Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 20 von 131

Thema: Akzeptanz von Spielen, die keine Spiele sind

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1

    Akzeptanz von Spielen, die keine Spiele sind

    Ich habe einige Zeit gegrübelt, doch bin auf keinen besseren Threadtitel gekommen.
    Die Frage, die ich mit euch ausdiskutieren möchte: Spiele, die so wenig Interaktivität haben, oder sich so wenig über Spielspaß definieren, dass sie eigentlich nicht mehr als Spiele durchgehen (Edmund ist ein prominentes Beispiel) - wie sollte man die bewerten?

    Ich finde es jedenfalls nicht fair, dass insbesondere Art Games häufig als schlechte Spiele abgekanzelt werden, weil sich aus ihrem Gameplay nicht die übliche Form des Spielspaßes bildet. Dabei verstehe ich das Argument und das Problem durchaus. Spiele sollen Spaß machen, es sind schließlich Spiele, aber die Definition sieht anders aus. Nach der besteht ein Spiel aus festen Zielen und einem festen Regelwerk, um diese Ziele zu erreichen. Die Anzahl und Komplexität derer ist irrelevant und die gewünschte Reaktion des Spielers auf das Spiel bleibt jedem Spiel individuell überlassen.
    Was ich zu sagen versuche: Das Problem bei der meiner Meinung nach manchmal unfairen Bewertung solcher Spiele liegt nicht darin begründet, dass sie sich Spiele nennen und eigentlich als eigenes Medium durchgehen müssten, sondern an der festgefahrenen Überzeugung, ein Spiel MÜSSE Spaß erzeugen.
    Ein heute fast totes Genre mit minimaler Interaktivität, dass niemals eine solche Identitäskrise durchleiden musste: Das Adventure. Kaum ein Adventure könnte ohne seine Story überleben und sich rein auf sein Gameplay verlassen. Gute Rätsel sind meistens nur so gut wie der Zweck, dem sie dienen. Ähnlich zweckorientiert funktioniert das Gameplay in vielen Art Games. Entweder fungieren Interaktionsmöglichkeiten als Metaphern, als Lot für echte menschliche Handlungsoptionen, oder der Übersteigerung der Immersion. Das sollte man als dem Spielspaß gleichwertige Ansprüche an das Gameplay anerkennen, zumindest aber akzeptieren.

  2. #2
    Zitat Zitat von Owly Beitrag anzeigen
    Das Problem bei der meiner Meinung nach manchmal unfairen Bewertung solcher Spiele liegt nicht darin begründet, dass sie sich Spiele nennen und eigentlich als eigenes Medium durchgehen müssten, sondern an der festgefahrenen Überzeugung, ein Spiel MÜSSE Spaß erzeugen.
    Klar muss es das. Dieser Meinung bin ich absolut. Was gäbe es sonst für einen Anlass, dass ich besagtes Spiel überhaupt spiele? Irgendetwas muss ich ja im Endeffekt davon haben, ansonsten kann ich meine Zeit zu etwas besserem Nutzen.

    Zitat Zitat
    Spiele, die so wenig Interaktivität haben, oder sich so wenig über Spielspaß definieren, dass sie eigentlich nicht mehr als Spiele durchgehen
    An der Interaktivität muss es ja nicht unbedingt liegen. Wenn ich einen Film schaue, greife ich ja auch nicht aktiv ins Geschehen ein. Dennoch hab ich Spaß daran, sonst würd ich den Film nicht schauen. Wenn mich der Film nicht interessiert bzw. ich keinen Spaß daran hab, dann schau ich ihn nicht.

    Ebenso halte ich es mit Spielen... wenn der Entwickler es nicht gebacken bekommt den Spieler zu unterhalten (daraus resultiert meistens auch der Spielspaß) dann hat er eben Pech gehabt und ich zieh mir sein Game eben nich rein...

    Geändert von TwoFace (27.05.2012 um 19:13 Uhr)

  3. #3
    Ich würde in so einem Fall nicht mehr von einem Spiel sprechen. To the Moon ist für mich z. B. auch kein Spiel. Deswegen stelle ich an solche Werke eher die Ansprüche, die ich an einen Film oder an ein Buch stellen würde. Sie müssen unterhalten - auf eine andere Art zwar, aber trotzdem müssen sie unterhalten. Kunstfilme finde ich in der Regel uninteressant, daher würde ich wohl auch Kunstspiele uninteressant finden. Da fehlt mir einfach die vernünftig erzählte Geschichte, falls die Künstlichkeit nicht gleich Selbstzweck ist.

