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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 2 - Der Schrottplatz im Sumpf

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Sie hatte eine kleine Runde auf dem Platz gedreht und dabei Helena, Andris und Axel in Augenschein genommen. Nichts auffälliges zu erkennen. Das war gut, sehr gut sogar. In der Hütte hatte sie dann, neben einem auf dem Boden sitzenden Travis, zwei Dosen Bier und Ravioli sowie zwei Wurstsnacks gefunden. Was das einzige war, was noch genießbar war. Also würden sie vielleicht doch Eidechsen und Heuschrecken fangen müssen. Riley und Leo gingen an ihnen vorbei in das kleine, anliegende Zimmer und ließen die Tür einen Spalt breit offen. Man spürte die Traurigkeit des kleinen Mädchens geradezu.

    Ellen und Robert hatte sie mit einem Kopfschütteln signalisiert, das sie ihre Hilfe vorerst nicht bei den Verletzten benötigte, woraufhin Ellen sich Andris zugewandt hatte. Sie selber zog sich mit raschen, routinierten Bewegungen ihren langärmeligen weißen Arztkittel mit dem roten Flügellogo der Pharmaziefirma, für die sie nach Australien gekommen war, über, um den Mücken zu entkommen und um ein wenig Schutz vor den scharfkantigen Metallteilen zu bekommen. Roberts Anwesenheit kratze an ihren Nerven, denn im Gegensatz zu Ellens beruhigender Präsenz, wirkte er eher wie ein Bumerang. Sie zupfte ihn am Ärmel seines Anzugs, „Robert, hör mal, wenn irgendwer hier noch etwas weiß, wenn ihm irgendwas in den Tagen bevor wir in den Flughafen kamen aufgefallen ist, dann brauchen wir diese Informationen.“ Robert und Ellen wären perfekt dafür, genau wie Ian oder diese rothaarige Sängerin. Angenehme Ausstrahlung, nicht fit genug um eine körperliche Bedrohung darzustellen. Perfekt. „Vielleicht redest du mal mit den Leuten und fragst sie danach ob ihnen was komisches aufgefallen ist. Ich hab in dem kleine Kühlschrank das hier gefunden - vielleicht hilft es ja um mit den andren ins Gespräch zu kommen.

    Sie überreichte Robert die beiden Dosen mit dem eiskalten Bier, einen Wurstsnack und die XXL-Dose Ravioli. Vielleicht würden er am Lagerfeuer, wenn die Stimmung sich entspannte und er sich nicht allzu dumm anstellte, so an Informationen kommen. Den zweiten Wurstsnack packte sie mit den Zähnen aus, weil sie mit ihren Lederhandschuhen das Siegel nicht aufbekam. Zu niemand besonderem warf sie noch ein „Kümmert euch darum, das ihr fit seid, wenn wir hier wieder weg müssen. Ich habe keine Ahnung wie lange diese Blechwände halten werden.“, in den Raum, bevor sie schon wieder in der Tür stand und dort mit zwei Bissen den Snack in ihren Magen beförderte. „Wenn ihr mich sucht, ich schau mal ob ich irgendwo etwas zur Beleuchtung finde – Autoscheinwerfer oder andere Strahler und eine Autobatterie, damit wir heute Nacht nicht im Dunkeln stehen. Und wenn das umliegende Gelände einigermaßen flach ist, könnten wir das auch ausleuchten... fragt sich nur ob es einen Posten gibt an dem wir über die Mauer sehen können, eventuell kommt man ja irgendwie auf das Dach dieses Schuppens. Wenn einer von euch hier Zeit hat, kann er das ja mal überprüfen..“

    Jetzt wollte sie einfach nur soweit weg von allen, wie sie konnte. Nachdem sie solange mit diesen Leuten eingesperrt gewesen war wollte sie nur noch Zeit für sich und dazu eine Beschäftigung, die ihren Körper so müde werden lassen würde das sie in einen traumlosen Schlaf sinken konnte. Also lief sie in einem großen Bogen an der Umzäunung entlang zu den Autotürmen, die ganz im Süden des Geländes waren (und damit weit weg von der Gruppe am Lagerfeuer) und nur wer darauf achtete sah, das die Spur ihrer Schritte in leichten Schlangenlinien verlief. Danach sah man von ihr nicht mehr, als dann und wann ein weißes Stück Stoff das zwischen dem Blechschrott aufflackerte. Aber ihr Gewühle war lautstark über den gesamten Platz zu hören.

    [OT: Tess durchsucht Autowracks nach Leuchtmitteln und anderem nützlichem Kram]

    Geändert von Viviane (12.08.2012 um 00:35 Uhr)

  2. #2
    Okay, ich werde sehen was ich tun kn. erwiderte Robert und fühlte sich sofort wieder besser als er etwas zu tun hatte, zudem würde dies eine gute Gelegenheit sein um ein paar der anderen besser kennen zu lernen. Er begab sich also zum Lagerfeuer und setzte sich dort zu den bereits anwesenden. Bevor er etwas sagte, starrte er für ein paar Sekunden ins Feuer. Unglaublich wie schnell sich alles geändert hat oder? Stunden ist es erst her das ich bedauert hab das mein Urlaub zuende ist und hatte mich gleichzeitig auf die Arbeit gefreut und nun sind wir hier auf einem Schrottplatz nahe Sydnes auf der Flucht für Zombies. ein ironisches Lächeln stahl sich auf seine Lippen während er bei diesen Worten seine Brille putzte. Dann schüttelte er seinen Kopf kurz um diese düsteren Gedanken abzustreifen. Naja, in düsteren Gedanken zu versinken bringt nichts, schaut was ich habe! Sogar kalt! sagte Robert, diesesmal mit heitererer Stimme und uog die Beiden Bierdosen aus seinem Rucksack. Ich mach mir nicht so viel aus Alkohol.

    Geändert von wusch (11.08.2012 um 19:06 Uhr)

  3. #3
    Die Erlebnisse bei der Flucht vom Flughafen und auch später beim Marsch zum Sumpf waren für Fawyer in gewisser Weise augenöffnend. Bis jetzt hatte er, vielleicht aus Naivität, damit gerechnet, dass dieses Ereignis lokal war. Es war vielleicht nicht rational, aber so funktioniert das menschliche Hirn einach, wir suchen uns einen Strohhalm aus an dem wir uns festhalten können, eine Konstante im Wirbel der Variabeln. Selbst damals, auf der Insel, hatte er immer die Hoffnung, die Gewissheit, dass da draußen die normale Welt ist. Aber das hier… wenn ganz Sidney ruiniert war… was wenn es sich nicht auf Australien beschränkte? Er wollte nicht daran denken, aber gleichzeitig kam er immer wieder darauf zurück.

    Das andere was ihn bedrückte war die Aktion der fünf Freiwilligen, die sie verteidigten. Er hatte, wie alle andern auch, erst danach erfahren, dass zwei starben. Er hatte gefürchtet, dass das passierte. Deswegen wollte er nur eine Tür öffnen. Nicht weil er ein „Egoist“ war. Aber nun war es zu spät. Vielleicht war es auch besser so, sie starben um auch die andere Halle zu retten.
    Denoch, Fawyer fühlte sich auch schuldig.

    Diesmal würde er nicht einfach einen Automaten öffnen um sich selbst zu bereichern, er würde der Gruppe helfen!

    Fawyer hatte sich auf eines der Autos gehockt, er sah wie die andern sich, nicht unweit, vor einem Lagerfeuer versammelten.
    Irgendwie muss ich helfen..
    Gerade als er darüber grübelte hörte er etwas vom Funk-Ear-set. Er hatte es in seiner Jacke und legte es wieder an.

    Es war die Stimme des schwarzen Hackers, Travis?
    "er lässt sich vielleicht der Panzer nochmal in Gang setzen? Dann hätten wir wenigstens einen gepanzerten Schutz."

    Der Panzer! Genau! Mit sowas könnten sie sich ihre Bahn durch die Wildnis schießen! Er lief auf den Panzer zu. Er schien schon recht alt, er kletterte drauf. Das Ventil für die Öffnungsklappe war leicht angerostet. Es würde viel Kraft brauchen es zu öffnen. Aber bevor er sich daran machte, brauchte er eine Einschätzung von einem Fachmann, oder das beste was sie hier eben hatten.

    Er rannte zum alten Mann der den Gepäckwagen bedient hatte. ( Andris )

    „Hey, Techniker. So alt wie du bist, hast du sicher schon einige der Kriege erlebt, warst du auch als Ingenieur oder was auch immer tätig? Falls ja, meinst du könntest das da“
    er zeigte zum Panzer „wieder zum Laufen bringen. Ich denke ich könnte die Klappe oben offen kriegen, mit etwas Gewalt. „

    Geändert von Mivey (11.08.2012 um 19:28 Uhr)

  4. #4
    Dani folgte Michail, sie hatte zwar keine Lust auf eine neue Anführerwahl, aber sie interessierte was Ian jetzt schon wieder zu sagen hatte.
    Bei dem folgenden Schlagabtausch sah sie nur von einem zum anderen, tatsächlich hatte bis jetzt niemand die Sprache auf Mike und Nikita gebracht.

    Michail blickte sich nicht um, als Ian ihn ansprach. Er hatte jetzt nicht übel Lust, diesem Kerl die letzte Kugel des Magazins zu verpassen.
    Beherrsch dich, warte, was er zu sagen hat.
    Er wurde enttäuscht. Aber die Kugel würde er nicht verschwenden. Stattdessen drehte er sich langsam zu Ian um, machte ein paar Schritte auf ihn zu und blickte in ihn die Augen.
    Du glaubst, es geht um mich? Du glaubst tatsächlich, es geht um mich?, Michail gab den jungen Mann einen leichten Stoß, der ihn aber zu überraschen schien und er sich rücklings auf dem Boden sitzend wiederfand.
    Scheiß auf mich. Mike hatte Pech, aber auch nur wegen Nikita. Und der ist draufgegangen, weil irgendeine Scheiße bei der Verteidigung gegen diese Untoten gelaufen ist. Und jeder hier tut so, als ob ihn das nichts angänge. Все жопы (Vse zhopy/Alles Arschlöcher). Irgendeiner hier hat zwei Helden auf dem Gewissen, und DU glaubst, ich würde nochmal meinen задница (zadnitsa/Arsch) für auch nur einen von ihnen riskieren?" Michail wurde mit jedem Wort lauter und aggressiver und war drauf und dran, Ian den Rest zu geben.

