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Thema: Berufsausbildungsbeihilfe = Farce?

  1. #21
    Das bloß anbei noch zu Luthandorius' ansonsten sehr zielführenden Beitrag:

    Zitat Zitat von Luthandorius2 Beitrag anzeigen
    Und beim ALG 2 sind natürlich nicht nur Lebensmittelkosten drin.
    Da ging es wirklich nur darum, dass der Anteil am ALG2-Regelsatz, der für Lebensmittel und dergleichen angesetzt ist, das Existenzminimum formulieren will, das dann in dieser Auffassung knapp 130 Euro beträgt. Das heißt, dass 150 surplus fixe für alles weitere, also nicht nur Lebensmittel, äußerst wenig sind, eben weil so Sachen wie die kulturellen und freizeitlichen Bedürfnisse (sowie Sonderausgaben für Kleidung, Fahrtkosten, etc.) eben noch zu den Ausgaben hinzukommen. Das heißt, selbst wenn man mit 150 Euro locker mit ausreichend Ernährung versorgt ist/wäre, bleiben dennoch einige Dinge auf der Strecke, die beispielsweise der Gesetzgeber für Erwerbslose als Teil der Lebensgrundlage definiert.

    Zitat Zitat
    150 Euro für nur Lebensmittel könnte doch gut reichen. Für 5 Euro pro Tag kann man für 1-2 Euro sich was zum Trinken holen(große 1,5 Liter-Flsachen) - da sind 1-2 Euro sogar noch viel. Und für 2-3 Euro... man muss es halt auf die Woche rechnen... kriegt man schon Brot und Wurst und viel große warme Gerichte kann man halt nicht bereiten, aber verhungern tut man sicher nicht. Jeden Tag Döner - was eigentlich billig ist, wenn man gut Geld verdient - ist halt da schon nicht mehr.
    Die Frage ist eben, wie lebensgerecht das wirklich ist. Ich möchte wirklich nicht abstreiten, was FF beispielsweise für sein eigenes Ernährungsverhalten formuliert hat. Man kann sich da sicherlich einrichten, ohne jetzt auf das Nötigste zu verzichten. Von Verhungern sollten wir überhaupt gar nicht erst sprechen, das halte ich in Deutschland tatsächlich für praktisch unmöglich. Die Frage ist aber eben, was man gewohnt ist, und wo man lebt. Die Gewohnheit mag vorgeschoben klingen, aber Ernährungsgewohnheiten zu ändern ist tatsächlich mit ziemlichen Einbußen verbunden. Ich hatte beispielsweise eine Weile richtiggehend enorme Schlaf- und teilweise auch psychische Probleme, bis ich gemerkt habe, dass ich aus opportunistischen Gründen meine Ernährungsgewohnheiten komplett missachtet hatte. Schon so Sachen, wieviel und welches Fleisch und Brot man isst, oder ob überhaupt, macht viel aus, wenn man da gewisse Gewohnheiten etabliert hat. Das kann sich eben auch kostenmäßig dann niederschlagen. Und eben die Frage, wo man lebt; ich habe in Hamburg ungefährt ein Drittel mehr für Lebensmittel ausgegeben als in Chemnitz, obwohl ich im Durchschnitt eine Mahlzeit weniger hatte und bei den Getränken auf Tee statt Säfte umgestiegen war.

    Das aber nur am Rande. Halte die Sache jedenfalls für komplexer als "Man kann sich ja umstellen."; wobei ich diese Forderung damit natürlich nicht komplett in den Wind schießen kann oder will.

