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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 2 - Der Schrottplatz im Sumpf

  1. #81
    Dani musterte den Iren noch einmal, als ob sie sich nicht sicher war, ob ihr der Richtige über den Weg gelaufen war, dann dachte sie sich aber: Was solls.., und sie widmeten sich dem Rechner. Zuerst bauten sie das Gehäuse auf, da sah sie schon, dass sich das Kabel der Festplatte wohl gelockert hatte. Alistair bewieß tatsächlich Feingefühl und Geschick, allerdings war das wohl auch nicht die Ursache des Problems, den beim Drücken des Startknopfes tat sich nichts. "Ok, das war nicht das Problem..." Neben Alistair hing sie unterm Schreibtisch vor dem offenem Gehäuse. Der ganze Rechner war versifft, vermutlich war irgendwas durchgeschmort, denn sonst konnte sie kein lockerers Kabel mehr sehen.
    Sie hämmerte noch ein paar mal auf den Startknopf und fluchte wenig damenhaft: "Verficktes Scheißteil, häßliches. Ok, es hilft wohl nichts", seufzte sie, da sie langsam merkte dass sich nicht einmal der Lüfter des Netzteils bewegte. "Wir müssen das alles zerlegen und saubermachen." Unter ihrer Anleitung baute Alistair schließlich erst den Prozessorlüfter und dann das Netzteil aus, wobei sie ihm bei letzterem kaum noch helfen musste. Trotz seiner gigantischen Fahne begriff er die Innereien des Rechners erstaunlich schnell. Aus den Kühlrippen des Netzteils fischte er riesige Staubmatten, ebenso aus denen des Prozessorlüfters. Schließlich war alles wieder an Ort und Stelle, und Dani überließ Alistair den finalen Test.
    Als er auf den Startknopf drückte, klangen die jetzt von Staub befreiten Lüfter auf, der Rechner fiepte und der wunderbare Windows Startbildschirm war zu sehen. Bei der Passwortsuche bewieß Alistair einmal mehr seine erwachenden Computerkenntnisse, und bald konnten sie sich durch die Dateien wühlen.

    Nachdem sie die Pornosammlung überflogen hatten, verlor Alistair das Interesse und ließ sie allein am Computer. Bevor sie jedoch noch groß weiter suchen konnte, erklang auf einmal das Radio. Dani traute ihren Ohren kaum, da hatte irgendein Irrer den Sender übernommen!? Es war jedenfalls um einiges unterhaltsamer das normale Radioprogramm.
    Schließlich fand sie zwei Mails, die von Interesse sein konnte und schrieb sie, in ermangelung eines Druckers, auf den herumliegenden Zetteln ab:

    Zitat Zitat
    Hey Liebes,
    du erinnerst dich an den Offizier der vor ein paar Tagen hier war? Der Sack der so krank ausgesehen hat?
    Chucky meinte, der Arsch wäre gar nicht an der Luftwaffenbasis stationiert gewesen. Und ich Idiot habe mir auch noch diese beschissene Limo andrehen lassen und habe die Scheisse nun an den Händen.
    Trotzdem - ich denke die planen einen Anschlag oder so. Irgendsoeine 9/11-Scheisse oder so. Die haben mir ein Ticket für ein Schiff gegeben und ich habe es dir dagelassen. Nimm es und mach dich so schnell du kannst vom Acker. Laut Harrison ist es arschwichtig dass du nur dieses Schiff besteigst, keine Ahnung warum.
    Ich habe die gesamte Kohle, die Aktien, die Versicherungskacke und die Steinchen an mich genommen und schlag mich durch die Stadt Richtung Hafen durch. Wie es aussieht, werde ich Zwischenstopp in meinem Lagerhaus Warrenfield Garage 9 machen. Dort habe ich noch haufenweise Waffen die ich uns hole. Wahrscheinlich kann ich dort auch die Steinchen lassen.

    ...

    clara, schatz, scheiss nachrichten.
    hab kaum noch saft auf dem phone muss schnell schreiben. innenstadt ist vollkommen überrannt! befestige unser lagerhaus überall diese untoten. geh zum schiff und wart nicht auf mich ich meine es ernst!
    ich schaff es irgendwie baue fallen. ich liebe dich c, ich habe dich immer geliebt. immer. dein jay

    Geändert von Andromeda (12.08.2012 um 17:32 Uhr)

  2. #82
    Ein lautes Knallen aus dem Vorraum der Hütte hatte Ellen unsanft aus ihrem unruhigen Schlaf geweckt. Erschrocken fuhr sie hoch und blickte sich mit wild hämmerndem Herz um, versuchte die Quelle des Geräuschs ausfindig zu machen... Und sah Tess, die gerade ohne Rücksicht auf Verluste (oder Lautstärke) in den Schränken der Hütte herumfuhrwerkte. "Hey, was zum..." fing sie an, als auch schon Robert hereingeplatzt kam, die Ärztin an den Schultern packte und anfing auf sie einzureden.

    Während ihr immer noch rasender Puls sich langsam beruhigte, kam sie mit leichtem Taumeln auf die Beine. An Schlaf war nach DEM Schreck jedenfalls erst mal nicht mehr zu denken. Sich die vom Liegen auf dem Boden schmerzende Schulter reibend, tappste sie hinüber in den anderen Raum. [Wie lange war ich eigentlich weg?] Ein Blick auf die Uhr, die leicht windschief über der Eingangstür hin, verriet ihr dass es eine ganze Weile gewesen sein musste. [Fühlt sich gar nicht so an... uh, das hat geknackt!]

    Sie sah sich im Raum um - Michail und Tess standen in der einen Ecke. Alistair und Dani waren offenbar gerade dabei, an einem PC herumzuwerkeln. Und an der anderen Seite des Schreibtischs sah sie sie Riley stirnrunzelnd an den Knöpfen des alten Radios herumdrehen, von einem Sender voll statischem Rauschen zum nächsten. Ein lautes Fiepen, ein kurzes Knacken - und eine Stimme, von statischem Knistern unterlegt, erfüllte den Raum.

    ~~~

    Als nach drei, vier Songs in Folge klarwurde, dass Crazy Willy nicht so schnell wieder ans Mikro kam, wandte Ellen sich nachdenklich dem CB-Funkgerät zu, das unbeachtet halb hinter einigen Ordnern vergraben in einer Ecke des schmuddeligen Schreibtischs stand. "Wenn das Ding da noch funktioniert, schaffen wir es vielleicht, mit diesem Kerl Kontakt aufzunehmen. Ich werd's mir gleich mal anschauen, mein Onkel hatte früher auch so eins - aber erst muss ich mal wohin."

    Ein kurzer Abstecher zurück zu ihrem Rucksack, dann machte sie sich auf den Weg nach draußen - da hinten war irgendwo ein Toilettenhäuschen gewesen. In Gedanken ging sie nochmal durch, was sie gerade gehört hatte. Sich interessante Gesprächsfetzen zu merken und sie später an geeigneter Stelle wieder aufzugreifen, das war eine der Fähigkeiten, die sie in ihrem Job wahrlich gut hatte gebrauchen können. [Funkfrequenz 6666.00, SARS, Dob, Japan, Nationalgarde, Major Leeland, ...]

    "AH VERDAMMTE SCHEISSE!" Ellen zuckte zusammen, ihr Kopf ruckte herum. Ein paar Schritte entfernt steckte sich Dob gerade den Daumen in den Mund, und warf dabei einem Schraubenschlüssel auf dem Boden einen Blick zu, als habe der ihn persönlich beleidigt.
    [Oh, verdammt... nur dieser Dob - kein Grund so zu reagieren, Mädel. Gehts also jetzt schon los mit der Paranoia?] Sie wandte sich um, verharrte dann aber und runzelte die Stirn.[ Dob?]

    "Hey - Dob, richtig?" rief sie hinüber. Das Klo konnte warten, das hier wollte sie jetzt doch wissen. "Sag mal, woher kommst du, aus Perth?"

    Geändert von Shinshrii (12.08.2012 um 18:53 Uhr)

  3. #83
    Wir brauchen hier einen Arzt, buhuu“, äffte Tess nur Ians flehende Rufe nach. „Wetten, der Penner hat einen seiner Buntstifte zerbrochen und braucht ein Pflaster? Mann, nicht mit mir. Sie sind nicht so stark und unnahbar wie sie sich geben. Sei lieb zu mir und meinen kleinen Freunden, sonst gießen wir Wasser auf deine Sandburg!

    Ihr strafenden Blicke fielen auf den Russen(Michail), der ihr nun auf die Pelle zu rücken begann. Tess, pass mal auf wohin du deine Giftpfeile schickst – mach nich' den gleichen Fehler nochmal, Sugar. Dabei war sie doch nur auf diesen Peter-Pan Verschnitt (Ian) sauer. Der Typ der durch die Welt lief und für den kleine Mädchen Geschenke kackten und kleine Jungen Seifenblasen rülpsten.

    Ihre Wasserflaschen und die geschlossene Dose Ravioli waren nach der Tresor-Aktion wie alles andere im Raum mit einer Sägespäneschicht überzogen. Aber mit dem knallharten Typ im Nacken verkneifte sie sich den Kommentar der hinter ihrer Stirn Form annahm und steckte ihn sich dahin, wo er ihr kein Messer zwischen den Rippen beschehren würde. Sie kippte die Flaschen, in denen Späne schwammen, weg und versuchte erneut aus den Wasserleitungen sauberes Wasser zu bekommen, aber es dauerte wieder eine Weile bis es klar wurde. Die Zeit nutze sie um ihre zweite Wasserflasche mit langen, tiefen Schlucken zu leeren. Dann klemmte sie beide Flaschen an die tröpfelnde Wasserquelle.