    Nicht noch mehr Tote, das war alles was Dani durch den Kopf schoß, wäre sie zu mehr klaren Gedanken in der Lage gewesen, hätte sie die Aktion wohl gelassen. So aber sprang sie zwischen Michail und Ian, da Michail bedrohlich mit der Waffe fuchtelte und wohl drauf und drann war, wenn schon nicht zu schießen, dann sie wenigsten Ian über den Kopf zu ziehen. In den letzten Stunden hatte sie - wenigstens Ansatzweise - ein Gespür dafür entwickelt, wie es in dem Russen in etwa gerade aussah. "ES REICHT!", schrie sie ihn an, und fügte leise dazu: "Auch wenn du recht hast..." So stand sie vor ihm und versuchte, seine Hände festzuhalten.

    Michail blickte Dani an, welche seine Hände festhielt und ihn direkt anblickte. Sie war die einzige, die seit den Geschehnissen in der Halle ständig bei ihm war. Sie hatte nicht verdient zu sterben, nur weil er sich querstellte.
    Scheiß auf die Undankbaren
    Er atmete tief durch und blickte an Dani vorbei Ian an, der sich mittlerweile wieder aufgerappelt hatte.
    Мне очень жаль, und als ihn der Anführer in Spee fragend anschaute, setzte er nach: Tut mir leid.
    Eine kleine Pause folgte.
    Ich werde helfen, wo ich kann, aber nicht euretwegen, und nachdem er geendet hatte, blickte er wieder Dani an, diesmal schweigend, noch immer hielt sie seine Hände.

    Geändert von Andromeda (11.08.2012 um 19:35 Uhr)

  5. #5
    Alistair kippte sich die erste Flasche fast im Alleingang hinunter, da sich Clover soweit wie möglich zurückzuhalten schien. Das störte ihn aber nicht besonders, da so mehr für ihn da war, sie wird schon ihre Gründe dafür haben. Im Anschluss holte er dann auch schon die dritte und letzte Flasche heraus und begann daraus zu trinken. Auch wenn irisches Blut in seinen Adern floss, die Geschehnisse der letzten Stunden und die Tatsache, dass er seid Amerika nichts mehr gegessen hatte, schränkten seine Trinkfestigkeit deutlich ein. Und nachdem die halbe Flasche leer war, packte er sie auch schon wieder zurück.
    "Muss für den Asiaten ja noch was übrig lassen", lallte er leicht Richtung Abby, "jetzt wird erst mal für nen bisschen Stimmung gesorgt."
    Wie eine Rakete schoss er von seinem Platz nach oben und griff dabei nach seinem Banjo.
    "Jetzt zeig ich euch mal was'n rischtiger Irre auf dem Kasten hat", grölte er und hatte sich schon seines Pullis entledigt. Jetzt trug er nur noch das Hemd, dass sich über seinen Brustkorb spannte, denn die Tage als Schläger und Eintreiber hatten ihm einen beeindruckend Körperbau eingebracht. Er lies die Finger einmal kurz über die Seiten seines Instruments schnellen und versuchte dann mehr oder weniger erfolgreich die Unstimmigkeiten an den Reglern abzuändern. Als er der Meinung war, dass es genügen müsste begann er langsam zu spielen, wobei er mit der Zeit immer schneller wurde.
    "Fidliediddliefiddliedum der Ire dreht sich im Kreis herum", schrie er laut und brach dann darüber in schallendes Gelächter aus, was sein Musizieren für einen Augenblick unterbrach. Sich wieder gefangen setzte er dann erneut an, wobei er dieses Mal ersnthaft begann zu spielen.
    "Say Hey Johnny Boy the battle cal
    united we stand divided we fall,
    together we are what we can't be alone
    we came to this country you made it our home!"

    Die nächste Zeile war für jeden der Umstehenden mehr als nur unverständlich, da er es in einem vollkommen verzerrten irischen Dialekt vor sich hin grölte.
    Zu viel mehr kam er dann jedoch auch nicht. Irgendwie schien ihn etwas ab zu lenken, denn er ließ das Banjo fallen, riss sich das Hemd vom Körper und war drauf und dran auf den Zaun zuzustürmen, an dem die Zombies nach den Lebenden geiferten.

    Geändert von Streicher (11.08.2012 um 20:53 Uhr)

  6. #6
    Damit hätte Ian rechnen können. Trotzdem saß er jetzt auf dem Boden - und um ein Haar wäre es schlimmer gekommen. Er musste ruhig bleiben - ohnehin hätte er sich nicht getraut, sich gegen Michail in irgendeiner Art und Weise körperlich aufzulehnen, aber auch den Sarkasmus, der ihm in diesem Augenblick in den Kopf schoss, behielt er für sich. Das hilft niemandem. Er war der jungen Frau sehr dankbar für ihren Einsatz.

    Doch etwas hatte ihn stutzig gemacht. Nachdem er mit einem dankbaren Nicken zur Kenntnis nahm, was der Sicherheitsbeauftragte hinausposaunte und sich eigentlich schon umdrehen wollte, hielt er noch mal inne. "Irgendeiner hier hat zwei Helden auf dem Gewissen!", hatte er gesagt.

