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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 2 - Der Schrottplatz im Sumpf

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Bevor Isa sich ihrer Aufgabe gewidmet hatte, war sie in etwas praktischere Kleidung, ein schwarzes T-Shirt und eine Stretch-Jeans, aus ihrem Rucksack geschlüpft. Ohne das mittlerweile schmutzige und verschwitzte Kleid, fühlte sie sich direkt etwas wohler in ihrer Haut und auch ihr Geist schien sich wieder ein wenig geordnet zu haben, obgleich die Erinnerung an den Alptraum ihr noch immer Schauer über den Rücken jagte.
    Als sie und Tess den Kofferraum erreicht hatten, war sie erst mit einer Mischung aus Furcht und Ekel vor dem Toten zurückgewichen. Dann aber hatte sie sich dazu gezwungen genauer hinzusehen und dabei zwei Erkenntnisse gemacht. Erstens: Ja, verwesende Leichen strömten einen widerwärtigen Geruch aus, aber (zweitens war das hier nicht ansatzweise so schlimm wie die Erlebnisse mit den zombifizierten Menschen. Dieser Tote war vollkommen reglos und machte keinerlei Anstalten, irgendetwas auf eigene Faust zu erledigen.

    Also hatte Isabelle sich zusammengerissen und an die Arbeit gemacht, trotz des mulmigen Gefühls in der Magengegend. Sie beneidete Tess allerdings nicht, die dabei war, den Toten genauer zu untersuchen. Allerdings waren die Spuren, die sie entdeckte, als sie sorgfältig jede Spalte des Autos durchsuchte, ziemlich beunruhigend, wie sie feststellte, nachdem ihre die Ergebnisse mit Tess ausgetauscht hatte.

    War es etwa möglich, dass... ? Nein, sicher dachte sie in die falsche Richtung. Isa war nie besonders begeistert von Verschwörungstheorien gewesen. Trotzdem, wenn sie über die ganze Situation, die ohnehin schon reichlich surreal war, nachdachte...
    Schließlich konnte sie ihre Gedanken nicht mehr zurückhalten und sagte: „Für mich sieht das hier so aus, als wüsste eine gewisse asiatische Regierung mehr, als sie mit anderen teilen möchte.“ Isa hasste den Gedanken, dass die Japaner aus irgendwelchen politischen Gründen stillschweigend zugesehen hatte, wie auf einem anderen Kontinent das Leben unschuldiger Bürger (und Touristen) in die reinste Hölle verwandelt wurde. Und diese Einstiche... Isa wandte sich mit einer Miene, die teils hoffnungsvoll, teils flehend war, an Tess: „Glaubst du... könnte es möglich sein, dass es ein Mittel gibt, das die... Verwandlung... aufhält? Eine Art... Impfung, oder so?“

    Geändert von Zitroneneis (13.08.2012 um 12:15 Uhr)

  2. #2
    Alistair saß am Feuer und starrte in die Flammen War das gestern Abend wirklich passiert? Auch wenn er betrunken war, SO betrunken, dass er sich das eingebildet hätte, kann er nicht gewesen sein. Zudem konnte er Jack nirgendwo erblicken.
    [Was hast du nur vor, Jack?]
    Die einzige Person, die er seit dem Tod seiner Familien wirklich vertrauen konnte, war verschwunden, hatte ihn zurückgelassen. Vielleicht ... vielleicht war die Lage ja so aussichtslos, dass Jack keinen Sinn darin sah, sich länger um ihn zu kümmern? Immerhin waren schon zwei bei der letzten Flucht gestorben, und wie es schien gab es Zweifel daran, ob beide Todesfälle nur ein Unfall waren. Eigentlich war es ihm jedoch egal, immerhin hatte er geschafft, was er sich vorgenommen hatte. Die Rache an dem Tod seiner Familie war erledigt, und nun gab es nichts mehr, wofür es sich zu leben lohnte. Man sagt ja immer, Rache würde einem Menschen nichts geben, man wäre danach genau so weit wie vorher, doch das konnte der Ire nicht bestätigen. Ihm gab der Tod der Attentäter mehr als er es sich jemals gedacht hätte. Dieses Gefühl von Zufriedenheit, der Gedanke, dass seine Nächsten nun endlich in ruhe Frieden finden konnten, war erlösend gewesen. Das einzige was ihn jetzt daran störrte, war die Tatsache, dass er kein Ziel mehr hatte. Selbst das Überleben klang für ihn nicht besonders erstrebenswert. Was brachte es ihm noch? Würde er sterben, bestand zumindest die geringe Chance wieder mit seiner Familie vereint zu sein.
    Er musste lächeln.
    Selbstverständlich nur, wenn er für seine Taten als Schläger und dem Akt der Rache nicht in die Hölle kommen würde. Doch Jack hatte immer gemeint, er solle sich darüber keine Sorgen machen, er würde schon dafür sorgen, dass er an den richtigen Platz kommen würde.
    [Jack.]
    "Scheiß verfluchter Kater", flüsterte er.
    Auch ein Blick in die Runde der anderen heiterte ihn nicht wirklich auf. Jeder der Anwesenden schien irgendwie eine Aufgabe für sich gefunden zu haben, einen Platz, der ihm Sicherheit, der ihm Halt gab, etwas, was sie zum weiterleben motivierte.
    "Gott verdammt", er zog die Luger aus dem Hosenbund hervor und wiegte sie einen Moment lang in den Händen. Das Magazin herausgezogen stellte er fest, dass er noch keinen einzigen Schuss abgegeben hatte, seit seiner in Boston.
    Nocheinmal schaute er zu den hinüber und erblickte dabei Suparman.
    [Die Rechnung ist im Prinzip auch beglichen, der Whisky liegt in meiner Tasche.]
    Er erblickte Ian, der ihm so tapfer gegenüber getreten war und musste kurz lächeln, als er sein mehr als schiefes Gejaule hörte, Clover, die mit ihm, wenn auch anscheinend mit nicht ganz so guter Kondition, das Glas gehoben hatte, und er sah Abby vor seinem inneren Auge auf dem Bett in der Wellblechhütte liegen.
    [Was ein Teufelsweib. Noch nie hatte es jemand geschafft mich zu Boden zu werfen.]
    Ein breites Grinsen machte sich für einen Augenblick auf seinem Gesicht breit, bevor es wieder einer ausdruckslosen Miene wich.
    Seine rechte Hand in der er die Luger hielt zitterte leicht. Verlegen zog er sich die Mütze über das Gesicht, denn Tränen begannen sich aus seinen Augenwinkel zu zwengen und sich den Weg über das stoppelige Gesicht nach unten zu suchen.
    [Jetzt fängst du auch an zu heulen! Du verdammtes irisches Weichei! Reiß dich zusammen!]
    Langsam hob er die Luger hoch und setzte sie sich dann mit zittriger Hand an den die Schläfe ...

