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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Tag 0 - Anführerwahl und Rollenspielintro

  1. #1

    [ZOOOOOmmxBIES! ] Tag 0 - Anführerwahl und Rollenspielintro

    CGF & Friends präsentieren:

    Spielleitung:
    Layana und Daen





    Spielplan:
    Geplant ist, dass jeder Tag, wie bei den Werwölfen, 2-3 Real-Tage geht.


    Disclaimer: Es ist ein Rollenspiel mit Regelwerk. Natürlich wäre es manchmal logischer, wenn anstatt 3 Spielern 5 gehen würden oder wenn man - anstatt auf Station X vorzurücken - sich in Station Y verschanzen würde und wir ein Herr-der-Fliegen-RP starten würden. Ich wäre auch in Schach bedeutend stärker, wenn ich mit allen Figuren gleichzeitig ziehen dürfte, deswegen: Es ist wie bei den Werwölfen: Ein Brettspiel mit Rollenspielinhalten, nicht umgekehrt.
    Erfreuen wir uns also an dem neuen Szenario und haben einfach Spaß an einem kooperativen Spiel.

  2. #2
    Was geschah vor Tag 0 . . . ?
    Scherben, Gedanken und Ausschnitte aus dem Leben unserer Protagonisten:



    28. Juni 2012, 11:54
    Sydney, Australien

    „Miller. Thomas.“ Helena McAldrin sah hoch als der beleibte schwitzende Mittvierziger seinen Koffer auf das Rollband zum Scan wuchtete und gelangweilt blickte sie wieder auf ihre Passagierlisten.
    „Nobuyuki, Shintaro, Abiko, Mineichiro, Asakawa…“Sie stutzte und blickte hoch. Es war tatsächlich eine riesige Schlange asiatisch aussehender Personen, die sich in ihrem Terminal drängte. Die junge Zollbeamtin wollte die Unregelmäßigkeit fast schon auf einen gemeinsamen Ausflug schieben als sie sah, dass es sich bei den anderen Terminals fast genauso darstellte. Stumm und mit furchtsamen Blick warteten sie, bis sie an der Reihe waren. Aus den Unterlagen ging hervor, dass sie alle ihre Wohnsitze in Australien hatten und überraschenderweise ging dieser Flug auf eine kleine Badeinsel in einem Pazifik-Atoll und nicht nach Japan wie sie sich innerlich bereits vorgestellt hatte.
    „Ikuma, Takeo, Asada, Rikichi…“ Irgendetwas machte sie so stutzig wie neugierig und sie blickte ihrem Kollegen Jefferson über die Schulter, der konzentrierten Blickes auf die Scans des Handgepäcks starrte. Helena sah das übliche an Dingen, die man gerne bei sich trug, doch ein kleines Detail störte sie. Es war bereits späte Nacht und sie stand unter der Dusche, als ihr das kleine Detail auffiel: In fast jedem Handgepäck hatten sich Dokumente wie Versicherungs-Policen befunden, außerdem Fotoalben, einzelne Fotos, sperriger und edler Schmuck. Dinge, die man nicht auf einen Urlaub mitnehmen würde. Es sei denn… man hatte die Absicht, nicht wieder zu kommen.


    30. Juni 2012, 15:19
    Sydney, Australien

    Michail lief mit weit ausholenden Schritten an den sich drängelnden Menschenmassen des Hauptterminals am Flughafen Sydney vorbei, der Funkknopf in seinem Ohr knisterte und rauschte und übertrug nur noch unordentliche Rufe, begleitet vom statischen Knistern, als ob das Mikrofon seines verhassten Partners verrutscht oder nicht mehr am Mann wäre.
    Endlich bog er um die Ecke und sah sofort den Security-Chief auf sich zukommen. „Dostojewski, Sie haben ihren Posten verlassen.“, bellte er aufgebracht. Michail ignoriert ihn und blickte an dem dünnen Mann vorbei in Richtung der am Boden liegenden Gestalt. Sein Partner Paolo besaß die Frechheit, das Victory-Zeichen mit den Fingern zu machen, während seine andere Hand gerade verbunden wurde. „Dostojewski, hören Sie mir überhaupt zu?“, grollte Donnelly wieder und Michail starrte seinen Vorgesetzten wütend an. „Kein Wunder dass hier so viele Junkies rumlaufen, wenn hier jeder Wachmann einfach so seinen Posten verlässt.“, murrte der Chief und Michail sah sich aufmerksam um. „Wo ist der Junkie hin?“ „Interessiert nicht. Er hat Paolo gebissen und ist dann weggerannt. Raus aus dem Flughafen, mir egal, nicht mehr unser Gebiet. Ihr Partner kommt ins Krankenhaus und Sie gehen endlich zurück auf Ihren Posten. Ende der Geschichte, also los.“
    Michail würdigte Paolo keinen Blickes, nahm aber aus den Augenwinkeln wahr, wie der Spanier die bandagierte Hand hab und grinste, bis die Sanitäter die Türen des Rettungswagens schlossen und mit Paolo Richtung Ausgang fuhren. Michail sollte nie wieder von Paolo hören.


    30.Juni .2012 17:58
    Sydney, Australien

    Abby grinste und fuhr sich mit dem rauen Handschuh über die Stirn, den Schweiß dort mit einer guten Mischung Öl und Eisenspäne ergänzend. Seit dem frühen Morgen war sie in Chinatown um dort einen Laden namens Noodle King auf Vordermann zu bringen. Am frühen Morgen waren William, Tony und sie dorthin geschickt worden, es schien dem Besitzer ernst, als er ‚all sein Cash‘ versprach, wenn der Laden nur bald wieder gemütlich aussehen würde. Und Abby hatte sich ins Zeug gelegt, wenngleich auch beunruhigt von der bedrückenden Wand des Schweigens die ihr vom Besitzer und den Angestellten entgegenprallte. Vandalismus wäre Abbys erster Gedanke gewesen, der zweite ein Bandenkrieg, doch sie war eine Frau der Tat, sie wollte die Welt nicht verstehen, sie wollte sie einfach ausbessern. Also machte sie sich an die Arbeit und ignorierte geflissentlich einen abgebrochenen, schmutzigen Fingernagel im Holz einer Bank und die Blutspuren, eingetrocknet und braun, unter der Bank. Unheimlich wurde es erst, als der alte William in den „Chinese Park offriendship“ aufgebrochen war und erst nach einer Stunde zurückkam. Ohne Bier und Hot Dogs, dafür aber schweigsam und mit einem strahlendweißen Verband um die linke Hand. Welchem Aberglauben auch immer die anwesenden Chinesen nachhingen, er hatte sie so fest im Griff wie Abby ihren Hammer, denn fortan war von ihnen bis 18:00 Uhr nichts mehr zu sehen. Es war ein harter Tag für die Drei gewesen.


    30.Juni 2012 18:47
    Bern, Schweiz

    „Sie machen vor Ort einen wirklich guten Job, Fräulein Ehliger.“, schmunzelte Dr. Meinhardt Lölti, seines Zeichens Chefarzt des Universitätsspitals in Bern. „Und trotzdem werden wir froh sein, wenn Sie wieder hier sind.“, setzte er nachdenklich hinzu. „Die Arbeit wächst uns hier seit Tagen über den Kopf, wertes Fräulein.“ Diesmal klang es so, als hätte er mit sich selbst gesprochen. Tess ließ den altersmilden, doch fähigen Chefarzt mit seinen Gedanken kurz alleine, sie konnte im Hintergrund hören, wie im Zimmer des Doktors eine Tür geöffnet wurde und Rascheln zu hören war, als wäre ein Paket auf einen Tisch voller Dokumente abgestellt worden. „Fräulein Ehliger, hören Sie? Melden Sie sich, wenn Sie aus dem Flieger ausgestiegen sind und dann kommen Sie bitte auf einen Kaffee vorbei. Ich muss das Telefonat beenden, wie es aussieht, haben wir hier einen kleinen, lokalen Ausbruch des RABV-Virus‘ am Hauptbahnhof. Wir bleiben in Kontakt.“ Sie konnte förmlich hören, wie der alte Arzt am anderen Ende der Leitung lächelte. Dann legte er auf.
    „RABV-Virus?“, warf der dauergrinsende, braungebrannte Medizinstudent des ersten Semesters fragend ein und Dr. Meinhardt Lölti erhob sich langsam. „Tollwut. Das sollten Sie wissen, junger Mann.“ Er öffnete das Päckchen und griff hinein, die Hand dann jedoch wie von der Tarantel gestochen wieder herauszuziehen, den einen kleinen Glassplitter betrachtend, der in der Kuppe seines Zeigefingers steckte. „Mir ist das Paket heruntergefallen…“ murmelte der Medizinstudent. „Zum Glück bin ich gegen Tollwut geimpft…“, seufzte Dr. Lölti und lächelte. Es war das letzte Mal, dass man Meinhardt Lölti lächeln sah.