    Es knackte hinter ihrem Rücken und ein gewisser „Willy Stern auf 103.0 FM“ sagte ihnen wie scheiße die Situation wirklich war. Also hatte der magere Kerl mit dem weißen Schal es geschafft den Kasten zu flicken. Sauber.

    "Haben wir etwas zu trinken irgendwo?"

    Als er ihr die Hand an ihre Schulter legte um sie beiseite zu schieben, legte sich ihre Hand instinktiv an die Machete, aber ihr war klar das sie sich körperlich nicht mit Michail messen konnte. Der Kerl blockierte nun auch noch so dumm den Weg, dass sie sich nur vornübergebeut und mit nach vorne gesenktem Nacken an die Küchennische drücken konnte um ihn vorbeizulassen.

    In dem Moment betrat auch Robert die Hütte, ihm war sichtlich der Geduldsfaden gerissen. Mit wenigen großen Schritten lief er auf sie zu, packte sie an der Schulter und drehte sie ruckartig zu ihm herum. "Jetzt hör mir mal gut zu werte Frau Ärztin“, begann er, zwar in normaler Lautstärke aber in dem Tonfall den er vor Gericht stets benutzte um aus einen besonders renitenten Zeugen die Wahrheit herauszuquetschen und ihm zeitgleich eine mehrjährige Gefängnisstrafe anzudrohen, sollte er nicht sofort sagen was nun geschehen sei.

    Du bist nicht gerade der einfühlsamste Mensch der Welt, das musst du auch nicht. Aber so wie du dich jetzt aufführst hat jeder tote Fisch mehr Einfühlungsvermögen als du! Zum ersten, gut, der Ire ist wirklich ein wenig gefräßiger als gut für ihn ist, aber wenn du dich nicht wie die Axt im Wald aufgeführt hättest hätte ich ihm schon Einhalt geboten. Und denk doch mal nach Mensch, wir sind eine Gruppe die muss zusammen halten verdammt nochmal, da fängt es bei jedem einzelnen an, man muss Beziehungen knüpfen und der Kerl ist ein guter Kämpfer wie es aussieht und mit den Händen nicht ungeschickt.

    Ich war dabei mir einen Draht zu jemandem aufzubauen und nicht nur zu ihm, desto besser wir miteinander klar kommen desto eher kommen wir aus diesem Mist lebend Raus.
    “ er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und fuhr nun ruhiger, wärmer fort. „Mensch Tess, ich versuche doch nur zu helfen, sowohl dir als auch allen anderen. Denn, wie schon gesagt, nur wenn wir uns helfen werden wir leben. Was mich zum zweiten bringt, da braucht jemanden einen Arzt, vielleicht sogar das kleine Mädchen, du bist Ärztin, du hast geschworen Menschen zu helfen, also komm.“, versuchte er an ihre Moral zu apellieren.

    du bist Ärztin, du hast geschworen Menschen zu helfen Volltreffer. Damit hatte er ihren wunden Punkt erwischt. Scheiße noch eins, der Kerl war wirklich ein Anwalt. Sie ließ ihre Wasserflaschen in der Spüle stehen und mit einem ausweichenden Blick auf den Russen murmelte sie nur leise, „Bedienen sie sich. Ich werde anderweitig gebraucht. Und... die Ravioli sind für alle die selber nichts mehr zu essen haben. Kann man vielleicht noch strecken oder so. Aber halten sie den Iren davon fern.“ Mit der Dose Bier, auf der eine Kondenswasserschicht lag, drückte sie sich an Michail vorbei, nickte Robert zu und ging hinaus.

    Robert hatte Recht, es brachte nichts, sich wie eine Axt im Wald zu verhalten. Aber sie würde Ian direkt sagen, was sie von seiner Meinung hielt. Nachdem der Kerl meinte sie nach nichtmal einem Tag schon bewerten zu können, war es doch kein Wunder das sie sauer war, oder?

    Sie stellte das Bier neben den Haufen Schraubschlüssel, die neben Dobs Knie lagen - und die nicht von ihm wie ein persönlicher Erzfeind begutachtet wurden - "Für deine Mühen mit der Kiste." - und wandte sich kurz an den Mann, der mit dem Laptop im Schoß(Travis) vor der Hütte saß. „Oy, Travis? Hab ich da vorhin richtig gehört das sie mit dem Höllenstuhl vom Schrottplatz fahren wollen und damit die Zombies weglocken weil es ihnen zu Fuß zu riskant wäre? Mann, sie sind ja ne Nummer. Aber stark, das sie sich für den Einsatz melden, wäre ja ein Unding wenn jemand versuchen würde das Motorrad zu fahren ohne ne Ahnung davon zu haben, nicht?“

    Lachend lief sie dann in ganz entspanntem Trott zum Klo- und Waschhäuschen, hinter dem sie aufgeregte Stimmen hören konnte. Und das Weinen eines kleinen Mädchens. „Willy Stern hier, nach den heftigen Eingeweide- und Bluthurrikanes der letzten Tage erwartet sie eine Aua-aua-Front auf 1 Uhr. Oh Jesus, jetzt wäre ein Regenschirm super.“

    Geändert von Viviane (12.08.2012 um 19:12 Uhr)

  4. #84
    Gespannt verfolge Travis die aus der Hütte schallende Radiosendung.
    "Neuseeland also. Dann wäre es wohl doch ganz sinnvoll uns zu diesem Schiff durchzuarbeiten. Jetzt müssen wir nur noch von hier wegkommen und herausfinden in welche Richtung wir müssen."
    Er versuchte noch einmal ins Internet zu kommen um das weitere Vorgehen planen zu können, aber der Erfolg blieb ihm weiterhin verwehrt.
    In dem Moment trat Tess aus der Hütte und kniete sich vor Dob nieder, der noch immer an der Harley rumhantierte. Travis wollte sich schon abwenden als sie plötzlich seinen Namen erwähnte.
    Oy, Travis? Hab ich da vorhin richtig gehört das sie mit dem Höllenstuhl vom Schrottplatz fahren wollen und damit die Zombies weglocken weil es ihnen zu Fuß zu riskant wäre? Mann, sie sind ja ne Nummer. Aber stark, das sie sich für den Einsatz melden, wäre ja ein Unding wenn jemand versuchen würde das Motorrad zu fahren ohne ne Ahnung davon zu haben, nicht?“
    Lachend lief sie wieder davon während er nur stockend
    "Was? Ich...aber das war doch nur...wie soll ich denn?..."
    Aber ich hab doch nicht gemeint, dass ich die Harley nehmen würde um die abzulenken! Im Flughafen bin ich ja nochmal mit heiler Haut davon gekommen, aber ein zweites Mal werden die den schwarzen sicher nicht verschonen! Oh verdammt, vermutlich werden die jetzt alle wollen, dass ich den Lockvogel spiele...dabei hab ich doch noch nie ein Motorrad gefahren.

  5. #85
    Es kamen Geräusche aus dem Radio - Riley hatte überhaupt nicht damit gerechnet mit seinem planlosen Herumgefummel am Radio irgendetwas zu bewirken. Er drehte ein wenig an den Knöpfen herum - dann schallte ihm eine Stimme entgegen, die wohl einem ... Willy Stern gehörte. Es war eine seltsame Radiosendung, aber es konnte ja nicht schaden, ein wenig zuzuhören, zumal dieser scheinbar einiges über die Ereignisse wusste.

    Als nach einiger Zeit nur noch weitere Musik aus dem kleinen Gerät schallte, beschloss Riley, nun etwas für seine Hygiene zu tun - die seltsamen Geräusche aus der Dusche waren mittlerweile ja verstummt und er hatte beim Reparieren des Radios ziemlich geschwitzt, mittlerweile fühlte er sich noch verdreckter.

    [Dusche - wird editiert, sobald ich weiß, ob Helena und Axel noch in der Dusche sind]

    Er hatte die Dusche gerade wieder verlassen, als eine verschlafene Clover auf ihn zutorkelte. Dicke Augenringe zierten ihr Gesicht und ihre Frisur war kaum noch existent - sie sah furchtbar müde aus. Als sie ihn ansprach, kam ihm ein Schwall alkoholgetränkten Mundgeruches entgegen, doch Riley versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.

  6. #86
    Clover hatte nur kurz geschlafen und fühlte sich als hätte ihr jemand mehrmals mit einem harten Gegenstand auf den Kopf geschlagen. Sie erwachte in einem Bett und wusste für einen Moment nicht wo sie war. Schnell fielen ihr jedoch wieder die Bilder des letzten Tages ein, und sie quälte sich schnell aus dem Bett, um davon abgelenkt zu werden, dass sich alles um sie herum für kurze Zeit drehte. Abby schlief auf einem anderen Bett, ansonsten schien niemand hier zu sein. Erst als Clover ein paar Schritte gegangen war kam Riley aus der Dusche.
    "Gibt es Neuigkeiten?", fragte sie den jungen Mann und wich augenblicklich zurück. Sie roch hier ohne Frage eine Alkoholfahne, die auf jeden Fall von ihr selbst kommen musste. Leicht panisch und ohne eine Antwort abzuwarten flüchtete sie kurzerhand zu ihrer Tasche, nahm eine Wasserflasche und spülte sich den Mund aus. Sie versuchte nun auch, sich die Haare glatt zu streichen und schämte sich für den Anblick, den sie gerade bieten musste. Später würde sie auf jeden Fall noch versuchen zu duschen, erst einmal wollte sie sich aber einen Überblick verschaffen und sich nützlich machen.

