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ᵵ Ghost Rider ᵵ
Das Ganze ging ziemlich schnell vonstatten. Gerade eben hatte der Weißrusse die Zollbeamtin geohrfeigt, weil diese nur noch unzusammenhängende Antworten gab, und dann mischte sich jetzt auch noch dér persönliche Bodyguard von Helena ein.
Michail verlor nur selten die Fassung, aber nun war es soweit. Die Herumkommandiererei, die unnötigen Streitereien, die Prügeleien. Und das alles in einer Krisensituation, nein, dies war keine Krise mehr, sondern eine Apokalypse. Und dem Russen reichte es.
Er entsicherte das Sturmgewehr, richtete es zur Decke und drückte ab. Eine Salve aus drei Schüßen ertönte, wie Peitschenhiebe knallten die Kugel aus dem Lauf der Waffe und ließen bei ihrem Einschlag den Putz von der Decke regnen. Urplötzlich erstarb das allgemeine Stimmengewirr und es trat Ruhe ein, aber nur kurz, denn dann ergriff der Russe das Wort.
"дерьмо (derʹmo/Verdammte Scheiße), seid ihr noch ganz sauber? In den ГУЛАГ (Gulag/GULAG) gehört ihr, alle beide!"
Emotionslos und trocken holte Michail mit dem Fuß aus und trat dem Möchtegern-Cop, welcher auf dem Weißrussen lag und mit ihm rangelte, in die Rippen, sodass dieser von seinem Opfer mit schmerzverzerrten Gesicht herunterrollte und von ihm abließ. Dann sicherte er seine Waffe, packte den am Boden liegenden Nikita am Kragen und zog ihn auf die Beine.
"Никогда не бил женщину в моем присутствии, товарищ (Nikogda ne bilzhenshchinu v moem prisut·stvii, towarischtsch/Schlag nie eine Frau in meiner Gegenwart, Genosse)", und er verpasste ihm einen solchen Faustschlag ins Gesicht, dass dieser wieder zurück auf dem Boden prallte.
Damit entspannte sich Michail wieder etwas und blickte in die Runde, alle starrten ihn an.
"Wir sollten sehen, dass wir einen Weg hier herausfinden, und dabei helfen uns keine Angriffe untereinander. Jeder, der das anders sieht, darf das mit mir bereden", und er umfasste locker die Waffe und blickte jeden direkt an. Die Teilnahmslosigkeit, mit der er noch vor wenigen Stunden durch die Halle gelaufen war, ist vollkommen verschwunden und einer eiskalten Aura gewichen. Selbst der russische Akzent in seinem Englisch wirkt nicht mehr unbeholfen oder gar befremdlich, vielmehr ist sein Unterton nun bedrohlicher und lässt kaum Zweifel daran, dass er vor dem Gebrauch seiner Schusswaffe zurückschreckt, sollte ihn jetzt jemand angreifen.
Geändert von Van Tommels (08.08.2012 um 18:53 Uhr)
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