    30. Juni, 21:09
    Sydney, Australien

    „Gottes Strafe ist nah.“, kicherte der Priester und duckte sich unter dem prüfenden Blick von Cyrillus. Dieser wog seinen Stab in seinen Händen und nur die Anwesenheit zweier gelangweilt dreinblickender Polizisten hielt ihn davon ab, dem jungen Priester die Leviten zu lesen. Und weil in seinen Augen neben dem flackernden Wahnsinns auch noch etwas anderes zu stehen schien. Furcht vielleicht, jedoch keine Schuld.
    „Sie haben sich also an dem Mädchen vergriffen und ihr dann den Schädel eingeschlagen damit es keine weiteren Zeugen gibt?“, mischte sich einer der Polizisten ein, haargenau die Worte wiederholend, die der Priester gerade benutzt hatte. „Nein…“, raunte der Angesprochene. „Gott hat mich benutzt, das besessene Mädchen von der Erde zu tilgen.“.
    Cyrillus starrte den jungen Priester lange an. Er wusste vom einwandfreien Lebenslauf des jungen Mannes vor ihm. Seinem Studium und seinem Gelübde. Er wusste auch, dass er in einer kleinen Gemeinde draußen im Outback monatelang schon seinen Dienst versah. Und doch saß er nun hier, leise kichernd und dann wieder furchtsam kauernd, nachdem er selbst so lange gereist war um Cyrillus sein Werk zu gestehen und von ihm Vergebung zu erlangen. Die Polizei hatte ihm den Bericht geschickt. Der junge Priester hatte einem kleinen Mädchen den Schädel eingeschlagen und sie anschließend verbrannt. Und er war überzeugt, dass das Mädchen den Satan in sich getragen hatte, da sie mehrfach ihre Brüder gebissen hatte nachdem sie zwei Tage lang im Outback verschwunden gewesen war. „Gott hatte bereits in der Wüste durch brennende Büsche gesprochen, also warum auch nicht Satan?“, dachte er sich und nickte den Polizisten zu damit sie den Mann vorerst wieder in Gewahrsam nahmen. In Gedanken war er bereits schon in Melbourne – dort hatte es augenscheinlich fünf Fälle von Besessenheit in einem Arbeiterviertel gegeben. So viele in so kurzer Zeit und auf so kleinem Raum…? Er erhob sich ächzend, bereit, Gottes Willen zu tun.


    30. Juni 2012, 23:13
    San Jose, USA

    Axel Miller war betrunken. Nicht diese Art von betrunken, in der man lachend und singend einen One-Night-Stand mit einer Frau begann, die sich dann als Transvestit herausstellte, sondern die Art von betrunken, in der man ohne zu zögern bereit war, die größte Dummheit des Lebens anzustellen. Und für den suspendierten Ex-Cop war der Fall sowieso klar: Seine Captain wollte ihn prüfen, so musste es sein. Man wollte wissen, wie weit er gehen würde um seine Marke wieder zu bekommen. Also würde er seine Marke einfach holen.
    Schwankend stand der Amerikaner auf und griff nach seiner Lederjacke – natürlich griff er vorbei, doch in Gedanken fühlte sich die Jacke schwer auf seinen Schultern an, nur ungewöhnlich kalt war sie, als er auf seinem Motorrad Richtung Polizeistation donnerte. Die Sirenen und das Blaulicht tat seinen Augen weh, ebenso der Schlag gegen seine Schulter des schwergepanzerten SWAT-Mannes, der sich an ihm vorbeidrängte als er den Eingang betrat. „Was zur Hölle…SWAT…“, dachte sich Axel kopfschüttelnd und stolperte im Vorbeigehen einen Mülleimer um. Verschwommen nahm er die Cops wahr, die durcheinander liefen, die Rufe und die Schreie und wie sie ihre Waffen durchluden. „Miller.“, dröhnte es an sein Ohr, die Stimme kam vage vertraut vor. „Schade dass’denich‘ dabei bis‘, heute, du hättes‘ deinen Spaß.“, sprach ihn die hübsche Frau mit dem breiten Texanerdialekt an und er versuchte sich verzweifelt auf einen der drei möglichen Namen der Kollegin zu besinnen. Doch stattdessen winkte er grinsend ab und setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen, nur am Rande noch den Funkspruch aufschnappend, dass der ‚Gangkrieg‘ von heute Abend bereits ‚am eskalieren war, weil die Triaden gerade auf die Juanito losgingen, mit Zähnen und Fäusten‘, wie Axel verschwommen wahrnahm.
    Gefühlte tausend Schritt später war es ruhig. Sogar unheimlich still, befand der Ex-Cop. Vor allem im Büro seines Chiefs, aus dessen Schreibtisch sich Axel gerade betrunken-dümmlich grinsend Marke und Dienstwaffe wiederholte.
    „Überall Blaulicht…“, war das letzte was Axel dachte, bevor es schwarz wurde.


    31.Juni 2012, 07:12
    Sydney, Australien

    „Krankgemeldet? William?“ Tony, der stämmige Arbeitskollege von Abby kaute auf beiden Backen und spülte den Bissen Erdnussbutter-Toast mit einem ordentlichen Schluck Kaffee herunter. „Ja, nach 8 Jahren das erste Mal.“, meinte die Angesprochene achselzuckend, dann machten sie sich wieder an die Arbeit. Es war ein für vier Tage angedachter Auftrag im Flughafen. Der Flughafen war ein Großkunde der immer gut und zuverlässig bezahlte, doch selbst dieses Wissen konnte das nagende Gefühl von Unwohlsein in Abbys Eingeweiden nicht beruhigen. Sie schien instinktiv zu spüren, dass etwas nicht stimmte. Soviele Scheiben die derzeit ersetzt werden mussten, so viele Spuren von Vandalismus, so viele zerstörte Teile, die ersetzt werden musste. Sie war schon jetzt froh, wenn dieser Arbeitstag zu Ende war, morgen würde dann Halle D52 an die Reihe kommen, dann die D53 und dann wäre es Zeit für ein oder zwei Tage Urlaub. Oder sie würde morgen Tony gleich in die 53 schicken, während sie die 52 übernahm. Damit sollte es deutlich schneller gehen…!


    31.Juni 2012, 14:55
    San Jose, USA

    Der Mund von Axel Miller war trocken. Schmerzhaft trocken. Und voll Schmerz war auch sein Kopf und sein Rücken. Ganz zu schweigen von seiner Seite, da er auf seiner Dienstwaffe geschlafen hatte. Und auf seiner Dienstmarke. Und wo zur Hölle kam das Sturmgewehr her, welches halb zusammengebaut und vollgekotzt auf seinem Sofa lag?
    Schlagartig wurde Axel Miller, seines Zeichens suspendierter Cop, hellwach, die gestrige Nacht schob sich in seine Gedanken. Er war wirklich in die Dienststelle marschiert und hatte trotz Suspendierung seine Waffe und seine Marke – er musste es so nennen – gestohlen. Er schüttelte erst wütend den Kopf – dann übergab er sich.
    Und vier Stunden später war er am Flughafen in Oakland, Kalifornien, um den erstbesten Flug irgendwohin zu nehmen, wo man ihn nicht sofort suchen würde. Sydney klang gut in seinen Ohren…


    01 Juli 2012, 10:22
    Sydney, Australien

    Riley schlich unstet umher, die müde wirkenden Reisenden mit erfahrenem Blick musternd und seine geschickten Finger immer wieder in unbeaufsichtigte Taschen wandern lassend. Er runzelte die Stirn, als er aus der Handtasche einer asiatisch wirkenden Frau eine Packung Antibiotika fischte. Ein Blick auf ihr bleiches Gesicht und die blutunterlaufenen Augen ließ ihn wissen, dass die Ärmste das Medikament dringender brauchen würde als er. „Seltsam nur…“, dachte er sich, als er weiter durch die Hallen des Flughafens schlenderte, „…wie viele Leute heute mit Antibiotika unterwegs waren.“


