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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 2 - Der Schrottplatz im Sumpf

Baum-Darstellung

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  1. #10
    Helena schlurfte verloren über den Schrottplatz. Die Ereignisse des Flughafens lasteten schwer auf ihren Schulter, es war hart mitanzusehen wie ihr Arbeitsplatz von Zombies überrannt wurde. Noch schlimmer jedoch war es, wenn sie an Mike und Nikita zurückdachte. Niemand, nicht einmal der Frauen schlagende Russe hatte...das verdient, was sie mit ansehen musste, keine 2 Meter von ihr entfernt. Wenige Minuten vorher, hatte sie noch die Waffe in der Hand, durch die Nikita so grausam starb? Hätte es nicht auch sie treffen können? Warum lebte sie noch, allein, einsam, und nicht gut ausgebildet, während solche Kampfasse wie Mike ihren Tod finden mussten?
    Ihre Gedanken windeten sich um diese eine simple Frage. Warum?

    Axel kratzte sich, vor dem gigantischen Panzer stehend, über den Kopf. Das erste Mal seit langem, hatte er seine Mütze abgenommen und stand dort, mit leicht fettigem und zerzaustem, braunen Haar. Seine Gedanken waren erstaunlich... ruhig. Er dachte nicht an das was passiert ist. Er wollte nicht daran denken... so wie er an vieles einfach nicht denken wollte. Er hatte gelernt, dass es einen krank macht wenn man sich zuviele Gedanken macht. Hatte der Bankräuber dem er das halbe Gesicht zertrümmerte vielleicht eine Familie? Warum nahm der Kerl Drogen? Das... waren Dinge über die Axel sich keine Gedanken machen wollte, letztlich würden sie ihn davon abhalten etwas gutes zu tun. Man verspottete ihn oft wegen seines Denkes, seiner Kategorien und seiner Einteilung in Gut und Böse... aber es half ihm durch den Tag zu kommen. Er konnte sich am Ende des Tages ein Bier aufmachen, während mancher Kollege beim Psychologen war... und an der Tatsache kaputt ging, dass er jemanden erschossen hatte. Axel würde auch daran zerbrechen, keine Frage... aber er durfte nicht. Er musste funktionieren.
    So wie dieser scheiß Panzer, das würde zumindest ein wenig helfen.

    Es verging ein ordentliches Stück an Zeit. Helena, allein mit ihren Gedanken, Axel... allein mit dem Wrack... dass Helena Axel irgendwann, durch ihr stetes wandern traf, war unumgänglich.
    Wie konnte der Typ eigentlich so verdammt ignorant und... kalt sein? Steht hier, kratzt sich die Rübe und tritt gegen den Panzer als wäre er ein kleines Spielzeug... Gott... wie sie das ankotzte... und zeitgleich bewunderte. Warum kann er seelenruhig hier stehen obwohl er selbst bei dem Gemetzel dabei war? Wieso saß er nicht irgendwo und lies sich von seinen Gedanken quälen?
    Schon wieder fingen ihre Gedanken an zu kreisen, wieder das Warum in ihrem Kopf... bis jemand vor ihrem Gesicht schnippste.

    "Alles klar da drin?" Charmant wie eh und je. Axel war nicht wirklich der Typ für... ordentliches Verhalten oder diskrete Ansprachen. Helena zuckte nur zusammen als er 5cm von ihrem Gesicht entfernt schnippste und sie so aus der Gedankenstarre holte.
    "W... was? Wie?"
    "Ob da in deinem Köpfchen alles okay ist. Du siehst aus als würdeste gleich umkippen und dir Sumpffieber holen."
    Helena starrte erneut, wusste keine wirkliche Antwort geschweige denn wie sie auf sowas reagieren sollte.
    "Wenn es dir nicht gut geht schau doch bei der Ärztin vorbei... der Stress bringt dich sonst noch ins Grab."
    "Großartig. Ich bin gestresst und soll mich untersuchen lassen und du? Du stehst hier völlig allein, abgeschottet und... dir geht es ernsthaft gut oder wie? Du warst doch dabei! Wie die beiden aufgefressen wurden. Wie kannst du dabei nur so ruhig bleiben?!" Helena wurde lauter als sie es beabsichtigte... dieser Idiot regte sie so sehr auf.
    "Ausserdem... was heißt hier bitte Stress? Ich glaube wir haben andere Probleme als Stress!"
    "Hey, ich mach mir nur Sorgen um dein hübsches Köpfchen Kleines. Nicht, dass du wieder apathisch in der Gegend rumsitzt und so tust als wärst du ein Flugzeug..."
    "So ein... verdammtes... Arschloch... von Bullenschwein."
    Helena holte aus... und traf Axel mit der flachen Hand im Gesicht. Es klatschte laut und es dauerte keine Sekunde bis sich eine rote Handfläche im Gesicht des Ex-Cops abzeichnete.
    "Wo liegt eigentlich dein Problem?"
    Axel Stimme klang in diesem Moment... eigenartig.
    "Du bist mein Problem... ich begreife einfach nicht, wie du... wie dich... wie... verdammt, wieso sitzt du nicht in der Gegend rum und zerbrichst dir den Kopf wegen Nikita und Mike?!"
    "Glatze und General Gunmaster? Keine Ahnung... ich denke einfach nicht darüber nach. Wenn ich es tun würde, würde ich gerade so ein Wrack sein wie du. Sie haben getan, was getan werden musste. Sie haben was gutes getan und sind dabei gestorben... Märtyrer und so ein Scheiß halt."
    "Aber... das ist deine Antwort? Nicht dran denken?"
    "Ja... hör mal Missy, ich hab seit ich 18 bin Menschen verprügelt, ausgeraubt und mich mit Gangbanger geprügelt... bis meinem Kollegen das Hirn aus dem Schädel gepustet wurde und man mir eine Kugel ins Bein gejagt hat. Seitdem knalle ich hauptberuflich Kleinkriminelle ab, das ist nicht schön. Ganz und garnicht. Ich seh in den Leuten immer noch meine alten Jungs, trotzdem mach ich es. Manche Dinge müssen gemacht werden und darüber im Nachhinein nachzudenken bringt nichts als Kummer und Sorgen. Wer kann sich das erlauben? Leute die damit Geld machen vielleicht... aber ich nicht und du auch nicht. Wir stecken hier gerade mitten in einem Sumpf, umzingelt von Zombies und müssen schauen, dass wir einen klaren Kopf behalten, kapiert?"


    Helena... verstand was Axel meinte... der Ernst der Lage... erlaubte keine Niedergeschlagenheit. Es musste weiter gehen... nur war sie einfach nicht so abgebrüht wie dieser elende Cop vor ihr.
    "Das ist... schon klar. Nur wie zum Teufel soll ich einen klaren Kopf behalten wenn mich der ganze Mist um mich herum an den Scheiß erinnert? Ich kann meinen Kopf nicht so abstellen wie du."

    "Dann versuch dich mit irgendwas abzulenken... irgendwas, das dich glücklich macht, keine Ahnung... buddel ein Loch, denk an Zuckerwatte..."
    "...Drogen, Sex?"
    "Von mir aus auch Sex... wo auch immer du den gerade herbeko... ohhhhh..."
    Axel war dämlich, dass konnte er nicht verstecken... so wie sich Helena ihr dreckiges Grinsen nicht aus dem Gesicht wischen konnte. Ein Grinsen was sogar diesen eigenartigen Kerl, der vermutlich nicht immer sofort mitkam, schnell schalten lies.

    So griff Helena an die Hand des Ex-Bullen und schliff ihn mit sich. Der würde was erleben... und sie wusste schon genau wo. Auch wenn die Dusche nicht funktionierte... sie war vermutlich der Ort an dem sie am besten auf andere Gedanken kommen würde.

    Geändert von Gendrek (11.08.2012 um 21:22 Uhr)

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