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Ehrengarde
Léo stellte zufrieden fest, dass Riley sich sehr gut bei der Tote-Anleuchten-Aufgabe anstellte, auch wenn es die Versuchsobjekte scheinbar nur sehr wenig interessierte, angestrahlt zu werden. Naja, ihre Augen sahen auch nicht so aus, als würden sie so gerne am Tag rumlaufen und die Sonne anhimmeln.
Nachdem sie Ian sein Lautsprecherdingens überreicht hatte, hörte sie Riley unsicher fragen: "Hast du noch eines von diesen Headsets? Ich habe noch keins und ... vielleicht wäre es praktisch, wenn ich ..." Das Mädchen verstand nicht wirklich, warum der junge Mann anscheinend so überhaupt kein Selbstbewusstsein hatte. Sie mochte jedenfalls seine merkwürdige Art und er konnte super mit Tachenlampen umgehen.
Sie blickte sich kurz nach Travis um, für den das letzte Lautsprecherdingens bestimmt war, doch dieser hatte sich wohl schon selber eins besorgt. So kramte sie in ihrer Kleidtasche herum, bis sie das verbliebene Redeutensil fand und wollte es dem Herren der Taschenlampe mit den Worten:Klar kannst Du eins haben. Du hast Glück, das ist das Letzte, was ich noch dabeihatte… geben, als Robert gerade die Diskussion um das weitere Vorgehen mit den Menschen auf der anderen Seite des Glases eröffnete. Schnell schaltete die Mexikanerin Rileys Sprechdingens ein und steckte es ihn, auf Zehenspitzen stehend, leicht mühsam ins Ohr : Die reden gerade über was ganz Wichtiges, wir sollten da zuhören…
Die Kleine drehte ihren Körper in Richtung des geöffneten Fensters und überlegte angestrengt, während sie den Meinungen der verschiedenen Personen über das Lautsprecherding lauschte. Sie wusste nicht, ob Robert bei der anderen Gruppe schon nach ihrem Papa gefragt hatte, aber egal ob oder ob nicht, die Möglichkeit bestand, dass er da mit drüben war. Ihre Gedanken schweiften weg, während sie nur am Rande realisierte, dass Helena den guten Machete an die Leute der anderen Halle übergab. Wenn ihr Papa da drin ist, und er nur hier raus kann, wenn die Türen der beiden Hallen geöffnet werden, dann muss das unbedingt passieren. So ein Plastikspielzeug, wie hier einige der böse guckenden Männer trugen, hatte er eigentlich immer bei sich. Bei ihr zu Hause trugen viele Mitarbeiter und alle Onkel solche Spielzeuge, weil sie sich damit sicherer fühlten- warum auch immer. Das konnten die da drüben bestimmt auch gebrauchen, denn durch die Diskussion bekam sie mit, dass sie wohl wenige der Spielzeuge hatten, die die Großen „Waffen“ nannten. Und selbst wenn ihr Papa nicht da drüben mit dabei war, sondern irgendwo draußen und auf der Suche nach ihr…sie hatte gelernt, dass man anderen so gut es geht helfen soll, wenn man kann, dass war Ehrensache.
So schaltete sie in einem Moment, in dem Niemand anderes über das Sprechdingens redete, ihres so, dass alle sie hören konnten und begann:
Hallo, ihr Lieben! Ich bin Léo, einige von euch kennen mich ja schon oder haben mich schon gesehen und hier reden ja gerade alle darüber, ob und wie wir den Leuten da drüben helfen können. Also ich finde, dass wir auf jeden Fall helfen sollten, das gehört sich einfach so, und die von euch, die so viele von den Knallerspielzeugen haben, können ihnen ruhig welche abgeben, damit sie nicht so viel Angst haben müssen vor den Leichen, wenn sie da durch müssen.
Und wir können ihnen noch mehr helfen, wenn wir beide Türen aufmachen, weil wir können auf das Ding klettern, wo la Isabella jetzt steht und dann müsst ihr keine Angst mehr vor den Toten haben, aber sie müssen durch den ganzen Flughafen laufen, und auch wenn Machete jetzt bei ihnen ist und sicher voll gut auf sie aufpasst, so toll, wie er bisher auf mich aufgepasst hat, können wir da noch mehr machen. Das fände ich so voll richtig. Ähm, danke fürs Zuhören und schönes Weiterunterhalten…
Sie atmete schwer aus. Das man sich dabei immer den Mund so fusselig reden musste…
Geändert von Mephista (10.08.2012 um 15:09 Uhr)
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