    Ian fasste noch mal Mut und drückte sich mit den Händen vom Boden hoch. "Sie sagen, es wäre etwas schief gelaufen? Für mich ging alles sehr schnell und ich verstehe mich nicht auf Waffen, aber - wenn da irgendetwas nicht mit rechten Dingen zuging, dann stimme ich Ihnen zu. Ich werde versuchen, mein Auge überall zu haben. Wenn es unter uns jemanden gibt, der unsere Pläne in irgendeiner Form stören sollte, dann werde ich diesen Jemand hoffentlich ausfindig machen." Er atmete erleichtert aus. "Auch wenn es Ihnen egal ist - ich danke Ihnen trotzdem für ihren Einsatz!"

    Er drehte sich schließlich um und verließ den Russen und die Frau. Er brauchte jetzt Schlaf. Um klar denken zu können brauchte er Schlaf. Die Auszeit musste er sich nehmen. Nur so könnte er geistesgegenwärtig genug sein, um hier etwas zu bewegen. Und wenn es nur zwei oder drei Stunden sind. Er betrat die Hütte und ging in eines der Hinterzimmer, in dem er bei der Ankunft der Gruppe schon zwei Betten entdeckt hatte. Leise schlich er an Lèo und Riley vorbei, die dort - eng aneinandergekuschelt - auf Decken am Boden lagen. Er sah sich um und nahm sich auch eine der Decken, legte diese etwa zwei Meter von den beiden entfernt auf den Boden. Er müsste ja niemandem die Betten wegnehmen.

    Wenn ich gebraucht werde, wird man mich schon wecken, dachte er und legte sich hin. Er schloss die Augen.

  7. #7
    Tess macht sich daran dasl ange und beschwerliche Wagnis einzugehen den Schrottplatz zu untersuchen.
    Und zwar nicht nur die mit Kies und Schotter ausgelegten Wege, sondern auch die vielen Ruinen ausgebrannter und halb ausgeschlachteter Autos die fast morbide wirkten, als sie wie Leichen von Tess gefleddert wurden.
    Und es war erstaunlich, fast schon gruselig, wieviele Zeichen von vergessener Menschlichkeit sie in den einzelnen Autos finden konnte.
    Da waren Haarbänder an denen noch langes, fast duftendes Frauenhaar klebten, da waren Spielzeuge, ein Matchboxauto, ein kaputtes und außerdem eine relativ bizzare Stoffpuppe der ein Auge fehlte. Ein Liebesbrief war ebenso zu finden wie eine volle Dose Energydrink die bereits seit einem Monat abgelaufen war.

    Vorsichtig umwickelte sie ihren Arm mit einem Stück Stoff wenn sie ein Heckfenster oder eine Frontscheibe zerstören musste um in einen der Wägen zu klettern, doch schien sich die Mühe nur selten bezahlt zu machen. Waffen oder gute Nahrungsmittel waren nicht auszumachen, das vielleicht auffälligste das sie finden konnte, war ein Stück Metall das wie eine krude Version einer Brechstange aussah und einen eingestanzten Aufdruck MTC123 hatte.

    Und dann war schon einige Zeit ins Land gezogen, als sie einen Kofferraum einer Limousine in desolatem Zustand öffnete und noch während sie die Hand am Griff des Kofferraums hatte, den süßlichen und ihr wohlbekannten Geruch des Todes ausmachen konnte. Gefesselt mit Kabelbindern befand sich die Leiche eines Mannes darin, halb verwest und den geöffneten Mund voller Maden.
    Ihre medizinische Fachkenntnis war gefragt.
    Doch wenn sie den Mann untersuchen würde, begab sie sich vielleicht in Gefahr. Weniger ein Biss, denn dieser hier lag still. Aber die Gefahr einer Infektion...


    Zitat Zitat
    Aufgabe Theta
    Mögliche Teilnehmer: 1
    erledigt durch:
    Probe auf Geschick
    Probe auf Intelligenz
    Hintergrund: Tess hat einen seltsamen Wagen gefunden in dem sich eine Leiche findet. Diese zu untersuchen könnte Hintergrund liefern. (Geschick). Mit Intelligenz lässt sich auch der Wagen untersuchen.
    Erfolg: Hintergrundinformationen.
    Misserfolg: falsche Hintergrundinformationen

    Geändert von Daen vom Clan (11.08.2012 um 20:28 Uhr)

  8. #8
    Helena schlurfte verloren über den Schrottplatz. Die Ereignisse des Flughafens lasteten schwer auf ihren Schulter, es war hart mitanzusehen wie ihr Arbeitsplatz von Zombies überrannt wurde. Noch schlimmer jedoch war es, wenn sie an Mike und Nikita zurückdachte. Niemand, nicht einmal der Frauen schlagende Russe hatte...das verdient, was sie mit ansehen musste, keine 2 Meter von ihr entfernt. Wenige Minuten vorher, hatte sie noch die Waffe in der Hand, durch die Nikita so grausam starb? Hätte es nicht auch sie treffen können? Warum lebte sie noch, allein, einsam, und nicht gut ausgebildet, während solche Kampfasse wie Mike ihren Tod finden mussten?
    Ihre Gedanken windeten sich um diese eine simple Frage. Warum?

    Axel kratzte sich, vor dem gigantischen Panzer stehend, über den Kopf. Das erste Mal seit langem, hatte er seine Mütze abgenommen und stand dort, mit leicht fettigem und zerzaustem, braunen Haar. Seine Gedanken waren erstaunlich... ruhig. Er dachte nicht an das was passiert ist. Er wollte nicht daran denken... so wie er an vieles einfach nicht denken wollte. Er hatte gelernt, dass es einen krank macht wenn man sich zuviele Gedanken macht. Hatte der Bankräuber dem er das halbe Gesicht zertrümmerte vielleicht eine Familie? Warum nahm der Kerl Drogen? Das... waren Dinge über die Axel sich keine Gedanken machen wollte, letztlich würden sie ihn davon abhalten etwas gutes zu tun. Man verspottete ihn oft wegen seines Denkes, seiner Kategorien und seiner Einteilung in Gut und Böse... aber es half ihm durch den Tag zu kommen. Er konnte sich am Ende des Tages ein Bier aufmachen, während mancher Kollege beim Psychologen war... und an der Tatsache kaputt ging, dass er jemanden erschossen hatte. Axel würde auch daran zerbrechen, keine Frage... aber er durfte nicht. Er musste funktionieren.
    So wie dieser scheiß Panzer, das würde zumindest ein wenig helfen.

    Es verging ein ordentliches Stück an Zeit. Helena, allein mit ihren Gedanken, Axel... allein mit dem Wrack... dass Helena Axel irgendwann, durch ihr stetes wandern traf, war unumgänglich.
    Wie konnte der Typ eigentlich so verdammt ignorant und... kalt sein? Steht hier, kratzt sich die Rübe und tritt gegen den Panzer als wäre er ein kleines Spielzeug... Gott... wie sie das ankotzte... und zeitgleich bewunderte. Warum kann er seelenruhig hier stehen obwohl er selbst bei dem Gemetzel dabei war? Wieso saß er nicht irgendwo und lies sich von seinen Gedanken quälen?
    Schon wieder fingen ihre Gedanken an zu kreisen, wieder das Warum in ihrem Kopf... bis jemand vor ihrem Gesicht schnippste.

    "Alles klar da drin?" Charmant wie eh und je. Axel war nicht wirklich der Typ für... ordentliches Verhalten oder diskrete Ansprachen. Helena zuckte nur zusammen als er 5cm von ihrem Gesicht entfernt schnippste und sie so aus der Gedankenstarre holte.
    "W... was? Wie?"
    "Ob da in deinem Köpfchen alles okay ist. Du siehst aus als würdeste gleich umkippen und dir Sumpffieber holen."
    Helena starrte erneut, wusste keine wirkliche Antwort geschweige denn wie sie auf sowas reagieren sollte.
    "Wenn es dir nicht gut geht schau doch bei der Ärztin vorbei... der Stress bringt dich sonst noch ins Grab."
    "Großartig. Ich bin gestresst und soll mich untersuchen lassen und du? Du stehst hier völlig allein, abgeschottet und... dir geht es ernsthaft gut oder wie? Du warst doch dabei! Wie die beiden aufgefressen wurden. Wie kannst du dabei nur so ruhig bleiben?!" Helena wurde lauter als sie es beabsichtigte... dieser Idiot regte sie so sehr auf.
    "Ausserdem... was heißt hier bitte Stress? Ich glaube wir haben andere Probleme als Stress!"
    "Hey, ich mach mir nur Sorgen um dein hübsches Köpfchen Kleines. Nicht, dass du wieder apathisch in der Gegend rumsitzt und so tust als wärst du ein Flugzeug..."
    "So ein... verdammtes... Arschloch... von Bullenschwein."
    Helena holte aus... und traf Axel mit der flachen Hand im Gesicht. Es klatschte laut und es dauerte keine Sekunde bis sich eine rote Handfläche im Gesicht des Ex-Cops abzeichnete.
    "Wo liegt eigentlich dein Problem?"
    Axel Stimme klang in diesem Moment... eigenartig.
    "Du bist mein Problem... ich begreife einfach nicht, wie du... wie dich... wie... verdammt, wieso sitzt du nicht in der Gegend rum und zerbrichst dir den Kopf wegen Nikita und Mike?!"
    "Glatze und General Gunmaster? Keine Ahnung... ich denke einfach nicht darüber nach. Wenn ich es tun würde, würde ich gerade so ein Wrack sein wie du. Sie haben getan, was getan werden musste. Sie haben was gutes getan und sind dabei gestorben... Märtyrer und so ein Scheiß halt."
    "Aber... das ist deine Antwort? Nicht dran denken?"
    "Ja... hör mal Missy, ich hab seit ich 18 bin Menschen verprügelt, ausgeraubt und mich mit Gangbanger geprügelt... bis meinem Kollegen das Hirn aus dem Schädel gepustet wurde und man mir eine Kugel ins Bein gejagt hat. Seitdem knalle ich hauptberuflich Kleinkriminelle ab, das ist nicht schön. Ganz und garnicht. Ich seh in den Leuten immer noch meine alten Jungs, trotzdem mach ich es. Manche Dinge müssen gemacht werden und darüber im Nachhinein nachzudenken bringt nichts als Kummer und Sorgen. Wer kann sich das erlauben? Leute die damit Geld machen vielleicht... aber ich nicht und du auch nicht. Wir stecken hier gerade mitten in einem Sumpf, umzingelt von Zombies und müssen schauen, dass wir einen klaren Kopf behalten, kapiert?"