    01 Juli 2012, 11:34
    Sydney, Australien

    Security-Chief Donnelly streckte den Kopf rein, wies mit herrischer Geste auf Michail und bedeutete ihm stumm, sich bei ihm im Büro zu melden. Begleitet vom schadenfrohen Grinsen seiner Kameraden ließ der Russe das billige Kantinensandwich sinken und wünschte sich in diesen Momenten wieder zurück nach Russland. Er hatte seine Kameraden und die anderen Angestellten stets mürrisch gemieden, dies rächte sich nun, da diese sich nun feixend anstießen und ihm sichtlich den zu erwartenden Rüffel gönnten.
    Er rückte Uniform und Ausrüstung zurecht und war bald beim Chef der Sicherheit des Flughafens Sydney vorstellig. „Dostojewski“, begann er, Michails Namen katastrophal falsch betonend, „Ihr Partner fällt für einige Tage aus. Alleine ist das Haupt-Terminal zu groß für Sie. Melden Sie sich bei McAldrin vom Zoll, Sie soll Ihnen 'ne stille Ecke in D52 zeigen. Wachmann Jefferson dort hat sich heute morgen krank gemeldet. Sie übernehmen. Dienstbeginn jetzt.“


    01 Juli 2012 12:13
    Sydney, Australien

    Laut klackerten die hohen Stiefelabsätze von Ellen Boyd im Hotelflur, umso leiser schien es, als das auffällige Geräusch dann und wann von einem der dichtgewobenen und wertvollen Teppiche des Harbour Bridgde 5 Star Hotels verschluckt wurde. Eigentlich war die Australierin in Gedanken schon bei ihrer Familie, ihrer Sandkastenliebe, ihren alten Freunden und der Reise in das langweiligste Nest des Outbacks, doch ein japanischer Geschäftsmann auf der Durchreise schien mit einem hohen Betrag noch einige Hebel bewegt zu haben um ihre Agentin umzustimmen. Ellen kam der Spontan-Einsatz ungelegen und obschon er sehr gut bezahlt wurde, hatte sie nur zugestimmt, weil sie sich im Moment sowieso in Sydney aufhielt. Als sie an Zimmernummer 355 des Luxushotels angekommen war, stutzte sie. Ihr Bauchgefühl machte sich kribbelnd bemerkbar, keine Vorfreude, etwas anderes. Aus den Augenwinkeln nahm sie eine ungewöhnliche Unstimmigkeit wahr. Rote Fingerabdrücke auf dem „do not disturb“ – Schild, rot wie Blut. Sie hatte schon viele seltsame Neigungen erlebt, doch hierbei schien es sich wieder einmal um ein ganz besonderes Exemplar der Gattung Mann zu handeln. Sie seufzte leise und bewegte die Hand zur Klinke des Hotelzimmers als sie ein leises Stöhnen hinter der Tür wahrnahm. Wieder dieses seltsame Bauchgefühl. Und diesem Gefühl vertrauend, dass sie stets vor den Überraschungen und Ärgernissen ihrer Branche bewahrt hatte, machte sie kehrt und schrieb den Auftrag in den Wind.
    Hell empfing sie die strahlende Sonne Sydneys, während das Hotel wie ein dunkler Betonklotz in ihrem Rücken Schatten spendete. Und auf dem Weg zum Flughafen hatte sie nun wirklich nur noch ihre Familie im Sinn…


    01 Juli 2012 13:38
    Sydney, Australien

    Der Flughafen summte wie ein Bienenkorb und Niki war froh, dass der kleine StarBucks so gut frequentiert war, denn für einen Kellner bedeutete jeder Gast potentielles Trinkgeld. Außerdem war er so wendig und schnell, dass er keine Probleme hatte, den drängelnden und schiebenden Gästen auszuweichen. Er war gerade dabei, zwei Getränke zu servieren, als er aus den Augenwinkeln das Grinsen von Riley wahrnahm und er war froh, mal wieder ein freundliches Gesicht zu sehen und so gab er ihm mit dem üblichen Zeichen zu verstehen, dass er in zweieinhalb Stunden seine erste Pause heute haben würde und für ihm ein Freigetränk drin wäre. Riley nickte fröhlich und deutete mit dem Kopf auf die Abfertigungshalle D52 wo sie sich ab und an zum lockeren Plausch trafen. In Gedanken sein Trinkgeld abzählend, achtete er einen Augenblick lang nicht auf die Umgebung und schon war er mit zwei Bechern und einem klappernden Tablett am Boden und rieb sich die schmerzende Stirn. Die entsetzten und erschrockenen Blicke der Umstehenden hielt er erst für übertrieben, dann für herzerwärmend, doch dann sah er, dass sie nicht ihm galten, sondern dem Mann, der ausgestreckt auf dem Boden lag und ihn zu Fall gebracht hatte. Er zitterte aschfahl am ganzen Körper und blutiger Schaum lief ihm aus Nase und Mund. Niki sprang auf, während sich die Sanitäter näherten und er schob sich Richtung Theke. „Da werde ich Riley ja einiges zu erzählen haben.“, dachte er sich. „Das wäre schon der dritte heute, der von den Sanitätern aus dem Gastronomiebereich abgeholt wurde…“

    ----------
    Die Überlebenden:







    Station 0 - Der Flughafen Sydney
    Startzeit der Station im Spiel: 01. Juli 2012, Nachmittag, 13:01, Tag 0
    Dauer des Tages in realer Zeit: 06.08. - 07.08. 23:59


    Einleitung:
    Es war ein wunderschöner und sonniger Tag.
    Viele Berichte oder Aufzeichnungen würden dieses Detail des Tages, der die Menschheit an den Rand des Abgrundes brachte, verschweigen, aber es war nicht von der Hand zu weisen, dass die australische Sonne jeden ankommenden und abfliegenden Gast mit äußerst angenehmen 29 Grad empfing. Natürlich würde jeder schwitzen der heute in Anzug oder dicker Kleidung unterwegs war, doch waren die zahlreichen Wartehallen des Airports so gut klimatisiert wie die Stewardessen hübsch.
    Trotzdem - eine gewisse Unruhe lag über dem Flughafen. Es waren nicht die Angestellten, die ein klein wenig gereizter waren, auch nicht die seltsam gehäuften Vorfälle die sich durch keifende Haustiere ankündigten, die ohne erkennbaren Grund plötzlich wie mit einer Stimme zu jaulen, zu kläffen oder einfach nur zu knurren begannen.
    Etwas lag heute in der Luft, eine Anspannung, wie ein Gewitter ohne Wolken.
    Ein Gefühl der Bedrohung, als würde sich Sprengstoff in der Luft befinden. Und irgendwie schien es jeder zu spüren - auch ohne die beunruhigenden Fernsehberichte über kleinere, doch seltsam brutale Aufstände in den Ghettos einiger Städte oder dass Vermisstenmeldungen ein neues Hoch erreichten.

    Und doch konnte - wer einen wachen Geist besaß - die Zeichen des Sturmes deuten. Flüge wurden gecancelt und manchmal sah man das stumme Blaulicht von Einsatzwägen der Polizei an einem Terminal ankommen und Polizisten unsicher aussteigen, als hätten sie einen seltsamen oder widersprüchlichen Einsatzbefehl bekommen.

    Aber die Sonne störte all das Treiben nicht - denn sie war vollends damit beschäftigt, den Tag sonnig und wunderschön zu gestalten.



    Zitat Zitat
    Lagebericht:
    Im Flughafen Sydney gehen seltsame Dinge vor, doch lässt sich der Finger noch nicht darauf legen. Jeder Spieler hat gute Gründe, sich im Flughafen herumzutreiben, wird jedoch über kurz oder lang "zur eigenen Sicherheit" in die Abfertigungshalle D52 gebracht, wo sich bequeme Sofas, lange Panoramaglaswände und ein Snack- und Getränkeautomat befinden. Eben wurde eine Glaswand dort ausgetauscht und eine Handwerkerin sammelt gerade ihre Habseligkeiten ein.

    3 Polizisten werden am Eingang der Halle stehen und jeden Versuch die Halle zu verlassen freundlich aber bestimmt unterbinden.

    Dem Sicherheitspersonal Michail und Helena wird auffallen, dass ihr Funkverkehr gestört ist, davor gab es eine kurze Meldung dass aufgrund von Wartungsarbeiten die Kommunikation kurz abgeschalten wird.

    Zitat Zitat
    Aufgabe Alpha - Die Wahl des Anführers
    Hintergrund: Es ist ungeheuerlich - man hält die Überlebenden mit sanftem Nachdruck in der Abfertigungshalle D52 fest.
    Es scheint klar: Man würde aus ihrer Mitte einen Anführer wählen damit dieser der Flughafenleitung die Meinung geigt - und zwar gehörig.

    Jeder Spieler muss dazu in rot einen Namen vorschlagen.
    Der Spieler mit den meisten Nennungen ist fortan der Anführer und wird durch diese Aktion in allen folgenden Abstimmungen ein Stimmgewicht von 3 haben.

    Am Ende des Tages 0 gilt die Wahl als entschieden und Station 1 schließt direkt an. Da Station 1 und das "richtige" Forenrollenspiel in Halle D52 beginnen wird, ist es wichtig, dass alle Spieler sich darin befinden. Beschreibt also was ihr wollt und seid wo ihr sein wollt, nur sorgt dafür, dass ihr am Ende von Tag 0 in besagter Halle seid. Ob dorthin eskortiert oder freiwillig erschienen bleibt euch überlassen.




    Legende:
    1.) Die hohe Balustrade scheint nur über eine Tür des Stockwerkes darüber erreichbar zu sein, von D52 aus gibt es keinen Zugang. Sie liegt vielleicht 4 Meter in der Höhe und dort scheinen sich auch breite Glasfronten zu befinden, die Balustrade ist augenscheinlich auch als Aussichtsbalkon für das Rollfeld zu benutzen.

    2.) Die Asservatenkammer hat derzeit nur wenig alte Waren auf weißen, metallernen Regalen gelagert. Die Tür ist fest verschlossen, lediglich Helena und Michail besitzen die Zugangskarten dafür.

    3.) Im Eingangsbereich findet sich das obligatorische Röntgenfließband und ein mit dem Netzwerk des Flughafens verbundener Sicherheitscomputer. Die Netzwerkverbindung ist derzeit jedoch leider offline.

    Der Rest der Halle ist voller bequemer Wartesofas sowie besagten Getränke- und Snackautomaten.

    Geändert von Daen vom Clan (12.08.2013 um 15:15 Uhr)

  3. #3
    Die Hitze war wirklich unglaublich. Kaum ein Wölkchen am Himmel, keine Chance auf Abkühlung. Die Klima Anlange des Flughafens war auch komplet nutzlos, im Bestenfall kommte man sich eine Erkältung besorgen, wenn man direkt neben den Ventilatoren stand. Und darauf hatte Fawyer keine Lust. Generell hatte er keinen Spaß daran in diesen alzu bekannten Hallen zu sein, es war schon Jahre her, aber die Erinnerungen waren noch zu frisch. Geschäftsbedingt hatte es in wieder ins Aussie-Land verschlagen, und just dieser Flughafen war der nächste zum Ziel. Dass er einmal als ehrlicher Mann sein Geld verdienen würde, hätte er wohl vor 10 Jahren nie geglaubt. Aber manche Dinge ändern einen, die Sicht auf die Welt.
    Aber nun wollte er nur noch zurück, weg von hier. Doch das Flugpersonal wollte ihn nicht gehen lassen. Generell schien es ihm, dass die Schlangen immer länger wurden, dass die Eingänge langsam blockiet wurden fiel ihm zuerst nicht auf.

    Er ging zu einer Beamten (Helena McAldrin), die erstbeste die er gerade sah, sie schien sich um den Zoll zu kümmern. Er drängelte sich zu ihr vor, ein paar Asiaten schob er zu Seite.

    "Hey! Können Sie mir sagen, was das hier soll? Ich warte seit Stunden hier rauszukommen und nun labern hier einige was von einer Abfertigungshalle D irgendwas? Wollt ihr uns hier vergammeln lassen?"

    Es war nicht sein bester Ton, aber nach 5 Stunden Wartezeit zeigte sich etwas von seinem alten, bissigen Charakter.

    Geändert von Mivey (06.08.2012 um 12:54 Uhr)

  4. #4
    Die zwei Einsätze der Sanitäter am frühen morgen ließen Tess kalt. Bei so vielen Leuten auf so engem Raum war eben zu erwarten, das der ein oder andere Notfall passierte. Aber bei jedem Passanten der zusammenbrach und zu dem sie nicht laut „Ich bin Arzt!“- rufend und mit den Armen wedelnd hinlief, schauten sie ihre beiden Begleiter, mit denen sie 2 Jahre durch halb Australien gereist war, immer fassungsloser an. Sie quittierte das nur mit einem Abwinken und einem leisen „Ts.“.

    Sie mochte zwar Ärztin sein, aber verdammt nochmal, die hatten hier am Flughafen Sydney einen eigenen Medical Center – neben einem Limousinenfuhrparkplatz. Wahrscheinlich hatten sie sogar ein eigenes Chirurgenteam zwischen zwei Landebahnen einquartiert, so wie das Flughafengelände aussah.

    Ich hole mir noch einen Kaffee“, murmelte ich zusehend lustlos, während sie sich eine seidige schwarze Strähne hinters Ohr strich. Die Schlangen an den Cafes kamen ihr hier so lang vor wie in Disneyland, da durfte man angepisst sein wenn man seit 4.00 Uhr morgens mit Stunden Verspätung festsaß. „Seid ihr zwei noch hier, wenn ich zurückkomme oder ist meine Tasche dann als konfeszierter Sprengsatz bei der Flughafensicherheit zu finden?“ Ein Schulterzucken, ein Tippen auf die breite Schweizer Uhr und ein schiefes Lächeln später und ihre Kollegen und sie verabredeten sich dann für 18.00 Uhr zurück am Check-In. Henry verzog sich in ein nahes Internetcafe und Kurt tingelte hinterher. Irgendwie praktisch wenn man nicht soviel reden musste um sich zu verstehen. Das würde sie vermissen.

    Als sie an zwei Schicki-Micki-Restaurants vorbeilief, die hinter den Menschenmassen kaum zu erkennen waren, zählte sie die übrigen Dollar in ihrer Hosentasche. Das reichte um einmal dekadent zu essen oder 3 Tage mit Fast Food von Hungry Jacks durchzukommen. Sie entschied sich weiterzulaufen und sich an der Schlange beim Starbucks anzustellen. Und sie hatte sich geirrt – die Schlange davor war länger als in Disneyland.

    Geändert von BIT (06.08.2012 um 13:06 Uhr) Grund: Sig aus.

  5. #5
    Eine strahlende Sonne begrüßte Isabelle als sie aus dem von Melbourne gekommenen Flieger stieg. Sicher ein guter Tag, um ihre Suche fortzusetzen, aber Isa hatte im Augenblick vor allem das Bedürfnis, sich in einem kühlen Raum für einen Augenblick zu setzen und etwas zu trinken.
    Fliegen war ihr noch nie sonderlich gut bekommen, es verursachte immer eine leichte Übelkeit in ihr. Und die heiße Sonne auf ihrer hellen Haut verbesserte das Gefühl nicht.
    "Ich hätte Sonnencreme mitnehmen sollen...", murmelte sie in sich hinein und eilte sobald sie die Gelegenheit hatte in das Flughafengebäude.
    Drinnen war es um einiges kühler und sie fand bald eine Sitzgelegenheit. Nachdem sie ein wenig in ihrer Tasche gekramt hatte, zog Isa eine lauwarme Flasche Cola hervor und trank einen Schluck. Ein kühles Glas Wasser wäre ihr eigentlich lieber gewesen, aber erfahrungsgemäß verlangte man in Flughäfen horrende Preise für die einfachsten Dinge und Isas Börse war nach dem Flug hierher erschreckend leicht geworden. Stattdessen gab sie sich mit ihrer Cola zufrieden und beobachtete die Leute.
    Irgenwie konnte sie sich des Eindrucks nicht erwehren, dass etwas anders war, als es sein sollte. Eine Gruppe Asiaten jeden Alters huschte mit verstörten Blicken an ihr vorbei, viele Menschen hatten ein kränkliches Aussehen, die Sicherheitsleute wirkten ein wenig aufgebracht und hier und da waren ein paar hektische Sanitäter zu sehen. Insgesamt herrschte jedenfalls eine gewisse Anspannung und Gereiztheit, anders als der übliche Trubel, den man an einem Flughafen erwarten würde. Isa hoffte nur, dass der Grund nicht irgendeine Epidemie war. Sie hatte nun wirklich nicht vor, ihren restlichen Aufenthalt in Australien damit zu verbringen, das Bett zu hüten.
    Nach einem letzten Schluck Cola, erhob sie sich und machte sie auf die Suche nach der Information. Vielleicht würde sie dort mehr über die Situation erfahren und mit etwas Glück auch über die Frau, nach der sie suchte. Geschickt bewegte sich Isa durch die Menge, immer darauf bedacht, mit niemandem in Berührung zu kommen.
    Als sie sich zwei Flughafenangestellten näherte und gerade nach dem Weg zur Information fragen wollte, wurde Isa von der Seite angerempelt. Sie fuhr herum und sah einen Mann, mit gehetztem Blick in den Augen, der unverständlich vor sich hin murmelte und einfach weiter eilte.
    Gereizt rief Isa ihm hinterher: "You could at least say sorry!"
    Einer der Angestellten sprach sie nun an: "Please, calm down, Miss." Dann sprach er irgendetwas von Sicherheit und ehe Isa sich versah, war sie freundlich aber bestimmt in die Abfertigungshalle D52 geschoben worden, so sehr sie auch protestierte. Die Polizisten, welche den Eingang der Halle versperrten, versicherten ihr zwar, es sei zu ihrer eigenen Sicherheit, weitere Informationen ließen sie aber nicht durchsickern. Als sie merkte, dass sie bei ihnen nicht weiterkam, drehte Isa sich um und seufzte resigniert. So hatte sie sich ihre Suche wirklich nicht vorgestellt...

    Geändert von Zitroneneis (06.08.2012 um 12:18 Uhr)

  6. #6
    Robert, welcher schon geschlagene 3 Stunden auf dem Flughafen festsaß und keine Aussicht auf Besserung sah, hatte gerade eine halbe Stunde angestanden um sich bei einem Fastfoodrestaurants etwas zu kaufen das seine Aterien schnellstmöglich verstopfte. Nurmalerweise versuchte er auf dieses Zeug zu verzichten, es war schwer genug gewesen von 168 Kilogramm auf 100 Kilogramm runter zu kommen, das brauchte er nicht wieder erneut auf den Rippen aber in dieser Situation durfte er sich das erlauben. Er war zwar noch nicht wieder so beweglich wie früher aber es reichte und mit Hilfe des Boxens würde sich das schon wieder bessern, noch 5 Kilo und er war vollauf glücklich mit seinem Gewicht.
    Innerlich ging er, um sich die Zeit zu vertreiben, seinen nächsten Fall durch bei dem er in einigen Tagen vor Gericht stehen sollte. halblaut ratterte er Paragraphen runter um sich diese ins Gedächtnis zu rufen und bemerkte in seiner Konzentration kaum wohin er ging. Als er schließlich vor Starbucks mit einer Frau zusammen stieß die in der elend langen Schlange anstand entschuldigte er sich auf deutsch, schlöißelich wurde ihm jedoch bewusst das sie wahrscheinlich kein deutsch verstand und wiederholte sich auf englisch. Entschuldigung, ich war wohl in Gedanken versunken.

    Geändert von BIT (06.08.2012 um 13:07 Uhr) Grund: Sig aus.

  7. #7
    Anscheinend schien das Glück Ryan endlich hold zu sein: zuallererst war da dieser Mann, der Ryan diesen Stein gegeben hat, mit dem Hinweis, dass der Ayers Rock mit ihm irgendwie in Verbindung steht. Dann durfte Ryan feststellen, dass es nur noch einen Flug nach Australien gab und das zu einem Spotpreis. Als er dann am Flughafen ankam, wurde er praktisch gar nicht kontrolliert und jetzt, wo er im Flugzeug saß, durfte er feststellen, dass fast kaum ein anderer Gast im Abteil zu sitzen schien. ja, das Glück schien ihm wahrlich hold zu sein, oder nicht?

    "Where's the woman? Kommt schon, es gibt keinen Indiana Jones Film, in dem keine vorkommt. Vielleicht, wenn wir in Australien ankommen." In diesem Moment kam eine Durchsage des Piloten: "Sehr geehrte Fluggäste, in wenigen Minuten erreichen wir den Flughafen von Sydney. Bitte..." kurz gesagt: der Standardspruch für "wir sind am Ziel".

    Am Flughafen gab es keine Flugzeuge, entweder musste es irgendwo noch einen Platz geben, oder aber sind waren tatsächlich alle weg. Sehr seltsame Dinge gingen vor sich, doch Ryan bemerkte von alldem nicht. Stattdessen summte er nur die Indiana Jones Erkennungsmelodie vor sich hin und wartete darauf, unten anzukommen.

    Am Boden angekommen, ging alles sehr schnell. Die Polizei wartete unten und geleitete die Ankömmlinge sogleich in die Geräumlichkeiten des Flughafens. Im Gebäude selbst drängten sich Menschen im Übermaß, als hätten sie es eilig von hier wegzukommen. "Don't they know, there's no plane arround? Nunja, mit Ausnahme dessen, mit dem ich angekommen bin, selbstverständlich." Auch hier gab es keine Kontrollen, anscheinend waren die Leute hier mit anderen Problemen beschäftigt, oder Ryan hatte wirklich einfach nur Glück gehabt. Wie spät war es eigentlich? Hoffendlich noch nicht spät genug, so dass Ryan noch ein Hotel finden konnte, wo er die Nacht verbringen kann.

    Bei seinem Versuch, die Halle in Richtung Stadt zu verlassen, wurde Ryan allerdings von der Polizei aufgehalten. Irgendwas ist hier doch faul? Doch was es war, konnte Ryan nicht sagen...

    Geändert von R.F. (06.08.2012 um 15:28 Uhr)

  8. #8
    Sie würde sich nachher zur Aussichtsplattform durchschlagen und da ihren extragroßen Iced Americano trinken, weit weg von diesen Massen. Der Gedanke half ihr die Zähne zusammenzubeißen und beim warten eine ausdruckslose Miene aufzusetzen.

    Da rempelte sie plötzlich jemand an – kein Taschendieb, dafür sah er zu gepflegt aus. Nach einem schnellen abschätzenden Blick auf den intelligent aussehenden Mann mit einer großen Tüte von der Fastfoodkette gegenüber in der Hand aus der es verführerisch duftete, zog sie ihn am Ärmel in die Schlange und hakte sich bei ihm ein. Seine Entschuldigung übertönte sie nach dem "Entschuldigung, ich war wohl in Gedanken versunken..." mit einem enthusiastischen Ausruf „Ach mein Goldstück, da bist du ja!" in akzentfreiem Englisch, der von einem sanften Kuss auf die Wange begleitet wurde, was den aufkeimenden Zorn der Touristengruppe hinter ihr, die glaubte jemand habe sich vorgedrängelt, zum abkühlen brachte.

    Deutlich verhaltener sprach sie den gut gekleideten Mann dann mit angenehm tiefer Stimme auf Hochdeutsch an. „Sie sehen aus als könnten sie einen Kaffee vertragen, mein Guter. Was halten sie davon mir einen halben Burger abzugeben und ich gebe ihnen den Kaffee aus? Sie wissen ja was man sagt – wenn schon sündigen, dann richtig.

    Geändert von Viviane (06.08.2012 um 15:43 Uhr) Grund: Sig aus.

  9. #9
    Ian gefiel es nicht, auf so engem Raum zwischen so vielen Unbekannten zu stehen, die offenbar alle in Eile und Aufregung waren. Irgendwas kam ihm seltsam vor. Vielleicht ist die Mentalität hier eine andere, redete er sich ein. Trotz der guten Klimatisierung schwitzte er insbesondere an seiner Stirn erheblich. So viele Menschen auf einem Haufen hatte er schon ewig nicht mehr gesehen. Er hatte es nicht eilig und brauchte nach dem anstrengenden und ewig langen Flug sowieso erst mal eine Pause. Er sah sich mit, von der Müdigkeit, brennenden Augen um. Warum hab' ich Idiot auch meine Beruhigungsdragees in die andere Tasche gepackt. An mein Gepäck komm ich jetzt doch nie! Er kniff seine Augen nach einem kurzen, intensiven Schmerz zu, um sie danach wieder zu öffnen. Ich muss mir demnächst ein Waschbecken suchen!, dachte er. Aber erst mal eine kleine Pause. Er erblickte schließlich eine längere, dunkelblau gepolsterte, bequem aussehende Sitzbank hinter einer größeren Ansammlung von Leuten, die offenbar eine französische Reisegruppe darstellte, sofern Ian den Akzent richtig einordnete. "Entschuldigung - Verzeihung!", sagte und wiederholte er, gezwungen lächelnd, als er sich mit seinem bis zum Anschlag gefüllten Rucksack durch die Gruppe quetschte und schob, um schließlich auf der erlösenden Bank Platz zu nehmen.

    Sie war weniger gemütlich, als er es sich erhofft hatte. Doch fand er sich damit ab. Schlechter als die angespannte Sitzhaltung im Flugzeug ist das auch nicht!, dachte er und lehnte sich an, nachdem er sich den Rucksack von den Schultern streifte und ihn neben sich platzierte. Kurz schreckte er hoch und sah mit instantan rasend beschleunigtem Herzschlag nach hinten, doch das was ihn da am Hinterkopf berührte war nur die Spitze des dunkelgrünen Farns, der sich hinter ihm in den riesigen rechteckigen Blumentöpfen befand, welche sich über die gesamte Länge seiner Sitzbank erstreckten. Seufzend ärgerte er sich über seine eigene Schreckhaftigkeit. Verdammt, ich brauche Schlaf!

    Den Körper etwas zur Seite lehnend fasste er mit seiner leicht verschwitzten rechten Hand an den beigefarbenen, straff gespannten Stoff des Rucksacks und zog den - nicht mehr einwandfrei funktionierenden - Reißverschluss auf. Er nahm die ganz oben steckende und viel Platz wegnehmende Tomatensaftflasche heraus und lehnte sie mit einem spöttischen Auflachen an die Rückenlehne der Sitzbank. Dann vergrub er seine Hand tief in den Rucksack, um nacheinander eine Packung Taschentücher, eine Flasche Wasser und seinen Zauberwürfel herauszuholen. Eines der Taschentücher nahm er, um sich die feuchte Stirn abzutropfen, ein weiteres brauchte er für seine, sich eklig anfühlenden, Hände. Ich muss mir die Hände waschen, sobald es geht! Er öffnete die Flasche Wasser und setzte sie an, genoss die Feuchtigkeit in seinem Mund, auch wenn die Kohlensäure ein wenig in seinem bis dato trockenen Hals kratzte.

    Er setzte die Flasche wieder ab, ließ sie aber offen. Sein Blick schweifte durch den riesigen Komplex, beobachte die aufgeregt wirkenden Massen. Ich freu mich so, wenn ich endlich bei Shelley bin.

    Geändert von MeTa (06.08.2012 um 13:36 Uhr) Grund: Sig aus.

  10. #10
    Das die angerempelte in ihn die Schlange zog, sich bei ihm unter hackte und dann sogar küsste überraschte ihn zuerst vollkommen, genauso die Tatsache das sie dann doch Deutsch sprach, wahrscheinlich kam sie aus der Schweiz so wie sie sich anhörte, setzte dann jedoch schnell sein Pokerface auf, rückte sich die Brille mit dem Zeigefinger auf die Nase und ging die Situation durch, das sie etwas zu essen haben wollte war logisch, genauso das sie nicht nocheinmal an so einer Schlange dafür anstehen wollte und der Kaffee hörte sich nicht schlecht an, denn wahrscheinlich würde er hier noch eine ganze Weile ausharren müssen. Ohne noch groß zu überlegen öffnete er die Tüte, steckte die Hand hinein und zog mit den Worten Entschuldige das ich dich so lange warten lassen musste Schatz aber die Schlange war fast noch schlimmer als hier." einen seiner 3 Cheeseburger heraus und gab ihn ihr.
    Da haben sie wohl recht. erwiderte er gedämpft "Eine Hand wäscht die andere."

    Geändert von BIT (06.08.2012 um 13:08 Uhr) Grund: Sig aus.

  11. #11
    Ein leicht amüsiertes Lächeln blitzte kurz auf dem Gesicht der braungebrannten Frau auf, aber ihr Gegenüber schien ihr den Burger nicht aus Überraschung zu überlassen, sondern weil er ebenso kühl kalkulieren konnte wie sie. Ein kluger Mann, in dieser kopflosen Menschemenge. Das war doch schonmal etwas.

    „Du bist der Beste, mein Held, dankeschön ich wäre beinahe verhungert!“ Sie zwinkerte ihm mit ihren dichten Wimpern zu, dann sprach sie auf deutsch weiter, wobei sie ihrer Stimme einen sanften Tonfall verlieh, den vielleicht eine frisch Verlobte auf ihren Flitterwochen haben würde. „Und wie lange stecken sie hier schon fest?

  12. #12
    "...und... äh ... hier ist ihr... uhm... Gepäckschein, Miss." Rasch nahm Ellen das Stück Papier an sich, dass der junge Zollbeamte - nervös jeden Blickkontakt vermeidend - ihr hinhielt. Noch ein letztes strahlendes Lächeln in Richtung des armen Kerls mit dem hochroten Kopf und seiner sauertöpfisch dreinblickenden älteren Kollegin, dann wandte Ellen vom Schalter ab und schlendere, sichtlich gut gelaunt, in Richtung Abfertigungshallen.

    Der Tag mochte dank dem verkorksten Auftrag im Hotel denkbar mies angefangen haben, aber das Aufgeben ihres Gepäcks hatte ihre Stimmung wieder sichtlich gebessert. Sie flog nicht oft zu Arbeitseinsätzen - die meisten ihrer Kunden waren in Sydney ansässig -, aber wenn sie es tat war es immer wieder Gold wert, die Reaktionen der Zollbeamten beim Durchleuchten des kleinen Rollkoffers zu beobachten.

    Apropos verkorkster Auftrag... mit einem Seufzen zog sie das Handy heraus und versuchte abermals, ihre Agentin zu erreichen. "Hallo Susan.." - "..." - "Nein, ich bin schon am Flughafen." - "..." - "Von wegen kurze Session, es war gar keine Session." - "..." - "Ich bin nichtmal reingegangen, so wie es sich anhörte hatte der Kerl schon ohne mich angefangen - das geht ja wohl..." - "..." - "Nein, das geht mal überhaupt nicht - hör zu, wenn er sich wieder meldet, sag ihm ich bin nicht mehr interessiert."

    Den vorhin gekauften Frappucino-Becher in der einen Hand, das Handy in der anderen, achtete sie nicht wirklich genau darauf, wo ihre Füße sie hintrugen. Ein flüchtiger Blick auf die großen Zahlen über den Abflugshallen, und sie ließ sich vom dichten Strom der Menschenmenge in die nächste Halle tragen ... nur um dann zu bemerken, dass sie die Falsche erwischt hatte. D52 - verdammt, sie musste doch nach D51! Ellen drehte sich um, um sich wieder hinauszudrängeln, musste aber feststellen dass die Uniformierten an der Tür - Nanu, was macht denn die Polizei hier? - sie nicht mehr hinausließen. Na großartig - den Flug nach Brisbane würde sie jetzt mit Sicherheit verpassen. Mit einem sehr undamenhaften Fluch wandte sie sich von den Polizisten ab und betrat Halle D52.

    Geändert von Shinshrii (06.08.2012 um 13:40 Uhr)

  13. #13
    Askar kam es vor wie eine Ewigkeit seit er in Reykjavik in ein kleines Flugzeug gestiegen war. Von Island aus gab es keine zu weiten Flüge und als er das Flugzeug von außen gesehen hatte, wusste er auch direkt warum. Jedenfalls war er einige Stunden später in Frankfurt am Main, von dort aus ging es mit einem schier überdimensionalen Flieger weiter nach Hong Kong und von dort aus nach Sydney.

    Der Nordmann hatte zwar ein Fernsehgerät zu Hause stehen, aber so wirklich viel hätte man darüber nicht von der Welt mitbekommen. Meistens musste man alle halbe Stunde einmal aufstehen und die etwas verlotterte Antenne wieder zurechtbiegen um wenigstens Reykjaviks öffentlichen Nachrichtensender und einen kleinen Regionalsender zu empfangen. Auf dem ganzen Rest der gefühlt 100 Signale kam nur ein ziemlich grobes Rauschen mit einem Bild, welches Askar schon von klein auf direkt an die herben Schneestürme Islands im nördlichen Glätschergebiet erinnert hatte. So war bereits die Silhouette Frankfurts, das er aus dem TV nur als Europas Börsenzentrum kennengelernt hatte, bereits beeindruckend und fremdartig zugleich. Einzig die generelle Farbgebung der ganzen riesenhaften und übertrieben wuchtigen Bauten konnte er nicht ganz nachvollziehen. Alles war irgendwie grau oder mehlig weiß gehalten. Zu Hause waren die Häuser farbenfroh und irgendwie wirkten sie auch einladender, während Deutschland eher einen ziemlich nüchternen und bis weilen sogar abweisenden Eindruck hinterlassen hatte. Zumindest was die wenigen Eindrücke anging, die er davon mitnahm. China hingegen war schlichtweg seltsam. Hatte Europa auch in entfernteren Ländern noch irgendwie etwas Bekanntes, so war Hong Kong eher etwas, das man vielleicht in einem Märchen schildern würde. Die Pagoden mit den geschwungenen Dächern und vor allem so unmöglich viele Leute auf einem Haufen machten dem gestanden Mann beinahe ein wenig Angst, auch wenn seine Neugierde ihn immer wieder zum Hinsehen zwang.

    Aber jetzt war er endlich in Sydney. Und das erste, was er spürte, als er auf dem großen Flughafen aus dem Flieger stieg war die Temperatur. Natürlich war ihm auch schon in Deutschland und China zu warm gewesen, aber hier, am Ende der Welt war es direkt unerträglich, trotz Klimaanlagen. Er war deutlich weniger Grade gewohnt. Aber auch hier hatte er ersteinmal andere Probleme. Askar vermied es zu viel zu sprechen, er beherrschte die englische Sprache zwar recht gut, allerdings verstand man ihn aufgrund eines ziemlich wuchtigen nordischen Akzents oft einfach kaum, sodass er erst alles mindestens zweimal recht langsam sagen musste, bevor irgendwer überhaupt einordnen konnte, was er denn jetzt grob wissen wollte. Dafür aber hatte Askar in einer dreistündigen Suche nach dem richtigen Terminal in Frankfurt direkt einiges an Übung gesammelt, was das Zurechtfinden auf einem großen Flughafen anging. Seine beiden Berufe spielten ihm dabei deutlich in die Hände. Von Vorteil war hierbei auch, dass er mit seiner Statur gut 80% der anderen Fluggäste und Bediensteten überragte und sich so einen ordentlichen Überblick verschaffen konnte. Instinktiv suchte er nach den schildern, die irgendwie den Ausgang beschrieben.

    Er folgte der absteigenden Nummer der Abfertigungshallen und es dauert nicht lange, bis er in Halle D52 landete. Vor dem Durchgang zur nächsten Halle staute sich allerdings eine ziemlich große Traube von Fluggästen. Askar war in der letzten Halle schon aufgefallen, dass hier irgendwo eine heftige Grippe grassieren musste, ein paar Gesichter sahen alles andere als gesund aus. Er beschloss abzuwarten, bis sich das Gedränge von selbst auflösen würde und stellte sich mehr zufällig vor eine - wie ihm im selben Moment auffiel - erst kürzlich ausgetauschte Scheibe in der Panoramawand. Mit einer Hand hob er die ziemlich abgenutzte und mittlerweile mehr ziemlich dunkel gefleckte als weiße Baseballkappe vom Kopf und fuhr sich mit der anderen Hand durch das kurze, leicht gelockte, dunkelbraune Haar. Er würde bald mal ein ein wenig luftigere Kleidung anziehen müssen, ehe er hier noch einging. Momentan trug er einen typisch skandinavischen Strickpullover mit einer kleinen Musterung auf Brusthöhe und eine solide wirkende Jeans in grau. Während er über die eigentlich viel zu warme Kleidung in seinem restlichen Gepäck nachdachte, wanderte sein Blick über die Scheibe und blieb kurz an einer Frau, die nicht wirklich wie eine Frau wirkte, hängen. Eine Frau mit Werkzeugkasten?

    Geändert von weuze (06.08.2012 um 14:29 Uhr)

  14. #14
    3 Stunden sind es mittlerweile und um mal ehrlich zu sein, ich bin überzeugt das hier irgendetwas ganz gewaltig stinkt, warum sollte man uns alle sonst in eine Abfertigungshalle sperren wollen und alle Flüge streichen? flüsterte er Aber naja, so kann ich mich zumindest in Ruhe auf die Arbeit vorbereiten. Und wie steht es so bei ihnen? fragte Robert die junge Frau und bemerkte schon das die Frau sehr verführerisch war und sich ganz bewusst so gab. Er wusste es sehr zu schätzen das er hier jemanden gefunden hatte der sich durch den ganzen Stress nicht so leicht aus der Fassung bringen ließ. Ich heiße Robert und sie? fragte er und legte sein nicht geringes Charisma in sein auftreten und seine Stimme. Also gut, er ließ sich darauf ein, sympathisch war sie durchaus.

    Geändert von Layana (06.08.2012 um 15:02 Uhr) Grund: Sig aus

  15. #15
    Isabelle ließ ihren Blick durch die Halle schweifen. Sie hatte seit einigen Stunden nichts mehr gegessen, also war es kein Wunder, dass er an den Snack-Automaten hängen blieb.
    "Nein, Isa, du kannst dir das nicht leisten, du brauchst das Geld noch, warte bis du rausgelassen wirst und igendwo etwas billiges kaufen kannst...", grummelte sie leise vor sich hin. Normalerweise führte Isa keine Selbstgespräche wenn andere Menschen in der Nähe waren, aber in dieser Situation war es ihr egal, ob sie schiefe Blicke erntete oder nicht. Zumal die Leute hier zuviel mit sich selbst beschäftigt waren, um ihr Beachtung zu schenken.
    Gerade betrat eine rothaarige Frau die Halle, die ganz offensichtlich unfreiwillig hier gelandet war. Dies brachte sie durch einen lauten Fluch zum Ausdruck, der so gar nicht zu ihrer äußeren Erscheiung passen wollte.
    Nun, vielleicht wusste sie etwas mehr über sie gesamte Situation, und selbst wenn nicht, wäre es immerhin schön nicht die einzige ahnungslose zu sein.
    Also machte Isa ein paar Schritte auf sie zu und fragte auf Englisch: "Entschuldigung, wissen Sie zufällig, was hier los ist? Ich bin eben erst aus dem Flieger gestiegen und hier ist ja echt die Hölle los. Aber keiner weiß worum es geht..."

    Geändert von Zitroneneis (06.08.2012 um 14:13 Uhr)

  16. #16
    Sie nickte ihm freundlich zu, „Robert also, freut mich wirklich ihre Bekanntschaft zu machen. Nennen sie mich doch einfach Tess. Danke nochmal für den Burger, vielleicht finden wir irgendwo noch einen Platz an dem uns nur auf einen Fuß getreten wird, um in Ruhe zu essen.“ Sie warf einen bedeutungsschweren Blick auf seine und ihre Schuhe, die definitiv schonmal bessere Tage gesehen hatten, während sie den eingewickelten Burger in einige Servietten wickelte und in ihre Handtasche bugsierte.

    Sie haben eine bemerkenswerte Auffassungsgabe, Robert. Beim letzten Mal als ich diesen Trick an einer Supermarktkasse Samstag abends versucht habe, endete es damit, das ich vom Sicherheitsdienst abgeführt wurde und Hausverbot bekam, weil der Gute hysterisch wurde, mich mit Kleingeld bewarf und dabei rief „sie sind aber nicht meine Mutter!“ Ehrlich wahr. Zum Glück steht nicht ihre echte Frau hier irgendwo in der Schlange.“ Sie zwinkerte ihm ein weiteres Mal verschmitzt zu. Sie war ehrlich froh jemanden erwischt zu haben mit dem sie Konversation betreiben konnte. Aber die Worte aneinanderzureihen war auf eine merkwürdige Art und Weise anstrengend. Du bist zu lange im Outback gewesen und durch Büsche gekrochen Tess, das musste sich ja bemerkbar machen.

    Mit 3 Stunden sind sie gut dran, mein Flug nach Zürich ist inzwischen um 16 Stunden verschoben worden und mir kommt es so vor als ob ich hier nie wegkomme. Ich wollte mir nachher einen Überblick verschaffen und auf der Aussichtsplattform nachsehen ob überhaupt noch Flieger abheben, wenn sie Lust haben kommen sie doch mit. Diese Durchsage, die spielen sie doch in Endlosschleife ab, meinen sie wirklich irgendjemand hört auf sowas?“ Und da war sie wieder - blechern dröhnte durch die Lautsprecher die Durchsage, die über all dem Lärm kaum zu verstehen war „... begeben Sie sich bitte unverzüglich in Abfertigungshalle D52.“

    Bevor er antworten konnte, drängte auf einmal die Menge vor ihnen zurück, was sie fast umgeworfen hätte und einige Leute liefen aus der Schlange heraus und eilig mit schockiertem Blick davon. Zwei Frauen riefen um Hilfe und nach nach einem Arzt.

    Am Fliesenboden lagen zwei Männer. Der junge Mann mit dem Wuschelkopf rappelte sich rasch hoch und verzog sich mit leisem Glöckchengebimmel hinter die Theke, aber es war der andere der ihren Blick und die der zurückweichenden Menge auf sich zog. Blutiger Schaum aus Nase und Mund - und das in einem Land in dem es noch nie Tollwutfälle gegeben hatte. Schöne Scheiße, dann warten in Basel auf mich genau solche Patienten.

    Geändert von Viviane (06.08.2012 um 14:41 Uhr)

  17. #17
    Ellen hatte ein paar Schritte in die Halle hinein gemacht, um den Nachfolgenden Platz zu machen, als sie von der jungen Frau angesprochen wurde. Sie schüttelte den Kopf. "Tut mir leid - ich hab keine Ahnung was das gerade sollte. Angeblich darf hier aus Sicherheitsgründen gerade keiner mehr hinaus." Sie warf einen kurzen Blick über die Schulter zu den Polizisten, die gerade eine weitere Person in die Halle lotsten. "Dabei ist draußen nichts weiter außergewönliches los. Ist ein bißchen voller als sonst, ja - aber es ist schließlich Sonntag, da sind immer viele Urlauber unterwegs."

    Sie seufzte und nahm einen Schluck von ihrem Getränk. "Hier drin weiß also auch keiner Bescheid? Es gab keine Durchsagen oder sowas?"

  18. #18
    Ian war ganz froh, hier etwas Ruhe zu haben. Auch, weil es ihm dadurch möglich war, die Lautsprecherdurchsagen hören zu können, die für den Rest der inzwischen beinahe hysterischen Massen wahrscheinlich weniger gut zu verstehen waren. Der Zauberwürfel glitt ihm aus den feuchten Händchen und zersprang auf dem Boden in mehrere kleine Fragmente, als er aufschreckte, da irgendeiner von den Franzosen quietschend schrie. Ian schob sich vom blauen Kunstleder und kniete sich auf den Boden, sammelte die Teile ein, sah dabei ab und an auf und erkannte, wie zwei Männer aus der Reisegruppe offenbar um Hilfe riefen und eine ältere Frau sich zügig von der Gruppe entfernte. Irgendjemand lag dort am Boden - aber Ian kam sich eklig dabei vor, diese Menschen zu beobachten, weswegen er sich zwang, auf die Würfelteile zu sehen, diese nach und nach aufzusammeln.

    Geändert von BIT (06.08.2012 um 16:14 Uhr) Grund: Sig aus!

  19. #19
    Es wäre, als spiele immer dieselbe Melodie in seinem Kopf.

    Dan-dan, didel-dan-dan.

    Langeweile kann Leute echt verrückt machen, vor allem wenn man wie Nikita eigentlich nur einen Grund hat, auf diesen Scheißhaufen von einer Insel zu fliegen. Sind sie aus beruflichen Gründen hier oder machen Sie Urlaub?, hatte die rotzedoofe Frau an der Passportkontrolle gefragt, direkt nach der elendig langen Kontrolle durch eine andere rotzedoofe Tussi, die fast Nikitas Jambo entdeckt hatte. Er konnte die Frage nicht beantworten, weil sich zum einen Australier anhören wie Schlesier die Englisch reden (was sie für Ausländer kaum bis gar nicht verständlich macht), zum anderen weil er nicht wusste, ob Blutrache Urlaub oder Vergnügen für ihn war. Als Wory hatte jeder Mord, der mit Rache zu tun hatte, irgendwie ein gutes Gefühl hinterlassen bei jedem Wory, der es mal "ausprobiert" hat die Mörder von Freunden/Bekannten/Geliebten in die ewigen Jagdgründe zu befördern. Es war wie Drogen nehmen: Man wollte dieses Gefühl immer wieder erleben. Einige stellten sich dabei vor, wie sie in den Kopf ihres sie misshandelnden Vaters schossen statt in den Kopf eines behämmerten Crackheads, der die Tochter des Bosses schief angeschaut und begrapscht hatte. Nikita hatte das nie gemacht, er war eher der "Job erledigt, ab nach Hause"-Mensch. Mal ganz davon abgesehen, dass sein Vater ihn nie vergewaltigt hatte.

    Dan-dan, didel-dan-dan.

    So schallte die klassische Musik aus den Boxen der Empfangshalle. Ein beschissener Wiener Walzer oder was auch immer das war. Nikita hasst klassische Musik. Es lag nicht daran, dass er sie nicht schön finden würde. Es lag eher daran, dass ihn an Zeiten denken ließ, die er nicht mehr erinnern wollte.

    Dan-dan, didel-dan-dan.

    Endlose Nächte im Block, mit Uzi und selbstgebastelten Rohrbomben wartend in etwas, das aussah wie ein längst vergessenes Schlafzimmer. Ein Grammofon spielte, plötzlich schien die Stadt zu explodieren. Von einem Moment auf den nächsten war Krieg, während im hintergrund ein langsamer Walzer die Szenerie untermalte qwie in einem John Woo-Film.

    Dan-dan, didel-dan-dan.

    Nikita hasste klassische Musik.

    Er brauchte sich nciht einmal großartig auf den Füßen fortzubewegen, das erledigten größenteils die Menschenmassen für ihn, die sich wie aufgeschreckte Hühner von den Lautsprechern in Halle D52 betrieben wurden. Nikita hatte nciht einmal den blassesten Schimmer, wo diese blöde Halle D52 war, er wollte einfach nur so schnell es geht raus aus diesem Scheißloch. Er ließ kurz den Blick schweifen, ob er sich nicht aus der Menschenmenge zunächst irgendwo abseilen konnte, um entweder etwas zu essen oder irgendetwas anderes zu tun, als der größten und langweiligsten Circlepit der Welt beizuwohnen.

    Der Typ hinter ihm stoß ihn an, mehrfach. Ein blasser Kerl, sah nciht gesund aus. Er hatte sich anscheinend von ganz hinten in der Schlange bis hierhin vorgedrängelt und sah aus, als wolle er nur so schnell es geht zu irgendeinem Arzt. "Get out of the fuckin' way, wanker!", schreiflüsterte der Kerl gut hörbar von hinten in Nikitas Ohr. Nikita drehte sich um. "Hey, why trouble?, furzte sein Gehirn mit gut hörbarem russischen Akzent heraus. Na großartig, soviel zu drei Wochen des intensiven Englisch-lernens..., dachte Nikita kurz, wurde allerdings wieder von dem Mann angerempelt, dessen tabakfarbener Anzug nun mit aus der Nase laufenden Blut ruiniert wurde. Es kam heraus wie ein Wasserfall. "Come on mate, get out of the fuckin' way. I don't even know what's...! Come on, fuck off!", schrie der Mann nun und stürzte sich, die Arme weit von ihm gestreckt, auf Nikita. Er riss ihn zu Boden, was dazu führte, dass auch andere Leute vor Nikita hinfielen wie Dominosteine. "Stop it, cut it...!, rief Nikita und wehrte den Typen davon ab, mit seinen ekeligen verschwitzten Händen ihm an den Hals zu gehen. Trotz seiner eher hageren Statur schien der Mann extrem stark zu sein. Doch das unkontrollierte Armegefuchtel reichte nicht aus.

    Wie beim Kickboxen gelernt: Erst mit einem Arm einen Arm des Angreifers abwehren.
    Mit dem anderen Arm blitzschnell irgendeine schwache Stelle des Gegners treffen.

    Zack, hatte der Typ einen Schlag in den Hals kassiert, wodurch er von Nikita abließ. Allerdings dauerte es nun nur ein paar Sekunden, bis plötzlich ein Haufen uniformierter Flughafen-Pseudo-Cops um den glatzköpfigen Weißrussen herum erschienen, ihre Waffen auf ihn gerichtet. Langsam hob er die Arme und wartete darauf, dass sie ihn wegbringen würden.

    Geändert von BIT (06.08.2012 um 16:14 Uhr) Grund: Sig aus.

  20. #20
    Auf einer der vielen Bänke des Terminals kam Travis Alden langsam wieder zu sich, nachdem er sich gestern nach seiner Ankunft völlig erschöpft hingesetzt hatte und innerhalb weniger Sekunden eingeschlafen war. Reflexartig griff er neben sich...und fühlte nur die Bank. Vielleicht auf der anderen Seite? ... doch auch da fühlte er nur die Bank. Panisch erhob er sich und verlor augenblicklich das Gleichgewicht als etwas unter seinen Füßen wegrutschte. Mit seinem Hintern auf der Bank aufschlagend blickte er nach unten und atmete erleichtert aus. Scheinbar war ihm sein Koffer im Schlaf aus der Hand gerutscht. Schnell nahm er ihn an sich und öffnete ihn einen Spalt breit um sicher zu gehen, dass all das gestohlene Geld sich noch immer darin befand.
    Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn es dies nicht mehr wäre. Travis hatte überhaupt keine Ahnung was er tun sollte. Seine Flucht nach Sydney war eine reine Kurzschlussreaktion um der Polizei zu entgehen
    "Ich sollte wohl besser erstmal ein Hotel aufsuchen."
    Somit erhob er sich um den Flughafen zu verlassen, doch schon wenige Schritte später gefor ihm das Blut in den Adern als er Polizisten am Ausgang stehen sah.
    Sind die etwa wegen mir hier?! Nein, so schnell können die mich doch nicht gefunden haben!...oder etwa doch? Nein! Nein, die sind sicher aus einem anderen Grund hier! Los Travis, geh einfach an ihnen vorbei, sie werden dich schon nicht aufhalten!
    Mit zitternden Beinen setzte er sich in Bewegung. Ein Schritt...noch ein Schritt...bisher war alles in Ordnung...noch ein Schritt...einer der Polizisten setzte sich in Bewegung
    Der will garantiert irgendwo anders hin, nur nicht zu mir!
    Noch ein Schritt...der Polizist steuerte zielgerade auf ihn zu...noch ein Schritt...er kam immer näher und Angstschweiß lief in Strömen Travis' Schädel runter...noch ein Schritt und urplötzlich vollführte er eine Kehrtwende und rannte in die entgegengesetzte Richtung davon.
    Verwirrt verharrte der Polizist ein paar Sekunden auf der Stelle ehe er auf seinen Posten zurückkehrte.

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