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ᵵ Ghost Rider ᵵ
D52 - Abfertigungsstelle
Michail war im Nachhinein betrachtet eigentlich noch viel zu neutral geblieben, als dieser Möchtegern-Cop ihnen die Marke unter die Nase gehalten hatte. Einflussbereich dieser Blechscheibe gleich null, aber was soll's, das hatte er jetzt deutlich gemacht. Den Einwand von Fawyer, dass sie ja beide keine Ahnung hätten, was denn genau los sei, nahm er schweigend hin, denn wo er Recht hatte, hatte er Recht. Ja, doch, so langsam schlägt die Stimmung um, stellte Michail fest und packte den Griff der Waffe etwas sicherer. Umso überraschter war er, als ihn Helena zur Seite nahm.
"Michail, könnten sie vielleicht mit den Männern sprechen, die den Bereich gerade abriegeln? Ich versuche hier, die Ruhe aufrecht zu erhalten.
Der Blick des Zollbeamten streifte den Hund. Ja, doch, das würden die Beiden schon schaffen, und so weit weg war er ja nicht. "Ich kann es versuchen. Vorhin waren sie aber nicht sehr gesprächig", antwortete er auf englisch mit starkem, russischen Akzent, verschwieg dabei aber seinen kleinen Disput mit dem Einsatzleiter. Er wandet sich um und schritt langsam quer durch die Abfertigungshalle auf den Ausgang zu, welcher von Sicherheitsleuten versperrt wurde. Dabei behielt er die wenigen schon Anwesenden genau im Auge, die Anspannung der Leute war immerhin schon beinahe fühlbar. Mit einer schnellen Bewegung entfernte Michail das Headset aus seinem Ohr, war sowieso nutzlos geworden, und für die herrischen Sprüche seines Vorgesetzten hatte er, sollten sie doch bis zu ihm durchdringen, momentan gar keinen Nerv.
Endlich war er an dem Durchgang angekommen und wollte gerade zur Frage ansetzen, als ihn der Einsatzleiter, den er noch vor kurzem so wunderschön tituliert hatte und nun vor ihm stand, ins Wort fiel. "Was willst du schon wieder hier, Michail? Verlässt einfach deinen Babysitter-Posten bei der blonden Schickse und ihrem Köter.". Ja, die umstehenden Beamten lachten herzhaft und ausgiebig über diese Abfuhr, und Michail erkannte ziemlich schnell, dass er von diesen Bastarden keine Information erhalten würde.
"Простите...[Entschuldigung]" sagte Michail daraufhin mit einem überlegenen Lächeln. Noch ehe sich der Mann vor ihm einen Reim darauf machen konnte, wischte der Russe ihm den verdutzten Gesichtsausdruck mit einem ansatzlosen, aber harten Schlag mit dem Gewehrgriff aus dem Gesicht. Der Angegriffene, mitten auf die Nase getroffen, fiel nach hinten über und fand sich plötzlich sitzend und mit einem tauben Gefühl auf dem Boden wieder. Blut strömte ihm aus der Nase. Die umstehenden Sicherheitsleute wollten nach dem ersten Schock sich Michail greifen, aber dieser hatte schon in aller Seelenruhe den Rückweg angetreten, und die Cops durften ihrerseits den Posten nicht verlassen. "DAS HAT EIN NACHSPIEL, DOSTOJEWSKI, DU •••••••••!", schrie der Einsatzleiter mit gedämpfter und belegt klingender Stimme durch den ganzen Abfertigungsraum, aber sein Gleichgewicht hatte er noch immer nicht wiedergefunden.
Michail war wieder bei Helena und den eintreffenden Flughafengästen angekommen und trat sogleich an die Zollbeamtin von hinten heran.
"Sie wissen auch nicht mehr als wir", sprach er sie halblaut auf englisch mit seinem typischen Akzent an und beließ es dabei. Dann positionierte er sich wieder an der Abfertigung und überwachte das Ankommen der Menschen, wie als wäre nichts gewesen.
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