Als Dani so auf dem Boden saß und bald schon sämtliche Steine im näheren Umkreis aufgehoben hatte, fiel auf einmal von hinten ein Schatten auf sie.
"Eine kleine Pause?"
"Wozu?" antwortete sie nur, und warf mit Schwung den nächsten Stein an die Hütte. Bamm!!
"Es ist doch eh alles egal." Man konnte, wenn man halbwegs aufmerksam war, am Zittern ihrer Hände und dem Klang ihrer Stimme erkennen, dass ihr geistiger Zustand schon definitiv bessere Zeiten gesehen hatte.
Bamm!
Tatsächlich war sie kurz davor, zumindest hysterisch zu werden. Langsam gingen ihr ausserdem die Steine aus, aber da lag ja noch ein Stück einer Glasflasche. Und es machte sie nervös, dass Michail hinter ihr stand. "Verschwinde.", nuschelte sie ohne sich umzudrehen und griff nach einer großen Scherbe, wobei sie sich gleich kräftig in den Finger schnitt. Interessiert betrachtete sie das Blut dass ihren Finger entlang lief und ohne noch einen wirklichen Gedanken zu fassen, zog sie die Scherbe über ihren linken Unterarm. Das war irgendwie... beruhigend.
Michail reagierte promt, ließ die Trinkflasche achtlos zu Boden fallen und war mit zwei Schritten bei Dani. Schnell kniete er sich hin, packte ihre Handgelenke von hinten und hielt sie eisern fest.
"Was soll das?!", flüsterte er ihr eindringlich zu und versuchte sie dazu zu bewegen, die Scherbe loszulassen. Wild zappelte sie herum und versuchte, sich aus dem Griff des Russen zu befreien.
Als Michail sie festhielt, wurde sie wütend. Richtig wütend, was zum Henker bildete der sich eigentlich ein? "Glaubst du ich will mich fressen lassen?" schrie sie ihn hysterisch an, während sie versuchte seinem Griff zu entkommen, was absolut aussichtslos war. Schließlich verdrehte sie sich bei der Aktion das Handgelenk so, dass sie die Scherbe mit einem Aufschrei fallen ließ und schluchzend in Michails Armen hing. Das war verdammt noch mal alles nicht fair. Zusammen saßen sie auf dem Boden, und während Michail ihr übers Haar strich, sie an seine Brust drückte und ihr irgendetwas auf Russisch erzählte, musste sie doch irgendwann eingeschlafen sein.