    Helena... verstand was Axel meinte... der Ernst der Lage... erlaubte keine Niedergeschlagenheit. Es musste weiter gehen... nur war sie einfach nicht so abgebrüht wie dieser elende Cop vor ihr.
    "Das ist... schon klar. Nur wie zum Teufel soll ich einen klaren Kopf behalten wenn mich der ganze Mist um mich herum an den Scheiß erinnert? Ich kann meinen Kopf nicht so abstellen wie du."

    "Dann versuch dich mit irgendwas abzulenken... irgendwas, das dich glücklich macht, keine Ahnung... buddel ein Loch, denk an Zuckerwatte..."
    "...Drogen, Sex?"
    "Von mir aus auch Sex... wo auch immer du den gerade herbeko... ohhhhh..."
    Axel war dämlich, dass konnte er nicht verstecken... so wie sich Helena ihr dreckiges Grinsen nicht aus dem Gesicht wischen konnte. Ein Grinsen was sogar diesen eigenartigen Kerl, der vermutlich nicht immer sofort mitkam, schnell schalten lies.

    So griff Helena an die Hand des Ex-Bullen und schliff ihn mit sich. Der würde was erleben... und sie wusste schon genau wo. Auch wenn die Dusche nicht funktionierte... sie war vermutlich der Ort an dem sie am besten auf andere Gedanken kommen würde.

    Geändert von Gendrek (11.08.2012 um 21:22 Uhr)

  9. #9
    Aufmerksam hörte Andris Ellen zu. Der alte Mann war durchaus Lob gewohnt, aber weder so ehrlich, noch so dankend. Er errötete etwas und schob sich seine Mütze über die Augen, die langsam feucht wurden. Ein Gemurmel kam unter seinem Bart hervor, dass in etwa wie "Das war doch nichts..." klang.Natürlich war es etwas, aber es war ihm peinlich. Auch im Sinne dessen, dass er noch lebte, aber die beiden tapferen Russen nicht mehr. Seine faltige Hand fuhr ihm über den Hals und er drehte sich ein Stück weg. Deutlicher als vorher sagte er: "Ich... ich geh mir noch mal den Boiler ansehen."

    Gerade als er noch mal zum Boiler gehen wollte, sprach ihn jemand von der Seite an. „...wieder zum Laufen bringen. Ich denke ich könnte die Klappe oben offen kriegen, mit etwas Gewalt.", sagte jemand, den er nicht kannte. Andris hob eine Augenbraue und zog an seiner Zigarette, während er den seltsamen Kerl fixierte. "Ich müsste schon noch etwas älter sein, um einen Krieg miterlebt zu haben." Er wies mit dem Stengel auf den Panzer. "Ich weiß nicht viel über diese Dinger. Mit Panzern habe ich mich nicht beschäftigt. Wenn ich aber irgendwie Rat oder Hand geben kann, tu ich das gern." Er hatte durchaus schon mit Fahrzeugen gearbeitet, aber im Moment, angestachelt Ellens Lob, hatte er Angst mit einem ihm nicht ganz so heimischen Gebiet zu versagen.

    Geändert von Karl (11.08.2012 um 21:40 Uhr)

  10. #10
    Abby betrachtete interssiert die Tätowierung, die großflächig die Brust des Iren bedeckte. Die Flasche war inzwischen wieder bei ihr gelandet und leerte sich zunehmends.
    "Na, bis jetzt scheint es ziemlich gut geholfen zu haben.", stellte sie fest. Und lachte gröhlend. Der Alkohol zeigte seine Wirkung.
    "Wie lange hast du das schon? Ich hab das hier zur Geburt meines Sohnes machen lassen." Sie deutete auf ihren rechten Oberarm, "Und das hier zur Beginn meiner ersten Ausbildung. Is auch schon wieder zehn Jahre her." Sie schon den Ärmel ihres linken Arms hoch. "Habs aber immer wieder ergänzen lassen. Das hier, das soll n Schraubenzieher sein. Der war schon am Anfang da und der Hammer hier ist erst 5 Jahre alt..." Abby schweifte vollkommen ab und schien dabei vollkommen vergessen zu haben, dass sie dem Iren eine Frage gestellt hatte. Ihre umfangreichen Erklärungen gingen im Versuch Alistairs unter, Musik zu produzieren. Diese fand sie jedoch wesentlich unterhaltsamer als die Tattoogeschichten, weshalb sie ihren plötzlichen Redeschwall genausoschnell wieder abstellte und glucksend Clover anstieß, mit dem Finger auf Alistair zeigend.
    "Fidliediddliefiddliedum der Ire dreht sich im Kreis herum"
    "Schneller, Ire! Schneller!", feuerte Abby ihn an. Sie hatte sich aufgerichtet und hämmerte einen schnellen Rhytmus auf ihre Werkzeugkiste. Glücklicherweise unterbrach diese nervtötende Aktion kurz darauf wieder um mit in sein Lied einzufallen.
    Eine gute Sängerin war sie definitiv nicht. Obwohl ihre Gesangsstimme interessant geklungen hätte - tief und rauchig - hätte sie auch nur ansatzweise die Töne getroffen.