  3. #3
    Ian grinste. "Wenn ihr wirklich vorhabt, mir das beizubringen, dann viel Spaß. Das kann dauern!" Er hatte sich bereits kaum noch auf den Refrain konzentrieren können, als Lèo strahlend mit einstimmte. Innerlich jubelte er. Dieser Moment war perfekt. Einfach perfekt. Wie alles vor den Zombies. Wie alles vor dem Gefängnis. Für einen Moment sah er zu Clover und Lèo, lächelte. Ohne es zu wollen, sah er, wie sich vor seinem geistigen Auge ein Film anspielte. Leo, Clover und er saßen gemeinsam am Lagerfeuer. Wie eine Familie. Sie sangen und spielten gemeinsam auf Instrumenten. Die Flammen knisterten im Einklang mit der Musik.

    So ist es aber nicht. Ian saß hier, irgendwo auf einem Schrottplatz in einem Sumpfgebiet. Ein verletzter Mann neben ihnen, Zombies um sie herum. Lèo, Clover und all die anderen waren in Gefahr. Er war ihr Anführer. Er musste sie beschützen. Er musste dafür sorgen, dass es allen hier gut ging. Auch denen, die seine Hilfe ablehnten. Nur weil sie ihn nicht leiden konnten, bedeutete es nicht, dass sie schlechte Menschen waren. Er musste annehmen, dass all diese Menschen gut waren, solange er nicht das Gegenteil wusste.

    "Ihr müsst euch gut um ihn kümmern, ja?", sprach er zu den beiden und nickte in Richtung von Andris, dessen blasse Hand noch immer von der Halbmexikanerin gehalten wurde. "Ich schau mich mal um, wie es den anderen geht!"

    Er stand auf und verließ das Zimmer. Verschaff' dir einen Überblick, Ian! Wer kann deine Hilfe gebrauchen? Er trat nach draußen, sich unentwegt umsehend. Ihm fiel nichts Besonderes auf - nur Alistair schien dort in etwas seltsamer Position am Feuer zu stehen. Fast als würde er salutieren. Der war eh etwas seltsam drauf. Vielleicht red' ich mal mit ihm. Er dachte daran, wie er den Iren dabei beobachtet hatte, wie dieser Abby und Clover ins Haus trug. Verkehrt ist der jedenfalls nicht.

    Er trat immer näher an den Iren, recht entspannt. Erst als Ian nur noch wenige Schritte hinter ihm stand, erkannte er, dass der Kerl eine Waffe in der Hand hielt und sich diese an die Schläfe drückte. Für einen kurzen Moment erschrak er, doch die Aufregung legte sich seltsamerweise sehr schnell. Er empfand eher Wut.

    "Ich bin also schwach?", fragte er trocken. Seine Verärgerung war ihm anzumerken, aber ihm fiel auch keine bessere Möglichkeit ein, um den Iren irgendwie von seinem Vorhaben abzuhalten. Sollte er sich auf ihn werfen und ihn entwaffnen? Wäre das hier nicht so ernst, hätte er bei der Vorstellung daran bestimmt gelacht. "Seit mehr als drei Jahren muss ich mir sagen lassen, dass ICH schwach wäre. Von Menschen, die nicht die geringste Ahnung haben, welche Verantwortung sie übernehmen könnten. Wenn das was ich tue Schwäche beweist, dann bin ich schwach. Damit kann ich leben."

    Er drehte sich wieder um. "Wenn Sie meinen, dass Sie der Verantwortung nicht gewachsen sind, dann warten Sie damit wenigstens und helfen Sie mit ihrem Tod der Gruppe."

    Er ging ohne ein weiteres Wort zu sage wieder in Richtung der Hütte. Es reicht, fand er, schnaubte fast bei seinem Gang. Sein Kopf drohte zu platzen - jedenfalls fühlte sich das so an. Er würde den Iren zum Nachdenken gebracht haben. Solange bis irgendjemand kam, der ihm helfen würde. Ich kann auch nicht Jedem helfen.

    Er trat entschlossen in die Hütte, schlug beim Reingehen mit der Faust wütend gegen das Blech. "Fuck!", ärgerte er sich lautstark und besah sich seine schmerzenden Fingerknochen. "Du bist so ein Idiot!", zischte er.

    Ian wusste genau, was er tun wollte. Er musste zum Lautsprecher. Eine Ansage machen. Egal, wie das auf die Leute wirkte, die ihn sowieso nicht leiden konnten. Das Wichtigste war jetzt, zielorientiert zu sein. Das Maximum aus der Situation zu holen. Das Beste für alle daraus zu machen. Unabhängig davon, ob sie es auch für das Beste hielten.

    Er erreichte das Mikrofon, hustete einmal kräftig, bevor er es aktivierte. Seine Stimmbänder hatten unter dem Lèo-Lied schon etwas gelitten. "Ian hier!", kündigte er an und fuhr fort: "Zuerst mal möchte ich der Handwerkerin danken, für das Zusammenkloppen des Mikrofons und... ihrer Hilfe im Flughafen. Ich bedanke mich auch bei Allen, die alles in ihrer Macht stehende tun, um unsere Situation voranzutreiben und einen Ausweg zu finden. Egal, was es ist."

    Dann versuchte er, das Sanfte aus seiner Stimme zu bekommen. "Es gibt einige Dinge, die ich von allen erwarte. Wir sind ein Team und nur so funktionieren wir auch. Mir ist sch..." - er dachte darüber nach, dass auch Lèo diese Nachricht hören würde - "... egal, was ihr von mir haltet. Jeder hat sich damit abzufinden, dass ich jetzt der Anführer bin. Das heißt, auf mich wird gehört." Er machte eine Pause und sammelte noch mal Kraft. "Das heißt aber auch, dass ich verantwortlich für alles bin. Ich werde versuchen, mich - so gut es geht - um jeden hier zu kümmern. Wir sind viele Leute, weswegen auch mir das nicht immer gelingen kann. Ich bitte daher jeden darum, ein Auge auf die anderen zu werfen. Ich ERWARTE von jedem, dass er oder sie sich der Gruppe verpflichtet. So erhöhen wir die Überlebenschancen eines jeden. Keine Einzelaktionen, keine unabgesprochenen Entscheidungen. ALLES passiert mit Zustimmung der Gruppe. Wir haben einen Lautsprecher und können diesen auch jederzeit nutzen."

    Er ließ den Input-Knopf los und lehnte sich wieder von der Anlage weg, strich sich mit der Hand nervös durch die Haare. Er würde so viele Menschen wie möglich hier herausholen. So viele wie möglich. So viele wie er kann. Sie würden es sicherlich schaffen, hier herauszukommen. Vielleicht irgendwohin, wo es keine Zombies gab. Irgendwohin, wo es war wie früher. Wo Shelley vielleicht auch war.

    Shelley! Er war nur wegen ihr hier. Nur wegen ihr war er am Flughafen gewesen, als das alles passierte. Aber vielleicht war das gut so. Vielleicht musste er da durch. Er musste für die Gruppe sorgen. Das war seine Aufgabe. Und wenn er das geschafft hatte, würde er es sich auch verdienen, Shelley wieder in die Arme zu schließen. Er wollte nicht darüber nachdenken, was wäre, wenn sie nicht mehr... NEIN! Du wirst sie wieder sehen... so wie Lèo ihren Papa und... und so, wie Isabelle ihre Mom finden wird.

    Ein vorerst letztes Mal beugte er sich vor und sprach noch einmal in das aktivierte Gerät. "Ich brauche Isabelle bei der nächstbesten Möglichkeit mal bei mir." Er könnte ihr sicherlich helfen. Durch ein Gespräch. Auf sie eingehen. Sie müsste sich Sorgen machen, war sie doch extra den weiten Weg gekommen, um ihre Mutter zu finden. "Natürlich kann sich auch jeder andere an mich wenden, wenn es Probleme, Fragen oder sonstige Anmerkungen gibt!"

    Geändert von MeTa (13.08.2012 um 14:24 Uhr)

  4. #4
    Nein Isa, der Kerl hier war bereits dabei sich von Fleisch zu ernähren, die Verwandlung wurde bei ihm nicht gestoppt. Es muss etwas sein was direkt gegen die Viren vorgeht. Wie Antikörper. Denn sonst würde der Kerl hier sich mit Sicherheit nicht noch hier drin befinden. Und mit diesem Stoff den sie ihm verabreicht haben – könnte man Nichtinfizierte impfen oder ja... auch die Verwandlung aufhalten, denke ich. Das sollten auch die andren erfahren, ich gebs mal durch.
    Tess hatte ihre Antwort gerade ausgesprochen, als auch schon Ians Durchsage erklang, mit der er an den Zusammenhalt der Gruppe appellierte. Isa war froh darüber, ihm seine Stimme gegeben zu haben. Ian schien sich im klaren darüber zu sein, was es bedeutete, ein Anführer zu sein, aber er war keine kühle, berechnende Person, der es nur um die Nützlichkeit anderer ging.