    P. S. Dieses Edmund scheint ja der inoffizielle Nachfolger von Nicetwinks VD-Spiel zu sein. xD

  4. #4
    Ein Spiel muss den Spieler auf irgendeine Art und Weise fesseln und macht ihm dann auch Spaß.

    Völlig unabhängig davon, ob er eigentlich nur langweilige, immer gleiche Abläufe, abspielt.
    Wenn man es genau nimmt, dann ist das reine Dauergeklicke eines Diablo 3 doch eigentlich auch langweilig :P
    Wenn einen die Grafik des Spiels fasziniert oder die Musik (REZ, z.B.) oder auch nur die Geschichte (Visual Novel ), dann
    hat das "Spiel" schon gewonnen. Ein Spiel ist erst dann schlecht, wenn es in keinem Bereich wirklich überzeugen kann.

    Wenn das Gameplay Spaß macht, dann spielt man es auch mit grottiger Grafik und dämlicher Story. Wenn die Story fesselt,
    übersieht man gerne Gameplay-Fehler. Und wenn der Art-Style einfach genial ist, dann nimmt man ebenfalls Schwächen in anderen
    Bereichen in Kauf.


    Das Art Games oftmals nicht wirklich überzeugen können, liegt wohl daran, dass es bestimmte Bereiche gibt, die einen
    bestimmten Spieler einfach niemals fesseln werden.
    Ich nehme jetzt mal als Beispiel R.E.Z...
    Wenn ich als Spieler mich nicht auf die Musik einlassen kann, weil mir Spielmusik halt immer - gelinde gesagt - am A*****
    vorbei geht, dann kann ich dieses Spiel auch nicht genießen. Der Rest, der übrig bleibt, ist nämlich gar nicht soooo pralle,
    wenn man es genau nimmt. Und PLOPP... man gibt ne schlechte Bewertung ab.

    Ist jetzt sicher verallgemeinert gesprochen, aber ich möchte auch nur einen Denkanstoß liefern und keine allgemeingültige
    Wahrheit predigen... bevor sich wieder jeder auf mich stürzt XD
    Im Prinzip ist meine Darstellungsweise aber des öfteren der Fall, wenn auch manchmal nur unbewusst. Ich habe einen Freund,
    der nur düstere, realistische Spiele spielt und beim kleinsten Fleck Farbe nen Anfall bekommt (übertrieben gesagt). Er ist jedoch
    auch die Art von Spieler, welche massiven Spaß bei einigen dieser bunten Titeln hätte, da sie genau dem Genre entsprechen, dass
    er eigentlich sehr, sehr gerne spielt. Er wertet diese Titel aber sofort ab... Nur so als Beispiel.



    Wobei man das ganze Thema bei meinem Post allerdings fast schon ausweiten könnte.

  5. #5
    Es ist alles ein Spiel, was auch ein Genre oder mehrere vorzuweisen hat.
    Dazu zählen auch alle Novels etc, die gehören seit ihrer Erfindung zur Sparte [Adventure].

    ~Ganz simpel.

  6. #6
    Der Adventurevergleich ist ein interessanter Punkt, auf den bin ich noch nie gekommen. Musste was die achso hipsterigen Artgames betrifft auch schon häufiger mit komischen Leuten diskutieren. Genau wie nicht jeder Film Popkornkino ist, ist nicht jedes Spiel Abendunterhaltung.
    Es gibt zahlreiche Filme, die einem nach dem Schauen schwer im Magen liegen, und bei denen man keinen "Spaß" hat - die man aber trotzdem im Endeffekt gerne gesehen hat, weil sie einen fesseln. Dasselbe bei Büchern und allen anderen Medien. Dinge nur nach ihrem Unterhaltungsfaktor zu beurteilen ist dämlich und das trifft auch auf Spiele zu.
    Zitat Zitat von MagicMaker Beitrag anzeigen
    ~Ganz simpel.
    Saublöd. Gerade bei VNs streiten sich die Geister, ob sie Spiele sind, oder als eigenes Medium zu betrachten sind. Sind choose-your-own-path Bücher Spiele oder Bücher? Ist Heavy Rain nicht eher ein interaktiver Film? ~Ganz simpel. gibt es in der Diskussion nur von ganz simplen Personen.

  7. #7
    Zitat Zitat
    Dinge nur nach ihrem Unterhaltungsfaktor zu beurteilen ist dämlich und das trifft auch auf Spiele zu.
    Das muss ja jeder selbst wissen. Ich spiele Spiele, lese Bücher und schaue Filme nur der Unterhaltung wegen. Alles was nicht in die Sparte Unterhaltungsmedium fällt, ist für mich uninteressant.

  8. #8
    Für mich führt das alles in irgendeine Weise zur Unterhaltung. Es ist unterhaltsam, als italienischer Klempner auf braune Pilzmonster zu springen, es ist aber ebenfalls unterhaltsam, sich über tiefgründige oder bizarre Geschichten Gedanken zu machen, die absichtlich abstrakt und mit offenem Ende dargestellt werden. Sollte irgendetwas mir nicht zusagen, dann ist es für mich uninteressant und ich habe keinen Grund, es weiter anzurühren. Von daher ist es für mich nicht dämlich, Dinge nach ihrem Unterhaltungsfaktor zu beurteilen. Oder aus welchem anderem Grund sollte ich mir freiwillig Medien antun, die ich nicht mag?

  9. #9
    Zum Beispiel der Bildung wegen ^^
    Lehrbücher sind auch Medien und Schule macht nicht immer Spaß

  10. #10
    Zitat Zitat von Yenzear Beitrag anzeigen
    Zum Beispiel der Bildung wegen ^^
    Lehrbücher sind auch Medien und Schule macht nicht immer Spaß
    Was hat das denn jetzt hiermit bitte zu tun? Zwischen Notwendigkeit und Interesse sollte man hier schon unterscheiden, sonst wäre das Thema ja ziemlich breitgetreten. ô.o

  11. #11
    Zitat Zitat von Ligiiihh Beitrag anzeigen
    Was hat das denn jetzt hiermit bitte zu tun? Zwischen Notwendigkeit und Interesse sollte man hier schon unterscheiden, sonst wäre das Thema ja ziemlich breitgetreten. ô.o
    Sry, habe das kleine wörtchen "freiwillig" übersehen, mein Fehler "

    Zitat Zitat von Wetako Beitrag anzeigen
    Und wer bestimmt das? Gott? Oder dieselben Leute, die auf lastfm "bestimmen", dass Nintendocore ein Musikgenre ist?
    Das Hängt von Merkmalen des Gameplays ab, was nun genau ein Adventure ausmacht, weiß ich nicht zu 100% zumindest kann ich VNs nicht wirklich in dieses Sparte einordnen

  12. #12
    Sinnlose Diskussion. Spiele, die subjektiv keinen Spielspaß aufkommen lassen, sind es aus subjektiver Sicht nicht wert gespielt zu werden... egal was sie sonst noch vermitteln wollen. Wenn es den Spieler weder interessiert, noch in irgendeiner Form packt oder mitreißt, was das Spiel vermitteln will, dann ist das Spiel es eben nicht wert gespielt zu werden. Punkt, Aus.

  13. #13
    VNs würde ich eher in die Kategorie "Interaktives Selbstlaufendes Spiel" sprich "Makerfilm" einordnen.
    Wie bei Interaktiven Bücher sind hier verschiedene Handlungsstränge vorgegeben, die man abarbeitet, ohne irgendwelche anderen Möglichkeiten zu haben, außer ab und an mal einen MultibleChoiseAbschnitt
    wobei einige VNs sicher weniger Komplex sind und nur eine einfache Handlung haben.
    Ich persönlich suche in einem Spiel immer auch in gewisser Weise eine Herrausforderung. So ist z.B. die Nordlandtrilogie (die von "Das Schwarze Auge") eine RPG Reihe, die ausschließlich
    von Story und Gameplay lebt und eine ziemliche herausforderung darstellen kann, wenn es schon um die erstellung einer geeigneten Heldentruppe geht, die einstellung ihrer Statuswerte etc.
    Ich habe schon viele leute getroffen, denen solchee "Pen&Paper RPGs" keinen Spaß machen, da sie ihnen einfach zu langatmig sind oder zu komplex.
    Solche RPGs erfreuen sich leider keiner großen Beliebtheit, da ein Großteil der Gamergemeinschaft es eben bevorzugt wie ein Berserker durch die Dungeons
    zu rennen und mit wachsender Begeisterung alles umzulegen, was da kraucht und fleucht. Derartiges Hack´n Slay Gematsche, das "Spaß" machen soll, geht mir z.B. gewalig auf die *****
    und den Hersteller von Drackensang Online, würde ich am liebsten nen 160er Holz durch die Optik ziehen dafür dass er diesen **** Drackensang genannt hat!!!
    Unnötig zu erwähnen, dass gewaltig viel Schnee in der Hölle zu fallen hat, bevor ich mir Diablo3 antue xD

    Die Diskussion sollte demnach erstmal bei den verschiedenen Deffinitionen von "Spaß" ansetzen. Einige wollen Aktion, andere lieber komplexe Rätsel, bei denen sie an ihre Grenzen Stoßen.
    Spaß ist das, was einem Freude macht und was man gerne tut. Einer hat Spaß daran, an Modellen zu basteln, ein anderer hat Spaß daran, im Kraftraum alles zu geben und sich dabei von Ramstein beschallen zu lassen.
    Dass ein Spiel nicht auf Spielspaß ausgelegt ist, ist demnach eigentlich eher abwegig, da man, wenn man denkt, dass ein Spiel nicht auf Unterhaltung ausgelgt ist, schlicht und ergreifend nicht zur Zielgruppe gehört.

  14. #14
    Zitat Zitat von Owly Beitrag anzeigen
    Ich finde es jedenfalls nicht fair, dass insbesondere Art Games häufig als schlechte Spiele abgekanzelt werden, weil sich aus ihrem Gameplay nicht die übliche Form des Spielspaßes bildet. Dabei verstehe ich das Argument und das Problem durchaus. Spiele sollen Spaß machen, es sind schließlich Spiele, aber die Definition sieht anders aus. Nach der besteht ein Spiel aus festen Zielen und einem festen Regelwerk, um diese Ziele zu erreichen. Die Anzahl und Komplexität derer ist irrelevant und die gewünschte Reaktion des Spielers auf das Spiel bleibt jedem Spiel individuell überlassen.
    Was ich zu sagen versuche: Das Problem bei der meiner Meinung nach manchmal unfairen Bewertung solcher Spiele liegt nicht darin begründet, dass sie sich Spiele nennen und eigentlich als eigenes Medium durchgehen müssten, sondern an der festgefahrenen Überzeugung, ein Spiel MÜSSE Spaß erzeugen.
    das beste beispiel ist wohl the void/tension.

  15. #15
    Zitat Zitat
    Gerade bei VNs streiten sich die Geister, ob sie Spiele sind
    Streite dich wo du willst mit wem du willst drüber, es bringt gar nichts, solange der Begriff Adventure / Adventure Game
    als Überordnung per Definition für das Zeug herhält.

    Erhebe meinetwegen Einspruch dagegen, aber nicht Anhängern dieser Festlegung gegenüber sondern denen, die das bestimmen.

  16. #16
    Und wer bestimmt das? Gott? Oder dieselben Leute, die auf lastfm "bestimmen", dass Nintendocore ein Musikgenre ist?

  17. #17
    Sich durch seinen erlesenen Geschmack von den anderen, die nur minderwertige Konsumgüter konsumieren, abheben. Das ist das, was wir doch alle wollen. Und deshalb möchte ich vorab gleich mal erwähnen, dass ihr alle nur Schrottspiele mögt und ich sehr erfreut bin, auf Grund meiner höheren Intelligenz viel anspruchsvolleren und bessere Spiele zu mögen - ha ha, jetzt fühle ich mich schon viel besser. Weiter geht's - nicht mit der Werbung, sondern mit den Zitaten:


