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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 2 - Der Schrottplatz im Sumpf

  1. #101
    Ian grinste. "Wenn ihr wirklich vorhabt, mir das beizubringen, dann viel Spaß. Das kann dauern!" Er hatte sich bereits kaum noch auf den Refrain konzentrieren können, als Lèo strahlend mit einstimmte. Innerlich jubelte er. Dieser Moment war perfekt. Einfach perfekt. Wie alles vor den Zombies. Wie alles vor dem Gefängnis. Für einen Moment sah er zu Clover und Lèo, lächelte. Ohne es zu wollen, sah er, wie sich vor seinem geistigen Auge ein Film anspielte. Leo, Clover und er saßen gemeinsam am Lagerfeuer. Wie eine Familie. Sie sangen und spielten gemeinsam auf Instrumenten. Die Flammen knisterten im Einklang mit der Musik.

    So ist es aber nicht. Ian saß hier, irgendwo auf einem Schrottplatz in einem Sumpfgebiet. Ein verletzter Mann neben ihnen, Zombies um sie herum. Lèo, Clover und all die anderen waren in Gefahr. Er war ihr Anführer. Er musste sie beschützen. Er musste dafür sorgen, dass es allen hier gut ging. Auch denen, die seine Hilfe ablehnten. Nur weil sie ihn nicht leiden konnten, bedeutete es nicht, dass sie schlechte Menschen waren. Er musste annehmen, dass all diese Menschen gut waren, solange er nicht das Gegenteil wusste.

    "Ihr müsst euch gut um ihn kümmern, ja?", sprach er zu den beiden und nickte in Richtung von Andris, dessen blasse Hand noch immer von der Halbmexikanerin gehalten wurde. "Ich schau mich mal um, wie es den anderen geht!"

    Er stand auf und verließ das Zimmer. Verschaff' dir einen Überblick, Ian! Wer kann deine Hilfe gebrauchen? Er trat nach draußen, sich unentwegt umsehend. Ihm fiel nichts Besonderes auf - nur Alistair schien dort in etwas seltsamer Position am Feuer zu stehen. Fast als würde er salutieren. Der war eh etwas seltsam drauf. Vielleicht red' ich mal mit ihm. Er dachte daran, wie er den Iren dabei beobachtet hatte, wie dieser Abby und Clover ins Haus trug. Verkehrt ist der jedenfalls nicht.

    Er trat immer näher an den Iren, recht entspannt. Erst als Ian nur noch wenige Schritte hinter ihm stand, erkannte er, dass der Kerl eine Waffe in der Hand hielt und sich diese an die Schläfe drückte. Für einen kurzen Moment erschrak er, doch die Aufregung legte sich seltsamerweise sehr schnell. Er empfand eher Wut.

    "Ich bin also schwach?", fragte er trocken. Seine Verärgerung war ihm anzumerken, aber ihm fiel auch keine bessere Möglichkeit ein, um den Iren irgendwie von seinem Vorhaben abzuhalten. Sollte er sich auf ihn werfen und ihn entwaffnen? Wäre das hier nicht so ernst, hätte er bei der Vorstellung daran bestimmt gelacht. "Seit mehr als drei Jahren muss ich mir sagen lassen, dass ICH schwach wäre. Von Menschen, die nicht die geringste Ahnung haben, welche Verantwortung sie übernehmen könnten. Wenn das was ich tue Schwäche beweist, dann bin ich schwach. Damit kann ich leben."

    Er drehte sich wieder um. "Wenn Sie meinen, dass Sie der Verantwortung nicht gewachsen sind, dann warten Sie damit wenigstens und helfen Sie mit ihrem Tod der Gruppe."

    Er ging ohne ein weiteres Wort zu sage wieder in Richtung der Hütte. Es reicht, fand er, schnaubte fast bei seinem Gang. Sein Kopf drohte zu platzen - jedenfalls fühlte sich das so an. Er würde den Iren zum Nachdenken gebracht haben. Solange bis irgendjemand kam, der ihm helfen würde. Ich kann auch nicht Jedem helfen.

    Er trat entschlossen in die Hütte, schlug beim Reingehen mit der Faust wütend gegen das Blech. "Fuck!", ärgerte er sich lautstark und besah sich seine schmerzenden Fingerknochen. "Du bist so ein Idiot!", zischte er.

    Ian wusste genau, was er tun wollte. Er musste zum Lautsprecher. Eine Ansage machen. Egal, wie das auf die Leute wirkte, die ihn sowieso nicht leiden konnten. Das Wichtigste war jetzt, zielorientiert zu sein. Das Maximum aus der Situation zu holen. Das Beste für alle daraus zu machen. Unabhängig davon, ob sie es auch für das Beste hielten.

    Er erreichte das Mikrofon, hustete einmal kräftig, bevor er es aktivierte. Seine Stimmbänder hatten unter dem Lèo-Lied schon etwas gelitten. "Ian hier!", kündigte er an und fuhr fort: "Zuerst mal möchte ich der Handwerkerin danken, für das Zusammenkloppen des Mikrofons und... ihrer Hilfe im Flughafen. Ich bedanke mich auch bei Allen, die alles in ihrer Macht stehende tun, um unsere Situation voranzutreiben und einen Ausweg zu finden. Egal, was es ist."

    Dann versuchte er, das Sanfte aus seiner Stimme zu bekommen. "Es gibt einige Dinge, die ich von allen erwarte. Wir sind ein Team und nur so funktionieren wir auch. Mir ist sch..." - er dachte darüber nach, dass auch Lèo diese Nachricht hören würde - "... egal, was ihr von mir haltet. Jeder hat sich damit abzufinden, dass ich jetzt der Anführer bin. Das heißt, auf mich wird gehört." Er machte eine Pause und sammelte noch mal Kraft. "Das heißt aber auch, dass ich verantwortlich für alles bin. Ich werde versuchen, mich - so gut es geht - um jeden hier zu kümmern. Wir sind viele Leute, weswegen auch mir das nicht immer gelingen kann. Ich bitte daher jeden darum, ein Auge auf die anderen zu werfen. Ich ERWARTE von jedem, dass er oder sie sich der Gruppe verpflichtet. So erhöhen wir die Überlebenschancen eines jeden. Keine Einzelaktionen, keine unabgesprochenen Entscheidungen. ALLES passiert mit Zustimmung der Gruppe. Wir haben einen Lautsprecher und können diesen auch jederzeit nutzen."

    Er ließ den Input-Knopf los und lehnte sich wieder von der Anlage weg, strich sich mit der Hand nervös durch die Haare. Er würde so viele Menschen wie möglich hier herausholen. So viele wie möglich. So viele wie er kann. Sie würden es sicherlich schaffen, hier herauszukommen. Vielleicht irgendwohin, wo es keine Zombies gab. Irgendwohin, wo es war wie früher. Wo Shelley vielleicht auch war.

    Shelley! Er war nur wegen ihr hier. Nur wegen ihr war er am Flughafen gewesen, als das alles passierte. Aber vielleicht war das gut so. Vielleicht musste er da durch. Er musste für die Gruppe sorgen. Das war seine Aufgabe. Und wenn er das geschafft hatte, würde er es sich auch verdienen, Shelley wieder in die Arme zu schließen. Er wollte nicht darüber nachdenken, was wäre, wenn sie nicht mehr... NEIN! Du wirst sie wieder sehen... so wie Lèo ihren Papa und... und so, wie Isabelle ihre Mom finden wird.

    Ein vorerst letztes Mal beugte er sich vor und sprach noch einmal in das aktivierte Gerät. "Ich brauche Isabelle bei der nächstbesten Möglichkeit mal bei mir." Er könnte ihr sicherlich helfen. Durch ein Gespräch. Auf sie eingehen. Sie müsste sich Sorgen machen, war sie doch extra den weiten Weg gekommen, um ihre Mutter zu finden. "Natürlich kann sich auch jeder andere an mich wenden, wenn es Probleme, Fragen oder sonstige Anmerkungen gibt!"

    Geändert von MeTa (13.08.2012 um 14:24 Uhr)

  2. #102
    Nein Isa, der Kerl hier war bereits dabei sich von Fleisch zu ernähren, die Verwandlung wurde bei ihm nicht gestoppt. Es muss etwas sein was direkt gegen die Viren vorgeht. Wie Antikörper. Denn sonst würde der Kerl hier sich mit Sicherheit nicht noch hier drin befinden. Und mit diesem Stoff den sie ihm verabreicht haben – könnte man Nichtinfizierte impfen oder ja... auch die Verwandlung aufhalten, denke ich. Das sollten auch die andren erfahren, ich gebs mal durch.
    Tess hatte ihre Antwort gerade ausgesprochen, als auch schon Ians Durchsage erklang, mit der er an den Zusammenhalt der Gruppe appellierte. Isa war froh darüber, ihm seine Stimme gegeben zu haben. Ian schien sich im klaren darüber zu sein, was es bedeutete, ein Anführer zu sein, aber er war keine kühle, berechnende Person, der es nur um die Nützlichkeit anderer ging.

    "Ich brauche Isabelle bei der nächstbesten Möglichkeit mal bei mir."
    Verwundert runzelte Isa die Stirn. Worum es ihm wohl ging? Nun ja, jetzt, da sie mit der Durchsuchung fertig war und ihre Gedanken Tess mitgeteilt hatte, war sie fürs erste unbeschäftigt. Und um ehrlich zu sein, war sie mit der Ärztin noch immer nicht richtig warm geworden. In ihrer Gegenwart fühlte sie sich einfach unwohl und Isa war noch nie gut damit zurecht gekommen, wenn Menschen ihr gegenüber abweisend waren, ohne dass sie den Grund dafür wusste. Also nickte sie Tess höflich zu, merkte sich ihre Anweisungen und machte sich auf den Weg zu Ian.
    Unterwegs suchte sie mit ihren Augen die Umgebung nach Ethan ab. Als sie ihn zuletzt kurz nach ihrer Ankunft auf dem Schrottplatz gesehen hatte, war ihr die Verfassung des Jungen noch schlimmer erschienen als ihre eigene. Schaudernd dachte sie an ihren Traum. Unter normalen Umständen hätte Isa vielleicht über die Vorstellung eines Marshmallows essenden Zombies gelacht, aber hier und jetzt musste sie ein Zittern unterdrücken und beschleunigte ihren Schritt. Sie konnte den Jungen nicht entdecken und überlegte sich, nach dem Gespräch mit Ian noch einmal gründlich nach ihm zu suchen. Vermutlich hatte er sich einfach irgendwo schlafen gelegt. Das konnte sie ihm nicht verübeln, schließlich war sie selbst noch immer todmüde. Aber Isa war sich sicher, dass Ethan jemanden zum Reden gebrauchen konnte, am besten jemand gleichaltrigen. Wobei sie sich unsicher war, ob das nicht vor allem auf sie selbst zutraf.

    Mittlerweile hatte sie die Hütte erreicht und trat auf Ian zu. Mit einem etwas verlegenem, aber trotzdem freundlichen Lächeln begrüßte sie ihn: "So, du bist also jetzt unser neuer Anführer? Viel Glück dabei.“ Wenn sie genau drüber nachdachte, war sie ganz froh, dass jemand anderes nun für wichtige Entscheidungen zuständig war. "Also, worum geht es, Ian. Kann ich dir bei irgendetwas helfen? Ach ja“, sie wandte sich an alle Anwesenden. "Tess meinte, ihr solltet zusehen, dass eure Wasserflaschen aufgefüllt und euer Schlafbedarf nachgeholt werden sollte."

    Geändert von Zitroneneis (13.08.2012 um 15:18 Uhr)

  3. #103
    Alistair schloss die Augen während sein Gehirn schon den Befehl zum abdrücken aussandte, als er plötzlich von der Seite angesprochen wurde.
    "Ich bin also schwach?"
    Ein Blick zur Seite offenbarte ihm dass es Ian war.
    "Seit mehr als drei Jahren muss ich mir sagen lassen, dass ICH schwach wäre. Von Menschen, die nicht die geringste Ahnung haben, welche Verantwortung sie übernehmen könnten. Wenn das was ich tue Schwäche beweist, dann bin ich schwach. Damit kann ich leben. Wenn Sie meinen, dass Sie der Verantwortung nicht gewachsen sind, dann warten Sie damit wenigstens und helfen Sie mit ihrem Tod der Gruppe."
    Man konnte sehen wie sich die vorangegangene Verzweiflung in puren Zorn verwandelte und er wie ein knurrender Pitbull aussah.
    Ohne auf eine Antwort zu warten ließ ihn der junge Mann dann jedoch zurück um eine Ansage über das Mikrofon zu machen.
    Wutentbrannt schnellte der Ire hoch und stürmte Ian hinter her, die Luger fest in der rechten Hand.
    [DAS war dein letzter Fehler]
    Isabelle, die auf Ians Ansage hin reagiert hatte ignorierte er einfach, packte den jungen Mann am Kragen, hob ihn mühelos mit der linken Hand mehrere Zentimeter über den Boden und presste seinen Rücken gegen die Wand der Wellblechhütte.
    "Du miese kleine Ratte", knurrte er und drückte ihm dann die Luger an die Stirn, "du nennst MICH schwach? Du magst zwar deiner Familie wie ich beim sterben zugesehen zu haben, aber DU hast sich dafür sicherlich nicht an den Mördern gerecht, oder? DU hast nicht Jahre lang darauf hingearbeitet um die Scheißkerle dann in die Ecke zu treiben um sie erbarmungslos nieder zu machen!"
    Er legte eine kurze Pause ein und blickte dem sichtlich verängstigten Ian mit Hass erfüllten Augen in die seinen.
    "Ich habe mit keinem von euch PENNERN auch nur irgendetwas am Hut! Wenn es nach mir ginge, hätte ich euch schon längst zurückgelassen um mich auf eigene Faust durch zu schlagen! Ich habe euch um Jacks Willen geholfen, und der hat uns jetzt auch verlassen. Es gibt also keinen guten Grund mehr, warum ich bei euch bleiben sollte! Und wenn ich Gott verdammt nochmal der Meinung bin, dass ich nicht mehr leben will, ist das meine Scheiß Entscheidung!", brüllte er ihn an.
    Die Luger drückte er dem jungen Mann dabei fester auf die Stirn und war drauf und dran einfach abzudrücken. Dann plötzlich entspannte sich seine Hand und er setzte die Waffe ab und ließ den jungen Mann los, Ohne etwas zu sagen, drehte er sich um und war dabei die Hütte zu verlassen. Im letzten Moment machte er jedoch kehrt, holte weit aus schlug Ian mit einem kräftigen Boxschlag seitlich aufs Gesicht, sodass er zurück gegen die Wand geworfen wurde und geschockt zu Boden sank.
    "Ich hab dich gewarnt", knurrte er und spie auf den Boden, dann marschierte er zurück zum Lagerfeuer. Statt jedoch daran halt zu machen ging er noch ein Stück weiter und blieb erst einige Meter vor dem Zaun stehen,die Luger wieder fest in der rechten. Verbissen starrte er in die zerfallenen und vermoderten Gesichter der Untoten.

    Geändert von Streicher (13.08.2012 um 15:12 Uhr)

  4. #104
    Sie hatte den Kofferraum nicht mehr richtig zubekommen, weswegen sich der Leichengeruch über die Ecke ausgebreitet hatte, in der der Wagen stand. „Na mein fauliger Freund? Ganz schön heiß heute, was? Haben deine Kumpels dir keinen Fensterspalt mehr offen gelassen, als sie Bier holen gegangen sind? Tja, die wirste wohl nicht mehr wieder sehen. Da draussen sind nur noch Zom-biiies! Yeah, Mann. Komm und lass dich anschauen, wenn du willst kannst du mir auch kleine dreckige Geheimnisse ins Ohr flüstern.

    Kurze Zeit später schlitzte sie ihrer Abendverabredung mit ihrer Machete den Bauch auf... „So... was haben wir denn da. Auf der Speisekarte des Spitzenrestaurants gleich zwei Straßen weiter gibt es morgen für uns alle eine riesige Portion...“...herausgebissenes Fleisch. „Na, du warst aber kein Feinschmecker, hm?“ Es war eingewickelt in Camouflagestoff, wie er bei der Armee zu finden war. Der Kerl war also doch ein Zombie – gewesen? Unter ihren Händen kribbelten die Maden gegen den dünnen Plastikbeutel, den sie benutzte um ihre Lederhandschuhe vor dem zersetzten Fleisch zu schützen. Sie konnte die Viecher aber trotzdem spüren. Die Einstiche an seinem Hals waren das einzige, was als Todesursache zu finden war. Und der Kerl blieb tot. Hieß: Die Besitzer dieses Wagens hatten also ein Mittel gegen den Virus!Es war die japanische Botschaft. Die Rechnung hier und die abgebrochenen Fahnen vorne am Bug, bestätigen das.

    Nicht jeder der Leute, die zusammengebrochen waren, hatten Bisswunden gehabt. Nur wenige hatten überhaupt Verletzungen aufgewiesen. Der hier hatte absolut keine äußerliche Verwundung, bis auf die Einstiche. Hatten sie ihm den Virus gespritzt – und dann ein Gegenmittel? Was wenn nicht... was wenn ... sie die ganze Zeit nach den falschen Spuren gesucht hatte? Was wenn... Sie starrte auf ihre Hände von denen die fetten Maden niederprasselten wie dichter, schwerer Sommerregen. Wie in Trance, streifte sie die Plastikbeutel von ihren Händen und warf sie zu der Leiche in den Kofferraum.

    Isa schien nicht überrascht zu sein, als Ians Stimme über den Platz schallte. Also hatte es eine Abstimmung gegeben und sie selber hatte sie einfach nur verpasst. Dreck. Jetzt waren sie Peter Pans Recken, solange bis jemand dem plüschigen Kerl zeigte, was er von "der Macht der Buntstifte" im Überlebenskampf so hielt. Tess schnorrte sich rasch noch zwei Schlucke von Isas Wasservorrat bevor die ihr knapp zunickte und sich dann vom Acker machte. Den zweiten Schluck behielt Tess im Mund, bis Isa sich einige Schritte davon gemacht hatte. Sie zog ihre Lederhandschuhe aus und griff in ihren Rucksack.

    Also... Viren eindämmen... Betaferon ohne Kühlung aufzubewahren war problematisch, aber ihre Kollegen hatten ihr gesagt, das dieses Pulverzeug, das den Spitznamen „Mischonex“ hatte, ebensogut fast jeden Virus eindämmen würde. Sie ließ das Wasser aus ihrem Mund in eine der Spritzen tröpfeln, packte eine Dosis dazu und schüttelte sie. Das Zeug musste alle zwei Tage injiziert werden und sie hatte nur 3 Portionen... sie dachte an Isas hoffnungsvolles Gesicht, als sie wieder zu ihnen nach D52 aufgeschlossen hatte. Auf deutsch murmelte sie leise, "Sorry Kleines, entweder du fickst die Welt oder sie fickt dich." Dann setzte sie die Spritze an und injizierte sich die Mischung tief in den Oberschenkelmuskel.

    Sie wartete Ians Ansprache ab bis sie den Funkspruch rausgab: „Tess hier. Patient 0 liegt genau hier im Kofferraum einer Limousine, die der japanischen Botschaft gehört. Die haben offensichtlich ein Mittel gegen den Virus, das man mit Spritzen injizieren kann. Es stoppt die Zombies nach ihrer Verwandlung ohne das weitere Gewalt vönnöten ist - aus untot wird tot. Sie könnten uns alle damit retten – oder den Wirkstoff zurückhalten um politischen Druck auszuüben. Eventuell sollten wir das an jemanden funken, bevor wir uns weiter durchschlagen. Gebt das auch an die weiter, die kein Funkgerät haben - benutzt die Beschallungsanlage. Over.

    In diesem Moment fand Michail sie, einen wachen Blick in den blaugrauen Augen. Tess hatte sich auf eine der Autohauben gesetzt, das linke Hosenbein so weit es ging hochgekrempelt und zog eben die 3cm lange Spritzkanüle aus ihrem Bein. „Da? [Ja?]“, murmelte sie auf rumänisch. Die Ärztin hatte sichtlich Probleme damit ihn zu fixieren, ohne das ihre Augen vor Müdigkeit zufielen oder ihr Blick zur Seite hin abschweifte. Ausserdem sah der Kerl aus ihrer sitzenden Position heraus noch beeindruckender aus, als sowieso schon. „Ce vrei, om? [Was willst du, Kerl?]Frauen auf die Beine starren? Das ist nur eine Vitaminspritze, weiter nichts.“ sachte schüttelte sie den Kopf – in der Hoffnung das ihre extrem schlechte Art zu Lügen, sie wenigstens dieses Mal nicht im Stich ließ. „Asa de obosit... [Ich bin verdammt müde] Ich will nur schlafen, also, steh ich jetzt unter deiner Beobachtung oder wie?

    Sie packte alles was herumlag in den Rucksack und griff nach der Decke. Die Blicke des Russen folgten jeder ihrer Handbewegungen. „Wenn du Spaß dran hast... ich werd jedenfalls erstmal aus dem Dunstkreis von Patient 0 dahinten verschwinden.“ Etwas wackelig stieg sie von der Motorhaube hinab, zurück auf den sumpfigen Boden. Sie flüchtete jedoch diesmal nicht vor Michail. Vielleicht wollte er ja nur ein Pflaster für den Bügel seiner Sonnenbrille oder so. Nervös lachend äffte sie Ian kurz nach: Ich bedanke mich bei allen... Der Kerl scheint das hier mit einer Oscar-Verleihung zu verwechseln.“ Aber sie war sich nicht sicher ob das die knisternde Stimmung die in der Luft lag, auflockern würde. Ganz und gar nicht sicher.

    Geändert von Viviane (13.08.2012 um 18:40 Uhr)

  5. #105
    Nachdem er vom Panzer runtergekommen war, hockte sich Fawyer zuerst wieder auf die Motorhaube eines der alten Autos. Er hatte einen kleinen Stofffetzen gefunden und reinigte damit seine M16A1. Sie war ziemlich verstaubt, und so wie er es sehen konnte hatte das Ding definitiv bessere Tage gesehen. Überall Dellen und der Lauf schien deutliche Risse vorne zu haben, aber zum Schießen würde es sich eignen. Die Granate, die letzten die geladen war, nahm er aber, vorsichtshalber raus, er wollte sich nicht ausversehen in die Luft jagen.

    Die anderen in der Gruppe machten sich, wie er, an einige kleine Aufgaben, um sich die Zeit zu vertreiben oder einfach Vorbereitungen zu treffen, es war schon später Nachmittag, und es würde wohl nicht mehr lang dauern, bis sie von hier wieder weg müssten. Ein Plan war auch schon fertig, wie er vom Funk hören konnte. Die Kanalisation würde es werden. Naja, zumindest sollten dort weniger Zombies sein, realistisch betrachtet.

    Nachdem er damit fertig war, gönnte er sich einen erfrischenden Energy- Drink und lehnte sich auf dem Wagen nach hinten, auf die Fensterscheibe des Autos unter ihm. Ein alter Caddilac, ohne Türen und Reifen, der Lack fast komplett weggerostet. Der Motor fehlte vermutlich auch, aber die Frontscheibe war noch da, schmutzig wie sie auch aussah. Gerade wollte er seine Augen schließen und sich etwas ausruhen, seine Hand und vorallem sein Rücken waren von der Anstrengung noch deutlich gezeichnet, als ihm etwas einfiel, oder genauer etwas spürte. In seiner Jacke hatte er noch ein Buch… Wegen der ganzen Hektik hatte er es komplett vergessen. Er zog es raus.

    World War Z.
    Fawyer musste lachen, die Ironie des ganzen war verrückt.
    Er hatte auch kaum damit angefangen, geradea mal auf Seite 50. So lehnte er sich also zurück und begann zu lesen.

  6. #106
    Ian schlug mit der rechten Schulter hart gegen die Wand. Seine linke Gesichtshälfte brannte, als würde jemand in diesem Moment ein heißes Bügeleisen daran halten. Er sackte mit schmerzverzerrtem und rotem Gesicht an der Wand zusammen. Für einen Moment hatte er abgeschlossen. Mit allem. Er spürte noch immer den Druck der Waffe an seiner Stirn. Dass Alistair ihm wutentbrannt mitteilte, dass er die Mörder seiner Familie hingerichtet habe, hatte seine Angst nur verstärkt.

    Langsam öffnete er den Mund weit, um seinen Kiefer irgendwie zu bewegen. Es schmerzte höllisch, doch es erschien ihm irgendwie logisch. Er versuchte, sich mit zitternden Armen an der Wand hochzudrücken, doch sackte erneut in sich zusammen. Er sah sich wieder um. Dass der Ire verschwunden war, hatte er zuvor bereits erkannt, doch das erneut festzustellen, ließ ihn dennoch aufatmen. Isabelle stand dort und schien bewegungsunfähig zu sein, sah nur geschockt in seine Richtung. Dieser Bastard!, dachte Ian. Warum hat er sie zugucken lassen müssen? "Alles.... ahhhh!", fing er an, doch sein Kiefer schmerzte zu sehr, als das er hätte weitersprechen können. Er wiederholte es nuschelnd und fasste sich mit der Hand an den pochenden Kiefer. "Alles gut!"

    Ein weiteres Mal versuchte er, sich an der Wand hochzuschieben. Es gelang ihm mit aller Kraft. Seine Beine zitternden zwar stark, ließen ihm aber nicht im Stich. Alle Gedanken, die drohten, ihm in seinen Kopf zu schießen, schob er bei Seite. Er erinnerte sich an Isabelles Worte, kurz bevor der Ire reinstürmte. "Nein, ich brauche im Moment keine Hilfe!", sagte er vorsichtig und - vor allem - ruhig, um sie nicht noch mehr aufzuwühlen.

    "Ich wollte nur mit dir sprechen!" Er schob seinen Körper auf den Tisch, um seine Beine wieder zu entlasten. "Wir sind ja im Flughafen nicht mehr dazu gekommen, weiter zu reden. Du..." - er verzog seinen Mund zu einem engen Schlitz, weil er ein spontan auftretendes Stechen im Kiefer fühlte, bevor er wieder anfing zu reden - "Du wolltest mir noch ein Foto von deiner Mutter zeigen." Er sah sie an. Lenk sie ab, Ian! Sie sucht ihre Mutter fern von zu Hause, landet in der Zombieapokalypse und muss dabei zusehen, wie so ein ••••••• beinahe einen Menschen tötet. Wenn doch dieser beschissene Schmerz nicht wäre!

  7. #107
    Während Travis noch immer der Instandsetzung der Harley beiwohnte sendete Tess ihnen eine Nachricht:
    Patient 0 liegt genau hier im Kofferraum einer Limousine, die der japanischen Botschaft gehört. Die haben offensichtlich ein Mittel gegen den Virus, das man mit Spritzen injizieren kann. Es stoppt die Zombies nach ihrer Verwandlung ohne das weitere Gewalt vönnöten ist - aus untot wird tot. Sie könnten uns alle damit retten – oder den Wirkstoff zurückhalten um politischen Druck auszuüben. Eventuell sollten wir das an jemanden funken, bevor wir uns weiter durchschlagen. Gebt das auch an die weiter, die kein Funkgerät haben - benutzt die Beschallungsanlage. Over.
    "Das Mittel hilft uns doch in keinster Art und Weise weiter falls es injiziert werden muss. Oder wollen wir etwa jedem Zombie einzeln eine Injektion verabreichen und hoffen, dass die andern uns dabei nicht beißen? Es wäre höchstens hilfreich wenn das Versprühen des Mittels genauso effektiv wäre. Aber bereits gebissene kann das auch nicht retten wenn es tatsächlich die Untoten nur nochmal umbringt.
    Naja, zumindest können wir uns nun relativ sicher sein wo der Ursprung des Virus liegt.
    "
    Endlich erhob er sich vom Boden, streckte sich und begab sich dann zur Harley.
    "So langsam sollten wir aber mal unsere Flucht vorbereiten. Da ich mich ja scheinbar an Einfacher Reiter beteiligen muss wäre es schon, wenn mir jemand mal zeigen würde wie ich mit einem Motorrad umzugehen habe. Wär nicht gerade hilfreich wenn ich aus dem Schrottplatz rase und bei der ersten Kurve abstürze und gefressen werden."

    Geändert von ~Jack~ (13.08.2012 um 16:13 Uhr)

  8. #108
    Innerlich verfluchte Isa sich selbst. Sie wusste nicht, was der gewalttätige Ire und Ian miteinander hatten, aber dass ersterer letzteren einfach auf diese Art und Weise bedrohte ging ihr gehörig gegen den Strich! Trotzdem hatte sie nichts tun können, außer wie gelähmt dazustehen und die Szene beobachten. Sie hatte eingreifen und dem Mann gehörig die Meinung sagen wollen. Wenn nötig hätte sie ihm, wie gestern schon Dob, auf den Fuß oder gegen irgeneine andere Schwachstelle getreten. Stattdessen hatte sie nichts getan. Einfach nur dagestanden, wie ein verängstigtes Mäuschen.
    Glücklicherweise hatte Alistair schließlich von Ian abgelassen, der ein schmerzhaft verzogenes Gesicht machte, aber darauf bestand, ansonsten in Ordung zu sein und keine Hilfe zu brauchen. Isa ließ das erst einmal auf sich beruhen und wartete darauf, dass er ihr erzählte, worum es ihm ging.
    "Du wolltest mir noch ein Foto von deiner Mutter zeigen." Als er das sagte, blickte Isabelle ihn ungläubig an. Selbst in dieser Situation versuchte er noch, ihr zu helfen? Der Mann musste einen Helferkomplex haben!
    "Äh, sicher...du kannst es sofort sehen." Sie durchsuchte kurz ihren Rucksack bis sie das Foto entdeckte. Vorsichtig nahm sie es heraus und reichte es Ian. Die junge Frau auf dem Bild hatte langes braunes Haar und graublaue Augen. "Das wurde vor etwa achtzehn Jahren geschossen. Aber als ich sie vor ein paar Tagen im Fernsehen gesehen habe, schien sie sich bis auf ein paar kleine Falten und die Frisur wenig verändert zu haben." Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, seit sie zufällig den Fernseher angeschaltet und dabei in der Moderatorin Andrea Nussbaum ihre leibliche Mutter erkannt hatte. Was würden Sie tun, wenn morgen eine Zombie-Plage ausbricht? Der Titel der Sendung hatte nun so einen ironischen Beiklang. Ja, was würde sie tun? Vor Isas geistigem Auge erschien wieder die Mutter aus ihrem Traum. Das freundliche Lächeln, das auch dann nicht verschwand, als der Glanz aus den Augen verschwand und der Körper zu verfaulten begann. "Du hast uns vergessen..."
    "Ist alles in Ordnung mit dir, Isa?" Isa blickte in Ians besorgtes Gesicht. Verdammt, sie hatte sich wieder von ihren düsteren Gedanken einnehmen lassen und das hatte man wohl in ihrem Gesicht gesehen. "Ja, mir geht´s gut.", erwiderte sie, einen Hauch zu schnell um überzeugend zu sein. "Nur die Erschöpfung, weißt du?" Bevor er weiter darauf eingehen konnte blickte sie fragend auf das Foto. "Sagt dir das Bild etwas? Ethan meinte, er hätte sie schon mal im Fernsehen gesehen, aber er konnte sie auch nicht genau zuordnen..."

    Geändert von Zitroneneis (13.08.2012 um 16:44 Uhr)

  9. #109
    Suparman war gerade dabei, ein altes, ausgenommenes Auto erfolglos zu durchsuchen, als er plötzlich durch die scheibenlose, einen Spaltbreit geöffneteTür des Beifahrersitzes eine seltsame Schildkröte mit irgendeinem Gekritzel auf dem Panzer erspähte.
    Schnell stieß er vor, stolperte über den Sitz, fiel durch die nachgebende Tür und rettete sich noch rechtzeitig mit einer Rolle vor größeren Schäden.

    Als er sich aufrappelte, war die Schildkröte wieder weg. Suparman fluchte und blickte nach vorne, wo er Alistair mit seiner Waffe in der Hand auf den Zaun zugehen sah. Er ging sicherheitshalber auf ihn zu, um sich das näher anzusehen.

  10. #110
    Ian blickte das Bild an. Irgendwie glaubte er, die Frau zu erkennen. Jedenfalls kam sie ihm unfassbar bekannt vor. Ist doch albern, Ian, stellte er fest. Warum solltest du sie kennen? In Sydney leben Dreieinhalb Millionen Menschen - und du bist nicht mal von hier. Nein. Er müsse Isabelle keine falschen Hoffnungen machen. Er hielt ihr das Bild wieder hin.

    "Sagt dir das Bild etwas? Ethan meinte, er hätte sie schon mal im Fernsehen gesehen, aber er konnte sie auch nicht genau zuordnen..."

    "Nein, sorry. Ich bin nicht von hier und... Moment, Fernsehen?" Er stockte jäh und riss Mund und Augen überrascht auf - etwas zu weit, da sein gesamter Kiefer im selben Moment wieder höllisch zu schmerzen begann. Erst als sie das zweite Mal das Fernsehen erwähnte, fiel der Groschen bei ihm. "Das... das.... warte mal!", murmelte er. Das Bild der Frau und das Bild der Person, die er meinte zu kennen, fügten sich Sekunde für Sekunde etwas mehr zusammen, als er in die kleine Fronttasche seines Rucksacks griff und sein Smartphone herausholte. Er stieß ein kurzes "Gottseidank!" aus, als es sich auch anschalten ließ. Er war in diesem Augenblick sehr froh darüber, dass das gebrauchte Teil sich hin und wieder von selbst ausschaltete, da dies den Akku sparte, den er jetzt brauchte. "Moment!", sagte er noch mal. Er war aufgeregt. Unglaublich aufgeregt. Das kann doch nicht sein!

    Er gab den Pin ein und wartete. Es fühlte sich alles so quälend langsam an. Aber die Aufregung ließ ihn zumindest für kurze Zeit den, sich festsetzenden, Schmerz in seinem Gesicht vergessen. Shelley!, dachte er. Shelleys Kollegin! Er öffnete die Galerie und scrollte sich durch die vielen Fotos, die Shelley ihm in den letzten Wochen, ihren ersten Wochen im neuen Land mit neuem Job, hat zukommen lassen. Dabei begann er zu erzählen. "Meine Fre.... eine gute Freundin von mir arbeitet bei einem Fernsehsender hier in Sydney als Kamerafrau und - jaa!"

    Er hätte breit gegrinst und sich lautstark gefreut, wenn er nicht gewusst hätte, dass das wieder mit höllischen Schmerzen verbunden gewesen wäre. Stattdessen hielt er Isabelle sein Handy vor's Gesicht. Zu sehen war Shelley mit einer ihrer Kolleginnen. Der Titel des Fotos war Andrea und ich. "Kann sie das sein?"

    Geändert von MeTa (13.08.2012 um 17:14 Uhr)

  11. #111
    Dani hatte gerade angefangen, Steine an die Wand der Wellblechhütte zu werfen, nur um sich irgendwie abzulenken, als Ian meinte, es wäre Zeit für einen Ansprache. "Fick dich.", murmelte sie, während sie weiter mit ihrer stupiden Tätigkeit vortfuhr.
    Einen Ausweg finden?? Einen Ausweg finden, alles klar du Vogel. Es wird keinen Ausweg geben, wenn der ganze scheiß Planet von Zombies überflutet ist. Glaubst du wirklich, es wird jemals wieder auch nur im Ansatz wie früher sein?
    Bamm, der nächste Stein flog an die Wand der Hütte.
    Glaubst du allen ernstes, nur weil du deine beschissenen Reden schwingst, wird alles wieder gut werden? Glaubst du wirklich das wird auch nur EINEN EINZIGEN ZURÜCK BRINGEN????
    Sie hielt kurz inne beim Steinewerfen um in Ians Richtung zu sehen. Sie konnte ihn manchmal durch das Fenster der Hütte erkennen, wenn er sich bewegte. Vermutlich hatte es ihn auch erwischt und er war übergeschnappt, sonst konnte man doch selber nicht an diesen Müll glauben.
    Ausserdem hab ich überhaupt nichts zu akzeptieren, und schon gar nicht DICH. Du glaubst gar nicht, wo mir vorbeigeht was du erwartest. Und ich brauche schon gleich dreimal niemanden, der sich um mich kümmert. Ist ja nicht jeder so lebensunfähig wie du.
    Während ihrem stillen Zwiegespräch wog sie den nächsten Stein in der Hand und funkelte Ian hasserfüllt aus der Ferne an.
    Das nächste Mal kannst gern DU deinen Arsch für die Gruppe opfern, ich werd dich nicht aufhalten.
    Bamm.
    Gerade als sie kurz davor war, aufzustehen und ihm ihre Meinung ins Gesicht zu sagen, bekam Ian von dem Iren eine reingeschlagen, dass es nur so knallte.
    Geschieht dir recht.
    Das sie selbst nicht nur wegen der Zombies mit den Nerven total am Ende war, sondern auch noch weil sie komplett übermüdet war, merkte sie nicht bei ihren Gedankengängen. Sie fand sogar sie hielt sich gerade noch ganz gut, besser als diese Type da drüben jedenfalls.

    Geändert von Andromeda (13.08.2012 um 17:50 Uhr) Grund: lokalisationsprobleme ;)

  12. #112
    Isa stockte der Atem, als sie das Foto erblickte. Zweifelsohne handelte es sich hierbei um Andrea Nussbaum, eine Moderatorin eines Sydneyer Fernsehsenders und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Isas Mutter. Automatisch griff sie nach dem Handy und hielt es zum direkten Vergleich neben das Foto ihrer Mutter. Dann holte sie die anderen Bilder aus ihrem Rucksack und legte sie dazu. Braunes Haar, graublaue Augen, auf allen Bildern. Das selbe, warme Lächeln, welches auch durch das Alter unverändert war. Jetzt bestand kein Zweifel mehr. Isabelles Sinne hatten sie in Melbourne nicht getäuscht, sie hatte nicht einfach gesehen, was sie sehen wollte. Andrea Nussbaum und Andrea Scheffner waren ein und die selbe Person.
    Sprachlos betrachtete Isa die Fotos eine Zeit lang mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und zurückgehaltener Freude. Als sie merkte, dass sich in ihren Augen Tränen sammelten, senkte Isa ihren Blick, wischte sich die Haare aus dem Gesicht und wisperte heiser: "Ja, das ist sie." Sie blinzelte ein paar mal, reichte Ian sein Smartphone zurück und fuhr bebender Stimme fort: "Danke, Ian. Ich... ich hätte nicht gedacht, jetzt, in diesem Chaos noch etwas herauszufinden." Sie hatte also die richtige Spur verfolgt. Sie war nicht vollkommen grundlos in dieser Hölle gelandet. Und wenn sie eine Möglichkeit finden würde, hier herauszufinden...
    Sie musste wieder an ihren Traum denken. Ihre Mutter mit dem freundlichen Lächeln, den leeren Augen und dem zerfallenden Fleisch und der langsam in sich zusammenfallenden Welt... "Du hast uns vergessen!"
    Isa merkte, wie eine Träne ihre Wange herunterlief. Was, wenn sie es nicht geschafft hatte? Was, wenn Isa aus diesem Chaos herausfinden und ihre Mutter sich als tot herausstellen würde? Und ihr Vater zu Hause mit ihrer Stiefmutter? All ihre Freunde in Deutschland? Sie versuchte, die Träne wegzuwischen, doch es tropften weitere hinterher. Isa rang nach Worten: "Ah... tut mir leid Ian. Es ist nur... der ganze Stress und..." Ihre Stimme löste sich in unterdrückte Schluchzer auf. Das war doch keine Art, seine Dankbarkeit zu zeigen! Isabelle war wütend auf sich selbst, weil sie wieder nicht in der Lage war, sich zusammenzureißen, aber vor allen Dingen hatte sie Angst.
    "Du hast uns vergessen! ... uns vergessen! ...vergessen..."
    Was, wenn sie völlig alleine zurückbleiben würde?

  13. #113
    Ian hatte Clover und Léo nun alleine mit dem alten Mann gelassen. Es war wahrscheinlich eher die Aufregung, die zu seinem Zustand geführt hatten als irgendwelche Verletzungen. Clover drehte kurz ihren Kopf um ihren Nacken zu entspannen - sie konnte es dem Kerl nicht verübeln, dass er vor Erschöpfung das Bewusstsein verloren hatte, sie selbst fühlte sich auch wie gerädert... und eklig.
    "Ist es okay, wenn du kurz alleine auf ihn aufpasst? Ich weiß, dass du das schaffst, und wenn irgendwas ist, dann rufst du ganz laut nach mir oder einem der anderen, die du kennst, okay?" Léo nickte und hatte einen entschlossenen Ausdruck in den Augen - sie nahm die Aufgabe bestimmt nicht auf die leichte Schulter. Clover lächelte dem Mädchen noch einmal zu und wollte nach den Duschen sehen. Riley war vorhin aus der Richtung gekommen und so fragte sie ihn, der ja auch noch in der Hütte war, ob es denn überhaupt Wasser gab. "Nur wenig, und noch dazu kalt.", antwortete er knapp und sah sie dabei nicht einmal richtig an. Plötzlich hörte man von draußen einen Radau - Clover und Riley warfen sich nun doch einen Blick zu und stürmten vor die Hütte.
    Draußen schien sich nichts zu regen, aber Clover wurde schnell von etwas ganz anderem abgelenkt. Vor der Hütte lag jemand (Ryan). Die junge Frau hatte den Mann noch nie gesehen und ein Schulterzucken von Riley verriet ihr, dass es ihm ähnlich ging. "Lebt... er noch?", flüsterte Clover als würde ein leiser Ton so eine Tatsache noch ändern. Riley nickte. "Er scheint auf jeden Fall noch zu atmen." Die beiden waren sich schnell einig und hievten den Mann in die Hütte. Die Betten waren beide belegt, und so versuchten sie den ohnmächtigen Körper erst einmal so komfortabel wie möglich auf dem Boden zwischenzulagern. Léo machte große Augen, ließ die Hand des alten Mannes aber immer noch nicht los. "Keine Sorge, es geht ihm gut.", beschwichtige Clover sie sofort. "Er schläft nur." Zu Riley sagte sie leise: "Wenn es dir nichts ausmacht, könntet ihr dann die Ärztin holen? Und ihn ins Bett legen, sobald Abby aufgewacht ist - oder sie Notfalls wecken, wenn es ihm schlechter gehen sollte?" Der junge Mann nickte mit enttäuschtem Blick, den sie sich nicht erklären konnte, und Clover verließ das Zimmer. Die Geräusche von vorhin waren gar nicht von draußen gekommen, sondern bloß aus einem anderen Raum.