    Zitat Zitat
    Das alles nur natürlich für Leute unter 25. Ab 25 ist sowieso alles komplizierter, wenn man da noch mal irgendwie ne Ausbildung anfangen will.
    Das halte ich sowieso für sehr komisch, denn eigentlich ist das Elterneinkommen ab dann nicht mehr relevant, wenn sie nicht mehr unterhaltspflichtig sind, also auch kein Kindergeld mehr gezahlt wird. Es kann allerdings sein, dass die Elternabhängigkeit (und deren Unterhaltspflicht) erst mit abgeschlossener Berufsausbildung endet; anders ist die Einkommensberechnung wohl auch nicht zu erklären. In jedem Fall steht einem aber der vollständige Regelsatz zu, in erster Instanz von den Eltern (oder aus eigenen Einkünften), der Sozialstaat stockt hier nur auf, was von den Eltern oder aus eigener Kraft nicht an Bedarfsdeckung geleistet werden kann.

    Aber: Ja, professionelle Beratung und etwaige Rechtsschritte sollten hier bei den Zuständigen in der Arbeitsagentur angestrebt werden. Und das Menschenbild sollte etwas angepasst werden; in einer WG zu wohnen ist nur dann mit Einschränkungen und unschönen Erlebnissen verbunden, wenn man das selbst zulässt. (Sagt der, dessen Mitbewohnerin nicht weiß, wie man eine Toilette sauber hält.)

  2. #22
    Zitat Zitat von Mordechaj Beitrag anzeigen
    Die Frage ist eben, wie lebensgerecht das wirklich ist. Ich möchte wirklich nicht abstreiten, was FF beispielsweise für sein eigenes Ernährungsverhalten formuliert hat.
    Wat hab ich?^^ Oder irgendwo anders?^^

  3. #23
    Dinge in meiner Erinnerung schlimm durcheinander gehauen. Man betrachte meine Verwirrtheit und die Verwirrung, die sie anrichtet, als Ausdruck meiner Unzurechnungsfähigkeit. ^^

  4. #24

    It's time to get schwifty.
    stars5
    Zitat Zitat von Mordechaj Beitrag anzeigen
    Das halte ich sowieso für sehr komisch, denn eigentlich ist das Elterneinkommen ab dann nicht mehr relevant, wenn sie nicht mehr unterhaltspflichtig sind, also auch kein Kindergeld mehr gezahlt wird. Es kann allerdings sein, dass die Elternabhängigkeit (und deren Unterhaltspflicht) erst mit abgeschlossener Berufsausbildung endet; anders ist die Einkommensberechnung wohl auch nicht zu erklären. In jedem Fall steht einem aber der vollständige Regelsatz zu, in erster Instanz von den Eltern (oder aus eigenen Einkünften), der Sozialstaat stockt hier nur auf, was von den Eltern oder aus eigener Kraft nicht an Bedarfsdeckung geleistet werden kann.
    Mir wurde das damals damit Begründet das ich schon zu lange alleine Wohne und darum das Amt die volle Verantwortung für mich übernehmen muss und gar nicht mehr auf meine Eltern zurück greifen darf.
    150€ halte ich aber auch für machbar. Stehe im Moment nur mit 460€ da, bekomme kein Kindergeld mehr und meine Wohnung kostet 350€. Zudem hab ich noch eine Nierenkranke Katze die Spezialfutter benötigt und ein Auto zu unterhalten. Natürlich möchte ich niemandem so ein Leben zu muten, auch wenn ich relativ gut damit zurechtkomme, und Dinge wie Freizeit, Kleidung oder andere "Luxus"-Güter möchte man schon Monatlich zur Verfügung haben.

    Übrigens hast du mein Beileid das du bei Mainz wohnst. Die Wohnungen sind da wirklich so teuer. Hatten damals eine 35m² Wohnung mit 500€ warm.

    Zu der Zeit hatte ich auch meine Ausbildung gemacht aber bekam ein "bisschen" mehr als andere Azubis in anderen Betrieben. Darum kam ich da recht gut hin. Hatte in der Klasse aber auch eine die Ihren Unterhalt nicht finanzieren konnte weil sie auch zusätzlich noch ein Kind hatte und ihre Eltern in Slowenien ansässig waren. Sie hat das meiste vom Staat bezahlt bekommen.
    Kann dir leider auch nicht mehr Raten als noch mal zu einem Gespräch zum Amt zu gehen und vllt. anzusprechen das du entweder zu lange alleine wohnst als das du Geld von deinen Eltern nehmen möchtest, geschweige denn wieder bei ihnen einzuziehen, oder es dir durch die Umstände extrem unangenehm wäre. (Wie oben erwähnt, das war bei mir der Punkt an dem ich dann Geld bekommen habe.)

  5. #25
    Das Problem ist ja, dass die Eltern eventuell sagen können, dass sie nix mehr zahlen wollen - und das auch rechtlich abgesichert werden kann, falls notwendig(umständlich über Gericht entschieden). Bis zum Abschluss der Erstausbildung sind sie meines Wissens nach verpflichtet, können aber entbunden werden, wenn jemand wirklich tausend verschiedene Sachen anfängt und nicht fertig wird, mit irgendwas(vs. wenn jemand einen Unfall hatte und dadurch erst sehr spät irgendeine Ausbildung anfangen und fertig werden kann, das wäre wohl was anderes).

    Arbeitslosengeld gibts meines Wissens nach nur, wenn man sich voll dem Arbeitsamt zur Verfügung stellt und auch richtig arbeitet, da die nicht zahlen, wenn jemand eine Ausbildung macht und von der Ausbildungsvergütung nicht leben kann - da er ja ungelernt Vollzeit vielleicht etwas mehr kriegen könnte und davon leben könnte. Darauf werden die vermutlich verweisen.

    Ich meine, dass nur Bafög und BAB noch in Frage kämen, wenn man es elterunabhängig bekommen kann(müsste dann vermutlich gehen, wenn der Vater irgendwas schreibt, dass er nicht mehr Unterhalt zahlt, weil sie schon ne andere Erstausbildung hat oder irgendwie zu viel abgebrochen hat und er nicht mehr zuständig ist die x. angefangene Ausbildung zu finanzieren) und die sonstigen Voraussetzungen auch noch erfüllt sind - wie die halt sind weiß ich nicht, da müsste man wissen ob vorher schon mal ne andere Ausbildung gemacht wurde(oder irgendwas, was als Erstausbildung zählt) oder vorher alles andere abgebrochen wurde und ob es Altersgrenzen bei Bafög, BAB usw. gibt.

    Edit: Wohngeld könnte man auch noch gucken. Aber das ist irgendwie kompliziert und da kommt glaub auch am Ende wenn nicht sooo viel raus.

  6. #26
    So, wer mir immere noch nicht glaubt, auf MSN gibts gerade einen interessanten Artikel darüber, wo das Wohnnen in Deutschland am teuersten ist.

    1. München (keine Ahnung, wie die Region da unten heißt) - ca. 13 Euro pro m²
    2. Frankfurt (Rhein-Main-Gebiet) - fast 12 Euro pro m² --> [fast doppelt so viel wie im Ruhrpott!!!)
    3. Stuttgart (Rhein-Neckar-Gebiet) - über 10 Euro pro m²
    ...

    @ Luthan 2:
    ich dachte Wohngeld ist dasselbe wie Ausbildungsbeihilfe oder ist da mit drin oder so.......

    Ich teste übrigens seit Montag gerade meinen Wochenplan. Momentan liege ich um 1,45 Euro vorn, dank Aldi. Mal sehen wie es Sonntagabend aussieht.

    Geändert von SelenaS (07.08.2012 um 20:15 Uhr)

  7. #27
    Habe den Thread kurz überflogen. Mir stoßen die "geringen" 150€ für Lebensmittel etwas auf. Wohnen zu zweit in Berlin und benötigen monatlich 150 € - 200 € für Essen. Bei uns wird täglich etwas frisches gekocht und regelmäßig bestellen wir Abendbrot oder gehen mal essen. Die letzten 2 Jahre hat dies immer wunderbar funktioniert. In meiner alten Wohnung kamen wir damals mit 40 € / Woche aus. Und das ebenfalls für 2 Personen.

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