    "Ich brauche Isabelle bei der nächstbesten Möglichkeit mal bei mir."
    Verwundert runzelte Isa die Stirn. Worum es ihm wohl ging? Nun ja, jetzt, da sie mit der Durchsuchung fertig war und ihre Gedanken Tess mitgeteilt hatte, war sie fürs erste unbeschäftigt. Und um ehrlich zu sein, war sie mit der Ärztin noch immer nicht richtig warm geworden. In ihrer Gegenwart fühlte sie sich einfach unwohl und Isa war noch nie gut damit zurecht gekommen, wenn Menschen ihr gegenüber abweisend waren, ohne dass sie den Grund dafür wusste. Also nickte sie Tess höflich zu, merkte sich ihre Anweisungen und machte sich auf den Weg zu Ian.
    Unterwegs suchte sie mit ihren Augen die Umgebung nach Ethan ab. Als sie ihn zuletzt kurz nach ihrer Ankunft auf dem Schrottplatz gesehen hatte, war ihr die Verfassung des Jungen noch schlimmer erschienen als ihre eigene. Schaudernd dachte sie an ihren Traum. Unter normalen Umständen hätte Isa vielleicht über die Vorstellung eines Marshmallows essenden Zombies gelacht, aber hier und jetzt musste sie ein Zittern unterdrücken und beschleunigte ihren Schritt. Sie konnte den Jungen nicht entdecken und überlegte sich, nach dem Gespräch mit Ian noch einmal gründlich nach ihm zu suchen. Vermutlich hatte er sich einfach irgendwo schlafen gelegt. Das konnte sie ihm nicht verübeln, schließlich war sie selbst noch immer todmüde. Aber Isa war sich sicher, dass Ethan jemanden zum Reden gebrauchen konnte, am besten jemand gleichaltrigen. Wobei sie sich unsicher war, ob das nicht vor allem auf sie selbst zutraf.

    Mittlerweile hatte sie die Hütte erreicht und trat auf Ian zu. Mit einem etwas verlegenem, aber trotzdem freundlichen Lächeln begrüßte sie ihn: "So, du bist also jetzt unser neuer Anführer? Viel Glück dabei.“ Wenn sie genau drüber nachdachte, war sie ganz froh, dass jemand anderes nun für wichtige Entscheidungen zuständig war. "Also, worum geht es, Ian. Kann ich dir bei irgendetwas helfen? Ach ja“, sie wandte sich an alle Anwesenden. "Tess meinte, ihr solltet zusehen, dass eure Wasserflaschen aufgefüllt und euer Schlafbedarf nachgeholt werden sollte."

    Geändert von Zitroneneis (13.08.2012 um 15:18 Uhr)

  5. #5
    Alistair schloss die Augen während sein Gehirn schon den Befehl zum abdrücken aussandte, als er plötzlich von der Seite angesprochen wurde.
    "Ich bin also schwach?"
    Ein Blick zur Seite offenbarte ihm dass es Ian war.
    "Seit mehr als drei Jahren muss ich mir sagen lassen, dass ICH schwach wäre. Von Menschen, die nicht die geringste Ahnung haben, welche Verantwortung sie übernehmen könnten. Wenn das was ich tue Schwäche beweist, dann bin ich schwach. Damit kann ich leben. Wenn Sie meinen, dass Sie der Verantwortung nicht gewachsen sind, dann warten Sie damit wenigstens und helfen Sie mit ihrem Tod der Gruppe."
    Man konnte sehen wie sich die vorangegangene Verzweiflung in puren Zorn verwandelte und er wie ein knurrender Pitbull aussah.
    Ohne auf eine Antwort zu warten ließ ihn der junge Mann dann jedoch zurück um eine Ansage über das Mikrofon zu machen.
    Wutentbrannt schnellte der Ire hoch und stürmte Ian hinter her, die Luger fest in der rechten Hand.
    [DAS war dein letzter Fehler]
    Isabelle, die auf Ians Ansage hin reagiert hatte ignorierte er einfach, packte den jungen Mann am Kragen, hob ihn mühelos mit der linken Hand mehrere Zentimeter über den Boden und presste seinen Rücken gegen die Wand der Wellblechhütte.
    "Du miese kleine Ratte", knurrte er und drückte ihm dann die Luger an die Stirn, "du nennst MICH schwach? Du magst zwar deiner Familie wie ich beim sterben zugesehen zu haben, aber DU hast sich dafür sicherlich nicht an den Mördern gerecht, oder? DU hast nicht Jahre lang darauf hingearbeitet um die Scheißkerle dann in die Ecke zu treiben um sie erbarmungslos nieder zu machen!"
    Er legte eine kurze Pause ein und blickte dem sichtlich verängstigten Ian mit Hass erfüllten Augen in die seinen.
    "Ich habe mit keinem von euch PENNERN auch nur irgendetwas am Hut! Wenn es nach mir ginge, hätte ich euch schon längst zurückgelassen um mich auf eigene Faust durch zu schlagen! Ich habe euch um Jacks Willen geholfen, und der hat uns jetzt auch verlassen. Es gibt also keinen guten Grund mehr, warum ich bei euch bleiben sollte! Und wenn ich Gott verdammt nochmal der Meinung bin, dass ich nicht mehr leben will, ist das meine Scheiß Entscheidung!", brüllte er ihn an.
    Die Luger drückte er dem jungen Mann dabei fester auf die Stirn und war drauf und dran einfach abzudrücken. Dann plötzlich entspannte sich seine Hand und er setzte die Waffe ab und ließ den jungen Mann los, Ohne etwas zu sagen, drehte er sich um und war dabei die Hütte zu verlassen. Im letzten Moment machte er jedoch kehrt, holte weit aus schlug Ian mit einem kräftigen Boxschlag seitlich aufs Gesicht, sodass er zurück gegen die Wand geworfen wurde und geschockt zu Boden sank.
    "Ich hab dich gewarnt", knurrte er und spie auf den Boden, dann marschierte er zurück zum Lagerfeuer. Statt jedoch daran halt zu machen ging er noch ein Stück weiter und blieb erst einige Meter vor dem Zaun stehen,die Luger wieder fest in der rechten. Verbissen starrte er in die zerfallenen und vermoderten Gesichter der Untoten.

    Geändert von Streicher (13.08.2012 um 15:12 Uhr)

  6. #6
    Sie hatte den Kofferraum nicht mehr richtig zubekommen, weswegen sich der Leichengeruch über die Ecke ausgebreitet hatte, in der der Wagen stand. „Na mein fauliger Freund? Ganz schön heiß heute, was? Haben deine Kumpels dir keinen Fensterspalt mehr offen gelassen, als sie Bier holen gegangen sind? Tja, die wirste wohl nicht mehr wieder sehen. Da draussen sind nur noch Zom-biiies! Yeah, Mann. Komm und lass dich anschauen, wenn du willst kannst du mir auch kleine dreckige Geheimnisse ins Ohr flüstern.

    Kurze Zeit später schlitzte sie ihrer Abendverabredung mit ihrer Machete den Bauch auf... „So... was haben wir denn da. Auf der Speisekarte des Spitzenrestaurants gleich zwei Straßen weiter gibt es morgen für uns alle eine riesige Portion...“...herausgebissenes Fleisch. „Na, du warst aber kein Feinschmecker, hm?“ Es war eingewickelt in Camouflagestoff, wie er bei der Armee zu finden war. Der Kerl war also doch ein Zombie – gewesen? Unter ihren Händen kribbelten die Maden gegen den dünnen Plastikbeutel, den sie benutzte um ihre Lederhandschuhe vor dem zersetzten Fleisch zu schützen. Sie konnte die Viecher aber trotzdem spüren. Die Einstiche an seinem Hals waren das einzige, was als Todesursache zu finden war. Und der Kerl blieb tot. Hieß: Die Besitzer dieses Wagens hatten also ein Mittel gegen den Virus!Es war die japanische Botschaft. Die Rechnung hier und die abgebrochenen Fahnen vorne am Bug, bestätigen das.

    Nicht jeder der Leute, die zusammengebrochen waren, hatten Bisswunden gehabt. Nur wenige hatten überhaupt Verletzungen aufgewiesen. Der hier hatte absolut keine äußerliche Verwundung, bis auf die Einstiche. Hatten sie ihm den Virus gespritzt – und dann ein Gegenmittel? Was wenn nicht... was wenn ... sie die ganze Zeit nach den falschen Spuren gesucht hatte? Was wenn... Sie starrte auf ihre Hände von denen die fetten Maden niederprasselten wie dichter, schwerer Sommerregen. Wie in Trance, streifte sie die Plastikbeutel von ihren Händen und warf sie zu der Leiche in den Kofferraum.

    Isa schien nicht überrascht zu sein, als Ians Stimme über den Platz schallte. Also hatte es eine Abstimmung gegeben und sie selber hatte sie einfach nur verpasst. Dreck. Jetzt waren sie Peter Pans Recken, solange bis jemand dem plüschigen Kerl zeigte, was er von "der Macht der Buntstifte" im Überlebenskampf so hielt. Tess schnorrte sich rasch noch zwei Schlucke von Isas Wasservorrat bevor die ihr knapp zunickte und sich dann vom Acker machte. Den zweiten Schluck behielt Tess im Mund, bis Isa sich einige Schritte davon gemacht hatte. Sie zog ihre Lederhandschuhe aus und griff in ihren Rucksack.

    Also... Viren eindämmen... Betaferon ohne Kühlung aufzubewahren war problematisch, aber ihre Kollegen hatten ihr gesagt, das dieses Pulverzeug, das den Spitznamen „Mischonex“ hatte, ebensogut fast jeden Virus eindämmen würde. Sie ließ das Wasser aus ihrem Mund in eine der Spritzen tröpfeln, packte eine Dosis dazu und schüttelte sie. Das Zeug musste alle zwei Tage injiziert werden und sie hatte nur 3 Portionen... sie dachte an Isas hoffnungsvolles Gesicht, als sie wieder zu ihnen nach D52 aufgeschlossen hatte. Auf deutsch murmelte sie leise, "Sorry Kleines, entweder du fickst die Welt oder sie fickt dich." Dann setzte sie die Spritze an und injizierte sich die Mischung tief in den Oberschenkelmuskel.

