1. Juli, nachmittags

"Was zur Hölle ist das hier", dachte sich Dob, als er aus dem Billigflieger stieg. Am unteren Ende der Treppe wartete ein kleiner Trupp von Sicherheitskräften auf die aussteigenden Fluggäste.
"Fuck, sind die wegen mir hier?!", war Dobs erster Gedanke. Er hatte sein Dope in Perth erfolgreich an Bord schmuggeln können, aber die Tasche hatte verdammt nochmal gestunken wie die Hölle, er hatte das Gras nicht gut genug umwickelt. Das Personal an den Scannern hatten kurz die Nase gerümpft, glaubte er... aber deswegen gleich ein ganzes Kommando losschicken?
Es sei denn natürlich, dieser Drecksack Matthews hatte mittlerweile den Wagen als gestohlen gemeldet. Was natürlich absoluter Quatsch war, denn Dob hatte einen Monat lang an der Kiste gewerkelt und dann wegen der Sache mit der Tochter von Matthews keinen Cent dafür bekommen. Einmal für eine Fahrt zum Flughafen leihen war da auf jeden Fall drin gewesen.

Dob schulterte sein Handgepäck und hob vorsichtig die Hände.
"Was immer euch gesagt wurde, es ist verdammter Quatsch Mann! Ich bin unschuldig!"
Die Sicherheitskräfte beachteten ihn gar nicht. Dob sah sich um und bemerkte nun, dass der ganze Flughafen nur so von Sicherheitskräften und Polizei wimmelte. In der Ferne waren Sirenen zu hören und irgendwo leuchteten Blaulichter.
Weitere Passagiere stiegen aus dem Flugzeug. Eine der Sicherheitskräfte rief nun: "Willkommen in Sydney! Wir wurden angewiesen, Sie ins Gebäude zu leiten. Bitte machen Sie keinen Ärger und kommen Sie mit. Keine Sorge, wir haben alles unter Kontrolle!"

Dob stieß einen erleichterten Seufzer aus. Nur ein blöder Zufall. Wahrscheinlich eine Bombendrohung oder so. Und am Ende ist es doch immer nur ein vergessenes Gepäckstück, man kennt das ja.
Die Passagiere des kleinen Flugzeuges, das von Perth nach Sydney geflogen war, marschierten los. Im Gebäude wurden sie durch verwinkelte Gänge geleitet, bis sie schließlich bei den Gepäckbändern ankamen. Diese standen still, auch die Monitore waren abgeschaltet.
"Ey Mann, wo ist mein Gepäck!", rief Dob.
In dem Moment ertönte eine Durchsage aus den Lautsprechern: "Sehr verehrte Reisende, aufgrund einiger Komplikationen befindet sich Ihr Gepäck noch an Bord des Flugzeugs. Bitte seien Sie unbesorgt, es handelt sich nur um eine kleine Verzögerung. Wir entschuldigen uns für den Zwischenfall und möchten Sie bitten, sich in die Abfertigungshallen zu begeben, bis es neue Informationen gibt."

Dob traute seinen Ohren kaum. Er wusste genau, was das hieß: Stundenlanges Warten auf sein Scheißgepäck, während der Anschlussflug verpasst wird und dann wieder stundenlang gewartet werden darf. Er ging schnurstracks zu der Zollbeamtin am Ausgang. Sie war süß, aber das interessierte ihn gerade nicht.
"Hey, hey. Ich weiß nicht, was der Scheiß soll, aber ich brauche mein verdammtes Gepäck, weil ich sonst meinen verdammten nächsten Flug verpasse. Also empfehle ich dir, jetzt da raus zu gehen, den Kofferraum von diesem Scheißflugzeug aufzuschließen und mein Gepäck rauszuholen. Sonst könnte das hier verdammt nochmal ungemütlich werden." Bei dem letzten Satz ballte er seine Fäuste und ließ seine Muskeln ein wenig spielen. Das hatte bisher noch jeden eingeschüchtert.
Plötzlich befanden sich Dobs Füße nicht mehr auf dem Boden, wo sie hingehörten. Kurz darauf knallte er mit dem Rücken auf den Boden. Er schrief auf. Die Zollbeamte beugte sich über ihn.
"Ungemütlich genug? Ich hab langsam wirklich die Schnauze voll von Arschlöchern wie dir. Also hör mir gut zu. Niemand darf raus auf das Flughafengelände. Also bleibt dein Gepäck in dem Flieger. Und du gehst jetzt hier durch und in eine der Abfertigungshallen oder du machst es in Handschellen, und dann siehst du, wie ungemütlich ich werden kann."

"Okay okay, verdammt." Dob erhob sich ächzend und nahm sein Handgepäck auf. "Nichts zu verzollen."
"Riecht anders, aber das kümmert mich gerade einen Scheißdreck."

Dob ging raus in die Empfangshalle und orientierte sich. Die nächsten Abfertigungshallen waren C1 und D52. Wohin sollte er gehen? Er wollte sich schon in Richtung C1 aufmachen, da bemerkte er eine atemberaubende Rothaarige, die ihren sexy Hintern Richtung D52 schwang. Er machte auf dem Absatz kehrt. Wenn er schon warten musste, dann wollte er dabei gefälligst auf diesen göttlichen Po starren können.