    Zitat Zitat von Owly Beitrag anzeigen
    Spiele, die so wenig Interaktivität haben, oder sich so wenig über Spielspaß definieren, dass sie eigentlich nicht mehr als Spiele durchgehen (Edmund ist ein prominentes Beispiel) - wie sollte man die bewerten?
    Nach Spaß, Unterhaltungswert. Denn man urteilt in der Regel subjektiv für sich und kann nur sagen, was einem gefallen hat. Wenn man anderen bei der Entscheidung helfen will, sollte man vermutlich anders vorgehen. Und am besten gar nicht bewerten, sondern nur möglichst wertneutral und zusammengefasst wiedergeben, was man da gesehen(und gehört) hatte. Bewerten muss es der andere dann für sich. Allein für die Optik reichen hier in der Regel unkommentierte Screenshots, die natürlich nicht einseitig sein sollten - wobei es hier auch schon wieder subjektiv ist, wie man die Screenshots auswählt. Aber wenn man z. B. bei einem typischen RPG-Maker-RPG einen Screen vom Menü hat, einen vom Kampfsystem, einen von der Weltkarte, usw. - dann hat man schon gut gestreut. Wer nur das Menü zeigt, vermittelt nicht ausreichend Information und unterschlägt einen wichtigen Teil. Wer nicht das Menü zeigt kann - bei einem eigens erstellten und aufwändigen Menü - auch viel an Information unterschlagen.

    Zitat Zitat von Wetako Beitrag anzeigen
    Es gibt zahlreiche Filme, die einem nach dem Schauen schwer im Magen liegen, und bei denen man keinen "Spaß" hat - die man aber trotzdem im Endeffekt gerne gesehen hat, weil sie einen fesseln. Dasselbe bei Büchern und allen anderen Medien. Dinge nur nach ihrem Unterhaltungsfaktor zu beurteilen ist dämlich und das trifft auch auf Spiele zu.
    Zitat Zitat von Yenzear Beitrag anzeigen
    Die Diskussion sollte demnach erstmal bei den verschiedenen Deffinitionen von "Spaß" ansetzen. Einige wollen Aktion, andere lieber komplexe Rätsel, bei denen sie an ihre Grenzen Stoßen.
    Spaß ist das, was einem Freude macht und was man gerne tut. Einer hat Spaß daran, an Modellen zu basteln, ein anderer hat Spaß daran, im Kraftraum alles zu geben und sich dabei von Ramstein beschallen zu lassen.
    http://de.wiktionary.org/wiki/Spa%C3%9F - Definition 1. Ich denke es geht nicht immer darum, ob man lacht. Man setzt den Spass ja mit Unterhaltungswert gleich, mit Vergnügen. Und manche mögen es eben auch mal, geistig gefordert zu sein, usw.

    Zitat Zitat von Yenzear Beitrag anzeigen
    Und wie weiß man als Einzelperson zu 100% zuverlässig, ob das Spiel bei überhaupt jemandem Spaß aufkommen lässt? o_O
    Weil dir z.B. Anno keinen Spaß macht, weil du mal angenommen keine Wirtschaftssimulationen magst, ist es ja nicht gleich schlecht.
    Die Reihe erfreut sich bei gewissen Spielern großer Beliebtheit.
    Siehe oben. Jeder muss es für sich selbst beurteilen. Man darf anderen keine Wertung vorgeben. Deshalb sind Wertungen in Spielezeitschriften auch Unsinn. Jeder muss versuchen sich einen Eindruck zu vermitteln, worum es in entsprechendem Spiel geht - dazu kann gerne Hilfe angeboten werden. Aber ob man das dann mag, was dort vorkommt, muss man selber beurteilen. Hier ist eben das Problem der Objektivität, da man fast immer von der subjektiven Meinung gesteuert ist und auch manches anders wahrnimmt. Wenn Musik beschrieben werden soll wird es bestimmt schwierig. Die Grafik geht ja noch mit Screenshots, hatte ich oben ja schon erwähnt. Ich denke man kann schon etwas auf einigermaßen(nicht hundertprozentige) objektive Einzelelemente herunterbrechen, aber das ist sicher schwierig und ob die Sachen dann noch helfen, das weiß ich nicht. Man könnte die Textzeilen angeben(aber viel mehr muss jetzt auch nich gleich bedeuten, dass es jemandem gefällt, der anspruchsvollere Sachen mag und da was anspruchsvolleres erwartet, es könnte ja sein, dass der Text auch viel Unsinn - in den Augen dessen der das Spiel dann konsumiert - ist). Den Speicherbedarf.