    Sie wartete Ians Ansprache ab bis sie den Funkspruch rausgab: „Tess hier. Patient 0 liegt genau hier im Kofferraum einer Limousine, die der japanischen Botschaft gehört. Die haben offensichtlich ein Mittel gegen den Virus, das man mit Spritzen injizieren kann. Es stoppt die Zombies nach ihrer Verwandlung ohne das weitere Gewalt vönnöten ist - aus untot wird tot. Sie könnten uns alle damit retten – oder den Wirkstoff zurückhalten um politischen Druck auszuüben. Eventuell sollten wir das an jemanden funken, bevor wir uns weiter durchschlagen. Gebt das auch an die weiter, die kein Funkgerät haben - benutzt die Beschallungsanlage. Over.

    In diesem Moment fand Michail sie, einen wachen Blick in den blaugrauen Augen. Tess hatte sich auf eine der Autohauben gesetzt, das linke Hosenbein so weit es ging hochgekrempelt und zog eben die 3cm lange Spritzkanüle aus ihrem Bein. „Da? [Ja?]“, murmelte sie auf rumänisch. Die Ärztin hatte sichtlich Probleme damit ihn zu fixieren, ohne das ihre Augen vor Müdigkeit zufielen oder ihr Blick zur Seite hin abschweifte. Ausserdem sah der Kerl aus ihrer sitzenden Position heraus noch beeindruckender aus, als sowieso schon. „Ce vrei, om? [Was willst du, Kerl?]Frauen auf die Beine starren? Das ist nur eine Vitaminspritze, weiter nichts.“ sachte schüttelte sie den Kopf – in der Hoffnung das ihre extrem schlechte Art zu Lügen, sie wenigstens dieses Mal nicht im Stich ließ. „Asa de obosit... [Ich bin verdammt müde] Ich will nur schlafen, also, steh ich jetzt unter deiner Beobachtung oder wie?

    Sie packte alles was herumlag in den Rucksack und griff nach der Decke. Die Blicke des Russen folgten jeder ihrer Handbewegungen. „Wenn du Spaß dran hast... ich werd jedenfalls erstmal aus dem Dunstkreis von Patient 0 dahinten verschwinden.“ Etwas wackelig stieg sie von der Motorhaube hinab, zurück auf den sumpfigen Boden. Sie flüchtete jedoch diesmal nicht vor Michail. Vielleicht wollte er ja nur ein Pflaster für den Bügel seiner Sonnenbrille oder so. Nervös lachend äffte sie Ian kurz nach: Ich bedanke mich bei allen... Der Kerl scheint das hier mit einer Oscar-Verleihung zu verwechseln.“ Aber sie war sich nicht sicher ob das die knisternde Stimmung die in der Luft lag, auflockern würde. Ganz und gar nicht sicher.

    Geändert von Viviane (13.08.2012 um 18:40 Uhr)

  7. #7
    Nachdem er vom Panzer runtergekommen war, hockte sich Fawyer zuerst wieder auf die Motorhaube eines der alten Autos. Er hatte einen kleinen Stofffetzen gefunden und reinigte damit seine M16A1. Sie war ziemlich verstaubt, und so wie er es sehen konnte hatte das Ding definitiv bessere Tage gesehen. Überall Dellen und der Lauf schien deutliche Risse vorne zu haben, aber zum Schießen würde es sich eignen. Die Granate, die letzten die geladen war, nahm er aber, vorsichtshalber raus, er wollte sich nicht ausversehen in die Luft jagen.

    Die anderen in der Gruppe machten sich, wie er, an einige kleine Aufgaben, um sich die Zeit zu vertreiben oder einfach Vorbereitungen zu treffen, es war schon später Nachmittag, und es würde wohl nicht mehr lang dauern, bis sie von hier wieder weg müssten. Ein Plan war auch schon fertig, wie er vom Funk hören konnte. Die Kanalisation würde es werden. Naja, zumindest sollten dort weniger Zombies sein, realistisch betrachtet.

    Nachdem er damit fertig war, gönnte er sich einen erfrischenden Energy- Drink und lehnte sich auf dem Wagen nach hinten, auf die Fensterscheibe des Autos unter ihm. Ein alter Caddilac, ohne Türen und Reifen, der Lack fast komplett weggerostet. Der Motor fehlte vermutlich auch, aber die Frontscheibe war noch da, schmutzig wie sie auch aussah. Gerade wollte er seine Augen schließen und sich etwas ausruhen, seine Hand und vorallem sein Rücken waren von der Anstrengung noch deutlich gezeichnet, als ihm etwas einfiel, oder genauer etwas spürte. In seiner Jacke hatte er noch ein Buch… Wegen der ganzen Hektik hatte er es komplett vergessen. Er zog es raus.

    World War Z.
    Fawyer musste lachen, die Ironie des ganzen war verrückt.
    Er hatte auch kaum damit angefangen, geradea mal auf Seite 50. So lehnte er sich also zurück und begann zu lesen.

  8. #8
    Ian schlug mit der rechten Schulter hart gegen die Wand. Seine linke Gesichtshälfte brannte, als würde jemand in diesem Moment ein heißes Bügeleisen daran halten. Er sackte mit schmerzverzerrtem und rotem Gesicht an der Wand zusammen. Für einen Moment hatte er abgeschlossen. Mit allem. Er spürte noch immer den Druck der Waffe an seiner Stirn. Dass Alistair ihm wutentbrannt mitteilte, dass er die Mörder seiner Familie hingerichtet habe, hatte seine Angst nur verstärkt.

    Langsam öffnete er den Mund weit, um seinen Kiefer irgendwie zu bewegen. Es schmerzte höllisch, doch es erschien ihm irgendwie logisch. Er versuchte, sich mit zitternden Armen an der Wand hochzudrücken, doch sackte erneut in sich zusammen. Er sah sich wieder um. Dass der Ire verschwunden war, hatte er zuvor bereits erkannt, doch das erneut festzustellen, ließ ihn dennoch aufatmen. Isabelle stand dort und schien bewegungsunfähig zu sein, sah nur geschockt in seine Richtung. Dieser Bastard!, dachte Ian. Warum hat er sie zugucken lassen müssen? "Alles.... ahhhh!", fing er an, doch sein Kiefer schmerzte zu sehr, als das er hätte weitersprechen können. Er wiederholte es nuschelnd und fasste sich mit der Hand an den pochenden Kiefer. "Alles gut!"

    Ein weiteres Mal versuchte er, sich an der Wand hochzuschieben. Es gelang ihm mit aller Kraft. Seine Beine zitternden zwar stark, ließen ihm aber nicht im Stich. Alle Gedanken, die drohten, ihm in seinen Kopf zu schießen, schob er bei Seite. Er erinnerte sich an Isabelles Worte, kurz bevor der Ire reinstürmte. "Nein, ich brauche im Moment keine Hilfe!", sagte er vorsichtig und - vor allem - ruhig, um sie nicht noch mehr aufzuwühlen.

    "Ich wollte nur mit dir sprechen!" Er schob seinen Körper auf den Tisch, um seine Beine wieder zu entlasten. "Wir sind ja im Flughafen nicht mehr dazu gekommen, weiter zu reden. Du..." - er verzog seinen Mund zu einem engen Schlitz, weil er ein spontan auftretendes Stechen im Kiefer fühlte, bevor er wieder anfing zu reden - "Du wolltest mir noch ein Foto von deiner Mutter zeigen." Er sah sie an. Lenk sie ab, Ian! Sie sucht ihre Mutter fern von zu Hause, landet in der Zombieapokalypse und muss dabei zusehen, wie so ein ••••••• beinahe einen Menschen tötet. Wenn doch dieser beschissene Schmerz nicht wäre!

  9. #9
    Während Travis noch immer der Instandsetzung der Harley beiwohnte sendete Tess ihnen eine Nachricht:
    Patient 0 liegt genau hier im Kofferraum einer Limousine, die der japanischen Botschaft gehört. Die haben offensichtlich ein Mittel gegen den Virus, das man mit Spritzen injizieren kann. Es stoppt die Zombies nach ihrer Verwandlung ohne das weitere Gewalt vönnöten ist - aus untot wird tot. Sie könnten uns alle damit retten – oder den Wirkstoff zurückhalten um politischen Druck auszuüben. Eventuell sollten wir das an jemanden funken, bevor wir uns weiter durchschlagen. Gebt das auch an die weiter, die kein Funkgerät haben - benutzt die Beschallungsanlage. Over.
    "Das Mittel hilft uns doch in keinster Art und Weise weiter falls es injiziert werden muss. Oder wollen wir etwa jedem Zombie einzeln eine Injektion verabreichen und hoffen, dass die andern uns dabei nicht beißen? Es wäre höchstens hilfreich wenn das Versprühen des Mittels genauso effektiv wäre. Aber bereits gebissene kann das auch nicht retten wenn es tatsächlich die Untoten nur nochmal umbringt.
    Naja, zumindest können wir uns nun relativ sicher sein wo der Ursprung des Virus liegt.
    "
    Endlich erhob er sich vom Boden, streckte sich und begab sich dann zur Harley.
    "So langsam sollten wir aber mal unsere Flucht vorbereiten. Da ich mich ja scheinbar an Einfacher Reiter beteiligen muss wäre es schon, wenn mir jemand mal zeigen würde wie ich mit einem Motorrad umzugehen habe. Wär nicht gerade hilfreich wenn ich aus dem Schrottplatz rase und bei der ersten Kurve abstürze und gefressen werden."

    Geändert von ~Jack~ (13.08.2012 um 16:13 Uhr)

  10. #10
    Innerlich verfluchte Isa sich selbst. Sie wusste nicht, was der gewalttätige Ire und Ian miteinander hatten, aber dass ersterer letzteren einfach auf diese Art und Weise bedrohte ging ihr gehörig gegen den Strich! Trotzdem hatte sie nichts tun können, außer wie gelähmt dazustehen und die Szene beobachten. Sie hatte eingreifen und dem Mann gehörig die Meinung sagen wollen. Wenn nötig hätte sie ihm, wie gestern schon Dob, auf den Fuß oder gegen irgeneine andere Schwachstelle getreten. Stattdessen hatte sie nichts getan. Einfach nur dagestanden, wie ein verängstigtes Mäuschen.
    Glücklicherweise hatte Alistair schließlich von Ian abgelassen, der ein schmerzhaft verzogenes Gesicht machte, aber darauf bestand, ansonsten in Ordung zu sein und keine Hilfe zu brauchen. Isa ließ das erst einmal auf sich beruhen und wartete darauf, dass er ihr erzählte, worum es ihm ging.
    "Du wolltest mir noch ein Foto von deiner Mutter zeigen." Als er das sagte, blickte Isabelle ihn ungläubig an. Selbst in dieser Situation versuchte er noch, ihr zu helfen? Der Mann musste einen Helferkomplex haben!
    "Äh, sicher...du kannst es sofort sehen." Sie durchsuchte kurz ihren Rucksack bis sie das Foto entdeckte. Vorsichtig nahm sie es heraus und reichte es Ian. Die junge Frau auf dem Bild hatte langes braunes Haar und graublaue Augen. "Das wurde vor etwa achtzehn Jahren geschossen. Aber als ich sie vor ein paar Tagen im Fernsehen gesehen habe, schien sie sich bis auf ein paar kleine Falten und die Frisur wenig verändert zu haben." Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, seit sie zufällig den Fernseher angeschaltet und dabei in der Moderatorin Andrea Nussbaum ihre leibliche Mutter erkannt hatte. Was würden Sie tun, wenn morgen eine Zombie-Plage ausbricht? Der Titel der Sendung hatte nun so einen ironischen Beiklang. Ja, was würde sie tun? Vor Isas geistigem Auge erschien wieder die Mutter aus ihrem Traum. Das freundliche Lächeln, das auch dann nicht verschwand, als der Glanz aus den Augen verschwand und der Körper zu verfaulten begann. "Du hast uns vergessen..."
    "Ist alles in Ordnung mit dir, Isa?" Isa blickte in Ians besorgtes Gesicht. Verdammt, sie hatte sich wieder von ihren düsteren Gedanken einnehmen lassen und das hatte man wohl in ihrem Gesicht gesehen. "Ja, mir geht´s gut.", erwiderte sie, einen Hauch zu schnell um überzeugend zu sein. "Nur die Erschöpfung, weißt du?" Bevor er weiter darauf eingehen konnte blickte sie fragend auf das Foto. "Sagt dir das Bild etwas? Ethan meinte, er hätte sie schon mal im Fernsehen gesehen, aber er konnte sie auch nicht genau zuordnen..."

    Geändert von Zitroneneis (13.08.2012 um 16:44 Uhr)

  11. #11
    Ians Gesang erklang über dem Schrottplatz. Er sang... falsch und so laut, dass er die Ukulele fast vollkommen übertönte - was vielleicht gar nicht so schlecht war.
    Während Clover im ersten Moment noch vollkommen perplex war, merkte sie, dass Léo sich zum ersten Mal seit dem Vorfall mit dem alten Mann regte.
    Ian hampelte vor ihnen herum und es war wahrscheinlich die beste Performance, die Clover seit langem gesehen hatte. Nicht, weil sie besonders schön klang, sondern weil sie unterhaltsam war und - was viel wichtiger war - Gefühle transportierte. Der Kerl legte sich für Léo so sehr ins Zeug, war bereit sich lächerlich zu machen und dichtete den Text so wunderbar um, dass es einem nur das Herz erwärmen konnte. Während Léo sich immer mehr auflockerte und schließlich auch lauthals zu lachen begann, konnte Clover den jungen Mann einfach nur anstrahlen. Er war ein weiterer Beweis dafür, dass Léo in allen nur das Beste hervorbrachte und dass es Menschen gab, deren Einsatz einfach jede erdenkliche Situation zum besseren wenden konnte.

    Irgendwann stimmte Léo in Ians Gesang mit ein (ihre Stimme war engelsrein) und die beiden hatten strahlende Gesichter und lachten - es war wie ein Stückchen heile Welt. Nun musste auch Clover wirklich laut lachen und am Ende applaudierte sie mit der Kleinen mit. "Das war irre toll!!! Aber singen und Ukulele spielen musst Du noch üben! Findest Du doch auch, oder Clover?", fragte Léo nun und schmiegte sich an sie, während die die Hand des alten Mannes immer noch nicht losgelassen hatte. Clover nahm indessen die Ukulele von Ian zurück und antwortete: "Ich denke das bringen wir ihm schon noch bei, meinst du nicht?" Zu Ian gewandt sagte sie nun: "Du kannst sie jederzeit wieder für solche Einlagen ausborgen. Das war klasse. Sieh nur, wie gut es Léo getan hat... und mir auch.", fügte sie etwas leiser hinzu. Sie wollte es nicht zugeben, aber ihre kleine, eigene Welt, in der sie stets lebte, hatte deutliche Risse bekommen. Für die Situation, in der sie alle waren, hielt sie ihre fröhlichen Hirngespinste zwar noch erstaunlich gut aufrecht, aber nicht einmal Clover konnte ignorieren, was hier geschah. Und es fiel ihr äußerst schwer sich einzugestehen, dass auch sie manchmal jemanden brauchte, der ihr etwas Rückhalt gab und es ihr weiter ermöglichte, nur positive Gedanken in sich zu tragen.

    Nun wo sie ihre Ukulele wieder hatte, stand dem Lied, das sie für alle Überlebenden hier singen wollte, eigentlich nichts mehr im Wege. Clover wollte allerdings noch nicht sofort wieder von Léo weg, auch wenn diese nun ihren freien Arm dazu benutzte, um Riley zu winken. Ja... um die Kleine kümmerte man sich gut, und das war für Clover im Moment eines der wichtigsten Dinge überhaupt.

    Geändert von Lynx (13.08.2012 um 12:39 Uhr)

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