Ergebnis 1 bis 20 von 52

Thema: Kringel im Kopf! Heute: Der schlimmste Feind des Maker-Autoren.

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1

    Kringel im Kopf! Heute: Der schlimmste Feind des Maker-Autoren.

    Edith: Da es offenbar arge Verständnissprobleme gibt, der Begriff TRASHMOB der im folgenden Beitrag Verwendung findet, ist eine Sammelnbezeichnung für alle Gegner in einem Spiel, die der Spieler töten muss, ohne dadurch in der Handlung vorwärts gebracht zu werden. Also alle, die nur dazu dienen, die Spielzeit zu strecken. Im Bereich der klassischen J-RPG's sind das üblicherweise die Gegner, die im Verlauf von Zufallskämpfen auftreten.

    Ich habe über die letzten Tage mal wieder ein paar Makergames gespielt und dabei ist mir eine Sache ziemlich aufgefallen.

    Wir alle wissen ja, aus eigener Erfahrung, dass der Spieler normalerweise nichts so sehr hasst, wie den gemeinen Trasmob. Das Schlimme daran: Offenbar hassen die Autoren ihn auch. Und zwar so sehr, dass sie ihm keine 2 Gedanken schenken. Selbst bei Qualitativ sehr hochwertigen Spielen darf man oftmals schon froh sein, wenn ein Trash-Skorpion IRGENDWAS kann, durch dass er sich von einem Trash-Wolf unterscheidet.

    Irgendwie endet das ganze immer in zwei extremen. Entweder jeder Trashmob kann "Angreifen" und wenn man Glück hat noch "Gift" oder "Blind", oder jeder Trashmob hat eine bis zur Oberkannte Unterlippe vollgedröhnte Skill-List voll mit absolut unpassenden Skills ... wie etwa Katzen die Blitzzauber hexen und Hühnern, die Feuerbälle furzen.

    Interessanterweise scheint mir das ganze in einer Spirale zu enden. Wenn der Autor keinen Bock hat, einen Trashmob zu "stylen", dann macht es dem Spieler natürlich auch keinen Spaß, gegen ihn zu kämpfen. Nachdem hier im Board so oft positiv von "Epic fail Saga" gesprochen worden ist, habe ich mir das Spiel letzte Woche mal angesehen und war - nichts für ungut - absolut entsetzt, wie fürchterlich unkreativ das Trash-Design dort war. Man merkt dem Spiel in jeder Szene an, wie viel Arbeit und Herzblut der Autor dort investiert hat. Aber ausgerechnet bei den Trash-Kämpfen, die sicher 50% der gesamtspielzeit ausmachen, offenbart sich dann eine deprimierende Lustlosigkeit. In jedem Dungeon gibt es exakt einen einzigen Trashmob-Typen, der wahlweise in 1er, 2er oder 3er Gruppen auftaucht und dann meistens noch nichtmal was anderes kann, als angreifen.


    Ich frage mich grade: Warum ist das so?

    Sicher, wir wissen, "Spieler mögen keinen Trash". Aber: Machen wir den Trash denn deshalb langweilig, weil wir wissen, das die Spieler ihn ohnehin nicht mögen? Oder mögen die Spieler ihn nicht, weil wir ihn langweilig machen?
    Wir investieren Stunden um Stunden darin, eigene Menüs zu designen und Grafiken zu entwerfen, damit das Spiel anders aussieht, als die "Konkurenz". Und wir investieren Stunden um Stunden darin, eigene kampfsysteme zu scripten. Aber wenn es dann an's eingemachte geht, es darum geht, das entworfene Kampfscript auch zu nutzen, dann scheitern wir an fürchterlicher Ideenlosigkeit. Je nach Spielprinzip verbringt der Spieler den Bärenanteil der Gesamtspielzeit damit, Trashmobs zu verkloppen. Aber wir investieren paradoxerweise lieber Stunden voller Arbeit in ein Hübsches Item-Menü, als uns zu überlegen, wie man den Trash anspruchsvoller gestalten könnte. 100% aller Makergames mit eigenem Kampfscript, die ich bisher gespielt hatte, hatten eine Sache gemeinsam: Sie nutzten nichtmal einen BRUCHTEIL der taktischen Möglichkeiten, die schon das Standart-KS des 2k3 von Haus aus mitbringt.
    Ich nehme mich da auch selber gar nicht aus. Der Trash ist einfach etwas das ... naja, "da" ist, aber das war's dann auch schon.

    Warum skaliert der Schwierigkeitsgrad eines makergames immer nur über den Schaden, den die Gegner machen? Warum trauen wir uns nicht, einfach mal "Kopfarbeit" von den Spielern zu erwarten? Wo sind die Feinde, die sich selber heilen? Die, die einen pausenlos im Crowd-Control halten, wenn man keine Schutzausrüstung trägt? Warum gibt es keine Feinde, die den Spieler dazu zwingen, nach ihren Regeln zu spielen, statt einfach nur "Angriff" zu hämmern? Warum habe ich noch nie in Makergames Gegner gesehen, bei denen Zauber wie Stumm absolut notwendig sind, um sie zu besiegen?

    Es mag sicher Ausnahmen geben, denn so viele makergames habe ich bisher auch noch nicht gespielt. Aber bei allen, die ich gespielt habe, war der Thrash einfach nur, wie "Hingeschmiert" in das Spiel eingebaut.

    Geändert von caesa_andy (09.08.2012 um 15:59 Uhr)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •