Iveris Vermutung, dass sie überfallen werden, sobald sie den Raum betreten, bewahrheitet sich glücklicherweise nicht. Auf den ersten Blick wirkt der Raum sogar leer, jedenfalls was weitere Personen angeht. Ihr Blick schweift über die zahllosen Truhen und Regale, die an den Wänden stehen, und gefüllt sind mit seltsamen Werkzeug und weiteren Dingen, die die Dunmer noch nie gesehen hat. Dinge, die ihr aber auf dem weiteren Weg durchaus nützlich werden könnten.

Bevor sie sich jedoch den Kisten und Regalen widmet, lässt sie den Blick noch einmal durch den Raum schweifen, nur um sicher zu gehen, ob sie wirklich so allein sind, wie sie glaubt. Da fällt ihr der Gang auf, der hinten von dem Raum abgeht.
Nur kurz schauen, wo der hin führt...
Der Gang scheint leer, doch als sie näher kommt, sieht sie, dass dort etwas auf dem Boden liegt. Nach ein paar weiteren Schritten erkennt sie auch, was. Der Rothwardone, und darunter der Khajiit. Das Fell rot von Blut, eine Blutlache unter beiden. Offenbar erstochen, aus der Brust des Rothwardonen ragt sogar noch der Dolch. Iveri wirft Lamia, die neben ihr steht, einen schnellen Blick zu. In ihrem verzerrten Gesicht spiegelt sich all das Entsetzen und der Ekel, dass sie angesichts dieser Situation empfindet. Nicht dass sie noch nie Leichen gesehen hätte. Oder selber getötet hätte. Aber diese unerwartete Entdeckung, zusammen mit der fremden Umgebung, wirft sie dann doch aus der Bahn.

Noch bevor sie etwas zu Lamia sagen kann, tritt eine Gestalt hinter der Säule hervor. Instinktiv geht Iveri in eine Verteidigungshaltung und greift schon nach ihrer linken Hüfte, wo sich sonst immer wenigstens ein langes Messer befindet, aber ihre Hand geht ins Leere. Einen Moment später erkennt sie in der Gestalt die Waldelfe. Von deren Selbstsicherheit ist nichts mehr übrig. Ihre Hände sind rot von Blut, und ihr Gestammel ist so leise, dass es kaum zu verstehen ist.
"Ich hab sie umgebracht"
Iveris fassungslose Blicke gehen zwischen der Waldelfe und den Leichen hin und her, während sie deren Gestammel weiter zuhört. Umgebracht? Nur weil sie plündern wollten, das einzig Vernünftige, wenn man nicht weiß wo man ist und nicht wirklich etwas an Ausrüstung dabei hat?
Langsam ist die Dunmer dabei, den Schock zu überwinden. Das letzte was sie jetzt hier brauchen kann, ist jemand, der offenbar den Verstand verloren hat. Statt der Bosmer zu antworten, versucht sie abzuschätzen, ob sie wohl den Dolch aus der Brust des Rothwardonen ziehen kann, bevor die Waldelfe merkt, was sie vorhat.