    Als Clover das Zimmer betrat, schien jedoch alles in Ordnung zu sein. "War hier nicht...", setzte sie an, doch dann sah sie, dass Ian sich mit Isabelle über etwas offensichtlich Ernstes unterhielt. Das Mädchen sah glücklich und traurig zugleich aus, und Ian versuchte wohl für sie da zu sein. Clover fühlte sich merkwürdig - sie hatte das Gefühl, vollkommen in den falschen Moment geplatzt zu sein und schämte sich. Ian sah auch etwas zerzaust aus und als hätte er Schmerzen, sie traute sich jedoch nicht mehr zu fragen, was denn nun passiert sei.
    Stattdessen verließ die junge Frau fluchtartig die Hütte. Aus mehreren Gründen hatte sie gerade damit zu kämpfen, sich nicht von Verzweiflung übermannen zu lassen. Da drinnen lagen zwei Verletze, hier draußen hatten sich die meisten in alle Winde verstreut und machten ihr eigenes Ding - Alistair zum Beispiel stand mit besonders grimmigem Blick am Zaun. Nun fiel Clovers Blick auf Niki, der immer noch an derselben Stelle stand wie zuvor. Und sie erinnerte sich an den Funkspruch, den Travis vor kurzem abgegeben hatte. Beide hatten von Flucht gesprochen und irgendwas mit einem Motorrad. Momentan schien aber niemand anderes daran zu denken, wie man die Flucht vorbereiten konnte - der Schrottplatz war so weitläufig, dass Clover das Gefühl hatte, jeder könne sich hier bloß um sich selbst kümmern. Überleben konnten sie aber nur als Gruppe.

    Es war also tatsächlich Zeit, die Beschallungsanlage endlich zu benutzen.
    So ging es also wieder zurück zur Hütte. Clover versuchte so unsichtbar wie möglich an Ian und Isa vorbeizukommen und setzte sich vor das Mikrofon der Anlage. "Test... test..." Etwas quietschte, aber Clover konnte ihre eigene Stimme von drauen sogar ein bisschen hören. Das müsste also klappen.
    "Hallo, hier ist Clover. Ich möchte die Zeit, die wir hier noch zum Ausruhen haben nutzen, um uns an die... die gerade nicht bei uns sind, zu erinnern. Und an die, die nicht mehr bei uns sein können, damit wir fliehen konnten. Sie haben gezeigt, dass wir nur gemeinsam etwas erreichen können. Das dürfen wir nie vergessen. "
    Clover zupfte kurz an ein paar Saiten ihrer Ukulele. Sie dachte an den Glatzkopf und Mike, die gestorben waren. Sie dachte an Léo und Ian, an Riley und Alistair und an all die anderen.
    Als letztes dachte sie an den kleinen Niki, der immer so traurig wirkte. Für ihn würde sie ganz besonders singen. Oh, und für Travis, der sich vorhin auch für einen Fluchtplan ausgesprochen hatte. Die beiden hatten sich etwas langsames, tröstendes, und etwas Flottes gewunschen. Na dann musste es wohl von beidem etwas sein.

    Und so begann Clover zu spielen.

    (Zusatz bei Aufgabe Gamma: Clover spielt Musik für die Teilnehmer der Aufgabe "Einfacher Reiter")



    (OOC:Ich weiß,das erste ist keine Ukulele, aber findet mal ein Lied, das nicht nur passend ist, sondern von dem auch eine Instrumental-Ukulele-Version existiert. =D)

    Geändert von Lynx (13.08.2012 um 19:21 Uhr)

  14. #114
    Nach diesen Albträumen verlief Ryans schlaf relativ traumlos und wie lange er schlief, war nicht klar. Was hingegen feststand, war, dass er nicht mehr außerhalb der Hütte lag, als er erwachte. Im Gegensatz zu seiner vorangegangen Situation, war die Kälte verschwunden und sein Kopf war auch klarer, wie es schien.

    Irgendwo in der Nähe war ein Lautsprecher, der ein Lied einer jungen Frau mit einer Gitarre, oder zumindest etwas gitarrenähnlichem schallend von sich gab. Mit der Zeit, die verging, merkte Ryan, dass er auf dem Boden lag und in dem Moment, in dem er versuchte sich aufzurichten, merkte er, wie jemand erschrocken zurückwich. Als er sich in die besagte Richtung drehte, bemerkte er ein kleines Mädchen(Léo), dessen Schrecken ihm noch im Gesicht geschrieben stand.

    "Hallo, Kleine.", sagte Ryan in einem ruhigen Ton, um sie ein wenig zu beruhigen. Léo wiederum schien mit jemandem (Riley) hinter Ryan verwirrte Blicke auszutauschen und als Ryan sich langsam umdrehte, konnte noch einen Mann erkennen. "Ah, I'm sorry. Mein Name ist Ryan, Ryan Farrell und ich bin ein erfahrener Abenteurer. Nett eure Bekanntschaft zu machen.", sagte er, während er aufstand und sich danach seinen Mantel abklopfte, nur um im nächsten Moment zusammenzuzucken, weil ihn ei jäher Schmerz durch Rücken und Kopf fuhr. "Ist bei ihnen alles in Ordnung?", fragte der Mann und dann fügte er noch hinzu "Ryan ist der Name? Nennen sie mich Riley und das Mädchen hier ist Leo."

    Ryan atmete tief durch, er hatte mal gehört, dass das die Konzentration fördern solle und es schien zu funktionieren. Kurz darauf suchte er seinen Rucksack. Als er ihn fand, kramte er eine Tüte mit Kräutern und eine Flasche Mineralwasser, die er in der Halle gefunden hatte, hervor und stellte sie auf einen Tisch. "Mir gehts gut...Feuer...Feuer. Haben wir hier irgendwo einen Heizkessel, oder etwas der gleichen? Tee sollte man nicht kalt trinken...will jemand von euch auch einen? Der ist gut, um sich zu beruhigen." als Ryan sich umsah, bemerkte, dass wohl noch mindestens eine weitere Person anwesend war. "Ich schätze mal, dass wir hier alle einen guten Tee brauchen werden." Damit verwies er auf die Frau, die auf einem recht kaputt wirkenden Bett lag und wie es schien, gab es hier in und auch außerhalb der Hütte noch ein paar andere Leute. "Gibt es hier irgendwo eine Kanne, oder Tassen, oder sowas?" fragte er die beiden.

    Geändert von R.F. (13.08.2012 um 20:30 Uhr)

  15. #115

    Alistair schaute starr auf die Untoten hinter dem Zaun, blickte auf die Waffe und dann wieder auf die Untoten. Schritte waren von hinten zu hören, der Ire schaute über seine Schulter und erblickte Suparman.
    "Hey Kumpel", begrüßte er ihn matt und blickte dann wieder nach vorne.
    [Scheißdreck]
    Alistair ging in die Hocke und stützte sich dabei mit den Unterarmen auf seinen Knien ab, ließ die Hand mit der Waffe locker hängen.
    "Der versprochene Whisky liegt in meiner Tasche", informierte er Suparman ausdruckslos und deutete in die ungefähre Richtung des Lagerfeuers, "er gehört dir."
    In der Hoffnung damit seine Ruhe zu haben ging er dann nicht weiter auf den Asiaten ein.
    [Blöder Idiot, was fällt diesem Ian auch ein, ich hatte ihn vorgewarnt. Ich brauche niemanden der anderen. Weder Suparman, noch Abby, Clover und erst recht nicht Ian. Das beste wäre wohl gewesen, wenn ich gleich mit den verfluchten Attentätern zur Hölle gefahren wäre]
    Er wischte sich über das Gesicht und blickte auf den Boden. Ein einzelner Stängel getrocknetes Gras sprang ihm ins Auge und er hob es auf um als Zigarettenersatz darauf herum zu kauen.
    [Vielleicht ist Jack aber auch Hilfe holen?]
    Der Grasstängel schmeckte alt und modrig.
    [Vielleicht hat er sich zu dieser Militärbasis aufgemacht, von der der Kerl im Radio gesprochen hatte?]
    Alistair spuckte den Stängel aus und lies sich dann zurückfallen um auf dem Hintern zu landen.
    [Einfach abdrücken, und dann wäre alles zu Ende, so schwer kann das wohl kaum sein.]
    Die Tatsache, dass Ian ihm verbieten wollte sich umzubringen, trieb ihn fast noch mehr an.
    [Das Gesicht werd ich nicht vergessen.]
    Er lachte kurz, als er das geschockte Gesicht des jungen Mannes vor sich sah,der völlig unvorbereitet auf einen Schlag gewesen ist.
    [Er kann sich glücklich schätzen, dass ich noch milde mit ihm umgegangen wär, ansonsten würde er jetzt noch da liegen.]
    Er spuckte auf den Boden und schob sich dann die Mütze tiefer ins Gesicht, um der mittlerweile hoch stehenden Sonne zu entgehen.
    Eine Ukele erklang, doch Alistair drehte sich nicht um, selbst nicht, als Clover anfing zu singen. Es klang schön, obwohl er selbst eher ein Fan von etwas kräftigerer Musik war, berührten ihn die beiden Lieder, die das Mädchen mit dem für ihn faszinierenden Namen, da sang. Allerdings nur für den Moment, indem das Musizieren andauerte. Als die Stimme und die Ukulele verstummten, kehrten seine Zweifel zurück.
    [Gott verdammtes drecks Land, wenn ich jedenfalls auf meiner grünen Insel sterben könnte.]

    Geändert von Streicher (13.08.2012 um 21:47 Uhr)

  16. #116
    Okay, nur noch hier schweißen... das sah gut aus. Die Kiste sollte wieder laufen. Natürlich fehlt noch Benzin, immerhin war ein Leck im Tank gewesen. Aber Dob hatte beim Zusammensuchen seiner Werkzeuge auch einen Kanister mit Benzin gefunden und ihn sich vorsorglich bereitgestellt. Er wuchtete die Maschine vom Bock und stellte sie auf ihren Ständer.
    Als er den Tank füllte, stieg Dobs Anspannung trotz seines Vertrauens in seine Fähigkeiten als Mechaniker. Jetzt würde es sich zeigen.

    Auf dem Schrottplatz wurde derweil die aktuelle Lage besprochen. Dob hörte mit halbem Ohr hin. Bei der Ansage von Tess hob er die Augenbrauen. Meinte sie das ernst? Auch Travis schien verwirrt zu sein. Dieser wollte außerdem Fahrunterricht haben.
    "Dude, ich steh direkt neben dir. Frag mich doch einfach ins Gesicht", antwortete ihm Dob verwundert über die Harley hinweg. "Wenn das Ding läuft, kannst du ja gleich eine Proberunde drehen." Er grinste begeistert.

    Die rothaarige Sängerin stimmte ein paar Lieder über die Lautsprecher an. Ey, gar nicht so schlecht! Kein Vergleich zu dem Typen vorher, das Mädel hatte was auf dem Kasten. Während er mit dem Kopf zum Takt nickte und cool grinste, sagte er ins Funkgerät:

    "Ey, Leute, ich hab keine Ahnung von Medizin, aber ähm, was unsere Frau Doktor gerade sagte, macht voll keinen Sinn. Also, da ist'n Zombie, und du willst dass er stirbt. Warum zur Hölle gibst du ihm ne Spritze, anstatt ihn aus sicherer Entfernung abzuknallen? Wenn's ein Zombiegift wär, würd das doch nur was bringen, wenn man den Zombie nicht pieksen muss. Also entweder, die Typen die sowas entwickeln sind Vollidioten und mittlerweile untotes Gammelfleisch, oder die haben das aus nem anderen Grund gespritzt. Mein ja nur.
    Und äh, ich probier jetzt ob die Harley läuft. Dob out."


    Dob schüttelte den Kopf. Ärzte! Dann setzte er sich auf den Sattel der Harley Davidson. Ein geiles Gefühl. Er bedauerte fast, dass er sie nicht draußen durch die Zombiemassen fahren würde.
    Er steckte den Schlüssel ein und betätigte die Zündung. Die Harley brummte los und... erstarb. Verdammt! "Komm schon Baby, lass mich nicht hängen..." Er versuchte es noch einmal. Wieder brummte die Harley, doch dieses Mal startete der Motor. Ein befriedigendes Tuckern ertönte.
    "Oh ja, oh ja, wer ist der beste? Dob ist verdammt nochmal der beste, so sieht's aus! Lasst es mich hören für den Meister der Motoren! Woooohooo!"

    Er stieg ab und machte eine einladende Geste in Richtung Travis.
    "Steig auf Mann, du wirst es lieben. Geht gar nicht anders."
    Travis blickte misstrauisch auf die Höllenmaschine.
    "Ich bin noch nie Motorrad gefahren, und du willst, dass ich einfach aufsteige und losfahre?"
    "Naja, die Dinger fahren sich wie von selbst. Siehst du die breiten Reifen? Das ist nicht wie'n verdammtes Fahrrad, wacklig und alles. Du gibst Gas, hältst den Lenker fest und das Ding bringt dich wohin auch immer du willst. Ach so, Gas gibst du hier mit dem Griff. Wenn du langsam bist, bremst du hinten, wenn du schnell bist vorne. Das braucht ein bisschen Übung, aber das kriegst du schon hin."

    Er klopfte Travis auf die Schulter. Dieser wirkte noch immer verunsichert. Dob seufzte. Er hatte es vermeiden wollen, aber wenn der Typ zu feige war...
    "Okay, normalerweise würd ich nur ne heiße Braut bei mir mitfahren lassen. Wenn ich so ein Teil hätte, meine ich. Ist'n bisschen seltsam, zwei Männer auf so ner Maschine zusammen, weißt du? Aber wenn's unbedingt sein muss, fahr ich jetzt eine Proberunde und du hockst hinten drauf und schaust zu. Wie wär das?"

    Geändert von Schattenläufer (13.08.2012 um 20:53 Uhr)

  17. #117
    "Es ist okay, Isabelle!", sagte Ian und grinste dabei sogar etwas. "Wir sind alle gestresst. Du hast ja den Kerl gesehen, der mir eine reingehauen hat!" Er lachte. Das schmerzte zwar unendlich doll - aber er musste einfach lachen. Das war alles so absurd. Eine verdammte Zombieapokalypse. ER war der Anführer. Und dann auch noch die Sache mit Isabelles Mutter.

    "Entspann dich einfach so gut es geht, bevor wir weitermüssen. Ich schau in einem ruhigen Moment mal meine ganzen Nachrichten durch. Vielleicht hat... die Freundin, von der ich sprach ja noch mehr Details geschrieben." Er lächelte und sah, wie Clovers Schatten neben ihnen herhuschte und sich zur Anlage stellte. "Und wenn wir außerhalb der Gefahr sind und alles wieder gut ist... und die Handys funktionieren... dann ruf ich sie an."

    Ian stand auf. Dabei wurde ihm schwindlig. Vor seinen Augen entstand so etwas wie ein schwacher Nebel. Für einen Moment musste er sich am Tisch abstützen. Der Ire hat echt zugehauen, verdammt! Als es gerade begann, schlimmer zu werden, vernahm er diese Engelsstimme, die schon im Flughafen alle berührt hatte. Er schloss die Augen einen Moment und genoss Clovers Gesang. Als er sie wieder öffnete, sah er klar. Auch seine Beine blieben ruhig und sackten nicht unter ihm weg. Er drehte sich noch einmal zu Isabelle. "Deiner Mom geht's gut. Wenn sie mit Shelley unterwegs ist, kann ihr nichts passieren. Die lässt sich so leicht nicht unterkriegen!" Er versuchte sich kurz an einem Zwinkern, bemerkte dabei aber, dass auch das schmerzte. Dann ging er langsam raus aus dem Raum, fügte dabei leise - um Clovers Musik nicht zu übertönen - hinzu: "Wenn jemand nach mir fragt - ich bin duschen!"

    Geändert von MeTa (13.08.2012 um 20:41 Uhr)

  18. #118
    Als Clovers sanfte Stimme über den Schrottplatz und durch die Hütte hallte, begann Léo selig mitzusummen. Die junge Frau hatte einfach eine wundervolle Stimme nach ihrem Dafürhalten und es gab wohl Niemanden auf der ganzen weiten Welt, der etwas Anderes denken könnte. Die Hand, die die des alten Mannes umschlossen hielt, wiegte sanft im Takt der Musik mit. Das Mädchen blickte hinüber zu Riley, dem der Gesang auch zu gefallen schien und Álvaro auf seinem Schoß sitzen hatte. Sie lächelte ihn warm an:
    Álvaro hat Dich echt gern und das soll was heißen, er ist verdammt pingelig, was das angeht. …Und ich hab dich auch sehr gern setzte sie nach einer kleinen Pause schmunzelnd nach.
    Sie warf einen Blick zu dem zweiten Bewusstlosen, der aussah wie der große Abenteurer aus diesen Filmen- ihr war nur der Name entfallen. Sie hatte die Filme eigentlich gar nicht sehen dürfen und durch die Türspalte gelugt, damit ihre Onkel und vor allem Abuela sie nicht erwischten. So schwelgte das Kind in Erinnerungen, als plötzlich der Abenteurer aufgerichtet war- Léo schreckte geschockt zurück. Verwirrt suchte sie Rileys Gesicht und fragte ihn stumm, wie es dem Abenteurer möglich war, sich so schnell zu bewegen. Er musste ein ganz besonderer Mann sein.
    Er stellte sich als Ryan Farrell und echter Abenteurer vor. Léos Augen wurden groß. Er musste der aus den Filmen sein! Sie lernte soeben eine Berühmtheit kennen. Er fragte, ob sie wüssten, wo es Tassen, Kannen und solche Utensilien zum Teetrinken gäbe. Sie wies immernoch völlig baff in Richtung der Küchenschränke. Riley erhob sich und half dem Abenteurer beim Suchen und schnell hatten sie eine große Kanne und einige Tassen auf die Küchenzeile gestellt, währendessen Léo sobald sie ihre Sprache wiedergefunden hatte, fragte:
    Was hast Du denn schon so alles für Abenteuer erlebt? Waren die aus den Filmen echt?