    Riley hatte geduldig gewartet und beantwortete nun Clovers Frage: "Ich habe das Radio repariert." Er klang ein wenig stolz, schien aber keine Intention zu haben, sich länger mit ihr zu unterhalten, denn sein Blick schweifte irgendwie ab. Bei dem Wörtchen "Radio" fiel Clover nun wieder ein, was sie sich eigentlich vorgenommen hatte, bevor sie in ein Alkoholkoma gefallen war. Sofort brannte eine erfrischende Motivation in ihr, und sie wollte beinahe schon aus der Hütte stürmen, drehte sich aber noch einmal kurz nach Riley um: "Sag mal, würdest du in einer Situation wie dieser lieber etwas Tröstendes hören oder etwas Fröhliches? Ich rede von Musik." Riley zuckte mit den Schultern. Er hatte wohl nie viel mit Musik zu tun gehabt, wie auch, als Bettler.
    Clover ließ sich jedoch nicht entmutigen und verließ die Hütte, um weitere Leute zu finden, die sie fragen konnte.

    Travis befand sich direkt vor der Hütte, und Clover war glücklich, ihn dort vorzufinden. Wieder ein Gesicht, das sie kannte. "Travis!", rief sie, eigentlich viel zu gut gelaunt und auch nicht darauf achtend, ob sie gerade störte. Travis sah nämlich gerade aus, als hätte ihn irgendetwas oder irgendjemand vollkommen überrumpelt. "Ich möchte gleich noch ein Lied singen sobald es einen geeigneten Moment gibt und diesmal möchte ich gerne ein paar Meinungen dazu einholen. Ich möchte etwas spielen, über das sich alle freuen!" Travis blickte sie unverständlich an. Es wirkte, als würde er eher antworten, um sie loszuwerden, und so sagte er knapp: "Spiel irgendwas, was uns nicht so runterzieht. Bring ein bisschen Tempo rein!" Clover nickte und blickte sich nach weiteren Leuten um. Es war ihr wichtig zu wissen, was die Menschen hören wollten. Bisher war sie - natürlich - immer gut angekommen, aber hier gab es eine Ausnahmesituation und sie wollte ihre Sache so gut machen wie nur irgendwie möglich.

    Als nächstes lief Clover vorbei an Isabelle, die ihre Frage jedoch ignorierte - aber bestimmt nicht absichtlich. Etwas Abseits von ihr stand ein Junge (Niki), den Clover noch nie gesehen hatte. Oder zumindest dachte sie das - dunkel erinnerte sie sich an den Kleinen, der hier seit der Ankunft am Schrottplatz stand und sich kaum geregt hatte. Eine Welle von Mitgefühl und Schuld übermannte Clover, der Junge tat ihr plötzlich furchtbar leid, wo er doch so einsam schien und von niemandem beachtet wurde. "Hey du!", sprach sie ihn nun mit einem Lächeln an. "Wie heißt du denn?" "Niki.", antwortete er knapp aber nicht unhöflich. "Du siehst aus als könntest du ein kleines Liedchen vertragen. Ich werde später eines singen und ganz besonders dir widmen, in Ordnung?" Der Junge sah sie verwirrt an. "Hast du denn bestimmte Vorlieben? Du darfst dir was wünschen!" Niki schien immer noch verwirrt, aber Clover starrte ihn so lange erwartungsvoll an, bis er aufgab und einfach antwortete: "Ich weiß nicht. Ich höre nicht besonders viel Musik. Etwas Tröstendes wäre nett, vielleicht nicht zu schnell oder irgendwie Beruhigend." Clover nickte und klopfte dem Jungen auf die Schulter.
    Bisher war die Ausbeute recht mager gewesen. Nur Travis und Niki hatten ihr eine anständige Antwort gegeben, und die beiden unterschieden sich auch noch ziemlich. Travis wollte es flott, Niki etwas gemächlicher und tröstend. Clover zebrach sich über die richtige Liederauswahl den Kopf, während sie sich auf die Suche nach Léo und Ian machte.

    Die beiden schienen auch gerade sehr beschäftigt zu sein. Bei näherem Hinsehen kümmerten sie sich gerade um jemanden, der auf dem Boden lag - der alte Mann, der am Flughafen so tapfer den Wagen bedient hatte. "Meine Güte! Kann ich euch helfen?", fragte Clover leicht entsetzt, aber sie wusste, dass hier vor allem eines verlangt war - ein Arzt. Nicht einmal Singen würde hier irgendjemanden aufmuntern können, so lange der Mann nicht versorgt war. Léo war vollkommen durch den Wind und Clover nahm sie in den Arm - das Mindeste, was sie tun konnte. Die Ärztin Tess schien aber schon auf dem Weg zu sein und alles würde wieder gut werden.


    (OOC: Alle hier eingebauten Charaktere wurden per PN von mir tatsächlich befragt und haben die entsprechenden Antworten gegeben (bzw. Zitroneneis eben nicht =D). MeTaLeVel und Mephista hatte ich auch gefragt, hab jetzt aber beschlossen, dass das einfach absolut nicht in deren Szene passt. Danke aber trotzdem an alle für eure Antworten!)

    Geändert von Lynx (12.08.2012 um 19:58 Uhr)

  7. #87
    Clover war gerade zu den beiden gestoßen, was bestimmt nicht falsch war, da sie durch ihre Umarmung Lèo beruhigen konnte. Aber wirklich dazu in der Lage, hier zu helfen, war sie genau so wenig, wie er.

    Ian war drauf und dran, sein Rufen zu wiederholen, da trottete Tess um die Ecke. "Sie sind da!", stellte er noch immer etwas unter Schock über seine eigentlichen Vermutungen fest. Die Ärztin schien erst etwas besorgt, da es sich, entgegen ihren Erwartungen, wohl tatsächlich um eine Art Notfall handelte. Doch spätestens, als sie sich ebenfalls neben Andris kniete und dessen Puls ertastete und ihn sich für einige Sekunden genauer ansah, schien die Sorge wieder aus ihrem Gesicht zu weichen. Im altbekannten, trockenen - wenn, obleich ihrer Müdigkeit, auch weniger drastischem - Tonfall sagte sie: "Klar! Hab ich mir gedacht - viel Lärm um nichts. Der schläft 'ne Runde. Nichts verwunderliches in dem Alter, nach der Anstrengung." Ian erwartete noch einen bissigen Seitenhieb gegen seine Person, doch der folgte nicht. Wahrscheinlich war sie inzwischen wirklich zu müde - so sah sie jedenfalls aus.

    "Los, Peter Pan! Hilf mir mal!" Sie fasste vorsichtig an seinen Hinterkopf und hob diesen an. Ian nickte und griff nach seinen Beinen. Gemeinsam trugen die beiden den alten Mann in das Haus und dort in eines der - glücklicherweise - gerade frei gewordenen Betten, während Lèo Andris' herunterhängende Hand hielt und immer wieder schniefte, Clover ihre Hand dabei behutsam auf die Schulter des Mädchens legte.

    "Ich brauche etwas Alkohol zum Desinfizieren der Wunden, feuchte Tücher oder Lappen und Pflaster", sagte Tess ruhig. Wieder nickte Ian und verließ das Haus, sah sich auf dem gesamten Schrottplatzgelände um. Nach einer Weile hatte er alles zusammen, griff zusätzlich zu den, von der Ärztin geforderten, Dingen noch nach Clovers schöne Ukulele, die er im Vorbeilaufen erkannte und mitnahm, dabei etwas vom Dreck befreite.

    Er brachte die Sachen zurück zum Zimmer mit den Bette und reichte sie nacheinander Teresa, die Andris versorgte, indem sie seine Wunden mit Alkohol desinfizierte, Pflaster auf die blutigen Stellen an seinen Fingern klebte und die feuchten Tücher auf und unter seinen Kopf legte. "So, das sollte reichen!", gähnte sie zufrieden und blickte auf die, immer noch mit feucht glasigen Augen versehene - Lèo, die neben dem Bett kauerte und den ohnmächtigen Andris ansah. Für einen Moment meinte Ian einen Anflug von Mitgefühl in ihren Augen erkannt zu haben, doch dann rappelte sie sich auf und verließ den Raum, allerdings nicht ohne eine Decke mitzunehmen. Ian hörte sie noch irgendetwas von "... da wo ich meine Ruhe hab'!" murmeln, bevor sie hinter dem Türrahmen verschwand.

    Er atmete tief durch. Alles war gut. Alles ist gut, hörst du. Sein Atem regulierte sich langsam, mit zittrigen Händen hielt er noch immer Clovers Instrument, während sie Lèo an sich drückte und ihr einfühlsam über den Kopf strich.

