Clover hatte nur kurz geschlafen und fühlte sich als hätte ihr jemand mehrmals mit einem harten Gegenstand auf den Kopf geschlagen. Sie erwachte in einem Bett und wusste für einen Moment nicht wo sie war. Schnell fielen ihr jedoch wieder die Bilder des letzten Tages ein, und sie quälte sich schnell aus dem Bett, um davon abgelenkt zu werden, dass sich alles um sie herum für kurze Zeit drehte. Abby schlief auf einem anderen Bett, ansonsten schien niemand hier zu sein. Erst als Clover ein paar Schritte gegangen war kam Riley aus der Dusche.
"Gibt es Neuigkeiten?", fragte sie den jungen Mann und wich augenblicklich zurück. Sie roch hier ohne Frage eine Alkoholfahne, die auf jeden Fall von ihr selbst kommen musste. Leicht panisch und ohne eine Antwort abzuwarten flüchtete sie kurzerhand zu ihrer Tasche, nahm eine Wasserflasche und spülte sich den Mund aus. Sie versuchte nun auch, sich die Haare glatt zu streichen und schämte sich für den Anblick, den sie gerade bieten musste. Später würde sie auf jeden Fall noch versuchen zu duschen, erst einmal wollte sie sich aber einen Überblick verschaffen und sich nützlich machen.
Riley hatte geduldig gewartet und beantwortete nun Clovers Frage: "Ich habe das Radio repariert." Er klang ein wenig stolz, schien aber keine Intention zu haben, sich länger mit ihr zu unterhalten, denn sein Blick schweifte irgendwie ab. Bei dem Wörtchen "Radio" fiel Clover nun wieder ein, was sie sich eigentlich vorgenommen hatte, bevor sie in ein Alkoholkoma gefallen war. Sofort brannte eine erfrischende Motivation in ihr, und sie wollte beinahe schon aus der Hütte stürmen, drehte sich aber noch einmal kurz nach Riley um: "Sag mal, würdest du in einer Situation wie dieser lieber etwas Tröstendes hören oder etwas Fröhliches? Ich rede von Musik." Riley zuckte mit den Schultern. Er hatte wohl nie viel mit Musik zu tun gehabt, wie auch, als Bettler.
Clover ließ sich jedoch nicht entmutigen und verließ die Hütte, um weitere Leute zu finden, die sie fragen konnte.
Travis befand sich direkt vor der Hütte, und Clover war glücklich, ihn dort vorzufinden. Wieder ein Gesicht, das sie kannte. "Travis!", rief sie, eigentlich viel zu gut gelaunt und auch nicht darauf achtend, ob sie gerade störte. Travis sah nämlich gerade aus, als hätte ihn irgendetwas oder irgendjemand vollkommen überrumpelt. "Ich möchte gleich noch ein Lied singen sobald es einen geeigneten Moment gibt und diesmal möchte ich gerne ein paar Meinungen dazu einholen. Ich möchte etwas spielen, über das sich alle freuen!" Travis blickte sie unverständlich an. Es wirkte, als würde er eher antworten, um sie loszuwerden, und so sagte er knapp: "Spiel irgendwas, was uns nicht so runterzieht. Bring ein bisschen Tempo rein!" Clover nickte und blickte sich nach weiteren Leuten um. Es war ihr wichtig zu wissen, was die Menschen hören wollten. Bisher war sie - natürlich - immer gut angekommen, aber hier gab es eine Ausnahmesituation und sie wollte ihre Sache so gut machen wie nur irgendwie möglich.
Als nächstes lief Clover vorbei an Isabelle, die ihre Frage jedoch ignorierte - aber bestimmt nicht absichtlich. Etwas Abseits von ihr stand ein Junge (Niki), den Clover noch nie gesehen hatte. Oder zumindest dachte sie das - dunkel erinnerte sie sich an den Kleinen, der hier seit der Ankunft am Schrottplatz stand und sich kaum geregt hatte. Eine Welle von Mitgefühl und Schuld übermannte Clover, der Junge tat ihr plötzlich furchtbar leid, wo er doch so einsam schien und von niemandem beachtet wurde. "Hey du!", sprach sie ihn nun mit einem Lächeln an. "Wie heißt du denn?" "Niki.", antwortete er knapp aber nicht unhöflich. "Du siehst aus als könntest du ein kleines Liedchen vertragen. Ich werde später eines singen und ganz besonders dir widmen, in Ordnung?" Der Junge sah sie verwirrt an. "Hast du denn bestimmte Vorlieben? Du darfst dir was wünschen!" Niki schien immer noch verwirrt, aber Clover starrte ihn so lange erwartungsvoll an, bis er aufgab und einfach antwortete: "Ich weiß nicht. Ich höre nicht besonders viel Musik. Etwas Tröstendes wäre nett, vielleicht nicht zu schnell oder irgendwie Beruhigend." Clover nickte und klopfte dem Jungen auf die Schulter.
Bisher war die Ausbeute recht mager gewesen. Nur Travis und Niki hatten ihr eine anständige Antwort gegeben, und die beiden unterschieden sich auch noch ziemlich. Travis wollte es flott, Niki etwas gemächlicher und tröstend. Clover zebrach sich über die richtige Liederauswahl den Kopf, während sie sich auf die Suche nach Léo und Ian machte.
Die beiden schienen auch gerade sehr beschäftigt zu sein. Bei näherem Hinsehen kümmerten sie sich gerade um jemanden, der auf dem Boden lag - der alte Mann, der am Flughafen so tapfer den Wagen bedient hatte. "Meine Güte! Kann ich euch helfen?", fragte Clover leicht entsetzt, aber sie wusste, dass hier vor allem eines verlangt war - ein Arzt. Nicht einmal Singen würde hier irgendjemanden aufmuntern können, so lange der Mann nicht versorgt war. Léo war vollkommen durch den Wind und Clover nahm sie in den Arm - das Mindeste, was sie tun konnte. Die Ärztin Tess schien aber schon auf dem Weg zu sein und alles würde wieder gut werden.
(OOC: Alle hier eingebauten Charaktere wurden per PN von mir tatsächlich befragt und haben die entsprechenden Antworten gegeben (bzw. Zitroneneis eben nicht =D). MeTaLeVel und Mephista hatte ich auch gefragt, hab jetzt aber beschlossen, dass das einfach absolut nicht in deren Szene passt. Danke aber trotzdem an alle für eure Antworten!)