    Geändert von Mephista (13.08.2012 um 21:15 Uhr)

  19. #119
    "Es gibt hier einfach keinen Trick, die Zombies irgendwie zu verwirren... dabei ist dieser Ort perfekt für ein Parcours geschaffen..." Er schaute sich weiter um und versuchte etwas in der Ferne zu erkennen. "Diese ganzen Zombies... als würden sie schlafwandeln", malte er sich aus, "nicht bei Bewusstsein, aber dafür zielsicher." Doch dies half ihm alles nicht weiter. "Mist, Mist, Mist... ich kann einfach nichts machen... da hinten sind viele Gebäude, die noch etwas intakt zu sein scheinen, aber durch die Zombiehorde kommt man doch nicht hindurch..." Er setzte sich auf den Schrotthaufen hin, auf welchem er gerade stand. "Ich... diese Aktion ist doch viel zu unsicher... ich will noch nicht sterben..."

    Plötzlich erklang die Stimme der Rothaarigen, die ihn vor ein paar Minuten noch nach einem Lied fragte und ihm Trost in seinen einsamen Stunden spendete.

    "Hallo, hier ist Clover. Ich möchte die Zeit, die wir hier noch zum Ausruhen haben nutzen, um uns an die... die gerade nicht bei uns sind, zu erinnern. Und an die, die nicht mehr bei uns sein können, damit wir fliehen konnten. Sie haben gezeigt, dass wir nur gemeinsam etwas erreichen können. Das dürfen wir nie vergessen."

    "Sie heißt also Clover... das ist... ein bezaubender Name...", dachte er sich träumerisch. Dann fing sie an ein Lied zu singen. Er beugte seinen Kopf nach vorne und schloss seine Augen. Seine Hände umfassten seine Füße, mit denen er im Rhythmus des Liedes herumwackelte. Es fing erst mit einer beruhigenden Melodie an und verwandelte sich schlagartig in ein tänzerisches, erheiterndes Lied, bei welchem er vor lauter Überraschung die Augen aufriss. "Ein Medley?", fragte er sich kichernd. Er hielt seine Hand vor dem Mund, damit niemand sehen konnte, dass er lachen musste. Es hätte ihn jemand ja missverstehen können.

    ...nein, hätte niemand. Es war niemand um ihn herum da, der das hätte sehen können.

    "...das war... hilfreich..." Niki stand auf und rutschte den Schrotthaufen hinunter. Er rannte geradewegs zu Clover, die einfach nur fröhlich herumstand und pure Glücksseligkeit ausstrahlte. Er stellte sich neben ihr und machte sich zu erkennen: "Cl-Clover, richtig?" "Nanu? Ach, du bist es. Ja! Ich habe dir vorhin gar nicht meinen Namen verraten, richtig?" "Das macht nichts, i-ich hab' ihn gerade mitbekommen, bevor du angefangen hast zu singen", antwortete Niki heiter und grinste, "jedenfalls... ich... bin dir wirklich dankbar, dass du etwas vorgesungen hast. Du hast sogar ein beruhigendes Lied genommen, welches mich etwas trösten konnte." Niki fing an, mit seinen Fingern herumzuspielen, während sich seine Hand langsam zu einer Faust ballte. "Ehm... also ich wollte sagen... du hast mir gerade fehlende Kraft gegeben, um meinen Plan nun endgültig zu vollstrecken. Ich hatte erst so meine Bedenken, aber es kann nichts mehr schief laufen. Jedenfalls... habe ich da so ein Gefühl..." Clover beugte sich etwas zu dem Jungen runter und schaute ihm in die Augen. Niki schreckte mit seinem Kopf etwas zurück, als wäre er erschrocken von ihrer Körperbewegung. "Das habe ich doch gerne gemacht! In einer Zeit wie dieser müssen wir doch alle zusammenhalten, richtig?" Niki schluckte einmal und nickte leicht mit dem Kopf. Dann lächelte er wieder und erwiderte: "J-ja, richtig!"

    Geändert von Ligiiihh (13.08.2012 um 21:28 Uhr)

  20. #120
    Unsicher setzte sich Travis hinter Dob auf die Harley.
    "Ähm...und wo soll ich mich festhalten?"
    "Wirst dich wohl oder übel an mich krallen müssen, ne? Woanders wirste hier keinen Halt finden. Mag 'n bissel schwul wirken, aber wenns um unser Überleben geht müssen wa das in Kauf nehmen. Also los!"
    "Und was ist mit Helmen?"
    "Gibs nicht. Aber vielleicht findste im Müll noch nen Topf oder so. Aber jetzt los!"
    Einen Topf als Helm nehmen? Für wen hält der mich?!
    Einmal tief durchatmend legte er seine Arme um Dob und machte sich schon darauf gefasst runter zu fallen wenn dieser Gas gab.
    Musst dich nich so festhalten als wollste mich zerquetschen. Solang du keinen Unsinn baust wirst du nicht runterfallen. Kannst übrigens deine Augen aufmachen, wir fahren bereits."
    Verwundert sah Travis sich um. Tatsache! Gemächlich tuckerten sie um die Hütte herum und das ohne irgendwelche Probleme.
    He, scheint ja doch ganz einfach zu sein.
    "Okay, bist bereit?"
    "Bereit? Wie, wofü...WAHHHH"
    Dob gab Gas und mit einem Mordstempo rasten sie direkt auf den Panzer zu.
    "HEY; BIST DU WAHNSINNIG?! WIR KNALLEN GLEICH GEGEN...", doch elegant wich die Harley im letzten Moment zur Seite aus, schlängelte sich durch ein paar in der Nähe stehende Schrotthaufen und schoss wieder geradeaus, mitten auf eine Rampe zu.
    "BLEIB STEHEN, VERDAMMT!!", doch daraufhin gab Dob nur noch mehr Gas und in null Komma nichts flogen sie durch die Luft.
    Mit pochendem Herz beobachtete Travis das Lagerfeuer wie in Zeitlupe unter ihnen hinwegziehend.
    Vom Geschwindigkeitsrausch beflügelt schien seine Angst wie weggeblasen und ohne an die Folgen zu denken ließ er von Dob ab und breite seine Arme aus.
    "Woah, bist du wahnsinnig?! HALT DICH FEST!"
    Aber Travis hörte ihn garnicht. Nur das Rauschen des Windes und ein himmlischer Gesang drang an seine Ohren. Es war als hätte Gott seine Engel gesandt um ihm Mut für seine vielleicht letzte Aufgabe auf Erden zu machen. Hätte er gewusst, dass dies nur Clovers Stimme war, so wäre er vermutlich nicht bereit gewesen sein Leben für diese Fremden zu geben.
    Ein heftiger Aufprall riss ihn aus seinem Tagtraum, aber wie durch ein Wunder saß er noch immer fest auf der Harley.
    "Alter, so ein Glück musst du haben wenn du die Zombies ablenkst. Hättest dir sonst was brechen können!"
    "Aber wie du siehst ist nichts passiert. Und wenn wir von hier verschwinden hoffe ich darauf, dass Gott seine schützende Hand über mich hält und mich beschützt bis ich wieder zu euch stoßen kann..."
    Dob starrte ihn verwirrt an. Die Angst muss dem Kerl den Verstand geraubt haben. Aber solange er es schafft die Zombies von uns fern zu halten ist das wohl egal.
    "Kann ich dann nochmal alleine ein Runde drehen?"
    "Klar, nur zu. Du musst sie ja nachher beherrschen, nicht ich."
    Dob stieg ab und ließ Travis ein paar Runden über den Schrottplatz drehen. Dabei wagte er zwar keine übertriebenen Stunts, aber das war nicht nötig. Er war bereit!

    Geändert von ~Jack~ (13.08.2012 um 22:11 Uhr)

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