    Das Wichtigste war doch jetzt, Leo zu beruhigen. Aber wie? Was beruhigte ihn am meisten? Nach einer Antwort musste er nicht lange suchen. Nichts war besser als Musik. Nichts hatte mehr Wirkung auf ihn. Er wusste ja nicht, ob sie seinen Musikgeschmack teilte, könnte es aber auch mit etwas Lustigem probieren, da Clover etwas fertig aussah. Mit einem mal durchströmte ihn wieder der Mut. Alles ist gut. Noch ist alles gut. Und das zeigst du ihnen.

    Er stimmte auf der Ukulele die Melodie von 'Hey There Delilah' an, dem Lied, dass er vor Ausbruch dieser Katastophe als letztes gehört hatte. Es ging ja nicht darum, einen Gesangswettbewerb zu gewinnen. Denn singen konnte er nicht ansatzweise. Dennoch hatte er den Kindern früher oft etwas vorgesungen, wenn sie sich miteinander gestritten oder irgendwo gestoßen haben. Und sie fanden das meistens so toll, dass ihre Laune sich schlagartig besserte. Dieses Mal war es wohl deutlich schlimmer aber einen Versuch war es wert. Nicht, ohne sich vorher zu räuspern, gab er seinen improvisierten Text zum Besten, mit dem - so hoffte er - Lèo vielleicht aufzumuntern wäre.

    "Hey there lil' Lèo what's it like in Sidney City?
    I'm... not... thousand miles away
    and girl, today you look so pretty, yes you do
    Junkyards can't smell as good as you, I swear it`s true

    Hey there lil' Leo, don't you worry about the Zombie
    Don't... know... what to sing at all but this... swamp is pretty...uuh... swampy
    yes it iiiiiiiis, but you need to smi-ile, little Miiiiss!
    I tell you thiiiiiis!

    Ohh, please give Ian a smiiiiile
    oooh, give Ian a smiiiiile
    oooh, give Ian a smiiiiile,
    if you don't, that would be viiile.

    A thousand corpses seem pretty much
    they've got bad breath, no brains and stuff
    but I know that we all gonna make iiiit...
    so let's shake on iiiiiit.... yeah!

    Hey there 'lil Leo, I've got so much left to sing,
    but this song really sucks, so you should show Ian your grin
    and then I stoooooooooooooop
    so you all should pray to gooooood
    please make me stoooooop

    Ohh, please give Ian a smiiiile
    oooh, give Ian a smiiiiiile
    oooh, give Ian a smiiiiiile
    yeaaah, give me aaaaa smiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiile!"


    Er hustete etwas, zupfte zum Abschluss noch drei mal an der Ukulele und ließ sein Lied damit ausklingen.

    Geändert von MeTa (12.08.2012 um 20:21 Uhr)

  8. #88
    "Hey - Dob, richtig? Sag mal, woher kommst du, aus Perth?"
    Dob blickte auf und zog beim Anblick von Ellen sofort den schmerzenden Daumen aus seinem Mund und wischte ihn am öligen T-Shirt ab. Er setzte sein charmantestes Grinsen auf.
    "Ja, Dob ist mein Name und das wunderschöne Perth ist meine Heimat. Bring mir was zu schreiben und ich geb dir die genaue Adresse..."
    "Immer sachte mit den jungen Pferden, wir wollen doch nicht dass ich die Peitsche raushole", unterbrach ihn Ellen amüsiert. "Wir haben das Radio gerade zum Laufen gebracht, und da haben ein paar Typen aus Perth ihren Kumpel Dob gegrüßt. Zwei hießen Andrew und... Jake?"

    Dob rappelte sich sofort auf und strahlte Ellen an. Er vergaß in diesem Moment sogar seine Anmachsprüche.
    "Nicht wahr Mann! Diese Dudes sind einfach die besten, oh Mann ich fass es nicht! Haha, was haben sie gesagt?!"
    Ellen musste lächeln. Wenn Dob begeistert war, wurden seine Augen groß wie bei einem kleinen Kind. Es war ein bisschen sympathisch.
    "Anscheinend sind die Zombies im ganzen Land unterwegs, auch in Perth. Deine Kumpel haben sich Waffen besorgt und in einem Haus verschanzt und machen dort... Männersachen. Spielen Videospiele und schauen Zombiefilme. Du sollst mal vorbeischauen, egal ob Zombie oder nicht." Sie zwinkerte.

    Dob lachte und schüttelte leicht den Kopf. Diese Dudes! Durch nichts aus der Ruhe zu bringen. "Scheiße, das klingt gut. Draußen die Zombies, drinnen kaltes Bier und heiße Knarren."
    Er blickte sich um und stöhnte auf. "Verdammter Mist, und ich häng irgendwo in einem Sumpf bei Sydney fest!"
    "Da drin wollen sie einen Funkspruch an denselben Radiosender absenden, vielleicht kannst du ja was für deine Freunde unterbringen."
    Ein kurzer Schatten huschte über Ellens Gesicht. Sie hatte das nur so gesagt, doch nun musste sie an ihre eigenen Verwandten, an ihre Freunde, ihre Sandkastenliebe denken... wann würde sie erfahren, wie es ihnen geht? Ob sie noch am Leben sind?
    Sie festigte ihre Züge und nickte Dob zu. Sie wollte ihm noch einen Klapser geben, entschied sich aufgrund der schwarzen Suppe auf seiner Kleidung dann aber doch dagegen und wandte sich ab.

    Dob blickte aufgeregt ins Innere der Hütte. Er wollte bereits hineinstürmen, da blickte er hinüber zur Harley. Verdammt, das hier war wichtiger. Und es waren nur noch ein paar wenige Handgriffe. Er drückte auf den Sendeknopf seines Funkgeräts.
    "Wer auch immer gerade hier einen Funkspruch abschicken will. Sagt Andrew und Jake... sagt ihnen einfach hi, okay? Und sie sollen die Party gefälligst nicht ohne mich starten. Dob out."

    Er hätte lieber persönlich geantwortet, aber das Motorrad konnte vielleicht Leben retten. Zumindest war er sich sicher, dass es für irgendwas schon gut sein würde. Dob runzelte die Stirn. Dafür, was für eine wichtige Arbeit er hier erledigte, hatte sich auch noch keiner bedankt. Niemand erkennt, was für eine Scheißmühe das hier ist!

    Eine Bierdose landete auf einmal neben seinem Knie. "Für deine Mühen mit der Kiste", hörte er Tess noch sagen.

    Oh.

    Geändert von Schattenläufer (12.08.2012 um 21:14 Uhr)

  9. #89
    Niki saß mit halbgeschlossenen Augen auf dem Boden und schaute einer Blume zu, wie sie im leichten Wand im Kreis tanzte. Die Arme verschränkte er um seine Beine. "Warum bin ich immer so unauffällig? Wenn mir irgendjemand zuhören würde, dann würde ich mich wenigstens allein dadurch besser fühlen..." Auf Nikis Vorschlag zur Flucht schien niemand einzugehen, zumindest bekam er das nicht mit. "Aber... vielleicht ist das auch nur ein Zeichen dafür, wie blöd die Idee sein muss... wenn ich Glück habe, fällt uns vielleicht etwas anderes ein." In diesem Moment tippte ihn jemand von hinten an.

    "Hey, du!", begrüßte Clover ihn mit einem herzerwärmendem Lächeln, "wie heißt du denn?" Nervös riss Niki seine Augen auf, ohne den Blick von ihr abwenden zu können. "Niki...", antwortete er mit einer leicht erhöhten Stimmlage. "Du siehst aus als könntest du ein kleines Liedchen vertragen. Ich werde später eines singen und ganz besonders dir widmen, in Ordnung?", fragte sie ihn, schon mit einem "Ja" rechnend. Er war etwas verwirrt. Dieser Vorschlag kam wie aus dem Nichts von einer Person, die er nicht kannte. Auf irgendeine Weise gefiel ihm das aber. Er mochte spontane Menschen, er war selbst einer. "Hast du denn bestimmte Vorlieben? Du darfst dir was wünschen!" Er fasste sich an seinen Hinterkopf und kratzte sich dort ein bisschen. Er wusste nicht so recht, was er antworten sollte, Clovers Blick jedoch zwang ihn zu einer schnellen Antwort. Leicht zitternd antwortete er: "Ich weiß nicht. Ich höre nicht besonders viel Musik." Dann improvisierte er: "Etwas Tröstendes wäre nett, vielleicht nicht zu schnell oder irgendwie Beruhigend." Sofort entgegnete sie ihm mit einem Nicken und klopfte ihn sanft auf die Schulter. Dann ging sie wieder fort.

    "Eh... ich weiß gar nicht, wie du..." Aber da war sie schon zu weit und in ihren eigenen Gedanken versunken. "...ach... ist ja auch egal." Er stand auf und schaute einmal durch die Gegend. "Ganz schön beunruhigend hier...", dachte er sich. Erst jetzt fiel ihm auf, wie düster die Atmosphäre um ihn herum war. Er dachte ein bisschen nach. Seine Idee, durch die Kanalisation zu flüchten ließ ihn nicht locker. "Vielleicht sollte ich etwas an meinem Plan arbeiten... es muss doch irgendwie etwas geben, was die Garantie auf unser Überleben erhöhen könnte..." Sofort lief er zu einem Hügel und guckte sich um, in der Hoffnung, dass er vielleicht eine Route entwickeln könnte, die das Überleben nach dem Ablenkungsmanöver für seine Idee [Einfache Reiter] erhöhen könnte.

