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Thema: Berufsausbildungsbeihilfe = Farce?

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  1. #1

    Berufsausbildungsbeihilfe = Farce?

    hallo miteinander,

    ich fang jetzt demnächst ne Ausbildung an und wohne allein in einer Mietswohnung.
    Ich habe einen Antrag auf Berfusausbildungsbeihilfe gestellt, der abgelehnt wurde. Es passte eigentlicvh soweit alles, bis aus einen Punkt:
    Zitat Zitat
    Die Eltern dürfen nicht so viel Geld verdienen, dass sie den Auszubildenden selber allein unterstützen könnten. Das Einkommen der Eltern darf also nicht ausreichen, um den Bedarf des Auszubildenden ganz zu decken. Die Berufsausbildungsbeihilfe übernimmt denjenigen Anteil an dem Bedarf, der durch das Einkommen der Eltern und das Einkommen und Vermögen des Auszubildenden nicht abgedeckt ist.
    Sehr toll. Mein Vater verdient leider zu viel nach dem Gesetz.
    Jetzt meint der feine Herr aber, er sei "nicht zuständig" mir irgendnen Geld rüberwachsen zu lassen, was angeblich sein Steuerberater auch bestätigen würde.
    Und meine Mutter wohnt im Ausland, ist eh kaum zu erreichen und dort selbstständig und schreibt sowieso rote Zahlen d.h. die fällt schonmal weg.

    Weiß jemand wo ich jetzt Kohle für Lebensmittel herbekommen kann? Ich hab mal alles berechnet abzüglich Miete, Strom etc und mir bleiben pro Monat 150 Euro für Essen. Keine Ahnung, wie ich damit hinkommen soll......

  2. #2
    Mit diesem Problem solltest du am Besten aufs Arbeitsamt gehen und dich dort beraten lassen. Dort kann man, so meine ich, deine Situation konkreter und sachverständiger klären. Du hättest beispielsweise die Chance auf elternunabhängiges BAB, oder darauf, dass dein Vater zur Unterhaltszahlung verpflichtet wird. Das solltest du aber vorher absprechen und dich genau informieren lassen, weil das im schlimmsten Fall auf dem Rechtsweg entschieden wird.

  3. #3
    Es wird wohl leider daraus hinauslaufen, dass du deinen Vater verklagen musst.

    Es ist zwar lästig aber nur darüber lässt sich zweifelsfrei der Nachweis erbringen ob dein Vater dich unterstützen kann oder nicht, ich glaube nicht das die Aussage aus dem Steuerbüro aussagekräftig ist.

    Ich vermute das gleiche wird dir auch das Sozialamt raten, ansonsten musst du Ausbildungs-BaFög beantragen und hast nach Ende der Ausbildung eine Menge Schulden.

  4. #4
    Ganz abgesehen davon, dass ich Akira und Mordechaj voll zustimme, kann ich dir sagen, dass
    Zitat Zitat von SelenaS Beitrag anzeigen

    Weiß jemand wo ich jetzt Kohle für Lebensmittel herbekommen kann? Ich hab mal alles berechnet abzüglich Miete, Strom etc und mir bleiben pro Monat 150 Euro für Essen. Keine Ahnung, wie ich damit hinkommen soll......
    durchaus ausreichen. Spaß machts nicht (hatte Mal 'ne weile nur 200€ abzüglich aller Fixkosten, und da blieb durchaus noch was für Kino usw. übrig. bei 150€ wird das mit der Freizeit eng, verhungern solltest du aber nicht.

    edit: da fehlte ne 1

    Geändert von FF (30.07.2012 um 14:51 Uhr)

  5. #5
    Wenn du unter 25 bist, hast du noch Anspruch aufs Kindergeld.

