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Ritter
Bevor Isa sich ihrer Aufgabe gewidmet hatte, war sie in etwas praktischere Kleidung, ein schwarzes T-Shirt und eine Stretch-Jeans, aus ihrem Rucksack geschlüpft. Ohne das mittlerweile schmutzige und verschwitzte Kleid, fühlte sie sich direkt etwas wohler in ihrer Haut und auch ihr Geist schien sich wieder ein wenig geordnet zu haben, obgleich die Erinnerung an den Alptraum ihr noch immer Schauer über den Rücken jagte.
Als sie und Tess den Kofferraum erreicht hatten, war sie erst mit einer Mischung aus Furcht und Ekel vor dem Toten zurückgewichen. Dann aber hatte sie sich dazu gezwungen genauer hinzusehen und dabei zwei Erkenntnisse gemacht. Erstens: Ja, verwesende Leichen strömten einen widerwärtigen Geruch aus, aber (zweitens
war das hier nicht ansatzweise so schlimm wie die Erlebnisse mit den zombifizierten Menschen. Dieser Tote war vollkommen reglos und machte keinerlei Anstalten, irgendetwas auf eigene Faust zu erledigen.
Also hatte Isabelle sich zusammengerissen und an die Arbeit gemacht, trotz des mulmigen Gefühls in der Magengegend. Sie beneidete Tess allerdings nicht, die dabei war, den Toten genauer zu untersuchen. Allerdings waren die Spuren, die sie entdeckte, als sie sorgfältig jede Spalte des Autos durchsuchte, ziemlich beunruhigend, wie sie feststellte, nachdem ihre die Ergebnisse mit Tess ausgetauscht hatte.
War es etwa möglich, dass... ? Nein, sicher dachte sie in die falsche Richtung. Isa war nie besonders begeistert von Verschwörungstheorien gewesen. Trotzdem, wenn sie über die ganze Situation, die ohnehin schon reichlich surreal war, nachdachte...
Schließlich konnte sie ihre Gedanken nicht mehr zurückhalten und sagte: „Für mich sieht das hier so aus, als wüsste eine gewisse asiatische Regierung mehr, als sie mit anderen teilen möchte.“ Isa hasste den Gedanken, dass die Japaner aus irgendwelchen politischen Gründen stillschweigend zugesehen hatte, wie auf einem anderen Kontinent das Leben unschuldiger Bürger (und Touristen) in die reinste Hölle verwandelt wurde. Und diese Einstiche... Isa wandte sich mit einer Miene, die teils hoffnungsvoll, teils flehend war, an Tess: „Glaubst du... könnte es möglich sein, dass es ein Mittel gibt, das die... Verwandlung... aufhält? Eine Art... Impfung, oder so?“
Geändert von Zitroneneis (13.08.2012 um 12:15 Uhr)
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