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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 2 - Der Schrottplatz im Sumpf

Baum-Darstellung

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  1. #11
    "Ist okay - vollkommen okay!" Ian nickte und versuchte, nicht zu devot zu klingen. Du willst Anführer sein - dann verhalt dich auch so!

    Ein Rausch durchströmte ihn. Die Wärme, die er nach der kurzen Zeit am Lagerfeuer entwickelt hatte, musste er jetzt benutzen.

    "Ich weiß nicht, wo Isabelle ist!", sprach er bestimmt, aber ruhig. "Ich war jedenfalls schlafen. Wir brauchen einen klaren Kopf, deswegen... ja - ruhen auch Sie sich erst mal aus!". Dann legte er noch etwas mehr Druck in seine Stimme. "Es mag Ihnen so vielleicht einfacher fallen - und Sie scheinen Gefallen daran zu finden - aber die Minderjährigen ins Visier zu nehmen, bringt uns nicht weiter! Er dachte an die Szene in der Abfertigungshalle, in der Tess Lèo angegangen war. "Mir ist sowas von egal, ob das Ihren Stolz verletzt, aber seit ihrer Ansprache in D52 weiß ich, dass Sie nicht so stark und unnahbar sind, wie sie sich geben. Sie machen es sich und anderen einfacher, wenn..."

    Er hörte die Mädchenstimme schreien.

    Ian zuckte zusammen. Nein! NEIN!!! Nicht schon wieder! Bitte nicht!

    Ohne, dass er etwas dagegen hätte tun können, setzten sich seine Füße in unerwartet hohem Tempo vor die jeweils anderen. "Du perverser Penner!", fauchte er, nur für sich selbst hörbar. Sein Kopf machte sich genau so selbstständig, wie seine Beine.

    Er musste in Richtung des kleinen Lichtes. Ja! Daher kamen auch die Schreie. Sie wurden verzweifelter.

    Er rannte in Richtung der Hütte. "Du ekliger, alter Sack!"

    Da hinten bewegte sich etwas. Ja - da muss es sein! Schneller, Ian!

    Er wusste genau, wo er hinzurennen hatte. Er hatte Lèo doch mit ihm gesehen. Mit diesem •••••••!

    Megan kauerte da auf dem Boden. Der Typ stand vor ihr, hielt ein Messer in der Hand. "Du sollst jetzt leise sein, du verdammte Göre!"

    Keine Erschöpfung. Nichts! Er stahl sich um die Ecken des Hauses. Vielleicht stieß er hier und da gegen herumliegende Schrottteile - aber davon merkte er nichts.

    Keine Erschöpfung. Nichts! Er grub sich schnell aber leise um das Dickicht. Vielleicht riss hier und da eine abgetrennte Wurzel oder eine Pflanze kleine Stellen an seinem Bein auf - aber davon merkte er nichts.

    Nur noch eine Ecke. Vielleicht kam er noch rechtzeitig. Er MUSSTE noch rechtzeitig kommen.

    Nur noch einen Sprung. Vielleicht kam er noch rechtzeitig. Er MUSSTE noch rechtzeitig kommen.

    "LÈO!!!", schrie er.

    "MEGAN!!!" Ian warf seinen Körper gewaltsam nach vorne und stieß den Mann um. Das Messer fiel aus seiner Hand. "MEGAN, LAUF ZURÜCK ZU DEN HÄUSERN!", schrie er und war froh, dass sie ihm sofort gehorchte. Er drückte sich mit seiner ganzen Kraft auf den Mann, schnürte ihm mit einer Hand die Kehle zu. Er spürte nichts als blanken Hass, sah dann das Messer dort liegen. Seine Hand griff danach, ohne dass er irgendetwas dagegen hätte tun können. "Du hast Pech, dass die Kleine weg ist. Vor ihren Augen hätte ich das nicht getan!"

    Er warf seinen Körper um die Ecke und war bereit, sich auf den alten Mann zu werfen, doch stoppte jäh. Der lag nur regungslos am Boden. Blut zierte sein Gesicht, seine Hände und sein Hemd. War schon jemand vor Ian da gewesen? Er blickte zu Lèo - sie weinte. Aber das war ein anderes Weinen. Er wusste, wie es aussah, wenn ein Kind aus Angst vor so einem ••••••• weinte.

    Schlagartig begriff er die Situation. Der Mann war bewusstlos zusammengesackt, nach der Anstrengung. Lèo schrie, weil sie Angst um ihn hatte. Sie war nicht in Gefahr. Andris wollte ihr nichts antun. Dem Mädchen ging es gut. Nur der alte Mann war verletzt.

    NUR DER ALTE MANN?, schrie er sich in Gedanken selbst zusammen. Er hat dafür gesorgt, dass du noch lebst.

    Er trat zwei, drei schmerzende Schritte nach vorne. Sein Schienbein sackte unter seinen Bewegungen zusammen. Er war wohl gegen das ein oder andere teil Schrott gerannt. Schmerz durchfuhr seinen ganzen Körper, doch er biss sich auf die Zähne. Sein Atem spielte ihm Streiche, überholte sich selbst. Ruhig!, dachte er und legte seinen Zeige- und Mittelfinger an die Halsschlagader des Mannes. Er konnte einen leisen Puls wahrnehmen, auch wenn er sich nicht sicher war, dass er es richtig machte. Aber Puls war doch Puls.

    "Alles gut!", sprach er erschöpft, mit sanfter - wenngleich schwacher - Stimme. Er hoffte, damit sich selbst - aber vor allem das Mädchen - beruhigen zu können. "Ihm geht es gut, Lèo. Er ist nur ohnmächtig. Es war sehr anstrengend. Aber es geht ihm gut", plapperte er fast etwas abwesend auf die Halbmexikanerin ein. So bizarr das für andere auch geklungen hätte - aber er hatte Schlimmeres erwartet.

    Trotzdem rief er laut: "Wir brauchen hier einen Arzt! Halloooo - wir brauchen einen Arzt!" Einen Arzt!, spottete er über sich selbst. Es gibt doch hier nur eine Ärztin.

    Geändert von MeTa (12.08.2012 um 14:24 Uhr)

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