    Zitat Zitat von Corti Beitrag anzeigen
    Unfassbar lächerliche Fanboydiskussion. Wenn jemand sagt "VNs sind keine Spiele" kommt das bei den Fans wohl an als "VNs sind scheisse!" oder "VNs sind weniger toll als richtige Spiele" oder irgendwas (ab)wertendes, anders kann ich mir das Gebitche und Geheule nicht erklären.
    Sowas wie Umineko no Naku Koro ni - da konnte man fast nie was Entscheiden und wenn hatte das auch kaum Auswirkungen, nur im letzten Teil, wo am Ende zwei kurze Abzweigungen waren - ist z. B. eine reine VN, wobei sich das auch wieder als Sound Novel selber bezeichente, weil der Sound wohl aufwändiger gemacht war, als die Grafiken. Ist dann kein Spiel für mich. Ich sprach auch von "lesen", "weiterlesen" als ich mit anderen darüber sprach. Wenn man mal was entscheiden kann, dann ist es eher schon Spiel. Ich würde auch von "spielen" reden. Ganz genau würd ich bei Utawarerumono wohl aber sagen VN mit Spielelementen(aber auf Grund dieser Elemente halt schon vom Spielen reden, nicht dass ich da lese). Die Handlung steht eben im Vordergrund. Und diese wird eben nicht in den Kämpfen erzählt, sondern überwiegen außerhalb und das außerhalb nimmt auch die größte Zeit ein. Ansonsten... "Dating Sim" - Simulationen sind Spiele oder? Oder ist Simulation eine Simulatione - auf gleicher Unterordnungsebene neben Spielen und Novels etwas? "Eroge" wäre dem Wort nach ja auch dann Spiel. Dadurch sind dann natürlich auch viele Eroge-VNs Spiele. - UND JA: Eine Fanboydiskussion ist es. Erinnert mich an ein Animeseite, wo es darum ging bestimmte Anime für Erwachsene oder als anspruchsvoller zu kennzeichnen(reiferes Publikum). Da gingen dann auch alle aufeinander los, weil z. B. Spice and Wolf superanspruchsvoll sein muss, damit sich keiner der Fans beleidigt fühlt.

    Zitat Zitat von Daen vom Clan Beitrag anzeigen
    Schach ist aber genauso Sport wie Rugby.
    Spiel ist im gleichen Maße ein extrem weitverzeigter und langgestreckter Begriff, denke ich.
    Siehe hier: http://www.fragdienachbarn.org/ist_s...der_nicht.html
    Das ändert sich wohl auch mit der Zeit, wie Begriffe angesehen und genutzt werden. Sportliche Betätigung muss wohl mittlerweile dabei sein, aber da die schon in diesem Sportverband mit drin waren, sind die Schachspieler historisch gesehen noch als Sportler anzusehen.

    Zitat Zitat von Sabaku Beitrag anzeigen
    Natürlich hatte da jeder seine Eigene Meinung, aber die Meisten waren sich darüber einig, das Kunst zum Nachdenken anregen sollte. Kann man jetzt mal wieder so oder so sehen.
    Nicht unbedingt. Ich stimme zu, dass insbesondere sowas wie Theater und Film zum nachdenken anregen soll, wenn es Kunst sein will und sich nicht gerade durch Optik oder Musik auszeichnet, sondern anderweitiges im Vordergrund steht(und auch nicht zum Lachen gebracht werden soll, das kann man sicher auch kunstvoll, ohne dass viel nachgedacht werden muss). Musik... muss das unbedingt zum Nachdenken anregen? Okay, wenn man bildlich sich Sachen vorstellen kann zur Musik und man bei irgendwelchen Musikstücken eine Szene im Kopf abspielen kann und bestimmte Musikinstrumente für Personen usw. stehen und das ist das sicher Kunst. Wenn es mal hektiersch, mal ruhiger wird und richtig ein Geschehen vermittelt. Da ist sicher auch erforderlich, dass man sich darauf einlässt und nicht nur einfach so den Klang genießt. Aber soo stark als Nachdenken würde ich es nicth bezeichnen. Auch bei bildender Kunst eher nicht. Da kann die Kunst auch sein, "Atmosphäre" zu schaffen, wenn Bilder im Rahmen von Spielen verwendet werden und da im Gesamtwerk einfach gut reinpassen und es Kunst war, das so zusammenzustellen, dass alles passt. Das Spiel wäre da auch dadurch alleine vermutlich schon ein Stück Kunstwerk. Wo natürlich zum Nachdenken immer angeregt werden soll: Solche alleinstehenden Bilder, wie sie von irgendwelchen berühmten Malern gemacht wurden. Da ist es mir allerdings fraglich, wie da manchmal Millionenpreise erzielt werden können und was da so genau so anspruchsvoll ist und reininterpretiert werden kann... na ja. Muss jeder selber wissen. Vermutlich geht es auch nur ums Geld und sich darzustellen und wenn einer bereit ist viel zu zahlen, zeigt er ja auch, dass er Geld hat.