    Geändert von BIT (13.08.2012 um 11:51 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  10. #90
    Michail war etwas erstaunt über Tess. Im ersten Moment sah sie noch so aus, als ob sie ihm jeden Moment die Eier abreißen wollte dafür, dass er sie jetzt so provozierte. Und kaum wurde sie von diesem Kerl im Anzug zurechtgewiesen, zog sie den Schwanz ein wie ein junger Welpe. Sie wich seinem Blick aus und drückte sich an ihm vorbei, wobei sie den Körperkontakt vermied.
    Wow, Respekt, das hat gesessen, und einen Augenblick lang musterte er Robert, bevor er sich wieder der Wasserflasche in der Spüle zuwandt, welche nur sehr langsam vollief. Zwei von denen würden reichen, aber dazu musste er an der Spüle warten. Und zwar lange.
    Inzwischen hatte sich einiges getan in der kleinen Hütte.
    Dani bastelte mit Alistair an dem Computer herum, anscheinend mit Erfolg. Einen Moment lang beobachtete der Russe sie dabei, verlor dann aber das Interesse. Computer hatten ihn noch nie interessiert, außer sie waren das Ziel irgendeiner Mission gewesen. Wieder widmete er sich den Wasserflaschen und beschloss, alle vollzumachen, wenn Tess ihm schon anbot, sich zu bedienen.

    Kurze Zeit später betraten plötzlich Ian, Tess und Leo den Raum, die ersten beiden trugen den bewusstlosen Alten zu dem freigewordenen Bett, ohne von Michail Notiz zu nehmen.
    Was ist denn das?, fragte er sich, aber noch war die letzte Flasche noch nicht ganz voll, und er beschloss sich im Hintergrund zu halten. Vor allem Tess wirkte ganz und gar nicht mehr so souverän wie man sie kannte. Sicher, sie verstand noch immer ihr Handwerk, aber vielmehr sah sie alles nur noch durch einen Tunnelblick, wenn sie nichtmal den Russen bemerkte, der nur wenige Meter entfernt in der Küche stand.
    Die Behnadlung war beendet, da suchte Tess auch schon das Weite. Michail wusste nicht warum er das tat, aber er griff sich zwei der Wasserflaschen und verließ kurz nach der Ärztin die Hütte.
    Offensichtlich hatte sein Instinkt keine Sekunde zu spät eingesetzt, denn plötzlich ertönte ein ohrenbetäubender Lärm aus der Hütte, zumindest hörte es sich so an in Michails Ohren.
    "Святое дерьмо, что это такое...(Svyatoe derʹmo, chto eto takoe.../Verdammte Scheiße, was ist das denn...)", fluchte er, schaute zurück und sah Ian, der ein Lied versuchte anzustimmen. Dob, der eine Bierdose in den Händen hielt und ebenfalls alles andere als begeistert aussah, sah den Russen fragen an, aber dieser winkte ab. Abermals streifte sein Blick diese unglaublich schöne Harley, und nur zu gerne hätte er sich mit dem Mechaniker darüber unterhalten, aber bei dieser Lautstärke da drinnen? Keine Chance.
    Unser geschätzter Anführer trällert ein Liedchen. So findet man also die Verräter.
    In Michails Kopf reiften die groben Strukturen eines Plans heran. Gut, Plan war zuviel gesagt, aber gerade eben beschloss er, sich zweimal sein Eingreifen zu überlegen, wenn dieses Weichei mit der schrecklichen Stimme Hilfe brauchte. Wenn dieser Kerl sein Wort nicht halten konnte, wozu dann sein Leben riskieren? Der Kerl hatte sowieso die Ausstrahlung eines Stofftieres (zumindest in den Augen von Michail), der Verlust wäre zu verschmerzen. Da würde er, auch wenn es schwer war sich einzugestehen, noch eher Tess am Leben halten.
    Richtig. Tess. Wo war sie hingegangen?
    "Ich will noch über das Motorrad reden. Später. In Ruhe", und Michail nickte Dob bedeutsam Richtung Hütte zu, aus der immer noch die Katzenmusik dröhnte, und entfernte sich dann von selbiger Richtung Panzer.

    Aufmerksam blickte er sich nach der Ärztin um. Sorgen machte er sich nur begrenzt um sie, allerdings kam ihm ihr Verhalten suspekt vor; suspekt genug, dass er beschloss, sie im Auge zu behalten. Suchend schritt er durch die Schrottberge, die Wasserflaschen in den Händen.

    Geändert von Van Tommels (12.08.2012 um 22:26 Uhr)

  11. #91
    Dani saß vor dem Bildschirm und starrte durch ihn hindurch. Es schien auf der Kiste sonst nichts interessantes mehr zu geben, und gerade kam sie sich reichlich nutzlos vor. Sie hatte jetzt auch nicht die geringste Motivation zu essen oder zu schlafen, obwohl sie müde und hungrig war. Sie musste wieder an das Flugzeug denken, das gestern erst gegen Tower geflogen war. Gestern erst? Scheiße. Sie bekam das Bild des Feuerballs nicht mehr aus ihrem Kopf, genauso wenig wie sie Mike oder Nikita vergessen konnte. Sie konnte immer noch nicht ganz begreifen dass sie beide eben noch lebendig gesehen hatte, und im nächsten Moment sollten sie tot sein. Dann durchfuhr sie es wie ein Blitz. Was hatte der Typ im Radio gesagt? Die ganze Welt hatte es erwischt? Ihre Eltern! Sie hatte nicht viel Kontakt zu ihnen, weil sie einfach zu verschieden waren, aber verdammt, es waren ihre Eltern. Und Ben, der Typ mit dem sie den Coffeeshop betrieb, auch tot? Sie war so in ihre Grübeleien versunken, dass die Sache mit Andris total an ihr vorbei ging. Erst durch ein absolut unmelodisches, schiefes Gejaule schreckte sie hoch.
    "Gott, wird hier grad jemand abgestochen?", murmelte sie vor sich hin, als sie aufstand und ins Nebenzimmer ging. Dort saß Ian und hielt noch - wie als Eingeständnis seiner Schuld - das Tatwerkzeug in den Händen. Sein Glück dass sich das Kind auch gerade hier im Raum aufhielt, so starrte sie ihn nur entgeistert an. "Was zum...?" brachte sie dann doch noch hervor. War dass die Art, wie er sich darum kümmern wollte, dass nicht nochmal etwas scheiße lief? Sie schüttelte stumm den Kopf nachdem sie ihn ein paar Sekunden vorwurfsvoll angeschaut hatte, drehte sich schwungvoll um und ging nach draussen.
    Ein Stück abseits der Hütte legte sie sich auf den Boden, versuchte dort etwas Schlaf zu finden, und schloss die Augen, riss sie aber gleich wieder auf als sie wieder das brennende Flugzeug sah. Der Anblick der wackelnden Zäune mit offenen Augen war allerdings auch nicht viel besser. "Scheiße." sie richtete sich wieder auf und starrte dumpf vor sich hin.

    Geändert von Andromeda (12.08.2012 um 22:06 Uhr)

  12. #92
    Dankeschön das du dich darum kümmerst Tess. sagte Robert, erleichtert darüber das er etwas hatte erreichen können. Entschuldigt mich, ich habe eine Idee bezüglich des Funkgerätes, vielleicht findet sich da ja wer den man kontaktieren kann[Aufgabe Hintergrundwissen] um ein wenig was in Erfahrung zu bringen, ich bin im Büro oder was das sein soll. erklärte Robert und machte sich auf den Weg dorthin. An seinem Ziel angekommen machte er sich daran drinnen alles nach eventuellen Frequenzen abzusuchen die er erreichen konnte. Hoffentlich wird das etwas. dachte er und konnte sich noch davon abzuhalten das vor sich hin zu murmeln.

    Geändert von BIT (13.08.2012 um 11:51 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  13. #93
    Eigentlich hatte Isa sich nur einen Moment setzen wollen, um das Schwindelgefühl aus ihrem Kopf zu vertreiben. Offensichtlich war die Anstrengung der letzten Stunden aber zu viel gewesen und sie war eingenickt.
    Nur, um nach kurzer Zeit wieder aufzuschrecken, als sie Tess´ Durchsage hörte. Einen Moment lang überlegte sie, zu reagieren. Sicher - die Neuwahl war noch nicht entschieden, aber Ian schien der favorisierte neue Anführer zu sein. Und was Geschicklichkeit betraf - Isa war zwar immer recht gut darin gewesen, ihre Hände ruhig zu halten und genau zu koordinieren, aber es gab sicher einige unter ihnen, die weitaus besser geeignet waren. Und das Wort Leiche, ob laufend oder nicht, gefiel ihr gar nicht. Während sie weiter mit sich rang, merkte Isabelle nicht, dass ihre Gedanken ihr erneut entglitten und ihr die Augen zufielen...

