Dob staunte nicht schlecht. Er hätte nie gedacht, dass dieser riesige Köter sich durch dieses kleine Fenster quetschen könnte. Hunde sind echt verdammt gelenkig!
Die Diskussion um Dob herum war in vollem Gange. Ian, der Kerl, der ihn vorher ausgefragt hatte und dann mit Zigaretten und Schokohörnchen versorgt hatte (der Typ war in Ordnung, fand Dob), hielt eine vorwurfsvolle Rede. Léo, ein kleines ziemlich süßes Mädchen, sagte auch ihren Teil und sah alle mit ihren großen Kulleraugen an.
Aber Dob musste gar nicht überzeugt werden, seine Meinung stand fest.
"Gottverdammt, dass ihr immer über die einfachsten Dinge diskutieren müsst. Ihr habt alle nicht gesehen, wie dieses Mädchen da drüben Zombieärsche getreten hat. Und jetzt haben sie auch noch diesen Köter. Blue-Eyes da drüben wird den Scheißzombies zeigen wo der Hammer hängt. Wir müssen ihnen nur die Tür öffnen, damit sie fliehen können. Also machen wir einfach nur die Tür da drüben auf und hauen dann von hier ab!"
Dobs Blick fiel auf Robert, der schon eine ganze Weile ein Taschentuch in der Hand hielt. Er hatte offenbar ganz vergessen, dass es existierte. Hatte Dob nicht vorher gesehen, wie...?
"Ey, was hast du da, Dicker?"
Robert wich erschrocken zurück, als Dob ihn unvermittelt von der Seite ansprach. Dann startte er für eine Sekunde auf seine eigene Hand. "Ach, das... das Mädchen von drüben meinte, das sei für den Sträfling..."
"Das bin ich, du Idiot, gib her!", schnauzte Dob ihn an und riss ihm das Taschentuch aus der Hand. Ohne ein weiteres Wort wandte er sich ab.
Wie süß. Die Kleine war völlig verknallt in ihn, es war offensichtlich. Auf dem Zettel würde natürlich ihre Nummer stehen, für wenn sie alle wieder hier raus sind. Oder ein Liebesgedicht oder so. Sie glaubte wahrscheinlich an die große Liebe, so wie das Mädchen damals in dieser Kneipe in Perth City. Hatte alles mit sich machen lassen, sogar die richtig dreckigen Sachen. War gerade mit der Schule fertig gewesen.
"Das liebe ich an naiven Mädchen - ich werde älter, aber sie bleiben immer gleich jung", murmelte Dob grinsend.
Nur warum waren seine Hände dann so feucht, als er das Taschentuch öffnete?
Und warum klopfte sein Herz so, als er begann die Nachricht auf dem Taschentuch zu lesen?