    Was mir noch aufgefallen ist: Manche beschwerten sich, dass viele Leute bestimmte Spiele gar nicht angucken, wegen bestimmten Merkmalen - das habe ich mir beim Überfliegen des Threads unter dem Wort "Vorauswahl?" notiert, um mich darauf hinzuweisen, dass ich dazu noch was sagen wollte - wollte nicht zu allem ein Zitat rauskopieren. Ich denke eine Vorauswahl treffen wir alle. Das gehört einfach dazu. Das mache ich auch. Ich sage auch: XYZ sieht schlecht aus, keine Lust darauf. Das hängt einfach damit zusammen, dass man nur begrenzte Zeit hat. Man kann nicht alles komplett durchspielen und selbst zum Anspielen fehlt oft die Zeit oder man will sie sich nicht nehmen, wenn man nebenher noch andere Hobbies hat z. B. und diese auch Zeit benötigen.

    Außerdem muss man hier auch betrachten, wie der eigene Geschmack aufgebaut ist. Das ist bei jedem unterschiedlich. Aber bestimmte Sachen mindern meinen Unterhaltungswert so sehr, dass ich vermutlich allein schon deshalb kaum Spass haben werden, selbst wenn ich der Rest supertoll ist - und dann kann ich auf Grund dieser einen Info schon vorab sagen, dass es nix für mich ist. Das wäre auch interessant. Aber da könnte man ein gesondertes Thema damit befüllen - wie der eigene Geschmack aufgebaut ist und wie man vorauswählt. Ich mag z. B. gute Musik und finde diesen in Rollenspielen wichtig. Gute Musik kann mich lange dabei halten, so dass ich einen langsamen und langweiligen Einstieg bei der Story überstehen kann(später müsste das Spiel da aber auch noch anziehen - mit schlechteter Musik käme ich eventuell gar nicht in den Genuss einer später sehr toll sich entwickelnden Handlung, wenn ich vorher abbreche). Ist die Handlung von Anfang an gut, muss die Musik schon gar nicht mehr so viel bieten... aber es heißt nicht automatisch, dass ich deshalb eine eine supertolle Story bei extrem nerviger Musik durchspielen würde... da bestünde auch Abbruchgefahr wegen Ohrenkrebs, um die Krankenkassen nicht unnötig mit Behandlungskosten zu überlasten.

  18. #18
    Zitat Zitat von Luthandorius Beitrag anzeigen
    http://de.wiktionary.org/wiki/Spa%C3%9F - Definition 1. Ich denke es geht nicht immer darum, ob man lacht. Man setzt den Spass ja mit Unterhaltungswert gleich, mit Vergnügen. Und manche mögen es eben auch mal, geistig gefordert zu sein, usw.
    Also wenn wir schon so Spaß definieren wollen, dann muss ich sagen, dass mit A Serbian Film nicht unbedingt Spaß gemacht hat, obwohl ich später noch über die Message des Films nachgedacht habe. Was laut deiner Definition ja auch ne Form von Spaß ist.