    Sie stand in der Abfertigungshalle mit der Nummer D52. Allein. Mutterseelenallein. Und irgendetwas fehlte, aber so sehr Isa auch nachdachte, es fiel ihr nicht mehr ein. Dennoch begann sie zu suchen. Hinter den Automaten, unter den Sofas, in jeder Ecke suchte sie nach dem Etwas, was auch immer es war.
    Plötzlich erklang hinter ihr eine Stimme: "Du musst schon draußen nachsehen." Isa blickte sich um, konnte jedoch niemanden entdecken. Stattdessen entdeckte sie ein großes Loch in der Glaswand. Natürlich, dort würde sie es finden...
    Nachdem sie durch das Loch geschlüpft war, stand sie draußen und um sie herum begann die Welt, sich zu verändern. Von jetzt auf gleich stand sie nicht mehr in einem Gang des Flughafengeländes, sondern mitten in einem Sumpfgebiet, noch immer allein. Doch nun hörte sie Stimmen erst leise, doch als Isa in ihre Richtung zustapfte, wurden sie immer lauter. Schließlich erreichte sie einen Schrottplatz, von einem Zaun umgeben. Dahinter konnte sie ein großes Lagerfeuer sehen und viele bekannte Gesichter.
    Die junge Sängerin gab ein fröhliches Stück zum besten, während Ian ausgelassen mit der kleinen Léo dazu tanzte. Ethan saß am Feuer und grillte mit Ellen und Dob Marshmallows und im Hintergrund konnte sie schemenhaft die anderen Flüchtlinge und noch viele andere Menschen ausmachen. Doch was ihre Aufmerksamkeit in den Bann zog, war die Frau, die hinter dem verschlossenen Tor erschien. Jung, langes braunes Haar, graublaue Augen... Isas leibliche Mutter.
    "Da bist du ja, meine Kleine. Hast du nun doch hergefunden?" Isa nickte nur und schaute fragend auf das Tor. Ihre Mutter lächelte warm. "Oh, du möchtest wohl rein? Aber hast du nicht etwas vergessen?" Ja, Isa hatte etwas vergessen... aber was? "Ach, dann helfe ich dir mal auf die Sprünge: Du hast uns vergessen." Das Lächeln blieb, aber der Glanz in den Augen verschwand, sie wurden leer. "Du hast uns allein gelassen, Kleines, hast du das etwa vergessen?" Die Frau lächelte immer noch, doch gleichzeitig wurde ihr Gesicht blasser und blasser, das Fleisch begann sich von den Knochen zu lösen. "Nein, ich war doch die ganze Zeit bei euch, ich habe euch nicht vergessen!", wollte Isa schreien, doch als sie den Mund bewegte, brachten ihre Stimmbänder keinen Ton zustande. Auch die anderen Menschen, begannen zu verwesen, unterbrachen aber ihre Tätigkeiten nicht. Die lächelnde Frau sagte: "Das ist aber alles nicht so schlimm, Liebes. Du wirst schon noch werden, wie wir, und dann darfst auch du hier rein. Schau, dort kommen schon die anderen. Bestimmt werden sie dir helfen." Isabelle fuhr herum und sah in ein Meer lebender Leichen, dass sich auf sie zubewegte...

    Mit einem Aufschrei fuhr sie aus ihrem Schlaf hoch und brauchte einen Moment, um sich zu orientieren. Sie war auf dem Schrottplatz. Die anderen waren da. Alle gesund und lebendig. Und das sollte so bleiben. Isa musste alles dafür tun, alles, was sie konnte. Bemüht, nicht an ihren Traum und erst recht nicht an ihre Mutter zu denken, überlegte sie, was sie tun konnte. Sie erinnerte sich an Tess´ frühere Ansage. Die Ärztin bewegte sich gerade aus der Hütte. Auf leicht zittrigen Beinen bewegte Isa sich auf sie zu. "Du sagtest, dass du jemand geschicktes brauchst? Ich glaube, ich kann dir helfen... wenn du mir sagst, was ich machen soll." Ja, sie würde tun, was in ihrer Macht stand, um zu helfen. Selbst, wenn es Leichen beinhaltete. [Aufgabe Theta - Geschicklichkeitsanteil]

    Geändert von Zitroneneis (12.08.2012 um 23:16 Uhr)

  14. #94
    Ian erhörte als erstes ihre Rufe und redete auf sie ein, dass alles okay werden würde. Dann kam auch kurz danach Clover und drückte sie an sich. Doch das realisierte das Mädchen nur am Rande. Wie gebannt starrte sie auf den sich nicht regenden Andris und klammerte sich an seine unverletzte Hand, wie als würde sie damit ihre Energie auf ihn übertragen wollen.
    Nach zähen, ungewissen Minuten, die Léo wie Jahrzehnte vorkamen, erschien endlich die Ärztin, um dem armen alten Mann zu helfen. Sie wollte nicht, dass er wegging und zu einer der angesäuerten Leichen da außerhalb des Zaunes wurden. Die waren eklig stinkig und hässlich, auch wenn sie selbst ja nichts dafür konnten. Auch als Andris in die Hütte getragen wurde, ließ sie ihn nicht los, sie wollte ihn unter keinen Umständen allein lassen. Clovers Arm auf ihrer Schulter war das einzig Andere, was sie neben dem Bewusstlosen wahrnahm.
    In der Hütte herrschte Hochbetrieb, so kam es dem Kind jedenfalls vor. Bang observierte sie jeden Handgriff, den die Ärztin machte. Als die Frau fertig war, wollte die Mexikanerin ihr aus tiefstem Herzen danken, ihr um den Hals fallen und sie ewig drücken, dafür, dass sie das Leben des Alten gerettet hatte. Doch sie konnte ihren Blick einfach nicht von seinem unendlich faltigen Gesicht abwenden. Der Gedanke beschlich sie, dass das alles durch ihr Gefrage passiert war.
    Gerade, als diese Vermutung für die Kleine zur Gewissheit wurde und neue Tränen aus ihren Augen kullern wollten drang durch den dick wabernden Schleier ihres ablockenden Bewusstsein eine furchtbar schief gesungene Version eines ihr bekannten Liedes:

    "Hey there lil' Lèo what's it like in Sidney City?
    I'm... not... thousand miles away
    and girl, today you look so pretty, yes you do
    Junkyards can't smell as good as you, I swear it`s true


    War das-Ian? Zum ersten Mal wand das Mädchen ihren Blick von Andris ab und drehte ihren Kopf zur Richtung des Gesangs. Und tatsächlich: das stand er, mit Clovers Ukulele in der Hand und sang für sie. Léo guckte ihn aus großen, feuchten Augen und mit offenen Mund an. Irgendwie passte das so gerade gar nicht für ihr Gehirn und es wusste nicht, was es damit anfangen sollte.

    Ohh, please give Ian a smiiiiile
    oooh, give Ian a smiiiiile
    oooh, give Ian a smiiiiile,
    if you don't, that would be viiile.


    Es kam ihr nicht nur so vor- er sprach bzw. sang sie direkt an! Der Schleier lichtete sich langsam, einer ihrer Mundwinkel zog sich nach oben. Langsam kam in ihr das Gefühl hoch, dass das ziemlich lustig war und bei den Versen

    Hey there 'lil Leo, I've got so much left to sing,
    but this song really sucks, so you should show Ian your grin
    and then I stoooooooooooooop
    so you all should pray to gooooood
    please make me stoooooop


    musste sie zunächst leise kichern, um dann in schallendes Gelächter darüber auszubrechen, wie komisch Ian mit der Ukulele rumhampelte, Tonleitern vergewaltigte und auf Biegen und Brechen den Text auf die jetzige Situation umeichte.
    Beim Schlussrefrain sang sie selbst dann strahlend mit:

    Ohh, please give Ian a smiiiile
    oooh, give Ian a smiiiiiile
    oooh, give Ian a smiiiiiile
    yeaaah, I’m giving ya aaaaa smiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiile!"


    Nachdem beide geendet hatten, mehr oder weniger auf dem richtigen Ton, klatschte Léo mit der freien Hand- die andere würde sie vor Andris’ Erwachen nicht von ihm lösen- applaudierend auf ihren Oberschenkel und meinte zu Ian:
    Das war irre toll!!! Aber singen und Ukulele spielen musst Du noch üben! Findest Du doch auch, oder Clover?
    Dabei schmiegte sich an die rothaarige Sängerin. Sie blickte kurz um sich und winkte dann Riley zu, der ihren Álvaro bei sich trug. Beide wollte sie jetzt unglaublich gerne bei sich haben. So viele ihrer Lieben aus der Gruppe, sprich diejenigen, die sie davon schon kannte, waren bei ihr und genau die sollten auch Andris beistehen. Und selbst wenn sie wieder etwas anderes zu tun haben würden- sie wird bei ihm bleiben, bis sie sicher war, dass es ihm wieder wirklich gut geht!

  15. #95
    Sie unterdrückte ein Gähnen, als sie auf den Platz hinaustrat. Sie war fertig, in jeder Hinsicht in der man fertig sein konnte, und sehnte sich danach ein wenig... „Du sagtest, dass du jemand geschicktes brauchst? Ich glaube, ich kann dir helfen... wenn du mir sagst, was ich machen soll."

    Ah, Isabelle. Na da war ja wer von den Toten auferstanden. Das Mädel sah zumindest aus, wie sich Tess fühlte. Obwohl... sie fühlte sich nicht danach, irgendwem durch ein besonders kurzes Kleid auf ihren Hintern aufmerksam zu machen. Und ihre Anführerin sah auch deutlich ausgeschlafener aus als sie selber. Oder zumindest wiesen die Abdrücke auf ihrer Wange darauf hin, das das Mädel überhaupt zum schlafen gekommen war.

    „Da bist du ja. Es ist gut, das du grad kommst, sonst hätte ich das noch alleine machen müssen." Über das Teamwork dieser Truppe reden wir noch, Schätzchen, aber nicht heute Nacht.Hast hoffentlich ausgeschlafen, im Gegensatz zu mir. Jedenfalls - ich hab da hinten am Panzer eine Limousine gefunden, die ich gerne genauer unter die Lupe nehmen würde. Vielleicht finden wir ja was wertvolles. Und für einen allein ist das Ding einfach zu groß, du verstehst?“ Sie blinzelte oft und heftig um die Müdigkeit zu vertreiben. Ihr Blick verschwamm kurz und als er wieder klar wurde sah sie auch Isabelle zum ersten mal wirklich an, sodass ihr klar wurde was sie für Kleidung trug. „Ahm, Isabelle. Dein Kleid wird sich dahinten zwischen den Schrottteilen eventuell schneller in Einzelteile zerlegen, wenn du an was hängen bleibst, als du Zollwut sagen kannst. Also ich würd vorschlagen du besorgst dir ne ordentliche Hose – kannst auch eine von meinen haben, wenn du keine eigene mehr hast – und ich trink noch einen Kaffee. Dann treffen wir uns hier.

    Wenige Augenblicke später hatte Tess die letzte Dose überzuckerten kalten Dosenkaffee vom Starbucks im Magen und Isa hatte sich aus Leos Essensvorrat bedienen dürfen und war ebenfalls bereit. Dann marschierten die beiden Frauen im Zwielicht, das über den Schrottplatz fiel, gen Süden.

    [Tess macht sich an Aufgabe Theta - Intelligenzanteil]

  16. #96
    Noch immer vollkommen konfus, torkelte Ryan wie ein Betrunkener in der Gegend rum, stolperte mehrere Male fast über seine eigenen Füße und wäre einmal fast in den umgebenen Zaun gefallen, konnte sich aber in letzter Sekunde an einem Ast eines verkrüppelten Baumes festhalten.

    Was war nur mit ihm los? Ryan konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen und außerdem fühlte er sich so, als ob ihn irgendjemand in einer Kühltruhe eingeschlossen hatte, von den Kopfschmerzen ganz zu schweigen. Auch nach außen hin sah man ihm an, dass irgendwas nicht stimmte, er war vollkommen blaß und das Einzige, was ihn von den Zombies unterschied war wohl seine körperliche Unversehrtheit, mal von den guten Klamotten abgesehen.

    Ryan musste wohl eine ganze Weile ziemlich ziellos in der Gegend herumgetorkelt sein, zitternd und seine Arme um sich geschlungen näherte er sich einer Hütte, oder waren es zwei Hütten? Irgendwie schien sich in seinem Sichtfeld alles zu verdoppelt, nur um danach vollkommen zu verschwimmen.

    Vor der Hütte geschah dann das Unvermeidbare: er brach einfach zusammen.

    ...

    Ryan hörte lachen, was war es nur? Wo war er nur? Er machte die Augen auf und da sah er ihn: seinen alten Schulhof. Aber da war noch mehr. Er sah sie nur verschwommen, aber sie waren da: Kinder, die lachten. Was war mit ihm? Ryan stand auf, er war umgeben von Kindern, die lachten, aber er sah sie nur verschwommen. Sie standen um ihn herum, aber er war nicht der Mittelpunkt, nein, da war noch jemand anderes. Jemand, dem alle zujubelten, aber auch ihn konnte er nur verschwommen sehen. Ryan wischte mit seiner kleinen Hand über die nassen Augen. Dann rannte er schreiend auf diese umjubelte Gestalt zu, welche sich umzudrehen schien. Er wollte ihn schlagen, aber er konnte sich plötzlich nicht mehr bewegen. Irgendjemand hielt ihn fest. Nicht nur einer, es waren zwei und sie lächelten.

    Der andere Junge machte einer Handbewegung und zugleich wurde Ryan auf den Boden gedrückt. Kurz darauf konnte er spüren, wie jemand auf ihn eintrat. Danach war alles weiß.

    ...

    RETTE MICH INDI, schrie eine Frau und kurz darauf war die unverwechselbare Stimme des Indiana Jones auch schon zu hören, welcher zugleich Gebrauch von seiner Peitsche machte, um den Tag zu retten.

  17. #97
    Niki kletterte einen Stapel rostiger Autos nach oben und konnte so den Blick über den Wellblechzaun werfen. Dort draußen tummelten sich die Zombies zu hunderten. Einige standen halbversunken in der stinkenden Brühe des Sumpfes, andere bewegten sich augenscheinlich mit seltsamer traumwandlerischer Sicherheit über die kaum zu unterscheidenden stabilen Elemente. Soweit Niki es jedoch erkennen konnte, endete nach gut 30 Metern die Sichtweite schon in dichterem Gestrüpp. Eine absolut sichere Route war nicht auszumachen. Würden sie jedoch laufen oder fahren - die Straße könnte sich anbieten, auch wenn sie noch mehr Zombies versprach, da nach einigen hundert Metern der Straße folgend weitere Gebäude zu sehen waren.


    Isabella und Tess machten sich schließlich daran, die fast neuwertige Limousine genauer in Augenschein zu nehmen.
    Tess öffnete abermals den Kofferraum und Isabelle beschloss, den Wagen genauer zu untersuchen...

    Isabelle: Probe Geschick.
    Unbekannt!
    Tess: Probe Intelligenz.
    Unbekannt!


    Die Ärztin besah sich nachdenklichen Blickes die Leiche noch einmal genauer und begann dann schließlich seufzend damit, sich Handschuhe zu improvisieren und die Leiche herumzudrehen. Sie war noch immer mit Kabelbindern gefesselt und etwas steckte in ihrem Mund. Es sah fast aus wie ein Knebel, was unter Umständen nicht weiter verwunderlich gewesen wäre, würde es sich um das Opfer der hiesigen Mafia handeln. Doch dann stutzte sie und einer inneren Eingebung folgend zückte sie einen scharfen metallischen Gegenstand um das letzte Puzzleteil schließlich an seinen angestammten Platz rücken zu können.

    Und was sie schließlich zu berichten hatte, taugte gut, anderen den Atem stocken zu lassen.

    Isabella kletterte durch den Wagen, öffnete das Handschuhfach und ließ auch sonst keine Ecke aus bei ihrer Inspektion.
    Was sie fand, war der eher schlecht als recht gelungene Versuch dem Auto allen besonderen und auffälligen Merkmale zu entreissen und es damit zu einer Limousine unter hunderten in der Stadt zu machen.
    Jedoch schien es als wären sie schlampig oder unter großem Zeitdruck gestanden, denn Isabella fand noch genug Merkwürdigkeiten.
    Als erstes war ihr aufgefallen, dass vorne am Bug der Limousine zwei kleinere Schäden zu finden waren. Als hätte Jemand etwas abgerissen oder zerstört, was dort jeweils an der linken und der rechten Seite angebracht worden war. Wie die Flaggen bei einem auto der Regierung.
    Unter dem hinteren Sitz war die Packung eines Müsliriegels zu finden, bedruckt mit japanischer Schrift, doch was Isabella schließlich am ehesten überzeugte, war eine vergessene Rechnung auf einig Gallonen Benzin. Ausgestellt auf die japanische Botschaft!

    Tess hatte gerade die Untersuchung beendet und sie wusste nun relativ genau was sie vor sich hatte. In den Begriffen einer Epidemie verbleibend war es vielleicht ihr "Patient 0" wie man so schön sagt. Der Mann, mit dem alles angefangen hatte.
    Die asiatischen Gesichtszüge waren durch die Verwesung schwer zu erkennen, doch sie war sich sehr sicher, dass es sich nur um einen solchen handeln konnte. Am wahrscheinlichsten wäre - Japan.
    Interessant befand sie auch, dass im Bauch des Mannes Fleisch zu finden war. Grob herausgebissenes Fleisch mit Stoffresten in grünem Fleck-Tarn.
    Am faszinierendsten aber war, dass dieser Zombie im Grunde tot war. Es gab weder ein Einschussloch im Gehirn noch sonst einen Hinweis auf irgendeine Art von Schädeltrauma. Lediglich zwei kleine Stiche wie von langen Spritzen ließen sich in seiner Halsgegend finden.

    Zitat Zitat von Hintergrundwissen Station 2
    Die Limousine ist von der japanischen Botschaft, dies sollte jedoch verschleiert werden.
    Die Leiche war geknebelt und gefesselt und hat menschliches Fleisch im Bauch. Es scheint als wäre der Zombie "getötet" worden ohne das Gewalt eingesetzt wurde.

    Geändert von Daen vom Clan (13.08.2012 um 12:16 Uhr)

  18. #98
    Bevor Isa sich ihrer Aufgabe gewidmet hatte, war sie in etwas praktischere Kleidung, ein schwarzes T-Shirt und eine Stretch-Jeans, aus ihrem Rucksack geschlüpft. Ohne das mittlerweile schmutzige und verschwitzte Kleid, fühlte sie sich direkt etwas wohler in ihrer Haut und auch ihr Geist schien sich wieder ein wenig geordnet zu haben, obgleich die Erinnerung an den Alptraum ihr noch immer Schauer über den Rücken jagte.
    Als sie und Tess den Kofferraum erreicht hatten, war sie erst mit einer Mischung aus Furcht und Ekel vor dem Toten zurückgewichen. Dann aber hatte sie sich dazu gezwungen genauer hinzusehen und dabei zwei Erkenntnisse gemacht. Erstens: Ja, verwesende Leichen strömten einen widerwärtigen Geruch aus, aber (zweitens war das hier nicht ansatzweise so schlimm wie die Erlebnisse mit den zombifizierten Menschen. Dieser Tote war vollkommen reglos und machte keinerlei Anstalten, irgendetwas auf eigene Faust zu erledigen.