  6. #6
    Zitat Zitat von Freierfall Beitrag anzeigen
    [...] dass [150 Euro Lebensunterhalt] durchaus ausreichen. Spaß machts nicht (hatte Mal 'ne weile nur 200€ abzüglich aller Fixkosten, und da blieb durchaus noch was für Kino usw. übrig. bei 50€ wird das mit der Freizeit eng, verhungern solltest du aber nicht.
    Wobei das tatsächlich auch sehr stark vom Wohnort und den gewohnten Standards abhängt. Ein bisschen weniger als fünf Euro pro Tag sind in Deutschland keine gerechtfertigte Lebensbasis. Schon HarzIV-Empfänger sollen mit etwa 130 Euro im Monat für den Lebensmittelbedarf auskommen; da sind Kultur, Freizeit, Kleidung und Lehrbedarf noch nicht eingerechnet.

  7. #7
    Zitat Zitat von Mordechaj Beitrag anzeigen
    [...]den gewohnten Standards [...]
    Wenn man seinen Lebensstandard seiner monetären Situation anpasst, sollte man auch mit 150€ im Monat nicht verhungern - dass das keinen Spaß bringt hat Freierfall bereits erwähnt, möglich ist es dennoch.

  8. #8
    Verhungern ist allgemein ziemlich schwer. Es geht darum, sich angemessen und ausreichend zu ernähren; da Ernährung Gewohnheitssache ist, sind Umstellungen hier meist ziemlich blöd. Es gibt beispielsweise einen himmelweiten Unterschied zwischen frischen Produkten und Tiefkühlpizza. Es gibt einen Unterschied zwischen zubereiteten und fertigen Mahlzeiten.

    Ich sage nicht, dass man mit 150 Euro in Hunger dahinsiecht. Ich habe nur bemerkt, dass das durchaus Abhängigkeiten unterworfen ist und 150 Euro en surplus fixe eigentlich das Existenzminimum unterschreiten. Möglich ist vieles; wie viel davon lebenswert ist, halte ich aber dennoch für hinterfragbar. Also mal ganz davon abgesehen, dass SelenaS einen berufsrelevanten Abschluss anstrebt und in unserer Gesellschaft während dieser Zeit deshalb unbedingt förderungswürdig ist und sich nicht mit 5 Euro für alles am Tag begnügen müssen sollte. Jeder Zivi bekommt da mehr am Tag. Zwei Mensamahlzeiten plus ein Becher Kaffee kosten mehr am Tag. Ist dann toll, wenn man sich einkleiden oder mal ins Kino gehen will.

  9. #9
    Also auf Freizeit, Kultur, Kleidung und alles außer Aldi verzichte ich ja sowieso schon, weil ich sonst gearscht bin, wenn etwas ist wie z.B. mein Fahrradreifen kaputt (das brauche ich, um zur Arbeit zu kommen) und sonst irgendwas überlebens Notwendiges wie Internet, Laptop, Kühlschrank etc

    und das geile ist ja, dass ich ohne BAB-Bewilligung auch noch die GEZ zahlen darf..... also mit Hartz 4 hatte ich umgerechnet 122 Euro mehr zur Verfügung als jetzt.
    Dass also 130 Euro monatlich das Minimum sein sollen, wär mir neu.

  10. #10
    Bei HartzIV, das sich gern ausgibt, das Existenzminimum zu sichern, sind etwa 130 Euro für den Lebensmittelbedarf vorgesehen. Das ist natürlich nur eine Hineinrechnung, faktisch legt der Gesetzgeber damit aber das Bedarfsminimum für diesen Bereich fest. Als Lehrling oder Student steht dir sogar noch einmal erheblich mehr zu, dieser Bedarf wird aber eben in deinem Fall auf das Einkommen deines Vaters umgewälzt, der rechtlich dazhu verpflichtet ist, ihn zu decken.

  11. #11
    Kenne das Problem, musste im ersten Semester mit 400€/Monat um die Runden kommen (bei ner Wohnung die 330€ warm gekostet hat),Wenn man sich im Aldi nen Kilo Fritten , Nudeln , Ketchup besorgt und gelegentlich in der Uni Mensa isst hat man im Monat unterm Strich nur circa 50€ weniger auf dem Konto. Im 2. Semester konnte ich im Wohnheim unterkommen (Fixkosten liegen jetzt ziemlich genau bei 200€) und konnte mit meinem Vater den Unterhalt auf 485€/Monat verhandeln. Jetzt lebt es sich schon deutlich besser.

    Wie Akira schon meinte ist die einzige Möglichkeit die Eltern zu verklagen. Wenn du glück hast reicht auch eine Drohung, dann gibt der Vater vielleicht nach. In meinem Fall hat es gereicht ihm in einer Excel Tabelle alle monatlichen Ausgaben vorzurechnen, dann hat er eingesehen dass das nicht reicht.
    Und was Whiz-Zard sagte ist afair auch möglich. Es heißt schließlich nicht Elterngeld sondern Kindergeld. Mein Kunstlehrer erzählte er habe damals erfolgreich seine Eltern verklagt, wobei ich mir nicht ganz sicher bin ob meine Eltern davon meine Krankenversicherungsbeiträge zahlen, daher lasse ich davon mal die finger..

  12. #12
    Du könntest dir auch eine günstigere Wohnung suchen oder in eine WG ziehen.In höheren Lehrjahren gibt es dann mehr Geld und vielleicht könntest du auch einfach hier und da bei einer UNI/ FH Mensa auftauchen und dort einfach günstig essen.Bei uns braucht man sich nicht als Student auszuweisen zb.

    Ich hatte mir auch nur 150 für Lebensmittel gegönnt als ich ausgezogen bin.Geht tatsächlich.

    -Haushaltsbuch führen.Es reicht eine Wochenabrechnung (solange sie akkurat ist) auf Kopierpapier die du schön abheftest.Dann Monatsabrechnungen und zum Schluss die Jahresabrechnung.Nur wenn du weisst was du wofür ausgibst kannst du sparen!
    -Überprüfe wöchentlich die Sonderangebote in den Prospekten im Briefkasten und kaufe nur dann davon nur das was du auch so kaufen würdest.
    -Sofern euer Wasser ganz gut ist trinke nur noch aus der Leitung.Eine riesen Ersparniss!
    -Esse nur noch 1 mal am Tag warm und die Häfte dieser Malzeiten esse Reis.Reis ist sehr variabel.Mit Thunfisch.Mit Keksen.Mit Erbsen.Mit Spinat.Das ist schon ein halbes Wochenmenü.

  13. #13
    Ich muss wohl wirklich die Mülleimer nach Pfandflaschen durchwühlen... und bisher hab ich die eigenen sogar noch immer weggeschmissen.

    Leitungswasser trinkt ich btw sowieso schon ausschließlich, seit jahren.

    in ne günstigere wohnung ziehen ist nicht. 330 ist so ziemlich das günstigste was man hier überhaupt kriegen kann, und die wohnungen hier sind sehr knapp. wie in dem anderen thread schin gesdagt: die ist nicht der osten, wo man ne topwohnung für 215 monatlich bekommt und der halbe block leer steht. zudem beuten einen hier die Makler noch aus mit ihren Courtagen für nix.
    und ne WG ist unter meiner würde......
    und ne Uni gfibts hier sowieso nicht in der nähe.

  14. #14
    Zitat Zitat von SelenaS Beitrag anzeigen
    und bisher hab ich die eigenen sogar noch immer weggeschmissen.
    und ne WG ist unter meiner würde......
    Dann arangier dich - deal with it.

  15. #15
    Wo zum Geier wohnst du, dass die Mieten so teuer sind, was aber keine Großstadt mit Unis, FHs oder sonstigen Studenten/Sozialwohnheimen ist? oO Für 330€ Warm würde ich aber schon eine 30qm Wohnung mit 2 Zimmern und separater Küche verlangen. Das ist für eine Person die sich noch in der Ausbildung befindet mMn recht viel.
    Ansonsten, was Louzifer sagt. In WGs spart man erheblich an den Fixkosten. Und ich würde ja lieber gut essen als eine schöne Wohnung haben und dafür nur Reis mit Ketchup essen.

    Ansonsten: Erwähntes Kindergeld. Das steht dir unter bestimmten Bedingungen (habe ich nicht genau im Kopf, einfach mal googlen) bis 25. zu. (=und nicht deinen Eltern bei denen du sowieso nicht wohnst). Wenn auf deine ~400€ Ausbildungsgehalt nochmal 180€ Kindergeld kämen wäre es sicher noch etwas entspannter.

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