    Spaß ist für mich positiv behaftet. Spaß ist "Yeeeeaaaaahhhh Chow Yun-Fat erschießt Leute mit ner Schrotflinte!" oder "Yeeeeaaaaah ich hab die Kollektorenbasis in die Luft gejagt und die Galaxie gerettet!" oder "Yeeeeaaaaaahhhh ich hab mit Icetongue und David Nassau Brote, Ninjas und Engel verprügelt". Die Kehrseite von Spaß - dennoch im Oberbegriff Unterhaltungswert - ist eigentlich eher intensives Auseinandersetzen mit dem Stoff. Mir fällt kein gescheites Wort dafür ein, aber ich sags mal so: Wenn ich Spaß an etwas hatte, denke ich daran zurück und denke "Good times! Das eine Mal wo ich das und das da gemacht habe war derbe episch!". Wenn ich mich hinterher intensiv und ernsthaft mit etwas auseinandersetze, denke ich "Ganz schön harter Tobak, aber dennoch verdammt gut. Aber warum war es so gut?".

    TL; DR: Spaß kann man nicht unbedingt gleichsetzen mit Unterhaltungswert.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (29.05.2012 um 12:42 Uhr)

  19. #19
    Zitat Zitat von Luthandorius Beitrag anzeigen
    Siehe hier: http://www.fragdienachbarn.org/ist_s...der_nicht.html
    Das ändert sich wohl auch mit der Zeit, wie Begriffe angesehen und genutzt werden. Sportliche Betätigung muss wohl mittlerweile dabei sein, aber da die schon in diesem Sportverband mit drin waren, sind die Schachspieler historisch gesehen noch als Sportler anzusehen.
    Schach ist also kein Sport, Schachboxen hingegen schon?
    Aber da sieht man es auch wieder - alles Definitionssache...

  20. #20
    @Liferipper
    Das wäre dann aber ja weder die Schuld des Zuschauers noch vom Film selbst, sondern von denen, die ihn beworben haben. Auf die Kunstspiele übertragen: Werden die so falsch beworben?

    Im Prinzip hat Corti schon recht, man sollte sich vielleicht eine bessere Bezeichnung überlegen. Was sind denn Spiele, die eigentlich ein Film bzw. überwiegend ein Film sind? Wie sieht es beispielsweise mit To the Moon oder Jacks Loop aus? Bei ersterem gibt es nur sehr wenig Gameplay und bei letzterem gibt es soweit ich weiß gar keine Interaktion. Man schaut die ganze Zeit nur zu. Die beiden nutzen einerseits die Mittel des Films (bildliche Darstellung) und andererseits die Mittel eines Buches (Dialoge). Im Grunde könnte man die beiden zunächst mal als Animationsfilm bezeichnen. Nur fehlen eben die gesprochenen Dialoge, stattdessen werden sie über Text dargestellt. Umständlich ausgedrückt sind sie also textbasierte Animationsfilme. Ein Buchfilm? Ich weiß aber nicht auf wie viele Kunstspiele das überhaupt zutrifft. Betrifft die Kritik eigentlich fehlendes Gameplay oder andersartiges Gameplay?

    Mir fällt gerade selbst ein Beispiel ein: Yume Nikki. Dessen Gameplay hat mich z. B. enttäuscht. Es ist ja nicht so, dass es keines hätte. Man kann hier denke schon von einem Spiel sprechen. Das Problem ist auch nicht, dass es hauptsächlich darum geht, die Spielwelt über das Gameplay zu erfahren. Trotzdem halte ich das Spiel für schlecht designed. Zunächst mal ist es viel zu groß. Das Erfahren geht schnell in Monotonie über, selbst wenn nun jemand sagen würde, dass Monotonie gerade das Ziel der Erfahrung war, so gibt es solche Monotonie (im Sinne von Trostlosigkeit) und solche (im Sinne von Langeweile). Außerdem wird dem Spieler nie angedeutet, wie und wo er bestimmte Ereignisse auslösen kann. Und warum es überhaupt nur so geht. Dahinter steckt mir zu viel Wahllosigkeit. Ich halte Spiele, die man nur mit Komplettlösung vernünftig spielen kann, wie gesagt für schlecht designed. Da kann man auch noch so sehr von Kunst sprechen. Auch Kunst muss den Menschen leicht zugänglich sein, sonst ist sie schon zu elitär.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •