit...
    so let's shake on iiiiiit.... yeah!

    Hey there 'lil Leo, I've got so much left to sing,
    but this song really sucks, so you should show Ian your grin
    and then I stoooooooooooooop
    so you all should pray to gooooood
    please make me stoooooop

    Ohh, please give Ian a smiiiile
    oooh, give Ian a smiiiiiile
    oooh, give Ian a smiiiiiile
    yeaaah, give me aaaaa smiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiile!"


    Er hustete etwas, zupfte zum Abschluss noch drei mal an der Ukulele und ließ sein Lied damit ausklingen.

    Geändert von MeTa (12.08.2012 um 20:21 Uhr)

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