    Also hatte Isabelle sich zusammengerissen und an die Arbeit gemacht, trotz des mulmigen Gefühls in der Magengegend. Sie beneidete Tess allerdings nicht, die dabei war, den Toten genauer zu untersuchen. Allerdings waren die Spuren, die sie entdeckte, als sie sorgfältig jede Spalte des Autos durchsuchte, ziemlich beunruhigend, wie sie feststellte, nachdem ihre die Ergebnisse mit Tess ausgetauscht hatte.

    War es etwa möglich, dass... ? Nein, sicher dachte sie in die falsche Richtung. Isa war nie besonders begeistert von Verschwörungstheorien gewesen. Trotzdem, wenn sie über die ganze Situation, die ohnehin schon reichlich surreal war, nachdachte...
    Schließlich konnte sie ihre Gedanken nicht mehr zurückhalten und sagte: „Für mich sieht das hier so aus, als wüsste eine gewisse asiatische Regierung mehr, als sie mit anderen teilen möchte.“ Isa hasste den Gedanken, dass die Japaner aus irgendwelchen politischen Gründen stillschweigend zugesehen hatte, wie auf einem anderen Kontinent das Leben unschuldiger Bürger (und Touristen) in die reinste Hölle verwandelt wurde. Und diese Einstiche... Isa wandte sich mit einer Miene, die teils hoffnungsvoll, teils flehend war, an Tess: „Glaubst du... könnte es möglich sein, dass es ein Mittel gibt, das die... Verwandlung... aufhält? Eine Art... Impfung, oder so?“

    Geändert von Zitroneneis (13.08.2012 um 13:15 Uhr)

  19. #99
    Ians Gesang erklang über dem Schrottplatz. Er sang... falsch und so laut, dass er die Ukulele fast vollkommen übertönte - was vielleicht gar nicht so schlecht war.
    Während Clover im ersten Moment noch vollkommen perplex war, merkte sie, dass Léo sich zum ersten Mal seit dem Vorfall mit dem alten Mann regte.
    Ian hampelte vor ihnen herum und es war wahrscheinlich die beste Performance, die Clover seit langem gesehen hatte. Nicht, weil sie besonders schön klang, sondern weil sie unterhaltsam war und - was viel wichtiger war - Gefühle transportierte. Der Kerl legte sich für Léo so sehr ins Zeug, war bereit sich lächerlich zu machen und dichtete den Text so wunderbar um, dass es einem nur das Herz erwärmen konnte. Während Léo sich immer mehr auflockerte und schließlich auch lauthals zu lachen begann, konnte Clover den jungen Mann einfach nur anstrahlen. Er war ein weiterer Beweis dafür, dass Léo in allen nur das Beste hervorbrachte und dass es Menschen gab, deren Einsatz einfach jede erdenkliche Situation zum besseren wenden konnte.

    Irgendwann stimmte Léo in Ians Gesang mit ein (ihre Stimme war engelsrein) und die beiden hatten strahlende Gesichter und lachten - es war wie ein Stückchen heile Welt. Nun musste auch Clover wirklich laut lachen und am Ende applaudierte sie mit der Kleinen mit. "Das war irre toll!!! Aber singen und Ukulele spielen musst Du noch üben! Findest Du doch auch, oder Clover?", fragte Léo nun und schmiegte sich an sie, während die die Hand des alten Mannes immer noch nicht losgelassen hatte. Clover nahm indessen die Ukulele von Ian zurück und antwortete: "Ich denke das bringen wir ihm schon noch bei, meinst du nicht?" Zu Ian gewandt sagte sie nun: "Du kannst sie jederzeit wieder für solche Einlagen ausborgen. Das war klasse. Sieh nur, wie gut es Léo getan hat... und mir auch.", fügte sie etwas leiser hinzu. Sie wollte es nicht zugeben, aber ihre kleine, eigene Welt, in der sie stets lebte, hatte deutliche Risse bekommen. Für die Situation, in der sie alle waren, hielt sie ihre fröhlichen Hirngespinste zwar noch erstaunlich gut aufrecht, aber nicht einmal Clover konnte ignorieren, was hier geschah. Und es fiel ihr äußerst schwer sich einzugestehen, dass auch sie manchmal jemanden brauchte, der ihr etwas Rückhalt gab und es ihr weiter ermöglichte, nur positive Gedanken in sich zu tragen.

    Nun wo sie ihre Ukulele wieder hatte, stand dem Lied, das sie für alle Überlebenden hier singen wollte, eigentlich nichts mehr im Wege. Clover wollte allerdings noch nicht sofort wieder von Léo weg, auch wenn diese nun ihren freien Arm dazu benutzte, um Riley zu winken. Ja... um die Kleine kümmerte man sich gut, und das war für Clover im Moment eines der wichtigsten Dinge überhaupt.

    Geändert von Lynx (13.08.2012 um 13:39 Uhr)

  20. #100
    Alistair saß am Feuer und starrte in die Flammen War das gestern Abend wirklich passiert? Auch wenn er betrunken war, SO betrunken, dass er sich das eingebildet hätte, kann er nicht gewesen sein. Zudem konnte er Jack nirgendwo erblicken.
    [Was hast du nur vor, Jack?]
    Die einzige Person, die er seit dem Tod seiner Familien wirklich vertrauen konnte, war verschwunden, hatte ihn zurückgelassen. Vielleicht ... vielleicht war die Lage ja so aussichtslos, dass Jack keinen Sinn darin sah, sich länger um ihn zu kümmern? Immerhin waren schon zwei bei der letzten Flucht gestorben, und wie es schien gab es Zweifel daran, ob beide Todesfälle nur ein Unfall waren. Eigentlich war es ihm jedoch egal, immerhin hatte er geschafft, was er sich vorgenommen hatte. Die Rache an dem Tod seiner Familie war erledigt, und nun gab es nichts mehr, wofür es sich zu leben lohnte. Man sagt ja immer, Rache würde einem Menschen nichts geben, man wäre danach genau so weit wie vorher, doch das konnte der Ire nicht bestätigen. Ihm gab der Tod der Attentäter mehr als er es sich jemals gedacht hätte. Dieses Gefühl von Zufriedenheit, der Gedanke, dass seine Nächsten nun endlich in ruhe Frieden finden konnten, war erlösend gewesen. Das einzige was ihn jetzt daran störrte, war die Tatsache, dass er kein Ziel mehr hatte. Selbst das Überleben klang für ihn nicht besonders erstrebenswert. Was brachte es ihm noch? Würde er sterben, bestand zumindest die geringe Chance wieder mit seiner Familie vereint zu sein.
    Er musste lächeln.
    Selbstverständlich nur, wenn er für seine Taten als Schläger und dem Akt der Rache nicht in die Hölle kommen würde. Doch Jack hatte immer gemeint, er solle sich darüber keine Sorgen machen, er würde schon dafür sorgen, dass er an den richtigen Platz kommen würde.
    [Jack.]
    "Scheiß verfluchter Kater", flüsterte er.
    Auch ein Blick in die Runde der anderen heiterte ihn nicht wirklich auf. Jeder der Anwesenden schien irgendwie eine Aufgabe für sich gefunden zu haben, einen Platz, der ihm Sicherheit, der ihm Halt gab, etwas, was sie zum weiterleben motivierte.
    "Gott verdammt", er zog die Luger aus dem Hosenbund hervor und wiegte sie einen Moment lang in den Händen. Das Magazin herausgezogen stellte er fest, dass er noch keinen einzigen Schuss abgegeben hatte, seit seiner in Boston.
    Nocheinmal schaute er zu den hinüber und erblickte dabei Suparman.
    [Die Rechnung ist im Prinzip auch beglichen, der Whisky liegt in meiner Tasche.]
    Er erblickte Ian, der ihm so tapfer gegenüber getreten war und musste kurz lächeln, als er sein mehr als schiefes Gejaule hörte, Clover, die mit ihm, wenn auch anscheinend mit nicht ganz so guter Kondition, das Glas gehoben hatte, und er sah Abby vor seinem inneren Auge auf dem Bett in der Wellblechhütte liegen.
    [Was ein Teufelsweib. Noch nie hatte es jemand geschafft mich zu Boden zu werfen.]
    Ein breites Grinsen machte sich für einen Augenblick auf seinem Gesicht breit, bevor es wieder einer ausdruckslosen Miene wich.
    Seine rechte Hand in der er die Luger hielt zitterte leicht. Verlegen zog er sich die Mütze über das Gesicht, denn Tränen begannen sich aus seinen Augenwinkel zu zwengen und sich den Weg über das stoppelige Gesicht nach unten zu suchen.
    [Jetzt fängst du auch an zu heulen! Du verdammtes irisches Weichei! Reiß dich zusammen!]
    Langsam hob er die Luger hoch und setzte sie sich dann mit zittriger Hand an den die Schläfe ...

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