    "Say Hey Johnny Boy the battle cal
    united we stand divided we fall,
    together we are what we can't be alone
    we came to this country you made it our home!"


    Das Lied brach ab und Abby stieß siegreich ihre Faust in die Luft.
    Der Ire erhob sich torkelnd, einen mörderischen Ausdruck auf seinem Gesicht, der den Umstehenden den Atem stocken ließ. Dann riss er sich mit einer einzigen groben Bewegung das Hemd vom Körper und drehte sich in Richtung Absperrung. Abbys Kopf wurde augenblicklich klarer.
    "NIIICHT!!", brüllte sie. Innerhalb weniger Augenblicke war sie bei ihm und riss vor Anstrengung keuchend seinen Körper nach hinten, die kräfigen Handwerkerarme um seine Oberarme geschlungen. Sie musste ihr gesamtes Gewicht hineinlegen. Denn Abby war zwar bei weitem kein Schwächling, aber der Ire war es ebenso wenig...

    Oh Gott, ich kanns nicht beschreiben @__@
    So in etwa. Hat jetzt keinen künsterlischen Wert, aber ich hoffe, man erkennts.


    Geändert von Ty Ni (11.08.2012 um 21:51 Uhr)

  11. #11
    Die ausgebrannten Wägen jagten der hartgesottenen Ärztin einen Schauer über den Rücken, während sie wie ein Pfandflaschensammler in einer blauen Mülltute alles zusammenlas, was sie eben finden konnte um es später auszuwerten. Sie hörte dumpf die Stimmen von Ian, Michail und Dani, die sich unweit des Autostapels befanden durch den sie sich eben hindurcharbeitete. Sie schienen wegen irgendwas zu streiten und sie hoffte, das der Kindergärtner klug genug war um den Russen nicht noch mehr zur Weißglut zu treiben.

    Mit dem massiven Stück Metall auf dem MTC123 stand, hebelte sie sich den Weg zu einer Limousine frei. Doch als sie den Kofferraum öffnete, stolperte sie einige Schritte zurück – „Ce draku! [Zum Teufel!]“ - denn trotz des Geruchs der sie vorgewarnt hatte, musste selbst sie erstmal ordentlich Fluchen um den Anblick der fachmännisch geknebelten Leiche zu ertragen, die einen gequälten Ausdruck auf dem modrigen Gesicht trug und der die Maden eindeutig nicht zu schmecken schienen. Sie wandte sich mit einem faden Geschmack im Mund von dem wuseligen Leib ab und gab eine knappe Durchsage über Funk ab, die nur hören konnte wer noch eines der Teile im Ohr trug. „Tess hier, ich habe in einem Autowrack beim Stapel ganz im Süden - also beim Panzer - einen Toten gefunden. Der Typ ist eindeutig tot, bewegt sich nicht und macht keine Anstalten sich zu erheben, soweit ich das sehen kann. Ich möchte ein okay von Isabelle oder wer-auch-immer grade meint diese Truppe anzuführen (Ian), bevor ich mich weiter daran mache, hier nach Spuren zu suchen. Und ich könnte beim durchsuchen der Limo noch Unterstützung von jemandem gebrauchen, der meint er ist geschickt genug um sich dabei keine Verletzungen zu holen. Falls sich keiner findet, würde ich das aber auch alleine erledigen."

    Vielleicht gab es jemanden, der meinte besonders heldenhaft hier sein Glück zu versuchen um die Welt vor dem Untergang zu retten. Und sie würde niemanden stoppen, wenn er Lust auf eine Runde „Sezieren für Anfänger“ hatte. Oder irgendwem lag etwas an ihr und er würde sie stoppen - weil eine Ärztin keine Bestatterin war und sie für die Gruppe einen gewissen Wert hatte oder so. Ah Tess, lass die Scheiße. Das einzige was der tote Kerl da braucht ist Blei in den Kopf, eine Flamme an den Arsch und ein Ave Maria. Und genau das alles wirst auch du über kurz oder lang brauchen. Also fang schonmal an zu beten.

    Sie lief einige Schritte weg von der Limo zum Zaun um auf weitere Anweisungen zu warten, rupfte dort zwei Stengel Rosmarin aus und warf sie mit einem weiteren Fluch auf den Lippen auf die andere Seite der Wellblechmauer. Das Zeug wurde hier in Australien Teufelskraut genannt und auch wenn sie nicht abergläubisch war, sie hatten im Moment Dämonen und Untote genug um sich herum. Und weil sie nicht wusste, was sie sonst tun sollte mit sich und der Stille – und weil sie irgendwas tun musste damit sie die Bilder noch ein wenig ein klein wenig auf Abstand halten konnte - umklammerte sie den Rosenkranz in ihrer Hosentasche und fing an zu beten.

    Geändert von Viviane (12.08.2012 um 12:09 Uhr)

  12. #12
    Langsam ließ Dani Michails Hände los, sah ihm aber immer noch in die Augen.
    Schief gelaufen.. Was hatte Michail da gerade gesagt? Meinte er, jemand hätte Nikita mit Absicht in den Tod laufen lassen? Verwirrt drehte sie jetzt den Kopf und sah Ian hinterher, der irgendetwas von wegen seine Augen überall haben behauptet hatte, und dann einfach verschwand und sich einen Platz zum schlafen suchte. Das reichte. Ok, Nikita hatte sich vielleicht daneben benommen, und ja, er war gegen die Pläne gewesen, wie sie selbst übrigens auch, aber letzten Endes hatte er geholfen, und er hatte es nicht verdient, dann mit Absicht in den Tod geschickt zu werden. Ohne überhaupt noch jemanden eines Blickes zu würdigen, ging sie ein Stück weg von den Umstehenden, ließ sich mehr auf den Boden fallen als dass sie sich setzte und verbarg ihr Gesicht in den Händen. Sie war fertig, und das in jedem Sinne. So fertig, dass sie gerade nicht einmal mehr weinte, sie wollte einfach nur dass alles vorbei war.

    Michail verfluchte sich in diesem Moment selbst. Was hatte er sich vorgenommen? Nichts sagen.
    Aber dieser Ian hatte ihn zur Weißglut getrieben, und nun war es raus.
    Nikita verraten, ja so hatte er es formuliert, und nachdem der Anführer abgezogen war, sackte Dani plötzlich auf dem Boden zusammen.
    Der Russe blickte Ian nach und spielte mit dem Gedanken, ihn zu verfolgen, denn es war nicht gut, öffentlich nach einem möglichen Verräter zu fahnden.
    Letztendlich aber ging er zu ihr und hockte sich vor sie auf den Boden. Seine Hand berührte ihre Schulter, und sie löste die Hände von ihrem Gesicht und starrte Michail perplex an.
    Ohne ein Wort zu sagen ließ er sich neben sie nieder, legte seinen Arm um Dani und zog sie an sich.

    Warum er dies tat, wusste er nicht. Damals, als er noch klein war, hatte er sich oft eine Schulter gewünscht, an der er sich hätte abstützen können. Bekommen hatte er jedoch nur Schläge und Androhungen von noch mehr Schlägen, wenn er sich einsam fühlte und kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand. Drill und Disziplin prägten seine Kindheit und die Jugend. Er brauchte kein Mitgefühl mehr, dieser Zug war abgefahren. Allerdings war das kein Grund, anderen dieses Bedürfnis zu verweigern. Sicher, er hatte keine Ahnung, wie man so etwas anstellte, aber einfach weggehen oder nichts tun, das brachte er nicht fertig

    Dani sah Michail nicht wirklich, aber sie realisierte noch irgendwo mit einem Rest klarem Verstandes, dass er es war. Es war überhaupt ein Wunder, dass sie das alles so lange mitgemacht hatte, sie war in ihrem Leben noch nicht einmal Zeuge eines verdammten Unfalles geworden. Als er sich neben sie setzte und sie in den Arm nahm, lehnte sie sich nur an ihn und vergrub ihr Gesicht in seiner Jacke. Er gab ihr wenigstens noch ein bisschen Kontakt zur Realität und sie war ihm dankbar, auch wenn sie gerade den Wahnsinn fast vorgezogen hätte.

    Er drückte Dani an sich, auch wenn das von Weitem seltsam aussehen musste, wie sie so mitten in der Gegend herumsaßen, und versuchte dabei die richtigen Worte zu finden. Im Trösten war er enorm schlecht, das wurde ihm jetzt bewusst, trotzdem wollte er es versuchen, wurde aber durch den Duft ihrer Haare davon abgehalten, welche sich jetzt genau unter seiner Nase befanden.
    Irgendwie...süßlich. Er kannte den Geruch, wusste aber nicht woher.
    Du machst dir jetzt keine Gedanken über den Geruch ihrer Haare. Nicht wirklich, Michail, oder?

    Als Dani die Gegenwart eines anderen Menschen spürte, wurde sie langsam wieder klar. Sie meinte sogar fast, Michails Herz zu hören, wie es beruhigend langsam in seiner Brust klopfte. Sie hob den Kopf und hätte ihm fast die Nase gestoßen, da er sich mit seinem Gesicht so nah an ihrem befand. Für einen kurzen Moment meinte sie einen fast sanften Ausdruck in seinen Augen zu sehen, und fühlte plötzlich den Drang ihn zu küssen, und wenn es nur war um sich zu versichern, dass er hier und das alles real war. So verharrte sie ein, zwei Sekunden, bis sie den Blick senkte und leise "Danke" murmelte.

    Ihre Augen trafen sich, als sie sich an ihm abstützte und mit diesem Ausdruck im Gesicht ansah. Einen Ausdruck, den er schon lange nicht mehr gesehen hatte. Das letzte mal in seiner Heimat, kurz bevor er hierher kam. Es waren nur Sekunden, für Michail jedoch eine halbe Ewigkeit.
    Nein
    Er löste sich von der Holländerin und erhob sich, dann zog er sie sanft auf die Beine, sodass sie vor ihm stand, jedoch immer noch recht nahe.
    Alles wieder in Ordnung...", sagte er zu ihr, wobei jedoch nicht wirklich hervorging, ob er nun Dani oder sich selbst meinte, denn er schaute etwas unsicher in der Gegend herum und blickte dann wieder die Frau vor sich an.

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