Langsam nimmt Kehtryl wieder seine Umgebung war. Zuerst nur gedämpfte Geräusche werden immer klarer. Berührungen, als wenn er gegen etwas stoßen würde, eine Art Melodie, stumpf und monoton. Das Atmen von anderen Personen im Raum. Schaukeln, wie auf einem Schiff. Schmerzen im Kopf, ihm wird übel. Ein Schlag geht durch seinen Körper und mühevoll öffnet Kethryl seine Augen.

Verdammt, was ist passiert? Langsam, um seine Kopfschmerzen nicht zu verstärken, schaut der Waldelf in den dunklen Raum. Wegen des spärlichen Lichts und seiner Schmerzen, nimmt er nur andere Personen wahr. Schon wieder diese stumpfe und monotone Melodie. Kethryl will seinen Hand heben, da bemerkt er etwas metallisches, kaltes an seinen Handgelenken. Das darf jetzt nicht wahr sein. Probehalber bewegt er seine Füße und ist nicht überrascht. Ich bin gefesselt, na großartig. Einige Augenblicke verharrt er völlig regunglos, um die Situation vollends zu begreifen. Den Schlägen nach zu urteilen, bin ich wohl auf einem Karren. Genau in diesem Augenblick fährt ein besonders heftiger Schlag durch seinen Körper und lässt ihn leise fluchen. Fahren wir überhaupt auf einer Straße? Und wohin fährt dieser Karren?
Mit gesenktem Kopf erträgt Kethryl die Fahrt. In dieser Dunkelheit, welche nur durch spärliches Licht von außen durchbrochen wurde, hatte er jegliches Zeitgefühl verloren. Wie lange sind wir schon unterwegs? Stunden? Tage? Er weiß keine Antwort darauf.
Warum der kaiserliche Stiefellecker ihn reingelegt hatte, ist ihm ebenso unerklärlich. Entweder ich war bloß zur falschen Zeit am falschen Ort oder ich wurde gezielt ausgesucht. Dieser Gedankengang spukt ihm noch eine weile im Kopf herum. Aber wer könnte mich den Jagen wollen? Plötzlich hat er eine ungute Vorahnung. Was wennn der Kerl doch nich tot ist? Aber warum sollte er mich noch jagen? Er hat doch alles erreicht was er wollte. Oder er ist doch tot und jemand hat Rache an mir geschworen.... Egal wie er es auch dreht und wendet. Sollte er wirklich gezielt gesucht worden sein, wäre das sehr schlecht für ihn. Wenn sie ihn nicht gleich umbringen, werden sie ihn vorher leiden lassen. Diesem Pack ist alles zuzutrauen. Bleib ruhig, du weißt momentan nur, das du gefangen genommen wurdest. Warum und wieso, das steht auf einer ganz anderen Seite. Kethryl atmet mehrmals tief ein und aus. Ich brauche mehr Informationen. Erst wenn ich die habe, kann ich anfangen zu reagieren.

Plötzlich stoppt der Karren und eine Tür wird geöffnet. Sofort verliert der Waldelf jegliche Sicht und muss den Kopf weg von der Quelle drehen. Langsam wird eine Silhouette sichtbar. Ein....Ork? Kethryl braucht ein paar Sekunden um die Situation zu begreifen. Gut, einfach die Befehle befolgen, mehr kann ich momentan nicht tun und ich möchte nicht so schnell Bekanntschaft mit der Peitsche schließen.
Der Waldelf klettert aus dem Karren und hofft das die anderen Gefangenen so viel Verstand besitzen und sich jetzt nicht mit dem Ork anlegen wollen.