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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 1 - Die Flucht aus dem Flughafen

Baum-Darstellung

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  1. #11

    Ein letztes Mal wurden entschlossene Blicke getauscht und dann sonderten sich die sechs Freiwilligen ab, die ihr Leben in die Waagschale werfen würden um D52 die Flucht zu ermöglichen.

    Sarah blickte ein letztes Mal sehnsüchtig durch das Loch in Richtung Dob. Als dieser ihrem Blick gewahr wurde, schien für einen Augenblick die Zeit zwischen beiden stillzustehen und Dob konnte nicht anders als haargenau noch einmal die „Töte den Zombie“-Bewegung vorzuführen die er ihr schon bei der intakten Glasscheibe gezeigt hatte. Und Sarah lächelte ein stilles und ernstes Lächeln und bevor sie ging, streckte sie kurz den Arm durch das Loch in der Wand und formte das typische Teenie-Zeichen für „Phone me.“

    Dann war auch schon ihr Vater heran und signalisierte seine Bereitschaft.

    Die Ärztin Tess war es, der plötzlich bewusst wurde, dass sie mit einem einzigen Finger auf einer Taste nun das Ringen ums Überleben für viele Menschen eröffnen würde und tief in ihr krampfte sich etwas zusammen. Erinnerungen wollten aufbegehren und sie quälen, doch es war die tiefe Bassstimme ihres Oberarztes aus der Schweiz, den sie tief in sich hörte und der noch einmal wiederholte: „Fräulein Ehliger, Sie machen einen hervorragenden Job.“

    Es war ein Gefühl wie aus einem Flugzeug zu springen. In den Ohren der Ärztin rauschte es wie die Triebwerke einer großen Maschine und während sich ihr Finger auf die entscheidende Taste zu bewegte, kam es ihr vor, als wäre sie im Bauch eines Flugzeuges und würde auf die öffnende Rampe zumarschieren um sich gleich aus der Sicherheit des Rumpfes hinauszustürzen…

    Und wie beim Fallschirmspringen ging auch hier alles plötzlich ganz schnell…!

    Der Finger berührte die Taste, die Glastüren von D52 und D53 schoben sich mit leisem Sirren auf und es schien, als könnten die untoten Feinde ihr Glück für einen Moment kaum fassen als die Türen sie nicht mehr behinderten und sie schwankend und mit gierigem Triumphgeheul in den Raum schlurften.

    Andris hustete einmal in die hohle Hand und als wäre er in diesem kunstledernen Sattel geboren worden, warf er den Motor des Gepäckwagens an den Abby so hervorragend repariert hatte.

    Clover war nervös, doch stand sie bereit. Sie wankte einen Augenblick in ihrer Gedankenwelt ob sie mit er ersten oder der zweiten Fuhre nach oben fahren sollte, als sie in ihrem Kopf, eigentlich mehr in ihrem Herzen, plötzlich das Lied hörte, welches sie heute als erstes gespielt hatte. Blinzelnd sah sie sich um und ihr wurde klar woher das Lied kam. Leise, fast verschüchtert und mit unüberhörbarer Angst wurde es in D53 gesungen. Und dann vom Geschrei der Zombies übertönt…!

    Die Überlebenden versuchten alles um nicht den Blick von den fünf Kämpfern abwenden zu müssen, die sich kurz zugenickt hatten und die dann in Stellung gingen, ruhig und konzentriert anfangs, wenige Augenblicke später bellten die Waffen und das Knallen der Schüsse hallte wider von den Glaswänden als die Toten gleichermaßen durch das Loch in der Scheibe als auch durch die Tür strömten…

    Isabelle reichte dem ersten der hochkam die Hand zur Hilfe. Es war Suparman der mit ihr zusammen sofort in Richtung der Panoramascheibe im Norden lief und zusammen begannen sie Stühle dagegen zu schleudern. Es zeigten sich erste Risse. Soviel Arbeit für so wenige Risse. Es war erbarmungslos ernst…

    Andris hatte bereits die zweite Fuhre Personen nach oben gefahren und er bemerkte mit seltsamer Ruhe, dass er nicht zitterte, obschon das Bellen der Waffen ihn an viele Dinge erinnerten, ebenso das Schreien, die Rufe. Und dann war da plötzlich dieses Gesicht. Es war offensichtlich ein junger Mann, der Unterkiefer fehlte und seine Zähne waren so abgebrochen wie spitz. Gierig zog er sich von hinten an den Wagen heran und plötzlich explodierte sein Kopf und der untote Leichnam wurde wie eine Puppe weggeschleudert.
    Mit der Würde und der Milde des Alters senkte er in Richtung Axel den Kopf und machte sich weiter an die Arbeit. In. Aller. Seelenruhe. Der Ex-Cop konnte es nicht sehen oder bemerken, er machte seinen – wie sagt man in den USA? – scheissverdammten Job.

    Ellen war mit der dritten Fuhre mit nach oben gekommen und sah, wie Cyrillus und Suparman in diesem Moment das Glas der Nordscheibe durchbrachen und sich beide kurz zunickten, dann nach unten sprangen und damit begannen, allen anderen nach unten zu helfen.

    Dies war wahrscheinlich der Moment in dem die Schlacht die Wende nahm und der Kampf kippte.

    Es war der Moment als aus D53 ein langgezogenes Jaulen kam, ein schrecklicher Klagelaut eines Hundes in höchster Not und Pein. Helena wurde blass und ihre Bewegungen fahriger.
    Dann explodierte die Waffe in Nikitas Händen und seine Schreie erfüllten die Luft bis es in blutiges Gurgeln überging, neben ihm sank sterbend Mike zu Boden und wurde zerrissen.

    „Zurück!“, brüllte Michail mit der Wut der gesamten roten Armee und eng gruppierten sich die Drei, sie waren fast taub vom Getöse ihrer eigenen Waffen, fremdes Blut drohte ihnen in die Augen zu laufen als sie mit dem Mut der Verzweiflung stritten und schossen.
    Und plötzlich war der Ozean der wogenden Leiber am Ende. Welle um Welle war herangebrandet, doch war der Sturm schwächer geworden, letzte Ausläufer wollten noch mit Boshaftigkeit und der kopflosen unheiligen Gier nach ihnen greifen, doch da waren die Drei schon am Klettern an der Hebebühne des Gepäckwagens. Es war Michail, der das letzte Blut des Tages vergoss als er einem Zombie beim Klettern das Gesicht zertrat…

    Andris sah die Drei an ihm vorbeilaufen und er war der Letzte, der den Tod und das Leben sah.
    Den Tod in Gestalt ihrer zwei Kameraden unten.
    Und das Leben in Gestalt einiger Überlebender aus D53 die den Flur entlang jagten, ein blonder Haarschopf mit roten Einsprengseln verschwand hinter der Ecke.


    Die 26 Überlebenden rannten bis ihre Lungen sich dem stechenden Schmerz ergeben mussten.
    Sie ließen das Rollfeld hinter sich und auch den brennenden Flughafen. Asche in der erhitzten Luft reizte sie, selbst der Asphalt schien feindselig. Nur wenige Feinde blickten in ihre Richtung, die meisten verschwanden wankend im gedrungenen Gebäude als würde der Flughafen sie auffressen.

    Als sich die Überlebenden das erste Mal ausruhten, konnten sie erkennen, dass sie in einem Sumpfgebiet waren. Verschmutzt und stinkend von Industrieabfällen, dichtbewachsen und undurchsichtig…

    Geändert von Daen vom Clan (10.08.2012 um 22:40 Uhr)

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